USA High School Jahr/ was ich gerne vor der Buchung gewusst hätte

Wahnsinn - der Artikel sagt ja alles… Danke für’s Teilen!

Explodierende int. Studenten/Schüler-Anzahlen und Schulen, die sich nur auf die Finanzierung durch diese stützen, gleichzeitig aber „substandard education“ anbieten…
Von dem was man so mitbekommt, ist es südlich der kanadischen Grenze vermutlich auch nicht anders.

Der Artikel bezieht sich nicht auf kanadische Visa für Schulaufenthalte, sondern für Studierende (an „post-secondary institutions“, also alles nach der Schule). Dann ergibt der Verweis auf die Effekte auf den Wohnungsmarkt im Artikel und im darunter verlinkten Artikel auch mehr Sinn - denn das wird sich ja wohl kaum auf Zimmer in Gastfamilien beziehen, ohne das auch so zu benennen. Im zweiten Artikel unter diesem geht es auch um Beschränkungen bei Visa für Ehepartner*innen der Studis.

Da hast du Recht!!

Ich glaube trotzdem, dass das Thema (bis auf den Aspekt, dass die Studenten die Studi-Visa verstärkt für eine dauerhafte Immigration zu nutzen scheinen) durchaus analog zu sehen ist.

Auch die Zahl der ATS ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Dazu gab es hier irgendwo auch einen verlinkten Artikel… Und Schulen finanzieren sich auch öfter mit darüber.

Ist auch alles in Ordnung (-> wie gesagt, könnte auch hier ja ein durchaus gutes Konzept sein :wink: ). Letztlich führt es aber auch dazu, dass mehr ATS mehr Gastfamilien benötigen und auch Schulen mehr Angebote machen, die nicht immer zwingend so top sind bzw. es sind entweder viele ATS zusammen oder auch das Kursangebot ist begrenzt.
(Ein Freund hatte ein halbes Jahr Wood-Work, Weight Lifting und Baking, weil alles andere voll war bzw. den „echten“ Schülern vorbehalten war…)
Er persönlich fand es aber super. :slight_smile: Ist auch nix gegen zusagen, aber eben auch gut zu wissen (vgl. Thread-Titel…)

Die Quintessenz des Artikels ist, dass die hohe Nachfrage das Angebot nicht besser macht, sondern eher verschlechtert, indem es das Angebot durch Qualitätsreduktion vergrößert. Und das lässt sich glaube ich schon transferieren auf viele Erfahrungen, die hier geteilt wurden.
Daher trotzdem gut, dass es in diesem Thread ist… und danke aber auch für deinen Hinweis und die Konkretisierung!

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Dinge, die ich gerne vorher gewusst hätte:
Hintergrund:
Mein Kind wollte 2024/2025 in die USA. Wir haben berufsbedingt mehrere Jahre in den USA gelebt. Unser Kind wurde zu dieser Zeit dort geboren, hatte deswegen den Wunsch, genau dieses Land besser kennen zu lernen – andere Länder hat er damals ausgeschlossen.
Bei der Auswahl der Organisation haben wir auf folgende Dinge Wert gelegt:

  1. eine alteingesessene gemeinnützige Orga. mit derselben Partner- bzw. Mutter- Orga. in den USA
    (unterm Strich sind das die Großen, die auch das PPP betreuen dürfen)
  2. Gute Stornierungskonditionen
  3. Gute Vor- und Nachbereitung
    Wir wurden von AFS in das normale Programm aufgenommen, waren mit der Betreuung den Umständen entsprechend sehr zufrieden. Für mein Kind konnte keine Gastfamilie gefunden werden – sein US-Wunsch ist Mitte Oktober geplatzt.
    Was ich vorher gerne gewusst hätte:

Top 1: Viele Kinder werden keine GF finden
Nur bei AFS in Deutschland waren es in 2024 ca. 35 Kinder von 130 (plus minus).
Mädchen sind in den USA besser zu vermitteln, als Jungs. PPP’s werden bevorzugt vermittelt, dann 17 jährige (die im Folgejahr keine Möglichkeit mehr haben) und als letztes die jüngeren (15/16 jährig).

