Freude, Stolz & Sorgen

Hallo Liebe Christina

Hey du langweilst sicher nicht. Ich verschlinge deine Zeilen ebenso.
Die Fahrt muss sicher sehr wertvoll und wunderschön für Dich/Euch gewesen sein. :smiling_face_with_three_hearts:
Du schreibst, dass du schon während der Fahrt einige Veränderungen entdeckt hast. Wie hat sich das dann gezeigt?

Ich bin ja schon etwas neidisch auf dich, dass du deine Tochter schon bei dir hast :hugs: :hugs: :wink:

Aktuell sauge ich verschidene Videos von Returnees ein, welche Zuhause angekommen sind und von dem Reverse Culture Shock berichten. So wie ich das beurteile geht es in etwa allen ähnlich. Solange etwas passiert oder läuft (Freunde, Familie etc.) dann geht es. Anscheinend sind es die stillen Momente wenn man alleine ist sehr schwierig. Viele können das nicht erklären und sind verloren zwischen zwei Leben/Orte.

Ich denke wir können hier nicht wirklich helfen nur mit Verständnis und Liebe begegnen. Das dauert aber noch ein weilchen.

Ihr seht ja die GF bald „wieder“ im Urlaub. Ich hoffe das kommt gut und ihr werdet ein paar tolle Momente und Tage miteinander verbringen.

Lieber Gruss
Domnick

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Hallo Domnick,

ich glaube wir fiebern alle mir dir mit :wink:

Knapp 3 Wochen nach Rückkehr kann ich für uns sagen, dass alles ‚back to normal‘ ist. Ich weiß gar nicht, ob ich dieses nahtlose Einphasen in das ‚alte‘ Leben super oder irgendwie auch beängstigend finde und ob das Heimweh vielleicht verzögert kommt!?

Andererseits ist es ja total schön, wenn es Kind so gut geht und es auch so happy hier ist und offenbar sehr… nun ja ‚adaptiv‘ ist. :slight_smile:

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Hallo Karli

Danke dir dafür :slight_smile:

Freut mich zu lesen, dass bei euch das normale Leben wieder eingekehrt ist. Entweder es stellt sich etwas verzögert ein, oder eben gar nicht. Vielleicht kann das Kind aber die Situation schon sehr gut einschätzen und sich damit arrangieren.
Hast du etwas anderes erwartet? Weil es bei dir damals anders war?
Oder hat sich das Kind doch so verändert, dass es deine „Erwartungen/Vorstellungen“ nicht eingetroffen sind?
Sind Veränderungen spürbar?

Das Kind in Japan kämpft mit der Tatsache dass es nun doch schnell geht und der Abschied immer näher rückt. In 25 Tagen ist sie wieder bei uns :smiling_face_with_three_hearts:
Trotzdem finde ich es schön wie sie ihre Gedanken und Gefühle mit uns teilt.

Der Verlust ihres Japanischen Lebens, welches sie nie wieder in dieser Form haben wird bringt sie ziemmlich an ihre Grenzen.
Japan wird immer ein Teil von ihr sein und davor hat sie Angst, dass wenn sie zurück ist, es so ist wie sie nie weg war.
Es sei fast unmöglich mit allen in Kontakt zu bleiben und dass aus diesem Grund, dieser Teil von ihrem Leben für immer verschwindet.

Dass sie ihre Gedanken so offen mit uns teilt ist für uns neu. Sie war immer extrem selbstständig und wollte ihre Probleme selber lösen. Erst wenn sie wirklich nicht mehr weiter wusste hat sie uns involviert.
Diese „Offenheit“ und auch eine grosse Achtsamkeit nehmen wir als erste Veränderungen wahr.

