USA High School Jahr/ was ich gerne vor der Buchung gewusst hätte

Sag nie „nie und immer“ habe ich mal gelernt. :thinking: :grinning:

Ich habe bei einer CH-Orga unterschrieben und der Gerichtsort ist USA. Steht gross und fettgedruckt bei unserem Vertrag darauf. Dies auch bei anderen ATS welche bei dieser Orga unterschrieben haben. Es ist eine internationale tätige Organisation mit eigenen Partner (aber auch teilweise mit lokalen Partnern in anderen Ländern).

Diese nationalen Organisationen sind Teil des globalen Netzwerks und arbeiten nach den gleichen übergeordneten Prinzipien und Richtlinien, die von der internationalen Organisation festgelegt werden. Gleichzeitig haben sie jedoch auch eine gewisse Autonomie, um ihre Programme an die spezifischen kulturellen, rechtlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten ihres Landes anzupassen.

Wenn in Vertrag mit der Gerichtsort in New York, USA, angegeben ist, könnte das darauf hindeuten, dass der Vertrag mit der globalen Austauschorganisation-Organisation oder einer spezifischen juristischen Einheit in den USA abgeschlossen wird, selbst wenn man den Vertrag über die nationale Organisation im Heimatland eingegangen ist. Dies kann vorkommen, weil die Organisation in den USA möglicherweise als zentrale rechtliche oder administrative Stelle für bestimmte internationale Verträge fungiert.

so hab ich das irgenwo mal nachgelesen… :slight_smile:

Lieber Gruss
Domnick

Du schreibst ja selbst: einer Ch-Organisation. Ich sprach von deutschen.

Ich lasse mich ja gerne belehren, dass hier irgendjemand einen Vertrag mit einer deutschen Orga hat und der Gerichtsstand wäre in den USA.

DAS ist übrigens eine Sache, die juristische -erfolgreiche- Schritte noch aussichtsloser werden lässt und war etwas, was mir sehr wichtig war, weil das Beispiel auch überall empfohlen wird.
Mit Gerichtsstand USA erreicht man ja gar nichts, da greift mit hoher Sicherheit nicht einmal die Rechtsschutz

An dieser Stelle für die mitlesenden Eltern: ein Punkt der ganz wichtig werden kann-> Gerichtsstand! Unbedingt genauestens vorher abklopfen. Info kommt nicht von mir, sondern von dem gemeinnützigen Verein ABI e.V., den es leider nicht mehr gibt und diversen Anwälten

Dann tut es mir leid, dass ich nicht exiplizit von deutschen Orgas gesprochen habe…
Ich vergesse immer wieder dass dies ein deutsches Forum ist und wir etwas aussen vor sind…

Wow - vielen vielen Dank für das Teilen Deiner Geschichte!

Ich denke auch dass das Schweizer Reiserecht speziell Gastschulrecht vom deutschen abweicht, auch wenn es sich an der EU Pauschalreise Richtlinie orientiert. Es gibt übrigens auch eine Agentur in Deutschland, die transparent und explizit nur als Reisebüro also Mittler auftritt und bei der dann für die einzelnen Leistungen wie Gastfamilie und High School Vermittlung separate Verträge abgeschlossen werden. Ich erwähne dies neutral also nicht kritisch, diese Agentur bietet das J1 Programm USA nicht mehr an aufgrund der massiven Probleme und Risiken für die minderjährigen Reisenden. Wer in Deutschland ein Paket aus zwei wesentlichen Leistungen wie Gastfamilie und High school in einem Preis bündelt, agiert als reiseveranstalter. Gerichtsstand Deutschland. Aber auch diese ganze Diskussion ist ähnlich wie die um Gemeinnützigkeit oder Rechtsform mE obsolet, denn das deutsche gastschulrecht ist völlig unzureichend bis auf den 651u. Mal abgesehen vom nicht vorhandenen Schutz der Jugendlichen vor Ort und diesem oft manipulativen und grenzwertigen System, Geld bekommt man schwer zurück auch bei Gerichtsstand Deutschland. Denn eine Vermittlung hat ja statt gefunden, auch wenn diese übel war, das sind ja schon 80 Prozent ca vom reisepreis. Bei Schadenersatz Forderungen müsste man nachweisen, dass die dt Agentur kausal verantwortlich ist für das, was in den USA passiert, was kaum möglich ist, die beweislast liegt alleine beim Kind. Meist gibt es dann einen halb seidenen Vergleich, verbunden mit einer ‚Maulschelle‘, also schweige Gebot für die Kläger, weswegen wir auch recht wenig Negatives im Internet lesen. Das ist wie gesagt mE das riesige Problem, dass die Agenturen als Veranstalter agieren, aber de facto so gut wie gar nicht haften. Selbst beim 651u versuchen sie noch drum rum zu kommen mit allen Mitteln und last minute Platzierungen. Plötzlich geht die Überprüfung ganz ganz schnell, wo doch vorher wir alle so lange gewartet hatten, weil die Überprüfung so genau und daher Zeit intensiv abläuft. Dass das sehenden Auges vor dem Gesetz möglich ist, ist für mich nach wie vor unfassbar.