Top 2: Es werden Provisionen für die Vermittlung GF gezahlt
Hierzu gibt es in den Foren ja ausführliche Berichte, mir war das am Anfang und in dem Ausmaß nicht bekannt. Von AFS habe ich letztes Jahr allerdings gehört, dass sie bisher nur mit ihren eigenen und freiwilligen Area Rep.‘s arbeiten und somit durch die Konkurrenz am Markt Nachteile haben. Von YFU hatte ich erfahren, dass sie mittlerweile auch den Service von externen in Anspruch nehmen (müssen). Die ganzen kleinen Orga’s arbeiten eh mit externen Partnern in den USA – hier trifft die Beschreibung „Reisevermittlung“ wohl ganz gut zu.

Top 3: Kosten & Transparenz
Ich hatte damals einfach den Markt geprüft. Alle lagen mehr oder weniger im selben Bereich plus/minus 15k, dann wird das wohl passen, dachte ich…Da in den USA weder die Familie noch die Schule eine Kompensation erhalten (im J1), ist die Rechnung einfach. 1,5k Flug + 2k Provision + Versicherungen/Admin./Seminare…Runden wir die Kosten mal auf 5k auf, bleiben 10k Gewinn/Kind.
Die Orga’s verdienen kräftig Geld mit der Freiwilligkeit von GF’s und Schulen. Gewinn ist der größte Posten in der Rechnung. Das ist ein wirklich großes Geschäft – es geht um sehr viel Geld!
(Es gibt Orga’s wie AFS, die verschiedene Stipendien vergeben, was natürlich auch finanziert werden muss.)

Mein Fazit:
Mit den Erfahrungen von heute hätten wir unserem Kind von Anfang an gesagt, dass es eventuell nicht klappen kann und dass dies sicher nicht an ihm/ihr liegt. Wenn es klappt, prima, wenn nicht, Plan-B angehen. Viele Orga’s haben einen frühen und einen späten Abreisetermin. Wer nicht beim ersten dabei ist und Anfang August noch keine GF hat, sollte intensive eine Alternative suchen.
AFS hat sich uns gegenüber immer fair verhalten. Die Kommunikation, dass das Ding voll gegen die Wand fährt, kam allerdings zu spät. Rückerstattung kam schnell, vollständig und ohne große Diskussion aber mit Entschuldigung – wirklich erstklassig.

Bei unserer Alternative (Australien) hat AFS auch ein Angebot gemacht, allerdings passten die Kosten überhaupt nicht. Bei Australien sind die Kosten vollständig transparent. Schulgeld, Kompensation für die Gastfamilie, Visum, Flug, Versicherung…ca. 15k für 6 Monate. Den Vertrag schließt man mit der öffentlichen Schulbehörde ab – nur so gehts. Die Schulbehörde prüft und zertifiziert die Gastfamilien, macht das matching und bleibt von Anfang bis Ende in der vollen Verantwortung. Die großen Orga’s bieten Programme für über 20k an, mit minimalem Aufwand und praktisch keiner Verantwortung. Das Delta ist wieder Gewinn. Die Orgas sind ein teuer Zwischenhändler. In Australien kann sich diesen sparen, in den USA ist man leider ausgeliefert, da ans Visum gekoppelt…

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Der Artikel bezieht sich auf Hochschulstudierene, die ja tatsächlich Wohnraum entziehen, was die normalen Austauschschüler in ihren Gastfamilien ja nicht tun. Es geht auch weniger um die Austauschprogramme der öffentlichen Universities und Colleges, als vielmehr um die ganzen privaten Titelmühlen und hier vor allem um dubiose Business Degrees; mehr oder weniger also um das Geschäft mit Studiengebühren. Die genannte Zahl der Studenten für das kleine Land ist schon heftig. Kein Wunder, dass jetzt gegengesteuert wird.

Vielen Dank! :smile:
Deine Eindrücke und Erfahrungen konnte ich sehr gut nach empfinden.