Von der Organisation haben wir auch schon das Datum (im August) für das sogenannte „Re-sending-Camp“ erhalten, wo alle Returnees von ihrem Erlebnis berichten und den Revers-Cultureshock verarbeiten können. Bin gespannt, das wird sicherlich toll und hilfreich…

Lieber Gruss
Domnick

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Update…

„elfter Monat“

Noch 13 mal schlafen und wir dürfen unsere Tochter endlich wieder in die Arme schliessen :smiling_face_with_three_hearts: :smiling_face_with_three_hearts:

Jetzt geht alles sehr schnell und es bricht hektik aus. Gepäck, Abschlussrede vor der Organisation und der Schule, Abschiede, Geschenke und noch andere 1000 Dinge die Erledigt werden müssen. Nebenbei fliessen die Tränen, da das unausweichliche in rasender Geschwindigkeit nähert.

Wir fühlen mit allen mit und verstehen auch all diese Situationen. Es ist herzerreissend wenn ich daran denke, was unsere Tochter gerade durchmacht. Es ist herzzerreissend wie ich sehe, das der kleinste Gastbruder weint und noch nicht versteht, warum sie gehen muss und gleichzeitig möchte ich meine Tochter schon lieber heute wie in 13 Tagen bei mir haben.

So geht jetzt dieses Kapitel des ATJ für uns mit unterschiedlichen Gefühlen zu Ende. Es überwiegt aber das Gefühl grosser Dankbarkeit für diese Erlebnisse die meine Tochter machen durfte. Die unendliche Dankbarkeit der japanischen Gastfamilie, welche wir tief ins Herz geschlossen haben, obwohl wir sie gar nicht richtig kennen. Gerade in diesem Punkt ist der kulturelle Unterschied so gross, dass wir nicht wissen wie wir das gegenüber der Familie ausdrücken können. Die sprachliche Barriere, sowie die uns fremde Kultur, wie man Komplimente oder Gefühle ausdrückt oder annimmt sind enorm. Das finden wir Schade. Aber ich bin mir sicher, dass unsere Tochter, sobald sie hier ist, uns mehr über die Kultur und deren Verständnis beibringen kann. Sie hat gesagt sie würden uns sehr schätzen. Was bei uns relativ unaufgeregt klingt, hat anscheinend in Japan eine viel grössere und stärkere Bedeutung. Wir werden es sehen - spätestens, wenn wir in einem Jahr selber nach Japan reisen.

Ich werde mich nach der Rückkehr hier weiter melden und berichten wie das mit dem reverse culture Schock läuft und was sich alles verändert hat. Sie hat viele Pläne und Ideen im Gepäck und wir sind gespannt was auf uns noch alles zukommt.

Lieber Gruss
Domnick

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Das ist sehr spannend was du jetzt am Ende erzählst. Ich bin gespannt wie euer Wiedersehen ist.

Unser Sohn ist gestern Abend nach Kapstadt aufgebrochen. Das war ganz schön seltsam für uns.

Er ist gut angekommen. Mal sehen, er will nachher mal anrufen. Ich glaube es ist alles gut.

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Ohje…
Gestern abgereist…smile ich kann mich gut erinnern. Die ersten Tage waren extrem komisch. Überall ist die Präsenz des Nachwuchses Zuhause sicht- und spürbar. Aber man weiss, dass es Monate geht bis das Kind wieder heimkommt.

Aber schon die Nachricht, dass er gut angekommen ist und es ihm gut geht ist so viel Wert.

Ich wünsche euch allen eine erfolgreiche und spannende Zeit.

Lieber Gruss
Domnick

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Spannend. Wir erleben es gerade aus Sicht der Gastfamilienseite. Unser japanisches Gastkind fliegt morgen zurück und hat gar keine Lust und ist traurig. Heute zum letzten Mal Schule gehabt. Ich erlebe, wie er noch jeden Moment hier genießen möchte. Die Vorstellung, dass er morgen nicht mehr da ist, ist schon sehr seltsam. Und dass er nächste Woche wieder in Japan zur Schule geht und niemand es genau verstehen kann, was er hier erlebt hat und wie es hier war, das wird bestimmt eine Herausforderung. Er verlässt hier sein neues Leben. Und geht mit eigenen Erfahrungen zurück in das Land, in dem alles ganz normal weiterlief. Wir muten unseren Kindern auf jeden Fall viel zu. Und das meine ich jetzt nichtig negativen Sinne.