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Auf Instagram berichtet gerade eine ATS ganz offen darüber, wie sie ihr Jahr in Dorms verbracht hat. Insgesamt mit 10 ATS scheinbar auf dem Gelände der Gasteltern.

Auch eine interessante Möglichkeit, wenn Gasteltern Mangelware sind…

Ja, es gibt sie tatsächlich, diese sog „dorms“.
Bei meiner Tochter hat es letztes Jahr ja nicht geklappt mit den USA. Aber sie stand immer mit den anderen ATS unserer Orga in Kontakt.
Es gab eine WhatsApp Gruppe.
Was da teilweise an Fotos gezeigt und von Zuständen erzählt worden ist, war unfassbar.
Auch die dorms wurden erwähnt.
Mädels, die anfangs in einer welcome family waren und nach kurzer Zeit ausziehen mussten, kamen in diese dorms. In Mehrbettzimmer. Eine Art Jugendherberge.
Teilweise ohne Betreuung und ungewiss wie lange sie dort ausharren mussten.
Manche fanden es sogar recht „witzig“, da es eben keine Betreuung gab und sie nachts wann immer sie wollten „nach Hause“ kommen konnten.
Dafür wird so viel bezahlt - dafür wird so lange gesucht?

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So etwas würde aber nur mit Zustimmung der Eltern gehen, oder?
Wie findet man es auf Instagram?

Hi Tim02,

Das habe ich heute bei mystepin gelesen, das Takeover von Magdalena.

Wir gehen gerade Bewerbungen für ein J1 Classic Program für die USA im Schuljahr 25/26 an, sind also noch ein Jahr davor. Wir hatten bei einer deutschen Agentur bereits einen Vertrag unterschrieben - und sind aber knapp eine Woche später wieder rausgeflogen. Weswegen? Weil die Impfgeschichte nicht zu den pauschalen Anforderungen der US Agentur passen, obwohl das Unsinn ist. Mehr dazu könnt ihr aber in dem Impf-Thread lesen: Probleme wegen Impfungen für das Highschooljahr - #7 von Ben1

Jetzt überlege ich tatsächlich, ob wir noch einmal einen Anlauf in einer anderen Organisation wagen. Ich lese gerade die beiden Stränge, diesen hier und den Thread „Noch keine Platzierung…“, sie sich thematisch überlappen, aber hochgradig interessant sind. Es ist so viel, dass ich noch nicht durch bin in den beiden Diskussionen. Ich muss aber zugeben, nachdem ich vorher schon skeptisch war, dass ich ein immer mieseres Gefühl kriege.