Hallo,
Ich habe in letzter Zeit viel gelesen und versucht einen klaren Kopf wegen unserer Geschichte zu bekommen und bin sehr dankbar über diese Seite.
Unser Sohn hat sich im März 2023 bei einer der größeren Organisation angemeldet über eine Messe. Viel Arbeit, aber hat sich erst gelohnt.
Im April 2024 hat er sein 1. Placement bekommen, er hatte zwar angegeben keine alleinstehende Person, aber es wäre ein Double Placement gewesen, in NC. 5 Wochen vor Abflug hat der Gastvater beiden Jungs abgesagt, 2 Wochen vor Abflug gab es eine neue Familie.
So toll, liebevoll, angagiert, alles für die Schule geregelt mit unserem Sohn über WhatsApp und e-Mail. Nach 7 Wochen kam es der Familie komisch vor, dass sich nichts tat :woman_shrugging:t3:-sie waren eine welcome Familie und die deutsche Orga und wir wussten es nicht. Es ist eine Welt für unseren Sohn zusammen gebrochen. Sie waren über den Winter beruflich sehr eingespannt und hätten nichts mit unserem Sohn machen können, daher haben sie von Anfang an gesagt höchstens 3 Monaten, letztendlich war er 4 Monate dort, sie hätten ihn auch länger genommen, bevor er ganz woanders hin gemusst hätte.
Er ist dann umgezogen, in eine komplett andere Art von Familie. Er hatte eine sehr gute Bindung zu seinem neuen Gastbruder und hat sich dort wohl gefühlt. Nach 4 Wochen bekam er einen Anruf von der Seite der amerikanischen Orga , dass sich seine neue Familie über ihn beschwert hätte. Er durfte sich nicht erklären, was wir jetzt wissen, völlig normal da drüben ist, hat sich dann für die Sachen entschuldigt, obwohl er es nicht gesagt oder getan hatte. Alles ok, aber warum spricht die Familie nicht mit ihm, wenn es anscheinend Probleme gibt.
Die Gastschwester (15) war sehr eifersüchtig, da sie nicht mehr der Mittelpunkt war und ihr Bruder jetzt nur noch mit unserem Sohn und den Schulfreunden unterwegs war.
Es gab durch sie den nächsten Ärger und dann kam es Ende Januar zu einem sehr unschönen Erlebnis. Unser Sohn wurde wieder aus heiterem Himmel für Sachen beschimpft, angeschrien er musste auf einem Stuhl sitzen und dürfte nur yes sir, no sir sagen und sein Gastbruder durfte ihm nicht helfen. Er bekam wieder einen Anruf und wurde beschimpft und als böser, respektloser Jugendlicher hingestellt. Er sei an allem Schuld ( wir wissen bis heute nicht worum es ging) die Regional Direktorin war sauer weil sie frei hatte und hat es alles an unserem Sohn ausgelassen. Es war sein Traum und der zerplatzte. Er hatte Angst!!! Sie wollte nicht mehr für ihn suchen, als ob er was dafür konnte, dass sie schon 3 x suchen mussten. Die deutsche orga war sehr nett und sagte, dass er natürlich nicht nach Hause muss, da unser Sohn ja auch nicht mehr in der Familie bleiben wollte. Sie (usa) wollte ihn aus der Gegend haben und er hätte ganz woanders hin gemusst, neue Gegend, neue Schule. Seine alte GF hat sich um ihn gekümmert, wollten ihn wieder aufnehmen, aber unser Sohn meinte nur, dass er 6 tolle Monate hatte und er die letzten 2 Monate mit seinem Gastbruder und der Fremden so sehr genossen hat, dass es nicht mehr so sein würde wie bisher und hat sich entschieden freiwillig abzubrechen. Seine alte GF durch’n NICHT zum Flughafen begleiten od bringen, hat die amerikanische RD der Orga verboten.
Er ist seit Mitte Februar 25 wieder da, ihm geht es gut, wir haben alle guten Kontakt zur ersten Familie und er hat auch noch guten Kontakt zum Gastbruder und Schulfreunden. Im Sommer fliegen wir alle rüber, um sein Umfeld kennen zu lernen.
Wir fühlen uns sehr betrogen, um die 4 Monate die ihm fehlen, er hätte jetzt für seine Schule im Tennis Team gespielt, hätte den Schulball mitmachen können….und alles nur, weil die US Seite nicht gut gearbeitet hat. Haben auch mehrere Beschwerden gegen diese eine Dame geschrieben, an verschiedene Möglichkeiten in USA. Da wird nichts passieren, leider. Diese Dame hat auch seine erste Familie beleidigt, da sie ihn nicht das ganze Jahr nehmen konnten, dann hieß es für uns, dass der Gastvater seinen Job verloren hatte und wollte davon nichts wissen, dass es von Anfang an angesprochen war. Hauptsache so viele wie möglich rüber holen und dann nichts mehr tun wollen. Natürlich nicht überall, aber die Leidtragenden sind unsere Kinder.
Sicherlich hat unser Sohn sich nicht immer so verhalten, wie es bei den meisten Amis üblich ist, aber er war zu Hause und in der Schuke respektvoll, hat angepackt, war höflich, hat immer danke gesagt, er hat nichts vertragswidriges getan, aber man hätte nicht so mit ihm umgehen sollen, sie war eigentlich für ihn da, um ihn zu unterstützen, das tat sie nicht, er war eine Last für sie.
In den letzten 1,5 Monaten habe ich mich viel damit beschäftigt und viel gelesen, dass es ganz oft nicht gut läuft, hätte ich mich mal vorher damit auseinandergesetzt, war auch viel zu naiv.

