Hallo zusammen, ich hänge mich mal an das Thema ran, weil es uns gerade erwischt hat.
Ich bin gerade etwas frustriert. Mein Sohn sollte den 11. Jg. in den USA in 2025/2026 also in einem Jahr besuchen. Unsere deutsche Agentur hat uns nach einigem Hin-und-her gekündigt, weil die amerikanische Partneragentur sich nicht in der Lage sieht, unseren Sohn an einer US Highschool zu platzieren - wegen seines Impfplans.
Kurzer Abriss: Der Junge ist bisher nahezu ungeimpft (bewusste Entscheidung von uns). Er hat nur als 3-Jähriger eine Tetanus/Diphterie-Impfung bekommen und 2x MMR. Wir haben dann die Anforderungen der US-Agentur erhalten und sind erstmal rückwärts umgefallen. Wir waren am Ende aber bereit, die Impfungen nachzuholen. Und dabei entsteht ein großes Dilemma. Bezogen auf Tetanus/Diphterie/Keuchhusten und Polio war die Vorgabe aus den USA: 5 x Tdap + 1 x Booster sowie 4x Polio.
Ich habe mich daraufhin selbst lang und ausführlich mit den Impfvoraussetzungen (K-12) der US-Bundesstaaten als auch mit den Impfplänen der CDC (kurz: amerikanische STIKO) beschäftigt und Dutzende Seiten gelesen. Das Problem entsteht erst, weil die Anforderungen unserer US-Agentur davon ausgehen, dass die Kinder im normalen Impfrhythmus drin sind, der ab der Geburt gilt. Sowohl die CDC als auch die Schuleingangsregularien (K-12) lassen aber auch solche Kinder zu, die erst später mit dem Impfen angefangen haben oder unterbrochen haben. Das ist mit allen Regeln konform gewesen, die ich stichprobenhaft rausgesucht hatte: Kalifornien, Texas und New York State. Ich habe dann aufgehört, noch mehr rauszusuchen. Alle diese Regelwerke haben genügend Fußnoten, aus denen dann erkennbar wird, dass zum Beispiel eine dreimalige Tetanus/Diphterie- und Polioimpfung ausreicht. Auch der inzwischen mit dem Kinderarzt in Deutschland aufgestellte Impfplan deckt sich damit.
Die deutsche Agentur hat sich dann mit der US-Agentur noch einmal in unserem Interesse unterhalten. Doch anscheinend gibt man sich dort stur und beharrt auf die Erfüllung der Vorgaben (5+1x Tetanus/Diphterie/Keuchhusten (Tdap) und 4x Polio. Das ist also weder regeltechnisch in den USA wirklich erforderlich, noch wird Ihnen irgendein Arzt, wenn er bei Verstand ist, diese Menge innerhalb eines Jahres (oder meinetwegen auch innerhalb von zwei Jahren) impfen. Das weder sinnvoll, noch medizinisch ratsam.
Es würde nur mal meiner Meinung nach erforderlich sein, dass man sich mit den Regeln der US-Schuldistrikte auseinander setzt. Aber das macht die US-Agentur nicht und sagt sich vermutlich: ist uns zu heiß, kennen wir nicht, machen wir nicht. Fertig.
So, an dem Punkt stehen wir jetzt. Die deutsche Agentur hat die Reißleine gezogen und uns gekündigt, weil die Amerikaner nicht vom (Impf)-Schema für Säuglinge abweichen bzw. weil sie sich nicht damit beschäftigen wollen. Gibt es unter euch ggf. ähnliche Erfahrungen oder habt ihr vielleicht einen guten Tipp, wie wir ggf. unseren Sohn platziert bekommen ohne eine Agentur, die sich querstellt?
Liebe Grüße!
(PS: Ich habe extra keine Agenturnamen im ersten Schritt genannt, weil ich gerne einfach nur mal die Sache erläutern möchte ohne Fingerpointing, schon gar nicht auf die deutsche Agentur. Wenn überhaupt, dann würde ich das Problem bei den Amerikanern sehen, die sich unbeweglich gezeigt haben.)