Zuhause sind ein 15-Jähriger, der Hoffnungen hat und eine Mama, die ein Highschooljahr 1996 hatte und viel Glück und eine super GF damals hatte. Jetzt will sie natürlich von meinen Bedenken nichts wissen, was ich nachvollziehen kann. Dennoch habe ich das Gefühl, jetzt zuhause schon gegen zwei zu kämpfen, um nur zu erreichen, dass die Sichtweise auf das Thema bei Frau und Sohn etwas realistischer wird. Die haben eben das uneingeschränkte Bild, alles wird super. Und wenn nicht, dass ist da eine starke Agentur und ein LC, der sich das Bein für einen ausreißt. Nun ja…

Nach allem was ich lese hier im Forum, habe ich immer mehr das Gefühl, wir sind mit unseren Kindern nur die Cash-Cows. Wir selbst passen anscheinend mit unserem Sonderfall nicht ins Schema des devoten Bewerbers, und ich habe das Gefühl, man wollte uns schnell wieder los werden. Ob wir allerdings unter denselben Voraussetzungen nochmal einen Anlauf bei einer anderen Agentur wagen… Die Vorzeichen (Impfung) sind ja die gleichen, auch in Zukunft.

Am liebsten würde ich nun selbst die Kontrolle übernehmen und alles selbst organisieren. Aber das ist genauso blauäugig und wahrscheinlich eine naive Vorstellung. Ist es eurer Meinung nach möglich und sinnvoll, unter der Prämisse F1 Visum eine Selbstorganisation zu wagen? Es wird wahrscheinlich teurer, als es im J1 Classic schon ist. Und inzwischen frage ich mich, wofür gibt man eigentlich so viel Geld aus? Die Platzierungsleistungen im Classic gleichen anscheinend einer besseren Lotterie. Die LC sind pauschal überfordert. Und überhaupt: Welche Leistung übernimmt eigentlich eine deutsche Agentur? Die leiten die Bewerbung weiter, und dann? Was ich hier überall lese in den Beiträgen, dann ist man bei Problemen den LCs komplett ausgeliefert und wenn die nicht helfen wollen, hat man schlechte Karten. Dass eine deutsche Agentur irgendwann Hilfestellung geleistet hätte, habe ich ehrlich gesagt hier noch nirgends gelesen.

Wie auch immer, ich wollte mir mal den Frust von der Seele schreiben und vielleicht gibt es ein bisschen Rückmeldung oder Input, wie ich die Sache weiter angehe. Im Moment sind wir vertraglich - zum Glück, kann ich sagen - nicht mehr gebunden. Aber, wie oben gesagt, bin ich mir nicht sicher, ob ich mit diesem Hintergrundwissen nochmal irgendwo unterschreibe. Dazu sind mir meine Nerven und vor allem die mentale Unversehrtheit meines Sohns zu schade.

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Hallo Ben,

Deine Likes zu alten Beiträgen von mir haben ganz schön was mit mir gemacht.
Die Verzweiflung nochmal zu lesen, sich hinein zu versetzen und dann kam alles wieder.

Ich kann, wie wohl jeder andere, der Probleme hatte, nachvollziehen, wie es dir gerade geht. Ich hoffe einfach sehr für euch, also deine ganze Familie, das ihr auf dein Bauchgefühl hört.
Es gibt keine Sicherheit(außer natürlich, ihr kennt jemanden, und der meldet sich, um euren Sohn aufzunehmen). Ich persönlich würde diese Entscheidung nie wieder treffen, man ist definitiv ausgeliefert. Manchmal kommst du mit Protest weiter, mit Engagement und Eifer, mit Druck und Anwälten, aber manchmal auch nicht.
Viele unserer Kinder konnten das Jahr beenden und sind trotzdem happy. Ich war ein Wrack. Und dieses Misstrauen hängt mir immer noch nach. Und leider gibt es auch so einige, die das Jahr bedauerlicherweise nicht beenden konnten!

Ich würde lieber diese 12k(und mehr dadurch das ich ja rüber geflogen bin und dann den Gasteltern einen „kleinen“ Obulus gezahlt habe, plus Basketballausrüstung und Camp etc pp), würde dieses Geld nachträglich lieber in Work& Travel-Unterstützung fließen lassen.

Ausgerechnet heute erreicht meine Tochter nun die Nachricht, dass ein Mädchen ebenfalls bei derselben Hostfamily unterkam, und dieselben Probleme mit der LC hat. Es wurde ihr bereits mit Rauswurf gedroht.

Aber sind ja alles nur Einzelfälle. Das alles auf dem Rücken der psychischen Gesundheit unserer Kinder. Ich kann es nicht mehr hören.

