USA High School Jahr/ was ich gerne vor der Buchung gewusst hätte

Wir gehen gerade Bewerbungen für ein J1 Classic Program für die USA im Schuljahr 25/26 an, sind also noch ein Jahr davor. Wir hatten bei einer deutschen Agentur bereits einen Vertrag unterschrieben - und sind aber knapp eine Woche später wieder rausgeflogen. Weswegen? Weil die Impfgeschichte nicht zu den pauschalen Anforderungen der US Agentur passen, obwohl das Unsinn ist. Mehr dazu könnt ihr aber in dem Impf-Thread lesen: Probleme wegen Impfungen für das Highschooljahr - #7 von Ben1

Jetzt überlege ich tatsächlich, ob wir noch einmal einen Anlauf in einer anderen Organisation wagen. Ich lese gerade die beiden Stränge, diesen hier und den Thread „Noch keine Platzierung…“, sie sich thematisch überlappen, aber hochgradig interessant sind. Es ist so viel, dass ich noch nicht durch bin in den beiden Diskussionen. Ich muss aber zugeben, nachdem ich vorher schon skeptisch war, dass ich ein immer mieseres Gefühl kriege.

Zuhause sind ein 15-Jähriger, der Hoffnungen hat und eine Mama, die ein Highschooljahr 1996 hatte und viel Glück und eine super GF damals hatte. Jetzt will sie natürlich von meinen Bedenken nichts wissen, was ich nachvollziehen kann. Dennoch habe ich das Gefühl, jetzt zuhause schon gegen zwei zu kämpfen, um nur zu erreichen, dass die Sichtweise auf das Thema bei Frau und Sohn etwas realistischer wird. Die haben eben das uneingeschränkte Bild, alles wird super. Und wenn nicht, dass ist da eine starke Agentur und ein LC, der sich das Bein für einen ausreißt. Nun ja…

Nach allem was ich lese hier im Forum, habe ich immer mehr das Gefühl, wir sind mit unseren Kindern nur die Cash-Cows. Wir selbst passen anscheinend mit unserem Sonderfall nicht ins Schema des devoten Bewerbers, und ich habe das Gefühl, man wollte uns schnell wieder los werden. Ob wir allerdings unter denselben Voraussetzungen nochmal einen Anlauf bei einer anderen Agentur wagen… Die Vorzeichen (Impfung) sind ja die gleichen, auch in Zukunft.

Am liebsten würde ich nun selbst die Kontrolle übernehmen und alles selbst organisieren. Aber das ist genauso blauäugig und wahrscheinlich eine naive Vorstellung. Ist es eurer Meinung nach möglich und sinnvoll, unter der Prämisse F1 Visum eine Selbstorganisation zu wagen? Es wird wahrscheinlich teurer, als es im J1 Classic schon ist. Und inzwischen frage ich mich, wofür gibt man eigentlich so viel Geld aus? Die Platzierungsleistungen im Classic gleichen anscheinend einer besseren Lotterie. Die LC sind pauschal überfordert. Und überhaupt: Welche Leistung übernimmt eigentlich eine deutsche Agentur? Die leiten die Bewerbung weiter, und dann? Was ich hier überall lese in den Beiträgen, dann ist man bei Problemen den LCs komplett ausgeliefert und wenn die nicht helfen wollen, hat man schlechte Karten. Dass eine deutsche Agentur irgendwann Hilfestellung geleistet hätte, habe ich ehrlich gesagt hier noch nirgends gelesen.

Wie auch immer, ich wollte mir mal den Frust von der Seele schreiben und vielleicht gibt es ein bisschen Rückmeldung oder Input, wie ich die Sache weiter angehe. Im Moment sind wir vertraglich - zum Glück, kann ich sagen - nicht mehr gebunden. Aber, wie oben gesagt, bin ich mir nicht sicher, ob ich mit diesem Hintergrundwissen nochmal irgendwo unterschreibe. Dazu sind mir meine Nerven und vor allem die mentale Unversehrtheit meines Sohns zu schade.

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