USA High School Jahr/ was ich gerne vor der Buchung gewusst hätte

Hallo Sunny 78, Dein Beitrag ist klasse. Kannst Du mich- oder ich Dich-
irgendwie privat kontaktieren? Danke Dir. VG

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Ich schreibe dir eine PN.

Habe auf die Mail geantwortet, bin aber nicht sicher ob Du die erhalten hast, da ich eine Abwesenheitsmail von einem Ralf Köhler erhielt ???

:sweat_smile:ok, das ist seltsam.

Ich habe gar keine erhalten. Und der Name ist definitiv nicht zutreffend. Wahrscheinlich n Admin. Kann sein, dass man erst ein bisschen aktiv sein muss, um persönliche Nachrichten schreiben zu können

Wie kann ich dich anschreiben?

Es ist wirklich schockierend, dass sich Nichts seitdem geändert hat. Schlimm auch, dass man kaum eine rechtliche Handhabe dagegen hat und praktisch im gesetzlosen Raum schwebt. Keiner fühlt sich für unsere Kinder richtig verantwortlich. Die Hoffnung ruht hier allein auf engagierten Betreuern (und die gibt es natürlich auch) vor Ort, welche wirklich vom Austausch überzeugt sind.

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Ich finde diesen Artikel wirklich recht gut. Auch der Verweis auf unseren Beitrag im Forum. So sollten es doch viele Wissbegierige finden… :upside_down_face: :face_with_raised_eyebrow:

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Hallo, wir stecken auch gerade in den Vorbereitungen für ein Auslandsjahr, stehen aber noch am Anfang. Leider machen eure Berichte wenig Zuversicht. Viele von euch schreiben, man soll die richtigen Fragen stellen, vor Vertragsabschluss. Gebt ihr mir ein paar Tips? Was wären denn die richtigen Fragen.

Hallo Vyp, schau dir den Text von USA Fragen (5) an. Die AGB s sind wichtig. Bei unserer Organisation hatten wir keine Möglichkeit den Vertrag ohne hohe Stornokosten im August zu kündigen. Die Organisation selber konnte es ohne Kosten. Frage die Organisation wieviele Austauschschüler wirklich einen Platz erhalten haben. Wie war es in den Jahren zuvor…usw.

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Naja, „die richtigen Fragen“

Man sollte sich klarmachen, dass dieser Austausch ein Geschäft ist und ob derVerkäufer sein eigenes Produkt negativ aussehen lassen will.

Z.B. dass jedes Jahr alle Schüler platziert werden, sehen die Orgas als positiv. Wenn das aber nur auf biegen und brechen und z.T innerhalb von 24 Std stattfinden muss und zwar genau deshalb, damit sie das Geld behalten können, sehe ich als negativ.
Frage danach, ob bei Problemen die Gastfamilie gewechselt werden kann. Rückblickend betrachtet kann man sich auch diese Frage sparen, denn keine Organisation wird mit nein antworten.

Gibt ja auch hier genügend Beispiele, wo Eltern berichten, explizit gebohrt zu haben und dann ganz schnell die Argumentation mit den „Einzelfällen“ kommt.

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Das ist nicht so einfach.
Es ist doch so, dass auf der anderen Seite oft geschulte Verkäufer stehen, die sich zwar Berater nennen, aber am Ende geht es um das Anpreisen und den Verkauf einer Reise. Das ist nicht viel anders als im Autohaus, im Möbelmarkt oder sonstwo.

Die berühmten Einzelfälle sind ein Gutes Stichwort. Was sind Einzelfälle?
Jedes Jahr gibt es viele Kinder, die erst im Juli/ August ihre Platzierung erhalten. Das dürfte kein Anbieter mehr als Einzelfall bezeichnen.
Probleme vor Ort sollten eigentlich Einzelfälle sein. Leider hört man hier im Forum (und auch auf YouTube & Co., wenn man danach sucht) zu viele negative Geschichten, als dass man das glauben kann. Aber wie geht eine Agentur mit solchen Problemen um? Manche Agenturen mischen sich ein, manche behaupten, sie könnten nichts tun. Aber ob sie dazu im Beratungsgespräch offen und ehrlich sind, ist schwer zu sagen.