Auch relativ aktuell: wurde gestern in einer Hostfamily Gruppe auf Facebook behauptet, dass ja das meiste Geld in den Ursprungsländern hängen bleibt und gar nicht in den USA ankommt. Alles Vereinsarbeit und nur kostendeckend. Das kam von einer Dame, die sowohl LC als auch Gastmutter ist und bei EF arbeitet. Dazu muss man wissen: EF bietet ein Programm an, bei dem LC‘s belohnt werden für platzierte Kinder. Für 10 Kinder darf man einen Trip nach Europa wahrnehmen, alles inklusive.(soviel zu kostendeckend und Gemeinnützig). Betrifft aber auch andere Organisationen, das mal fairerweise erwähnt. → und ganz unemotional, gibt es Geschäftsberichte, die das Gegenteil beweisen! Liegt alles vor.

Hier lesen ja die Orgas regelmäßig mit: die Kinder finden sich, Social Media macht die Welt zu einem Dorf und eure Lügen und Behauptungen sind schnell entlarvt!

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Hi Ben,
Ich bin wie Deine Frau ein ex ATS 1989.
Das war der Hammer damals. Es hat mein Leben geprägt. Gleiches gilt für meine Frau. Wir waren dann 2007 für 4 Jahre mit der Arbeit in den USA, wo mein Sohn geboren wurde. Klar wollten wir für ihn die selben tollen Erfahrungen, aber es klappt einfach nicht. Schau mal bei AFS-USA, wie viele deutsche Kinder immer noch auf GF warten. Wer 15 oder 16 ist und ohne PPP, der wird als letztes platziert….also gar nicht.
Bezgl. Impfung, da glaube ich gibt es strikte Vorgaben die von den US Behörden festgelegt sind. Da können die Orgas nicht flexibel sein.
Wie dem auch sei, ich musste bitter feststellen, das meine nostalgische Erinnerung an einen USA Austausch leider nicht mehr zur heutigen Zeit passen….sehr sehr schade & Gruß an Deine Frau.

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Hi Tim, gut zu hören, dass es auch Ex-ATJler gibt, die ebenfalls desillusioniert sind. Ich muss da auch zuhause behutsam vorgehen, sonst bin ich nur der Bedenkenträger und Schwarzmaler, der es unserem Sohn verleidet. Generell bin ich ja aufgeschlossen gegenüber einem ATJ für ihn. Ich hätte nur gerne etwas mehr Zuversicht und ggf. Sicherheit, dass es einigermaßen gut wird. Schwierig derzeit.

Kurze Rückfrage: Wo kann man den aktuellen Bestand an wartenden Schülern bei AFS sehen?

Die Sache mit den Impfungen, nur ganz kurz. Ansonsten gebe ich gerne im anderen Thread (Link zwei Postings hier drüber) ausführlich Auskunft. Bin zwar selbst kein Arzt, habe mir aber inzwischen genug Kompetenz angelesen. Die Sache mit den Vorgaben durch US Behörden ist eben sehr vereinfacht durch die Agenturen. Es gibt für solche wie meinen Sohn mit unvollständigem Impfstatus (oder Ungeimpfte) sogenannte Catch-up Vaccination Schedules von der CDC, der amerikanischen Seuchenkontrolle, welche bei uns ungefähr die Rolle der STIKO hat. Dem folgen die Bundesstaaten und Schulbehörden überwiegend. Und diese Catch-up-Pläne (zu Deutsch: Aufholpläne) sehen für die Personengruppe wesentlich weniger Impfungen vor bei Tetanus/Diphterie und Polio. Das würde es für eine US-Agentur oder deren LC nur mal erforderlich machen, mit der Schule darüber zu diskutieren. Aber dafür ist, das sehe ich jetzt aus den vielen Berichten hier, kein Raum. Man will es nicht. Es stehen genügend makellose Bewerber bereit. Warum sich dann noch mit solchen Problemfällen herumschlagen? Aber gerne mehr drüben im anderen Thread.