Unsere Betreuerin hier meinte, sie könnte sich vorstellen, dass wir, wenn unsere Tochter in einem Jahr aus Japan zurück kommt, nochmal ein Gastkind aufnehmen wollen. Erfahrungsgemäß sind die zurückkehrenden Jugendlichen sehr offen nach ihrem Austausch für ein Gastgeschwister. Mal schauen. Zuerst müssen wir nun erstmal in 6 Wochen unsere Kleine loslassen. Ich bin gespannt über eure weiteren Berichte!

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Hallo Monika

Wirklich spannend. Gerade der Zufall, dass wir jeweils ein Kind zurück nach Japan schicken und eines von dort zurückkehrt ist sehr interessant.
Auch, dass beide eigentlich die gleichen Gefühle und Ängste durchleben, zeigt dass im Nachinein das Austauschland oft zweitrangig ist.
Es sind die Menschen und die fremde Kultur - das neue, eigenständige Leben, welches die Jugendlichen aufbauen, welche so einen Austausch wertvoll machen.
Dass diese Erfahrungen aber auch an das „eingemachte“ gehen ist natürlich nicht zu unterschätzen. Das Auseinandersetzen von fremden Kulturen und vorallem mit sich selber wird wohl nachhaltig spuren hinterlassen.

Mich würde es jetzt interessieren, was für Unterschiede dein Gastkind zu Japan gesehen hat und was ihm fehlen wird.
Sind das vielleicht die Gegensätze zu dem was meine Tochter so traurig macht und aus Japan vermisst…?

Lieber Gruss
Domnick

Ich freue mich mit euch Domnick .
Der Abschied ist schwer für die Kids und auch die Zeit nach der Rückkehr bleibt weiterhin eine Mutprobe.
Meine Tochter, kann sich nsch einem Monat zurück noch nicht richtig einleben.
Es sind bei uns natürlich auch Millionen Sachen vorgefallen aber sie fühlt sich noch fremd. Vorallem mit ihren Freunden.
LG. Christina

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Hallo Dominik,
wir haben in den letzten 10 Monaten nicht nur unser Gastkind, sondern auch noch einen weiteren AFSler aus Japan, der im Norden Deutschlands untergebracht war, kennengelernt, der unser Gastkind und somit uns immer wieder mal besucht hat. Dadurch kamen wir in den Kontakt mit zwei Jugendlichen aus Tokyo. Und beide möchten Japan nach der Schule verlassen. Viele Jugendliche sind unglücklich in dem für unsere Töchter so faszinierenden Land. Sie empfinden die politischen Strukturen und Menschen als zu veraltet und wenig modern. Außerdem sehen sie keine Chancen aktiv etwas an den veralteten Strukturen ändern zu können. Sie fühlen sich eingeengt und unfrei. Homosexuell zu sein zum Beispiel ist da nicht einfach. Was sie hier in Deutschland genoßen haben ist die Freiheit, die Offenheit, die Herzlichkeit. Die verhaltene höfliche Art der Japaner ist für die Jugend anstrengend und sie wünschen sich mehr Lockerheit. Nur die lockere deutsche Bahn, die fanden sie furchtbar :joy: Beide haben es genossen mal ein Bier zu trinken :blush: (darf man in Japan erst ab 20) und nicht alles so ernst zu nehmen.
Sie sind beide der Meinung, dass es für meine Tochter eine Herausforderung wird, von ihrer Freiheit wieder was herzugeben, wenn sie nach Japan geht. Ich bin gespannt. Aber deine Tochter scheint ja nie Probleme damit gehabt zu haben, dass es etwas strenger zugeht, oder?
Ich fand es auf jeden Fall sehr interessant, von dem inneren Japan etwas zu erfahren und nicht nur die Oberfläche zu betrachten. Heute sind sie wieder zuhause angekommen. Wann kommt eure Tochter?
Grüße, Monika

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Liebe Christina

Wir sind natürlich sehr gespannt wie es unserer Tochter so geht nach der Ankunft. Da sind schon viele unbekannte Faktoren welche eine entscheidene Rolle spielen können.
Unere Tochter hatte regelmässig Kontakt mit ihren Freunden Zuhause. Mal schauen wie sich das entwickelt. Es kommt hier wohl darauf an wie die Kommunikation gestaltet wird. Unsere Tochter muss wohl lernen, nicht immer nur von Japan zu reden und das gleiche Interesse für die Zeit ihrer Freunde zeigen.