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Oh man das klingt ja echt nicht schön. Ich bin so froh dieses Forum gefunden zu haben. Mittlwerweile möchte ich nciht ehr, dass unser Sohn in die USA geht.
Wir haben uns bei Rotary beworben, die ienen direkten Schüleraustuasch machen, Da muss man eh aus 3 Ländern auswählen. USA wird zwar immernoch sien Wunsch sein, aber es gibt noch 2 Alternativen.
Ich hoffe das durch das dirkete interne Rotary Prinzip, wo keine externen Orgas drins ind, wir dann Glück haben, wenn es doch in die USA gehen sollte.

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Hallo Tim,

habt ihr denn neben der „Programmgebühr“ auch die weiteren Kosten (Sevis, Visum etc.) erstattet bekommen?

Das würde mich auch interessieren.
Hans-Peter gibt es denn bei euch etwas Neues?

Die Anwälte haben sich über das Gericht „ausgetauscht“. Da werden nun Dinge behauptet die einem genau vor Augen führen, wie weit es mit der Seriosität der Orgas bzw. dieser Orga bestellt ist. Es wird vermutlich nun also der Verhandlungstermin angesetzt werden, wie schnell das Amtsgericht Düsseldorf auch immer ist.

Ich werde im Nachgang ganz sicher hier noch einige Details berichten, möchte dies jedoch nicht jetzt da ich davon ausgehe, dass die Orga hier zumindest still mitliest. Es wäre nicht schlau, die über alle Dinge zu informieren, die auf dem Weg sind bzw. über die wir nachdenken.

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AFS hat wirklich alles erstattet, was ich angegeben hatte - ohne Diskussion. Sie brauchten aber Belege bzw. Erklärungen der Positionen.

  • Fahrtkosten zu den Seminaren
  • Passkosten inkl. Fahrtkosten zum Konsulat
  • Arztkosten für die Impfungen oder Check-up
  • Programmgebühren sowieso
    Einfach alles, dann auch schnell überweisen und sich mehrfach entschuldigt.

Das ist dann vorbildlich!

Wir haben uns nicht die Mühe gemacht herauszuarbeiten, welche Impfungen nicht von der KV bezahlt wurden, die Fahrtkosten zu dem einen Vorbereitungsseminar habe ich auch nicht geltend gemacht.

Nach der Information, dass eine Platzierung nicht erfolgte, gab es keine schirftliche Mitteillung mehr, außer zu den (inakzeptablen) Alternativangeboten.

Offenbar hat man sich da schon schon darauf eingerichtet, was das für eine juristische Auseinandersetzung bedeuten könnte.

Aber mein aktueller Austausch mit dem U.S. Department of State’s Bureau of Educational and Cultural Affairs (ECA) wird schon hilfreich vor Gericht sein…

Die Organisation lesen hier definitiv und nachweislich mit. Ob so manch ein Post nicht auch von ihnen stammen, kann man nur mutmaßen.