Hallo zusammen
Update
„Abschied in Japan – Ankunft in der Schweiz – Einleben im alten Zuhause – Fazit/erste Erkenntnisse.“
Es ist etwas länger her, seit ich mich hier gemeldet habe, aber wir wollten uns einfach die Zeit zu dritt nur geniessen und uns wieder „spüren“.
Aber jetzt möchte ich euch nicht noch länger auf das Feedback warten lassen 
Abschied in Japan
Die Kultur vor Ort ist nicht gerade bekannt, für grosse Emotionen und Gefühle. Jedoch ist auch das nicht überall so und kommt auf die jeweilige Stellung innerhalb der Gemeinschaft an. Die Abschiede waren für uns herzzerreissend was wir von Bildern und Videos mitbekommen haben. Was hier in der Schule gemacht wurde, zeigt wie der Zusammenhalt in den Klassen funktioniert. Da wurde ein Lied für sie geschrieben und präsentiert. Persönliche Wünsche über Freundschaft, Kultur und eben was sich geändert hat währen diesem Jahr mit einer Europäerin in der Klasse – nur ein Beispiel für viele an der Situationen.
Für uns war dann ganz schlimm der Abschied am Bahnhof. zwölf Personen (Freunde, Schüler und Lehrer etc.) plus Familie haben sie begleitet. Die GF hat uns 2 Videos davon gesendet. Wir haben unsere Tochter noch nie so „aufgelöst“ weinend gesehen. Da wurde die japanische Zurückhaltung vergessen und es wurde umarmt und viele Tränen vergossen. Durch ein Missverständnis mit der Zeitplanung musste es auf einmal schnell gehen, und sieh hatte knapp 2 Minuten Zeit sich von allen zu verabschieden.
Als meine Frau und ich zu Hause diese Videos gesehen haben, konnten wir unsere Tränen auch nicht mehr zurückhalten. Da kam der Wunsch auf, sie solle doch noch bleiben – gleichzeitig aber wollten wir sie in die Arme schliessen. Das war ein extremes Wechselbad der Emotionen. Aber zu diesem Zeitpunkt war sie schon im Flughafen und bereit für den Rückflug.
Ankunft in der Schweiz
Problemloser Flug mit Zwischenstopp. Pünktliche Ankunft in Zürich und ein ebenso Tränenreicher Empfang (etwas mehr bei den Eltern). Es fielen irgendwie Tonnen an aufgestauter Last von der Seele als wir sie einfach nur in die Arme schliessen konnten. Sie war todmüde aber zufrieden. Sie hatte sich auf dem ersten Flug ausgeweint und mit ihren mitreisenden ATS ausgetauscht. Mit einem Apfel (das war ihr grösster Wunsch) haben wir sie Empfangen 
Es war alles so vertraut und doch neu sie wieder bei uns zu haben, die Fahrt nach Hause mit tausenden Fragen und Emotionen.
Einleben im alten Zuhause
Es ist so, als wäre sie nie fortgewesen. Sie vermisst ihre Freunde und Familie in Japan und den speziellen „Japan-Vibe“. Jedoch ist es ihr klar und bewusst, dass es vorbei ist und ihre Zukunft, zumindest in nächster Zeit" wieder hier stattfindet. in den ersten 3 bis 4 Tagen erwähnte sie immer wieder, dass sie Mama & Papa und die Familie und Freunde in Japan vermisst. Natürlich ist Japan besonders in der ersten Woche das Hauptthema. Andererseits ist sie schon wieder am Lernen und bereitet sich für die Schule vor und den Lernstoff, den sie verpasst hat. Das zeigt uns klar, dass sie schon wieder angekommen ist und bis jetzt keine Anzeichen eines „Reverse Shock“ zeigt. Aber wir warten noch etwas ab. Der Kontakt nach Japan ist aber täglich vorhanden und sie vermisst, wie schon erwähnt, die Menschen vor Ort. Das darf und muss auch so sein.
Sie hatte über 10 000 Bilder und Videos in Japan gemacht, wir sind jetzt im März 2024 angekommen 
Diese Bilder zu sehen, hat uns nochmals vor Augen geführt, welch unglaubliches Jahr sie erleben durfte und wie stark sie in der Kultur und Gesellschaft eingebunden war. Das war so viel mehr als wir während dem Jahr mitbekommen haben.
Fazit/erste Erkenntnisse
Hat sie sich verändert – Was hat sie aus diesem Jahr mitbekommen und wie geht es weiter, das waren natürlich unsere ersten Gedanken.
Zu Beginn haben wir kaum etwas festgestellt. Ja, sie ist ein Jahr älter geworden und reifer. Aber ist das das Alter oder ebendiese speziellen Erfahrungen in Japan. Da sind wir bis jetzt nicht so sicher. Neu erwähnt sie jeden Tag, dass sie uns liebt. So was hatten wir seit Langem nicht mehr gehört, und das auch vor dem ATJ nicht. 
Zusätzlich ist ein grosses Selbstbewusstsein vorhanden, was Offenheit und Unbekümmertheit angeht. Beispiel: Sie bekam den neuen Schulplan mit den freiwilligen Freiwahlfächern inkl. einer Liste der Teilnehmenden. Sie kannte niemanden und reagierte sofort extrem positiv: „Cool ich kenne da keinen, da kann ich neue Leute kennenlernen und vielleicht mehr Freunde finden“.
Das wäre vor Japan nicht so möglich gewesen. Da wäre eher eine Unsicherheit da gewesen, ob das gut geht und sie nicht immer alleine sei etc. Das ist jetzt komplett anders.
Wir könnten noch so viel erzählen. Es gab 1 bis 2 negative Erlebnisse, welche sie uns jetzt geschildert hat. jedoch möchten wir anhand von den restlichen Bildern die Reise mit Ihr weitergehen…
Es war für Sie definitiv das beste Jahr ihres Lebens … und wir können das absolut nachvollziehen…
Lieber Gruss
Domnick