Hinzu kommt noch, dass meine Tochter extrem viel geplant hat nach ihrer Rückkehr. In meinen Augen viel zu viel - sieht fast so aus, als will sie Langeweile oder stille Momente vermeiden :slight_smile:

Wir werden es sehen… zuerst freuen wir uns auf das Wiedersehen und spannende Geschichten aus ihrem Leben in Japan…

LG
Domnick

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Hallo Monika

Das ist natürlich sehr spannend und deckt sich auch etwas mit den Erfahrungen die meine Tochter in Japan erlebt hat. Sie hatte natürlich auch sehr junge Gasteltern mit 34 und 31 Jahren.

Unsere Tochter hat sich nie beschwert oder sich darüber geäussert, dass es in Japan (für sie) strenger zu und her geht.
Da sie auf dem eher ruhigeren, ländlichen Teil lebt, hat sie das moderne Tokyo nicht wirklich erlebt. Was aber sehr spürbar sein soll, ist die Kultur und Gemeinschaft in der Gruppe. Ziemlich alles wird der Gruppe untergeordnet. Selbstverwirklichung ist zwar möglich, aber nur solange es die Gruppe nicht stört oder schwächt. Sie haben anscheinend ein Sprichwort: „Der Nagel der der herausragt, wird eingehämmert“. Dies sagt schon viel aus, dies sowohl im negativen und positivem Sinne. Die Art und weise wie der Zusammenhalt in der Schule oder unter Freunden ist hat sie imponiert und geprägt. Freunde sind wirklich Freunde und halten zusammen ohne dass man sich für etwas schämen muss. Auch wenn man in etwas schlechter ist, wird man aufgenommen und lässt einem daran teilhaben. Egoismus ist kaum spürbar. Im gegenteil man wird motiviert und von allen gefördert. Der Respektvolle Umgang mit den Mitmenschen ist nicht gespielt, sondern tief in der Kultur verankert.
Bei uns im Westen sieht man eher eine Zunahme von Egomanen im negativen Sinne.
Jugendliche sind in Japan eher unreifer erzogen und nicht so selbsttändig wie unsere. Sie sind eher kindlich und sehr verspielt. Der Gastfamilie ist dies extrem an unserer Tochter aufgefallen wie erwachsen sie schon sei.

Das sind sicherlich die positiven Seiten an Japan und der Kultur, und es zeigt sich einmal mehr, dass es die Mischung ausmacht.
Auch die Sicherheit und die niedrige kriminalität spricht für die Kultur des Zusammenlebens - welche ich mir hier genauso wünschen würde.

Japan hat sich in ihrer Geschichte immer isoliert und abgeschottet. Auch heute, mit knapp über 2% Ausländer (die hälfte davon kommt aus China & Südkorea) eher als verschlossen anzusehen.
Anhand mit den Gesprächen mit der Gastfamilie öffnet sich das Land und lässt mehr Einwanderer in das Land. Dies geschiet jedoch nur langsam und vorallem in den Städten. Hier sind vorallem die jugendlichen unzufrieden mit den alten Traditionen, da sie mehr von den westlichen einflüssen mitbekommen. Trotzdem ist gerade Tokyo so verrückt und irgendwie halt doch sehr tolerant in ein paar Facetten :slight_smile:

