TV-Beitrag bei Frontal 21

Habe eben durch puren Zufall einen Beitrag zum Thema ATJ bei Frontal 21 auf ZDF gesehen. War nur kurz, es ging um die teilweise untragbaren Zustände. Konkret negativ erwähnt wurden into, Travelworks und EF. Frau Engler von ABI und Danielle Grijalva von CSIET kamen auch zu Wort. In Deutschland fühlt sich kein Ministerium zuständig. Hätte länger sein können, war aber interessant.

Ich habe den Beitrag auch gesehen und mich gefragt, ob die 3 Organisationen stellvertretend für alle anderen stehen sollen, oder ob mit Bedacht genau die 3 ausgewählt wurden. Ich bin mir da nicht sicher.
Die angesprochene Wechselquote von 20% dürfte wohl inzwischen auf jede Orga zutreffen. Bin allerdings da nicht genau informiert.
Rana

Hier kann man den Beitrag nochmal sehen:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/1734792/Wenn-das-Austauschjahr-zum-Albtraum-wird

Viele Grüsse

Kirsten

Hallo,

ich bin ja gerade im Praktikum bei Gericht und eine Staatsanwältin merkte letzte Woche zutreffend an: “Bei allen Dingen im Leben gibt es zwei Seiten - und die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen.” Ich denke, das kann man auch bei den meisten Problemfällen sagen. Dass der Junge sexuell belästigt wurde, ist wirklich unschön. :mad: Deshalb gibt es auch neue Regeln für alle USA-Schüler und ein Seminar, in dem jeder ATS belehrt wird, wie er sich in solchen Situationen verhalten soll.
Was das Schriftstück angeht, dass “Thomas” erhalten haben soll, gehe ich davon aus, dass dort einfach einige Standard-Formulierungen drin stehen (wie z.B. die Aufforderung zum Schweigen). (Ohne gewisse Muster-Texte kommt man leider in keiner Organisation aus.) In aller Regel entspricht es nämlich sowohl den Interessen des Schülers, als auch der GF, wenn über das, was geschehen ist, beiderseits geschwiegen wird. Dem ATS kann nicht vorgeworfen werden, er wolle die Familie verleumden, und die GF sieht sich keinem Rufmord gegenüber, dessen Folgen sie womöglich noch jahrelang ertragen müssen. Außerdem kann der Schüler aus meiner Erfahrung oft besser mit der neuen Situation klar kommen, wenn er die alten Erfahrungen ad acta legt. Wenn die Schweige-Aufforderung absichtlich in den Brief aufgenommen wurde, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das auch prozessuale Gründe hat. Erfährt EF, dass eine GF des sexuellen Missbrauchs oder der sexuellen Nötigung beschuldigt wird, werden natürlich polizeiliche Ermittlungen mittels Anzeige angestrebt. Da ist es nicht unbedingt hilfreich, wenn der Schüler überall herumerzählt, was passiert ist, weil er sich gerade in den USA evtl. auch einer Verleumdung schuldig machen könnte, wenn er den GV einer Tat bezichtigt, derer er noch nicht überführt wurde. Abgesehen von der rechtlichen Seite sind die Persönlichkeitsrecht in puncto Presse in den USA oft nicht so sehr ausgereift wie in Deutschland. Da kann also eine Zeitung titeln: “Max Mustermann aus Deutschland (vermutlich) sexuell belästigt von Gastvater Robert Smith”. Mit Fotos etc. - und ich vermute, das wäre der Horror eines jeden Schülers in so einer Situation.
Ich kenne den Fall nicht, und kann deshalb nichts genaues dazu sagen, außer, wie ich als Betreuer in so einem Fall verfahren würde bzw. bin.

Es stimmt übrigens nicht, dass eine GF nicht für eine Organisation arbeiten darf. Wenn ein Betreuer hostet, darf er nur gleichzeitig nicht Betreuer des Schülers sein, sondern jemand anders muss die Betreuung übernehmen. (Einzige Ausnahme wäre, wenn ein Schüler übergangsweise, für einen sehr begrenzten Zeitraum beim Betreuer wohnt, bis er in eine neue Familie zieht.)

Schade ist, dass nicht gesagt wurde, wie die Schüler ihr Jahr beendet haben (wie das Jahr nach dem Wechsel wurde) und wie sie heute zu der jeweiligen Organisation stehen.

Liebe Grüße,
Wiebke

Nicht allzu positiv, wage ich mal zu behaupten. Was leider nur ansatzweise bzw. wohl nur für vorinformierte Ohren durchklang, ist, dass bei Problemen die deutsche Orga, die bis Antritt des ATJ für ATS und Eltern ja das “Gesicht” des ATJ ist, im Prinzip kaum noch Einfluss hat, wenn der ATS erst einmal in der Gastfamilie ist und möglicherweise Probleme auftreten. Dann ist man plötzlich völlig auf die Gnade der Partnerorga vor Ort angewiesen, leider ein völlig neues “Gesicht” und oft eine große Unbekannte für alle Beteiligten.