Nach meiner Erfahrung werden die kulturellen Unterschiede zum Gastland wenig ausführlich behandelt. Oft heißt es lapidar, die ATS müssen sich anpassen. Aber was ist üblich bzw. was muss man akzeptieren, und ab wann wird man ausgenutzt (Hausarbeit, Babysitten) oder zu stark reglementiert (Freunde sind kein guter Umgang, Hausarrest)?
Bei uns werden die meisten Kinder zur Selbstständigkeit und zu eigenem Denken und Handeln erzogen. Teilweise wird in den USA auch ein 16-jähriger noch wie ein Kind gesehen, soll sich mit der eigenen Meinung zurückhalten (nicht nur bei Themen wie Religion und Politik).
Manche(r) muss z.B. die Standortfreigabe im Smartphone aktivieren.
Der ÖPNV ist nicht vergleichbar und die ATS sind auf Fahrdienste der Gastfamilie angewiesen und muss diese bitten.

Ich würde daher gezielt nach der Betreuung der ATS vor Ort fragen. Denn da sehe ich das größte Problempotential.
Ist es ausschließlich Sache der US-Orga? (Nicht selten sind LC und Gastfamilie befreundet, was nicht unbedingt zur Neutralität der LC beiträgt.)
Oder gibt es auch einen Notfallkontakt der dt. Orga? Gibt es jemanden, mit dem sich der ATS in Deutsch austauschen kann, um z.B. herauszufinden, ob ein Zustand oder eine Forderung/ Bedingung normal ist? Wer kann dem ATS einen Tipp geben, wie man dies oder jenes bei der Gastfamilie anspricht, ohne diese zu beleidigen oder zu diffamieren? Hier gibt es teilweise große kulturelle Unterschiede im Umgang und der Kommunikation, die wir als Eltern oft auch nicht im Detail kennen und können.
Wann und wie ist die deutsche Orga für die ATS erreichbar und wie schnell sind die Antwort-/ Reaktionszeiten?
Und würde sich die deutsche Orga bei der US-Orga stark machen und z.B. einen Mediator fordern?

Lest den Vertrag und die AGB genau. Welche Leistungen werden zugesichert und welche durch Partner erbracht.

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Hallo zusammen. Ich denke, das Problem ist weniger das Finden der ‚richtigen Fragen‘ an die Agenturen, sondern mehr das Erkennen der ‚wahren Antworten‘ zwischen den Zeilen der vielen Akquise-Floskeln. Wie Sunny sagt, die Fragen werden durchaus gestellt, aber leider nicht immer transparent, offen und ehrlich durch die Agenturen im Sinne ihrer Fürsorgepflicht für ihre minderjährigen Kunden beantwortet. Der kommerzielle Gedanke steht bei all diesen ‚neutralen Bildungsberatungsangeboten‘ klar im Vordergrund und dafür lehnt man sich bisweilen mit verbalen Versprechungen sehr weit aus dem Fenster. Den Wahrheitsgehalt dahinter kann der (minderjährige) Kunde meist erst erkennen, wenn es zu spät ist.

Wie immer spreche ich dabei NICHT vom Auslandsjahr insgesamt, sondern spezifisch von der Beratung der Agenturen zum J1-Public High School USA Programm (ggf. mit Staatenwahl). Dieses Programm gehört meiner Meinung nach eingestellt oder dürfte im Sinne deutschen Verbraucherschutzes nicht mehr von deutschen Agenturen in der bisherigen Form ohne konkrete Warnhinweise angeboten werden. Es müsste die zugelassene Zahl an Jugendlichen bei den deutschen Agenturen für dieses Programm deutlich reduziert werden. Es müsste klare einzuhaltende Standards für die Qualifikation einer Gastfamilie geben, zum Beispiel hygienische Mindeststandards oder ein polizeilicher Check aller erwachsenen Haushaltsmitglieder (nicht nur der Gastmutter), die die deutsche Agentur überprüfen und damit auch dafür haften muss, bevor sie eine Familie vermitteln darf, ggf. durch eigene Kontrollorgane, zumindest stichprobenartig, wie normale Reiseveranstalter auch. Zudem dürfte der volle Reisepreis erst eingefordert werden, wenn eine finale Familie (keine Welcome Family) bekannt gegeben ist inklusive Abreisetermin. Hier ist die Ergänzung des Gastschul-/Reiserechts § 651u BGB in meinen Augen nicht ausreichend.