Wie dem auch ist, das alles ist hochspannend. Man sollte vielleicht hier eine Rubrik über die unterschiede der Kulturen aus eigenen Erfahrungen eröffnen.
Unsere Tochter hat aber auch gesagt, sie würde nicht für immer in Japan leben wollen - aber so für die nächsten 5 Jahre könnte sie sich das schon vorstellen :slight_smile:

Wir werden sicherlich noch mehr erfahren, wenn wir sie genau in einer Woche in unsere Arme schliessen. :smiling_face_with_three_hearts:

Liebe Grüsse
Domnick

Hallo Dominik,
das sind wirklich sehr junge Gasteltern, wow! Dadurch hat sie sicher auch die etwas modernere Seite kennengelernt.
Das klingt spannend! Es ist schon interessant, wie unterschiedlich Kulturen sind, und wir einen so tiefen Einblick in das eben so verschlossene Japan bekommen.
Dass die Japaner unselbstständiger sind kann ich bestätigen :joy: Unser Gastkind hat eigentlich nichts von sich aus unternommen. Wir hatten das Gefühl, dass er dauernd wartet, dass wir ihm einen Vorschlag machen, ihn anleiten. Aber wir hatten natürlich auch unseren Alltag. Freundschaften zu schließen war für ihn schwierig bis unmöglich. Ich muss aber auch sagen, dass wir ein sehr spezielles Gastkind hatten, welches soziale Schwierigkeiten hatte, sprich sich wahnsinnig schwer tat Kontakte zu knüpfen und tiefergehende Beziehungen einzugehen. Er war oft distanziert und immer sehr sehr müde. Tatsächlich hatte ich mir ein tatkräftigeres, den ganzen Tag lernendes Gastkind aus Japan vorgestellt. Das Gegenteil war aber der Fall :joy: Dies war natürlich mit Herausforderungen verbunden, meine Erwartungen zurückzustellen.
Das klingt toll, was Du von der Gemeinschaft erzählst. So funktionieren ja auch noch die alten Urvölker (in extremerer Form) und ich kann mir vorstellen, dass es auch sehr wohltuend sein kann, eingebettet zu sein in der Gesellschaft. Der Westen erhebt da natürlich reichlich Einfluss was die Unzufriedenheit der jungen Bevölkerung betrifft.
Ich bin gespannt wie das Wiedersehen mit Deiner Tochter wird!

Grüße, Monika

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Interessant was ihr so schreibt.

Mein Sohn ist jetzt seit 1,5 Wochen in Kapstadt und sehr glücklich. Seine Familie ist unglaublich herzlich und lustig und auch mit dem italienischen Gastbruder versteht er sich gut. Die beiden haben sich jetzt im Gym angemeldet. Die ersten drei Schultage waren prima, wenn auch ungewohnt.

Bei uns herrscht fürs erste große Erleichterung. Besser hätte der Start nicht sein können.

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Wow, das klingt toll. Ich denke, dass es soo viel leichter ist, wenn alles so gut läuft! Toll! Wie kommt er denn in Kapstadt zu einem italienischen Bruder?
Grüße, Monika

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Es ist ein Double Placement. Die Familie nimmt seit Jahren immer zwei Gastschüler auf. Bisher meist Mädchen und Junge, dieses Jahr zwei Jungs.

Das hat auch seinen Sinn. Zu zweit erlaubt es die Organisation rund um Kapstadt bestimmte Busse zu benutzen, u.a. den Bus zur Schule. Zu zweit können sie auch im Umfeld alleine unterwegs sein (die beiden leben in Muizenberg, ein eher sicherer Stadtteil mit gemischter Bevölkerung, so dass sie nicht direkt auffallen) oder Uber benutzen.

Er hat glaube ich wirklich Glück. Da aber die Visumsvoraussetzungen in Südafrika sehr streng sind, müssen die Familien sehr viel nachweisen (was genauestens von den Botschaften in den Heimatländern der Schüler geprüft wird) und durch die lange Visumslaufzeit spätestens im Mai (Ausreise Anfang Juli) feststehen.