Liebe Grüße von Ben

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Auf den US Seiten der Orgas muss man nach „meet our students“ suchen. Manchmal zur auf „become a Host“.
Bei AFS werden allerdings immer max 15 deutsche angezeigt.
YFU USA versucht die Webseite zu blockieren, wenn du aus Deutschland suchst.

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Sehr viele US Amerikaner und die Agencies sind tatsächlich noch auf Facebook aktiv. Dort werden seeehr viele Profile gepostet. Einfach auf den Seiten der (US)Organisationen schauen.
Manchmal auch auf Insta.

Hallo Ben,

ich erinnere mich noch gut, wie das USA-Thema – auch ohne extra challenges wie bei euch mit dem Impfstatus – uns Stück für Stück als Familie mürbe gemacht hat. Man wird zum Opfer des Systems, bevor überhaupt alles losgeht. Und besonders die Erwachsenen, die vor 30-35 Jahren auch in den USA waren und damals alles super fanden, fand ich anstrengend. Waren Probleme mit dem J-1 Programm früher vielleicht die Ausnahme, betreffen massive Probleme heute 50-70 Prozent der Jugendlichen, da muss man einfach die nostalgische Brille absetzen, auch wenns schwerfällt. Es sind KEINE Einzelfälle und es ist schade, dass der Werbetrommel der Agenturen noch immer mehr geglaubt wird als den Betroffenen, die reihum anderes berichten.

Unabhängig davon, ob man das Jahr trotz nicht kompletter Impfreihen möglich machen KÖNNTE - frage ich mich aber folgendes: Du schreibst, dass ihr bewusst und selbst gewählt keine Impf-Fans, sondern eher Skeptiker seid, und ihr als Familie lebt das seit Jahren. Wollt ihr wegen dieses USA-Jahres eure Philosophie plötzlich so derart über den Haufen werfen, dass ihr bereit wäret, euer Kind jetzt innerhalb eines Jahres in einen wahren Impf-Marathon zu werfen? Mit Impfungen, die man zT in Deutschland gar nicht empfiehlt? Und allen anderen dazu? Das kann ich zB nicht nachvollziehen, dann wären die USA eben nicht das Richtige für mich. Könnte das nicht alternativ vlt euer Kind selbst entscheiden, wenn es volljährig ist und sich auf ein Work & Travel in den USA nach Ende der Schule freuen und mit Ruhe und Maß vorher durchimpfen lassen? Und ihr schaut jetzt nach einer Alternative, zB in Europa?

Was die Ablehnung durch die Agentur angeht, meine Einschätzung: Genau wie du sagst, gäbe es bei gutem Willen vieler Beteiligter vielleicht Wege und Möglichkeiten. Die Frage wäre vermutlich zunächst zu klären, wer da genau geblockt hat und ob es überhaupt eine Agentur gibt, die diese Buchung annehmen würde. Liegt es am Staat USA, der Impfungen vorschreibt bei einjährigen Aufenthalten, ich meine zu erinnern, dass Polio gerade wieder insg. Thema ist. Oder sind es einzelne Bundesstaaten? Einige Staaten verlangen auch für per dt. Stiko durchgeimpfte Kinder Zwangsimpfungen bei Einreise, was zB daran liegt, dass einige Mehrfachimpfungen in Deutschland nur alle 10 Jahre aufgefrischt werden, in den USA in einigen Staaten aber alle 5 Jahre. Oder ist es die US-Agentur, die das in ihren Programmregeln festhält? Bei all dem wird keine deutsche Agentur etwas machen können, selbst wenn sie wollte. Zumindest nicht beim J-1 Programm, denn dies ist ein ‚sponsored Visa‘, also eines, dass nur über Agenturen vergeben wird. Bei diesem Programm ‚von der Stange‘ hat man sehr viel zu akzeptieren, und bereits Vegetarier könnten es mit einer Platzierung schwer haben, auch Allergiker etc.

Mit dem F-1 Programm ginge es vielleicht, oder mit einem Self Placement ohne Agentur und seeehr viel Dialogen und Dokumenten, mit sehr vielen Wenns und Abers. Das halte ich nur für machbar, wenn ihr gute Kontakte in den USA habt. Und nicht zu vergessen, die Kosten des F-1 Programm übersteigen die des J-1 nicht nur ‚etwas‘, sondern liegen beim Doppelten bis Mehrfachen!

