@Monika, danke dir für die Hinweise auf andere Ziele, bei denen das Thema Impfen entspannter ist. Leider ist das bei meinem Sohn ein nicht englischsprachiges Land (Japan) keine Option. Wir haben schon mit Kanada, Europa (Irland, GB) als auch Australien und Neuseeland vorgefühlt, aber so richtig begeistern konnten wir ihn nicht. Alles in allem sind bei uns dann auch leider die finanziellen Möglichkeiten limitiert. Bei über 20k wird es schon schwierig, bei über 30k wird es zum No-go. Wir haben auch noch eine zweite Halbwüchsige.
@USAFragen, ich antworte mal hier, weil ich die Threads thematisch getrennt lassen möchte. Kurzum, du hattest gefragt: Warum USA, wenn wir so impfkritisch sind? Berechtigte Frage. Vielleicht hilft die folgende Erklärung. Wir sind der Ansicht, dass Impfungen im frühen Kindesalter bzw. Säuglingsalter nicht förderlich sind (bzw. sein könnten). Ohne das hier weiter zu kommentieren. Daher sind unsere Kinder (nahezu) ungeimpft bis heute. Mich hat das Thema Impfungen für die USA sehr viel Überwindung gekostet. Wir haben dann aber gemeinsam entschieden, dass wir jetzt im Jugendalter meines Sohns die notwendigen Impfungen positiver bewerten und damit auch den Weg ins ATS möglich machen. Ich bin mit einigen Impfungen nach wie vor sehr am hadern. Das betrifft die subjektive Sinnhaftigkeit und viel mehr noch die möglichen Nebenwirkungen.
Und bei den Nebenwirkungen sind wir jetzt an dem Punkt, wo es wehtut. Ich habe mich lange belesen, was wirklich seitens amerikanischer Behörden verlangt wird. Das ist zwar einiges. Diejenigen, die im Programm sind, wissen das: Tetanus/Diphterie/Keuchhusten, Polio, MMR, Windpocken, Hep A und B, Men ACWY, habe ich was vergessen? Für Ungeimpfte oder Weniggeimpfte wie meine gibt es dann Catch-up-Schedules, in denen die Immunisierung nach weniger Impfungen abgeschlossen sind, als es einem die Agenturen vermitteln. Beispiel Tetanus: Hier sind nach Agentur 4 Impfungen vorgeschrieben und ein Booster nach dem 10. Lebensjahr. Stimmt nicht, weil das nur für Impfungen ab Säuglingsalter gilt. Mein Sohn sollte (nach seiner ersten und einzigen Tetanusspritze als 3-Jähriger) in Absprache mit unserem Kinderarzt nur noch zwei weitere Dosen Tetanus/Diphterie erhalten und hätte gemäß CDC einen vollständigen Schutz. Die Eingangsregeln der Schulen in den USA folgen den CDC-Vorgaben im Allgemeinen.
Warum erkläre ich das so ausführlich? Weil es eben ein großer Unterschied ist, ob ich meinem Sohn zwei Dosen Tetanus hier verabreichen lasse, oder vier davon zulasse, von denen zwei völlig sinnbefreit sind. Zudem kommt, dass die Impfstoffe ab dem 7. Lebensjahr schwächer sind und potentiell ungefährlicher. Wir sprechen ja auch nicht von Kochsalzlösung. Jede Impfung kann(!) Nebenwirkungen hervorrufen, die umso heftiger ausfallen können(!), je öfter und in geringeren Abständen die Dosen verabreicht werden.
Für mich ist es absolut unvorstellbar, dass meinem Sohn in den USA über den sorgsam in D abgestimmten und mit den US regelkonformen Impfplan noch weitere Zwangsimpfungen verabreicht werden. Wir hätten sichergestellt, dass der Junge zum Ausreisezeitpunkt alle geforderten Impfungen erhalten hat. Zu dem Zeitpunkt war ich vielleicht noch etwas naiv. Jedenfalls habe ich der deutschen Agentur auch deutlich gesagt, dass wir irgendwelche Zwangsimpfungen in den USA nicht genehmigen werden. Ich denke, das war genau das, was zum Zerwürfnis geführt hat. Dennoch, und ich kann mich nur wiederholen, bin ich der Meinung, alles korrekt verstanden zu haben, die Zugangsvoraussetzungen der Schulen, die Catch-up-Pläne der CDC. Aber was nützt es? Wir sind damit solch ein unbequemer Edge Case aus Sicht der Agenturen, quasi ein Risikofaktor im Geschäftsbetrieb, so dass man uns lieber rausgeworfen hat.
Und die Moral von der Geschichte? Mein Tipp an alle Eltern, die gerne ein J-1 Programm abschließen wollen: Guckt bitte vorher in den Impfpass eurer Kinder und gleicht das mit den Anforderungen der Agentur ab. Lasst euch vor dem Vertragsabschluss schon darüber informieren, welche Impfanforderungen existieren. Wenn euer Kind nicht im Rhythmus seit Geburt geimpft wurde, falls ihr einen alternativen Impfplan hattet oder habt, dann wird es Probleme im Austauschprogramm geben. Ich gebe da gerne auch noch mal Tipps weiter oder Hinweise, woran es haken könnte.