Ich glaube das gibt um einiges mehr an Sicherheit für gute Placements. Auch, dass es natürlich viel weniger Schüler sind als in den USA.

Bisher, nach etwas mehr als 2 Wochen haben wir den Eindruck, dass es super läuft.

Samstag beginnt der Surfkurs der Austauschorganisation.

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Hey Domnick
Ihr müsst zur Zeit bestimmt überglücklich sein.
Hoffe eure Tochter ist gut nachhause gekommen und ist dabei sich in der Heimat zurechtzufinden. LG. Christina

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Ich warte auch schon gespannt auf ein Update von Dir! Bin sehr neugierig wie es euch geht und sich Eure Tochter am Einleben ist nach ihrem traumhaften Austausch. Grüße! (noch 3,5 Wochen bei uns……:grimacing:) Monika

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Hallo zusammen

Update

„Abschied in Japan – Ankunft in der Schweiz – Einleben im alten Zuhause – Fazit/erste Erkenntnisse.“

Es ist etwas länger her, seit ich mich hier gemeldet habe, aber wir wollten uns einfach die Zeit zu dritt nur geniessen und uns wieder „spüren“.

Aber jetzt möchte ich euch nicht noch länger auf das Feedback warten lassen :slight_smile:

Abschied in Japan

Die Kultur vor Ort ist nicht gerade bekannt, für grosse Emotionen und Gefühle. Jedoch ist auch das nicht überall so und kommt auf die jeweilige Stellung innerhalb der Gemeinschaft an. Die Abschiede waren für uns herzzerreissend was wir von Bildern und Videos mitbekommen haben. Was hier in der Schule gemacht wurde, zeigt wie der Zusammenhalt in den Klassen funktioniert. Da wurde ein Lied für sie geschrieben und präsentiert. Persönliche Wünsche über Freundschaft, Kultur und eben was sich geändert hat währen diesem Jahr mit einer Europäerin in der Klasse – nur ein Beispiel für viele an der Situationen.

Für uns war dann ganz schlimm der Abschied am Bahnhof. zwölf Personen (Freunde, Schüler und Lehrer etc.) plus Familie haben sie begleitet. Die GF hat uns 2 Videos davon gesendet. Wir haben unsere Tochter noch nie so „aufgelöst“ weinend gesehen. Da wurde die japanische Zurückhaltung vergessen und es wurde umarmt und viele Tränen vergossen. Durch ein Missverständnis mit der Zeitplanung musste es auf einmal schnell gehen, und sieh hatte knapp 2 Minuten Zeit sich von allen zu verabschieden.

Als meine Frau und ich zu Hause diese Videos gesehen haben, konnten wir unsere Tränen auch nicht mehr zurückhalten. Da kam der Wunsch auf, sie solle doch noch bleiben – gleichzeitig aber wollten wir sie in die Arme schliessen. Das war ein extremes Wechselbad der Emotionen. Aber zu diesem Zeitpunkt war sie schon im Flughafen und bereit für den Rückflug.

Ankunft in der Schweiz

Problemloser Flug mit Zwischenstopp. Pünktliche Ankunft in Zürich und ein ebenso Tränenreicher Empfang (etwas mehr bei den Eltern). Es fielen irgendwie Tonnen an aufgestauter Last von der Seele als wir sie einfach nur in die Arme schliessen konnten. Sie war todmüde aber zufrieden. Sie hatte sich auf dem ersten Flug ausgeweint und mit ihren mitreisenden ATS ausgetauscht. Mit einem Apfel (das war ihr grösster Wunsch) haben wir sie Empfangen :slight_smile:

Es war alles so vertraut und doch neu sie wieder bei uns zu haben, die Fahrt nach Hause mit tausenden Fragen und Emotionen.