[QUOTE=Wiebke*86 NE 04/05;30061]Hallo,

Dass der Junge sexuell belästigt wurde, ist wirklich unschön.

WIEBKE : dieses Zitat ist ja unglaublich. Du hast wohl keine Kinder … SOETWAS schreibt man nicht !!! UNSCHÖN ist kein passender Ausdruck. Wenn die Betreuer so vor Ort reagieren, dann Gute Nacht. Ich bin sehr schockiert.

Und noch etwas: Du meinst, man solle “es” nicht herumerzaehlen !!! Sag mal, gehts noch??? Du willst als Betreuer arbeiten? Gerade mit dem Herumerzaehlen wird so einem Menschen das Handwerk gelegt. Du bist hier voellig auf der falschen Spur und ich überlege mir gerade, ob ich hier etwas gegen unternehmen soll.

Jeannette

Leider kommt das mit diesem Schriftstück eher so rüber, als wollte die Orga einen öffentlichen Skandal vermeiden. Ob das jetzt Standardformulierungen sind oder nicht, sei jetzt mal dahingestellt, bzw. es stellt sich die Frage, ob man einem wahrscheinlich schwer traumatisierten Jugendlichen überhaupt ein Druck aufbauendes Dokument zur Unterzeichnung vorlegen sollte und ob da nicht andere Dinge wichtiger sind. Immer wieder bemängelt werden ja auch die teilweise schlimmen hygienischen Umstände. Wie kann das sein? Müssen sich die Vertreter vor Ort nicht ein Bild von den Wohnumständen machen? Man sieht doch, wenn man vor Ort ist, ob es nur ein bisschen unordentlich oder richtiggehend dreckig (und das schon seit langem) ist. Natürlich gibt es tausende Fälle, wo alles super ist, und darüber wird auch nie berichtet, aber eigentlich ist jeder Fall, wo die Umstände so schlecht sind, ein Fall zu viel. Wie Danielle Grijalva (gut, dass es sie gibt!) sagt, liegt das wahrscheinlich an der großen Zahl von ATS, die jedes Jahr ins Land drängen und die halt auf Biegen und Brechen irgendwie untergebracht werden müssen. Man bekommt ja leider nie Zahlen zu sehen, ob die Orgas (und es gibt ja nicht nur deutsche Orgas) die Anzahl der Leute, die sie annehmen, mal ein wenig herunterschrauben.

Immer wieder bemängelt werden ja auch die teilweise schlimmen hygienischen Umstände. Wie kann das sein? Müssen sich die Vertreter vor Ort nicht ein Bild von den Wohnumständen machen? Man sieht doch, wenn man vor Ort ist, ob es nur ein bisschen unordentlich oder richtiggehend dreckig (und das schon seit langem)

Als potentielle GF muss man nur „kosmetik“ im Haushalb betreiben. Allenfalls das Badezimmer und die Toilette sollten sauber sein. Alles was rumliegt in irgendeinen Schrank stopfen und da der Besuch ja vorangekündigt ist kann man das Haus auch „erstrahlen“ lassen.

Wie es tatsächlich aussieht??? Das interessiert fast keinen Betreuer. Bevor ich jetzt gesteinigt werde: Eigene Erfahrung meiner Kinder belegt mit Bildern…:eek:

@ Wiebke

In aller Regel entspricht es nämlich sowohl den Interessen des Schülers, als auch der GF, wenn über das, was geschehen ist, beiderseits geschwiegen wird.

Damit wird der ATS mundtot gemacht und das „Verbrechen“ das die GF begangen hat totgeschwiegen!!! Nach dem Motto, ist ja gar nichts passiert, seht her, wenn es so wäre wie gemunkelt, dann wären wir wohl nicht mehr da.

Dem ATS kann nicht vorgeworfen werden, er wolle die Familie verleumden, und die GF sieht sich keinem Rufmord gegenüber, dessen Folgen sie womöglich noch jahrelang ertragen müssen.

und wer muss die Folgen jahrelang noch ertragen von den Vorwürfen??? Stimmt der ATS, aber der ist ja mundtot gemacht…:mad::mad::mad:

Außerdem kann der Schüler aus meiner Erfahrung oft besser mit der neuen Situation klar kommen, wenn er die alten Erfahrungen ad acta legt.

Das ist nicht nur eine schlechte Erfahrung die man mal so einfach beiseite legt…das ist Mißbrauch!!! und zwar in für mich allerschärfster ART!!! das legt man nicht einfach Ad acta…!!!

Wenn die Schweige-Aufforderung absichtlich in den Brief aufgenommen wurde, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das auch prozessuale Gründe hat.