Denn es gibt aktuell de facto nicht genug geeignete Gastfamilien in den USA in diesem Programm, doch gebucht wird scheinbar ohne Limit mit zum Teil schlimmen Folgen für die minderjährigen Austauschschüler*innen– egal was man euch agenturseitig erzählen möchte.

Ein aktueller Beitrag im Tagesspiegel+ gibt diverse Ratschläge zum Thema Schüleraustausch, und da es hier auch um die ‚richtigen Fragen‘ geht, habe ich mir diese Passagen einmal genauer angeschaut. Einen Schüleraustausch richtig vorbereiten: Mit diesen elf Tipps gelingt das Auslandsjahr

Der Artikel bezieht sich auf Auslandsjahre in aller Welt und einen Teil der Ratschläge finde ich sehr sinnvoll, z.B. was das lange Zeitfenster der Planung angeht, auch heißt es hier z.B., man solle bei Verträgen aufs Kleingedruckte achten, checken welche Leistungen nicht im Preis enthalten sind oder ob es problematische Klauseln gibt. So weit, so gut, denn nur das Kleingedruckte zählt. Weiter heißt es aber: „Einige Organisationen limitieren etwa den Kontakt zur Familie zu Hause, selbst Schauergeschichten von eingesammelten Handys kursieren unter Ehemaligen.“ Deswegen solle man nachhaken, wie Gastfamilien ausgesucht werden, das Prozedere solle vorher abgeklopft werden, z.B. unter welchen Bedingungen das Kind die Gastfamilie wechseln dürfe.

Doch das ist genau der Punkt, an dem die gute Idee mit dem Nachhaken hakt. Das meiste davon kann gar nicht abgeklopft werden, liegt es doch gar nicht im Ermessen oder Einflussbereich der deutschen Agentur, sondern bei der amerikanischen Agentur, die in der Regel nicht oder nur in zweiter Instanz euer Vertragspartner ist. Vieles wird auch im Rahmen der Hausregeln von den Gastfamilien direkt entschieden, die meist erst kurz vor Deadline bekannt gegeben werden.

Ansonsten meine Frage an die Autorin - was genau macht man denn in der Konsequenz, wenn im Gespräch alle Fragen erfolgreich abgeklopft wurden, alles rhetorisch geschult und einwandfrei nach euren Vorstellungen beantwortet wurde – doch nach Buchung das Gegenteil passiert? Ihr beschwert euch, was die Agentur mit Bedauern zur Kenntnis nimmt, zahlt trotzdem den gesamten Preis im Voraus (sonst bekommt das Kind definitiv keine Platzierung) und hofft das Beste. Außer dem Rücktritt über den 651u BGB habt ihr rechtlich keine Möglichkeiten. Gibt es einen Fall, bei dem die Austauschorganisation wegen unlauterer Geschäftsanbahnung oder irreführender Beratung erfolgreich verklagt werden konnte? Ich kenne keinen. Es wird, insbesondere auf den Messen, via Social Media und in den so genannten Beratungsgesprächen, das Blaue vom Himmel herunter versprochen. Nach Buchung zählen nur noch die AGB. Nachweisen kann man das mündlich Versprochene nicht, zudem verdienen die Agenturen bekanntlich bereits an der Vermittlung, d.h. an der Einreise des Kindes in die USA und ‚irgendeiner‘ Platzierung, nicht an der erfolgreichen Vermittlung oder dem zu Ende geführten High School Jahr.