Kleiner Einblick in das Thema USA Impfen bei einem per Stiko durchgeimpften Kind: Mehrfache Nachimpfungen gegen etwas, gegen das das Kind bereits mehrfach geimpft war, weil den USA der angewendete dt. Impfstoff nicht taugte. Nachimpfung bei etwas anderem, das in Dt. als Kombiimpfung gemacht wurde, was nicht akzeptiert wurde. Weitere Nachimpfungen, die in Deutschland gar nicht vorgesehen waren. Last not least, keine Impfung, aber der Anti-Tuberkulose-Nachweis führte bei uns zu einem Dollarzeichen in den Augen eines Lungenfacharztes, der unser privat versichertes Kind ungefragt vier Stunden lang ‚durchchecken‘ musste (macht man da so bei Neupatienten) mit einer Rechnung von über 600,- Euro, obwohl dieser TB-Test an sich nur ein paar Euro gekostet hätte. Unser Kinderarzt hat zudem mehrfach diesen Bogen der Agentur ausfüllen müssen, weil es der US-Agentur nicht passte, wie er die Impfungen nicht alle nochmal einzeln aufgelistet hat, sondern es gewagt hat, Gänsefüßchen zu verwenden. Wäre unser Kind in einen entsprechenden Staat gekommen, s.o., wären weitere Nachimpfungen erfolgt. Also ehrlich ich hätte als Impfskeptiker mein Kind niemals diesem Marathon ausgesetzt, ‚nur‘ um eine Zeit in den USA zu verbringen, die zudem ganz und gar nicht garantiert schön werden muss.

Zu der Frage, wo der Reisepreis bleibt – ca 70-80 Prozent des Preises gehen an die dt. und die US-Agentur für ihre Betreuung, Vermittlungstätigkeit, Vor- und Nachbereitung etc., wobei der größere Teil in die USA abfließt. Der Rest ist Flug, Visum, Gebühren, diesdasAnanas. Von der US-Summe werden auch die Angestellten wie die LCs bezahlt. Die LCs verdienen dazu vor allem verprovisioniert über die Anzahl der Kinder, die einreisen (NICHT die bleiben), sowie das Sichern von zum Teil luxuriösen Incentive-Reisen. Provisionen werden zum Teil, auch wenn das wohl öffentlich eigentlich nicht erlaubt ist, an Gastfamilien gegeben, die Kinder aufnehmen, zumindest noch gschwind als Welcome Family. Wird offen auf FB von einigen Agenturen so beworben.

Mein Rat aus eigener Erfahrung: In der aktuellen Familiendynamik sind es zwei, die das Ganze unbedingt wollen, aber offenbar nicht alle Erkenntnisse bereits gewonnen haben. Zieh dich etwas aus dem Thema zurück und lass es die beiden mal austüfteln, ob es überhaupt möglich wäre, was ein Kinderarzt dazu sagt, welches Visum, Selfplacement oder nicht, welche Kosten, welche Bürokratie, welche Risiken, oder ob nicht doch ein anderes Land im Hier und Jetzt eine Alternative ist. Je mehr ich damals recherchiert und dann mal mit schlechten Nachrichten um die Ecke kam, umso stressiger wurde alles. Ich kann auch das An- oder Durchlesen der beiden Streams durchaus empfehlen und viele der hier Schreibenden werden sicher auch auf Privatnachrichten gerne antworten.

Es gibt noch so viele Träume und Möglichkeiten – lasst euch nicht verrückt machen im vermeintlichen Rennen um den ‚American High School Dream‘ – was auch immer man im J-1 Programm mittlerweile darunter verstehen mag.

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute auf dem Weg zur richtigen Entscheidung!

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Hallo zusammen, ich dachte das Thema USA wäre bei uns vom Tisch, gestern sprach mein Sohn wieder davon doch nächstes Jahr in die USA zu wollen. Seit ich hier eure Berichte lese bin ich mehr als skeptisch. Mein Mann selber früher ATS ist absolut dafür… schwierig
Meine Frage: Habt ihr Erfahrungen mit AIFS oder Do it? AIFS arbeitet in den USA meines Wissens mit einer eigenen Orga. Ist das positiv oder negativ zu bewerten?
Danke für eure Antworten.