Einleben im alten Zuhause

Es ist so, als wäre sie nie fortgewesen. Sie vermisst ihre Freunde und Familie in Japan und den speziellen „Japan-Vibe“. Jedoch ist es ihr klar und bewusst, dass es vorbei ist und ihre Zukunft, zumindest in nächster Zeit" wieder hier stattfindet. in den ersten 3 bis 4 Tagen erwähnte sie immer wieder, dass sie Mama & Papa und die Familie und Freunde in Japan vermisst. Natürlich ist Japan besonders in der ersten Woche das Hauptthema. Andererseits ist sie schon wieder am Lernen und bereitet sich für die Schule vor und den Lernstoff, den sie verpasst hat. Das zeigt uns klar, dass sie schon wieder angekommen ist und bis jetzt keine Anzeichen eines „Reverse Shock“ zeigt. Aber wir warten noch etwas ab. Der Kontakt nach Japan ist aber täglich vorhanden und sie vermisst, wie schon erwähnt, die Menschen vor Ort. Das darf und muss auch so sein.

Sie hatte über 10 000 Bilder und Videos in Japan gemacht, wir sind jetzt im März 2024 angekommen :slight_smile:

Diese Bilder zu sehen, hat uns nochmals vor Augen geführt, welch unglaubliches Jahr sie erleben durfte und wie stark sie in der Kultur und Gesellschaft eingebunden war. Das war so viel mehr als wir während dem Jahr mitbekommen haben.

Fazit/erste Erkenntnisse

Hat sie sich verändert – Was hat sie aus diesem Jahr mitbekommen und wie geht es weiter, das waren natürlich unsere ersten Gedanken.

Zu Beginn haben wir kaum etwas festgestellt. Ja, sie ist ein Jahr älter geworden und reifer. Aber ist das das Alter oder ebendiese speziellen Erfahrungen in Japan. Da sind wir bis jetzt nicht so sicher. Neu erwähnt sie jeden Tag, dass sie uns liebt. So was hatten wir seit Langem nicht mehr gehört, und das auch vor dem ATJ nicht. :smiling_face_with_three_hearts:

Zusätzlich ist ein grosses Selbstbewusstsein vorhanden, was Offenheit und Unbekümmertheit angeht. Beispiel: Sie bekam den neuen Schulplan mit den freiwilligen Freiwahlfächern inkl. einer Liste der Teilnehmenden. Sie kannte niemanden und reagierte sofort extrem positiv: „Cool ich kenne da keinen, da kann ich neue Leute kennenlernen und vielleicht mehr Freunde finden“.

Das wäre vor Japan nicht so möglich gewesen. Da wäre eher eine Unsicherheit da gewesen, ob das gut geht und sie nicht immer alleine sei etc. Das ist jetzt komplett anders.

Wir könnten noch so viel erzählen. Es gab 1 bis 2 negative Erlebnisse, welche sie uns jetzt geschildert hat. jedoch möchten wir anhand von den restlichen Bildern die Reise mit Ihr weitergehen…

Es war für Sie definitiv das beste Jahr ihres Lebens … und wir können das absolut nachvollziehen…

Lieber Gruss

Domnick

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Hei Domnick,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht! Das klingt alles traumhaft schön! Es hört sich nach einer großen, nicht selbstverständlichen Ausnahme an, dass Deine Tochter so tief in die Gesellschaft abtauchen durfte und aufgenommen wurde. Zumindest wird uns durch die AT Organisation immer wieder suggeriert, dass sich meine Tochter darauf einstellen muss, nur Gast zu sein und nicht die Möglichkeit bekommen wird, wirklich integriert zu sein, da die Japaner einen immer als Gast ansehen würden. Wenn ich nun so höre, wie tief verankert Deine Tochter war, dann kommt mir das schon sehr fantastisch vor. Sie scheint wirklich großes Glück zu haben oder aber eine Person zu sein, die sich sehr gut in die japanische Kultur integrieren kann und sehr offen sein muss.

Ich freue mich auch sehr darüber, dass sie gut angekommen ist und ihr es gut miteinander habt! Ich beneide euch, dass ihr sie wieder habt. Bei uns geht es zügig Richtung Abflug zu und ich wünschte ich hätte sie auch schon wieder in meinen Armen.

Liebe Grüße, Monika

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