Zeigt mir eine Agentur, die nach Anwenden der Tipps der Autorin sagen würde: „Oh danke für das Abklopfen unserer Qualität mit dieser tollen Frage. Gastfamilienwechsel? Ehrlich gesagt, ganz schlecht sieht das aus beim J1- USA Classic Public High School Programm. Weil a) gibt es gar nicht ausreichend Familien und damit oft gar keine Alternative, b) haben wir als deutsche Agentur sowieso keinen Einfluss darauf, was die LCs und amerikanische Agentur diesbezüglich unternehmen und c) passt lieber mal auf, dass sich nicht die Gastfamilie holterdipolter von eurem Kind entledigt, das geht nämlich schneller als ihr denkt und nicht nur bei gravierenden Verstößen wie Alkohol, Diebstahl oder ähnlichem, by the way d) können wir nicht mal versprechen, dass euer Kind überhaupt eine finale Familie zugeteilt bekommt, e) aber wir werden es sicher kurz vor knapp in eine Welcome Family stecken, denn dann haben wir unser Geld schonmal in der Tasche, auch wenn euer Kind dort nur eine Woche verräumt ist und wir keine Ahnung haben, ob und wohin es danach weitergeht.“ Das wäre eine ehrliche Antwort, auch wenn diese natürlich verständlicherweise anders verpackt werden dürfte. Ich erwarte nicht, dass sich eine Agentur selbst ihr Business kaputt macht, aber die Grenze zur Vernachlässigung der Fürsorge- und Aufklärungspflicht, die ebenfalls in den AGB aufgeführt ist, wird bisweilen deutlich überschritten.

Ich habe fast keinen Fall erlebt (und inzwischen liegen mir einige vor), bei dem der Wunsch des Kindes, die Familie zu wechseln, unproblematisch und schnell erfüllt wurde. Unterschiedlich war dabei höchstens die Tonalität der deutschen Agenturen zwischen mitfühlend, hilflos bis belehrend oder abkanzelnd, selbst bei Vorlegen stichhaltiger Nachweise, dass das Kind in einer faktisch, mental oder emotional ungesunden Umgebung platziert wurde. Warum ist ein Wechsel schwierig? Dafür gibt es viele Gründe, vor allem natürlich den, dass es in vielen Regionen gar keine alternativen Familien gibt. Oft wäre ein Wechsel auch mit einem Schul- oder gar Staatenwechsel verbunden, was für die Kinder schwierig ist, die sich an der Schule und mit den neu gewonnenen Freunden ja wohl fühlen. Oft trauen sich die Kinder auch gar nicht, um einen Wechsel zu bitten, der Local Coordinator ist darüber hinaus manchmal sehr gut bekannt mit der Gastfamilie und hat weniger Interesse an einem Wechsel als am Gesichtwahren der Gastfamilie, und natürlich an seiner eigenen Provision, denn er ist auf jede Familie angewiesen, die ein Gastkind aufnehmen kann.

Im Gegensatz dazu sind mir aus dem laufenden Schuljahr diverse Fälle bekannt, bei dem der Wunsch der Gastfamilie, das Gastkind loszuwerden, sofort erfüllt wurde. Und das in den meisten Fällen nicht zum Wohle des Kindes, sondern durch das Erzwingen des Unterschreibens einer Abmahnung durch das Kind für ‚Vergehen‘ wie ‚schlecht aufgeräumt‘ oder ‚einfach irgendwie respektlos‘ und den kurz danach folgenden Rauswurf durch den LC oder die Agentur, die bekanntlich die Hoheit über das J1-Visum halten. Manchmal durfte bzw. musste das Kind selbst eine Alternative finden in kürzester Zeit, aber auch das verbieten manche US-Agenturen ausdrücklich, während sie selbst auch keine Lösung anbieten können. Auch diese Erlebnisse ziehen sich über mehrere amerikanische Agenturen hinweg! Da kann man sich als Eltern von Deutschland aus also noch so sehr mit der im Vorfeld ‚abgeklopften‘ Agentur austauschen – gegen das in meinen Augen fast schon systematische Rausmobben von Gastkindern durch einige Gastfamilien, aus welchen Gründen auch immer (vielleicht, um unter der Hand erneut Provision für ein neues Gastkind zu erhalten?), seid ihr machtlos, und die deutsche Agentur in der Regel auch. Die Abhängigkeit vom LC und der amerikanischen Agentur sollte eine gute Agentur im Vorfeld eingestehen.