Hallo ToniMe - ich kenne die Thematik mit Erwachsenen, die vor 30 Jahren in den USA als ATS waren und alles super fanden. Die Zeiten haben sich dahingehend geändert, dass - wir wiederholen es in beiden Chats sehr oft - mittlerweile 50-70% aller ATS in den USA mit dem J-1 Public / Classic Programm massive Probleme bekommen, die meist in der Vermittlung nicht geeigneter bis prekärer Familien begründet sind. Fordert man als Familie irgendwann rechtlich mit Fristsetzung Abhilfe, wie man es im normalen Reiserecht tut, dann folgt mit recht hoher Wahrscheinlichkeit keine freundliche Lösung des Problems, sondern es beginnt eine manipulativ-gaslighting-bedrohliche Zeit der Repressalien für das Kind, nicht selten damit endend, dass dem Kind (nicht der Gastfamilie oder der Agentur!) eine Abmahnung wegen respektlosen Verhaltens untergeschoben wird, die es in seiner Verzweiflung unterschreibt, da man es damit bedroht, ansonsten das Visum entzogen zu bekommen. Dabei führt gerade das Unterschreiben dieser Abmahnung dazu, aus dem Programm geworfen zu werden. Das Ganze hat einen Systemcharakter und insofern - JA, bei 30-50% geht es gut, bei den anderen aber nicht, mit zum Teil gravierenden nachhallenden psychologischen und zum Teil auch gesundheitlichen Folgen. Das belastet Familien auch noch Monate danach. Jetzt kommt die ungeliebte Wahrheit - es ist EGAL, bei welcher deutschen Agentur ihr bucht. Egal, ob sie mit eigener Agentur in den USA arbeiten oder mit separater Agentur, ‚gemeinnützig‘ oder kommerziell, PPP oder eigene Buchung, groß, klein, alt oder neu. Die deutschen Agenturen agieren de facto nur als Email-Weiterleiter, sie haben im Krisenfall oder auch auf die Auswahl der zugeteilten Familie so gut wie keinen Einfluss außer da mal anzurufen. Und es sind auch keine Einzelfälle, bei denen es in die Hose geht - sofern die Kinder denn überhaupt eine Platzierung bekommen. So leid mir das tut, es will niemand wahrhaben und auf diesen Messen und Webinaren und angeblich neutralen Beratungsseiten wird kein Wort über das Risiko eines J-1 Aufenthalts in den USA verloren. Ich halte das für hochgradig nicht Jugendschutz-konform und würde mir als Agenturmitarbeiter stark Gedanken darüber machen, ob ich diese Art und Weise des Verkaufens mittragen möchte. Mir ist mittlerweile eine deutlich zweistellige Zahl an Agenturen bekannt, zu denen ich aus direkten Erfahrungsberichten immer exakt dasselbe höre, wie das Spiel läuft. Ich kann nur immer wieder raten, diese beiden Streams hier sehr aufmerksam durchzulesen und das gesamte System zu hinterfragen - und nicht immer wieder bei der Frage zu enden, ob diese oder jene dt. Agentur da jetzt besser oder schlechter ist oder euch vor solchen Erlebnissen schützen kann. Auch ich kenne aus direktem Umfeld - trotz meiner Warnungen - wieder ein Kind, das auf einer super einsamen Farm im Nirgendwo als Farmhelfer missbraucht wird, da die Gasteltern selbst fast nicht mehr laufen können. Und unser alter ‚LC‘ platziert genau in der prekären Familie wieder Kinder, aus denen die Gastfamilie unseres Kindes im letzten Jahr ein Kind ‚retten‘ musste. Offenbar interessiert das die Agentur überhaupt nicht. Alles andere kann man hier und im anderen Chat wirklich gut mitlesen - hier schreiben nicht ein oder zwei Eltern, sondern sehr viel mehr mit ähnlichen Berichten. WACHT AUF, liebe Eltern, und lasst das im Sinne des Schutzes eurer Kinder mit dem J-1 USA Public / Classic Programm! Es gibt Alternativen, auch wenn diese in anderen Ländern oder Programmen teurer sind.