Im Artikel des Tagesspiegel+ stört mich zudem der Begriff ‚Schauergeschichten‘, die ‚kursieren‘. Das klingt doch schon sehr nach der Rhetorik der Austauschorganisationen, und vielleicht verwundert es nicht, dass der Artikel auf die Website der Werbemessen verlinkt. Es klingt erneut unterschwellig so, als wären die Erlebnisse, die hier und anderswo geschildert wurden und werden, eben doch Einzelfälle – oder gar Märchen, also erfundene Geschichten oder Lügen. In jedem Fall eine ungeschickte Wortwahl, wenn nicht beabsichtigt.

Mein Urteil über die Beratungsleistung der mir bekannten deutschen Agenturen in Bezug auf o.g. Programm fällt mit dem Wissen von heute daher ernüchternd bis desolat aus. Über ein Dutzend deutscher Agenturen, die mir in den letzten Monaten in Erfahrungsberichten genannt wurden (darunter groß, klein, gemeinnützig, mit eigener oder separater Partner-Agentur in den USA, mit angeblich oder real eigenem Netzwerk an Familien, mit Staatenwahlen, Staatenpaketen etc.), haben am Ende alle gleich gut oder schlecht beraten: „Die High School Welt ist bunt, fröhlich, voller Sport, Kultur, spannenden Schulerlebnissen und liebevollen Gastfamilien, maximal kann es etwas ländlich werden oder der eine oder andere Sport nicht stattfinden, aber wenn man schnell bucht und dann unbedingt natürlich bei genau dieser Agentur, ist man so gut wie auf der sicheren Seite, dass solche ‚Einzelfälle‘ nicht passieren.“ Und weiter geht es bei nahezu allen Agenturen zum USA Classic J1 Programm mit dem größten Werbewitz und Hauptzugpferd, der Staatenwahl. Die nicht repräsentative, aber interessante Privatumfrage unseres Kindes ergab, dass im Umfragekreis genau NULL PROZENT der Kinder im Wunschstaat gelandet sind, während viele von ihnen wegen eben dieser Staatenwahl bei eben dieser Agentur gebucht hatten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Unsere Akquisedame hat sich auf unsere Kritik diesbzgl. nicht einmal mehr mit einem Einzeiler gemeldet. Unser Kind fühlt sich heute rückblickend von dieser Dame in vielen Punkten belogen, auch wenn es in der ‚J1-Lotterie‘ eine sehr liebvolle Gastfamilie ‚gewonnen‘ hat, wenn auch fernab der Staatenwahl und jeglicher Angaben über Wünsche nach Stadt/Land, Interessen etc., die von der Agentur stundenlang abgefragt worden waren, das Ganze verbunden mit psychologisch gut gemachten, sehr vielen Aussagen, wie bemüht man sei, die perfekte Familie für unser so toll für das Programm geeignete Kind zu finden, WENN wir denn ganz schnell unterzeichnen würden.

Die sehr nette und sich sehr kümmernde Gastfamilie unseres Kindes hat bereits einen anderen (anderssprachigen) ATS aus einer schlimmen Platzierung ‚gerettet‘ und ist selbst erschüttert über einige Platzierungen in ihrem Umfeld. Unsere Familie wurde vor Anreise unseres Kindes von der US-Agentur gebeten, unser Kind nur zwei bis drei Tage als Welcome Family aufzunehmen, worüber wir nicht informiert wurden, niemals hätten wir unserem Kind die Ausreise in eine so unklare Situation erlaubt! Netterweise haben sie sich dann entschieden, unser Kind das ganze Jahr über aufzunehmen und fanden die Anfrage der Agentur selbst inakzeptabel. Wir hatten Glück! Diese Gastfamilie ist definitiv nicht das Ergebnis einer 13monatigen professionellen Suche und erfolgreichen Vermittlung durch die Agentur! Daher geht meine Kritik nicht an die Gastfamilien per se, sondern an das dahinterstehende System. Ein Milliardengeschäft oftmals auf Kosten Minderjähriger.