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Sehr viele US Agenturen behaupten irgendwann im Laufe jeden Jahres, sie hätte alle Kinder platziert.
Also nicht nur deutsche, sondern alle.

Dass das nicht stimmen kann ist klar.

Du wirst keine Antwort erhalten, es gibt keine Statistiken darüber, auch nicht über erfolgreiche Austauschjahre oder die Anzahl der Abbrüche, Gastfamilienwechsel etc

ALLE Angaben hierzu kommen von den Organisationen selbst und sind nicht nachprüfbar oder transparent.(dementsprechend ist alles supi und nur 10% haben Problemchen-> laut einem Messebetreiber für Auslandsprganisationen liegt dass dann daran, dass man sich vorher nicht ausreichend informiert hat. Was dann aber automatisch beinhalten müsste, dass es negative Organisationen und Strukturen gibt…)

Zur Einordnung: Eine US-Anwältin hat die Aussage getätigt, dass 50-70% aller Schüler*innen im J1 Visum schwere bis schwerwiegende Probleme haben.

Und so wirst du leider keine verlässliche Antwort auf deine Frage bekommen.

Ja, wir hatten auch nur Bekannte mit tollen Erfahrungen, sonst wäre ich wohl nicht zu angetan gewesen. Das ist eben auch das Problem: das System ist so perfide angelegt, dass man negative Sachen sehr intensiv suchen muss, dass öffentliche Kritik an den Organisationen versucht wird, juristisch zu unterbinden, dass ehemalige Teilnehmer und deren Familien mit Geschenken geködert werden, um positive Erfahrungsberichte zu schreiben.
Und ein weiteres Problem, dass uns alle betrifft: wir konnten es nicht glauben, dass diese negativen Geschichten stimmen, dass so furchtbare Dinge passieren, dass man völlig hilflos und allein gelassen, die Kinder zum Teil ausgeliefert und anhängig drüben am struggeln sind.
Mich hätte damals nichts abbringen können, außer vielleicht meine beste Freundin, mit absolut negativen Erfahrungen. Ich verstehe, dass man glauben möchte, dass das Einzelfälle sind. So lange, bis man selbst betroffen ist.

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Genau, und wie es sich in der Erinnerung bei unserer Agentur angehört hat, die zweite Argumentationsmöglichkeit: „Da sind die ATS einfach mit den falschen Erwartungen rangegangen.“

Mit den zwei Argumentationsmustern kommen einem die Agenturen anscheinend am häufigsten: Der ATS hat sich vorher nicht richtig informiert. Und, er hat einfach nicht die „richtigen“ Erwartungen gehabt.

Keines der beiden Muster wird das Problem in der falschen und ungeeigneten Auswahl der Gastfamilien verbuchen. Meiner Vermutung nach wird die falsche und ungeeignete GF-Auswahl durch den deutlichen Überhang der Bewerber im „System“ und der Zahlung von Prämien für LCs und Hosts noch verstärkt. Hier fühlen sich offensichtlich Familien in prekären Verhältnissen überproportional häufig angesprochen. Was man auch immer hinterfragen sollte, ist die Intention, warum man sich entschließt einen Gastschüler zu hosten. In meiner Vorstellung gibt es die altruistischen, ehrlichen GF. Bei denen dürfte es nicht schwerfallen, ein gutes GF-ATS-Verhältnis zu bekommen. Das Problem sind die anderen Familien, die diese Motivation nicht haben. Die wollen dann eben im besten Fall eine Nanny für ihr Kleinkind (im besten der schlechten Fälle), oder eben eine Arbeitshilfe oder Krankenpflege im Nirvana. Und wie schon so häufig hier im Forum zu lesen war: Die LCs stellen sich anscheinend auch in den letztgenannten Fällen eher auf die Seite der GFs und „verargumentieren“ euch solche prekären Verhältnisse. Denn tendenziell macht ein GF-Wechsel immer Arbeit und ist zu vermeiden.

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