Ich weiß, kein Elternteil, auch im privaten Umfeld will das hören, aber das Fazit bleibt: LASST ES! Haltet euch im Sinne eurer Kinder fern vom USA Public High School / Classic J1-Programm, auch wenn es aus finanziellen Gründen verlockend scheint. Es gibt andere Destinationen, andere Formen für ein High School Jahr in den USA (leider deutlich teurer), aber darüber hinaus noch viele Möglichkeiten, als Volljähriger ein Programm in den USA wahrzunehmen.

Und über all das würde ich als Elternteil einmal mehr nachdenken, wenn ich plane, mein Kind im kommenden Superwahljahr in eine möglicherweise sowieso aufgeladene Grundstimmung in die USA zu entsenden. Denn ihr wisst nicht, in welches Umfeld die Reise für euer Kind gehen wird, wenn ihr das High School Jahr über das J1 Public / Classic Programm bucht.

Mein Vorschlag für eine Agenturwahl ist es, dennoch einmal ‚abzuklopfen‘, wie sich die Agentur zu Vorfällen mit dem J1-Programm äußert. Fragt einfach mehrfach nach, auf Messen, per E-Mail, in persönlichen Gesprächen. Kommt immer dieselbe weichgespülte Antwort? Dann macht einen Bogen um diese Agentur und bucht dort auch keinen Kanada-, England- oder Neuseeland-Aufenthalt für euer Kind. Solch irreführende Akquise gehört grundsätzlich abgestraft!

Es grüßt mit der Hoffnung auf viele kritische Fragen von euch an die Agenturen

Euer USAFragen

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Danke @USAFragen für deine ausführliche Anteort, die leider Gottes in allen Punkten zutreffend beschreibt, wie es abläuft.

Und zu den „Schauermärchen“ über weg genommene Handys kann ich was beitragen: uns betraf dies und ich kann das sogar beweisen, da dies bei unserer US Organisation sogar in den Regeln steht, welche wir natürlich schriftlich ausgehändigt bekommen haben. Damals dachte ich noch, das passiert nur, wenn die Kinder wirklich was verbrochen haben…und nicht weil jemand behauptet, sie wären frech und/oder undankbar.

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Und wieder mal ein „Einzelfall“…

Eltern/Familien trauen sich mittlerweile immer häufiger, über ihre Erfahrungen zu sprechen und diese zu teilen, das sehe ich als besonders wertvoll an. Man erfährt, dass das ganze leider System hat, was einerseits erleichternd ist und andererseits umso wütender macht.

Passt auf euch und eure Kinder auf. :four_leaf_clover:

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Guten Morgen
im Bezug auf die Notfallnummer kann ich berichten, dass meine Tochter diese in den USA in einer für sie extremen Situation gar Nichts gebracht hat…bis heute gab es diesbezüglich keinen Rückruf.

Auch eine Mediation wurde von der amerikanischen Orga durchgeführt, in dessen Folge meine Tochter Auflagen erhielt und nur sie das Problem war. Auf die Gefühle meiner Tochter wurde hier nicht eingegangen. Es wird hier oft nicht gesehen, das es trotz allem Teenager in einem fremden Land bei fremden Menschen ist… Eigentlich sollte der Schutz und jegliche Unterstützung dem Austauschschüler gelten, aber diese Erfahrung haben wir nur teilweise gemacht.

Aktuell ist soweit alles gut, was aber ganz allein von meiner Tochter geschafft wurde.

Aus der heutigen Sicht würde ich nicht noch einmal meine Zustimmung zu dem Austausch geben, da man diese Hilflosigkeit hier zu Hause kaum aushalten kann. Was die Kinder durchmachen/ fühlen und sich teilweise vor fremden Erwachsenen rechtfertigen und anhören müssen, will ich mir nicht vorstellen…

Die richtigen Fragen und die richtige Vorbereitung gibt es meines Erachtens in diesem rechtsfreien Raum nicht.

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Wirklich toll geschrieben und zusammengefasst, auch wenn es eigentlich sehr traurig ist und ein grusliges System offenbart.

Es ist gut, dass immer mehr sich trauen für die Rechte ihrer Kinder einzutreten und zu kämpfen. Aus meiner Sicht völlig legitim.

Leider geben sich viele Eltern dem übermächtigen System aus verständlichen Gründen zu schnell geschlagen, um ihre Kinder zu schützen und brechen den Austausch bereits nach kurzer Zeit ab.

Was bleibt am Ende?
Ernüchterung, traumatisierte Kinder, gefrustete und hilflose Eltern, welche sich Vorwürfe machen, so naiv gewesen zu sein. Das viele gezahlte Geld, was ja nicht nur der Programmpreises ist, ist sicher im Wohle des Kindes, nebensächlich, aber ja auch nicht unerheblich, wenn der Austausch bereits nach kurzer Zeit resigniert abgebroch wurde und das nur, weil ein Gastfamilienwechsel auch nach vielen flehenden Mails, Anrufen und Mediatoren Gesprächen durch die Orga nicht genehmigt wird. Die Gewinner sind hier nur die Orgas.

Schade das den „wenigen Einzelfällen“ nicht die höchste Aufmerksamkeit gilt, damit die vorhandenen Probleme schnell gelöst werden.

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Liebe alle, ich denke mittlerweile, dass es generell schwierig geworden ist, in den USA eine geeignete Gastfamilie zu finden. Die Organisationen sollten das klar und transparent sagen. Die wirtschaftliche Situation hat sich in den USA in den letzten 10 Jahre für viele Familien sehr verschlechtert, es gibt auch wenig soziale Abfederung. Politische Polarisierung (Trump und Co.), Sexismus, Rassismus, Gewalt… alles Probleme, die in der Highschool-Serie eher weniger bis gar nicht vorkommen, aber Alltag sind. Familien, die zerrüttet sind, Drogen konsumieren, 90 % der Menschen leben quasi im Nirgendwo, auch das wissen viele nicht und denken, jeder kommt in eine pulsierende Großstadt oder den Rand davon in eine schöne Unterkunft. Wenn alles teurer wird, die Leute für ihr Geld mehr arbeiten müssen und deshalb weniger Ressourcen wir Geld, Zeit, Platz, Nerven und Lust zur Verfügung stehen, dann entscheidet man sich vielleicht nicht mehr für eine Aufnahme fremder Menschen. Corona hat da auch Spuren hinterlassen. Viele Familien sind offenbar in dieser Phase komplett abgesprungen. Wir überlegen deshalb auch, ob nicht ein anderes Land - auch im Sinne der geopolitischen Verschiebungen - mindestens genauso spannend wäre. Wir denken aktuell über Norwegen, Estland oder Argentinien, Uruguay nach. Auch Japan könnten wir uns vorstellen. Mein Mann schwärmt von Youth for Understanding, da er damit verreist ist. Ich werde trotzdem noch andere Angebote einholen - er ist allerdings Fördermitglied seit vielen Jahrzehnten bei YfU.

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Du hast es sehr gut auf den Punkt gebracht. Australien und Neuseeland wären eventuell auch Alternativen.

Lg Dana

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Es sei mir verziehen, aber ich schubse dass Thema nochmal wieder hoch. Meine Tochter ist nun in ca vier Wochen wieder zuhause….Gottseidank! Auch wenn jetzt alles gut ist, werde ich das alles nicht auf sich beruhen lassen. Ggf. werde ich berichten

UND: Nur noch knapp drei Monate, dann fliegen die ersten Jugendlichen rüber. Daumen sind gedrückt, dass alles gut läuft. Lest euch gerne nochmal unsere Tipps etc pp durch

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Gut, dass du es nochmal hochgeschubst hast.
Ich habe mir die Tage Gedanken gemacht, ob bzw. wann es wohl wieder losgeht in den Chats.

Ich fühle auch, dass ich da auch noch nicht fertig mit bin - auch wenn soweit in Summe alles gut geworden ist…
Daher wäre ich auch weiterhin daran interessiert, wenn du weiter berichtest…
Danke!

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