Mir schon klar, den ATS einfach mundtot machen - funktioniert ja, weil die meisten wollen ja bleiben…und haben Angst, wenn sie nicht alles machen, was man ihnen vorlegt und verbietet etc, dass sie dann heimgeschickt werden…

Ich könnte wirklich platzen vor Wut!!! Wie die Orgas in den USA mit den ATS umspringen - es sind Kinder und keine Waren!!! aber für die zählt nur das Geld und der Mensch bleibt auf der Strecke!!!

Auch wir haben eine Schweige-Aufforderung erhalten in einem Probation letter - bei Androhung von was weiß ich…weil die GF muss ja weiterhin in ihrem Umfeld leben. Unserer Tochter wurde untersagt auch nur „Hallo“ zu sagen, keinen Kontakt aufzunehmen in FB keine Erwähnung des Namens usw. sollte sie sich nicht dran halten, wird sie umgehend heimgeschickt!!!

Letzte Woche kam von ihrer ehemaligen Gastschwester ein FA in Facebook und sie hat die Welt nicht mehr verstanden, als unsere Tochter sie gefragt hat warum sie das macht???

Zitat: „So schlimm wäre es ja auch nicht gewesen und sie (unsere Tochter) wäre ja jetzt wieder weg, deshalb könnten man befreundet sein“ Geht`s noch??? hat die den Schuss nicht gehört???

Nur über meine Leiche - war die Antwort unserer Tochter…:rolleyes:

Hallo,

Jeannette, Du hast recht - „unschön“ war kein guter, passender Ausdruck. Ein besserer / passender viel mir aber nicht ein. Deshalb hatte ich auch den :mad:-Smiley dahinter gesetzt, um meine Ansicht deutlich zu machen. Ich denke, es gibt kein passendes Wort, um das zu beschreiben. Welches hättest du denn verwendet? Es gibt ja auch nichts, was man tun kann, um die Dinge ungeschehen zu machen.

Nein. Aber ich bin selbst eins.

Ich nehme an, mit „es“ meinst du die sexuelle Belästigung? Oder was? Nein, da muss ich dir ganz klar widersprechen - das habe ich nicht so gesagt. Ich habe nur gesagt, dass es aus ermittlungstaktischen Gründen sinnvoll sein kann, die Vorwürfe und was geschehen ist, erst mal nicht an die große Glocke zu hängen. Und deshalb zunächst darüber zu schweigen. Und damit habe ich ja nicht ausgeschlossen, dass man sich Hilfe holt, oder mit einem sehr begrenzten Personenkreis darüber spricht. Das ist sogar sehr sinnvoll. Man sollte nur bis zu einer Verurteilung vorsichtig sein, was man da genau in der Öffentlichkeit sagt. Denn bis dahin gilt nunmal die Unschuldsvermutung. Auch in den USA. Ob man das gut findet oder nicht.

Das mache ich bereits. Seit 5 Jahren. Erfolgreich.

Bitte erklär mir, wie du das meinst?

Bitte. Tu, was du nicht lassen kannst. Wenn du möchtest drück auf den „Beitrag melden“-Button, und dann kann das Team entscheiden, ob es mich verwarnen möchte. Oder meinst du damit rechtliche Schritte?

  • Wiebke

Ich hab den Beitrag auch gerade angeschaut und vorallem das mit der sexuellen Belästigung finde ich echt hart. Dass der ATS nicht darüber reden soll ist von Seiten der Orga aus ja durchaus nachvollziehbar, aber aus Sicht des Schülers gesehen muss es ja der absolute Horror sein. Wenn man sich vorstellt, in einer solchen Situation zu sein (was man als Außenstehnder wahrscheinlich nicht wirklich kann), würde man dann nicht vielleicht darüber reden wollen, um das Geschehene zu verarbeiten? Die Orga kann ja darum bitten, das Thema nicht öffentlich zu verbreiten und z. B. professionelle Hilfe zur Verfügung stellen, aber den Schüler damit zu erpressen, heimgeschickt zu werden…?

@ Feenstaub:
Die Punkte, in denen du mich zitierst, sind nicht auf den Missbrauchs-Fall bezogen, sondern sollten erklären, warum es einige Standardformulierugen gibt - u.a., dass ATS + GF schweigen sollen. Da spricht einfach die Erfahrung. Der Austauschschüler soll auch nicht mundtot gemacht werden. Er kann ja mit Eltern & Freunden zu Hause darüber reden. Nur soll eben das, was vor Ort gesagt wird, in Grenzen gehalten werden.
Da ich hier offenbar falsch verstanden werde, möchte ich doch noch mal einige Dinge klar stellen und etwas aus meiner Erfahrung als Betreuer erzählen:

[LIST]
[]Ich verurteile Sexuelle Gewalt in jeder Art.
[
]Ich hatte hier schon 2 Fälle, bei denen ein sexueller Missbrauch von Schülern im Raum stand. Beide Schülerinnen habe ich sofort aus der jeweiligen Familie entfernt, bei mir aufgenommen, und psychologisch betreuen lassen. Im einen Fall stellte es sich als bewusste Lüge der ATS heraus. Die Kinder der GF konnten aber tagelang nicht zur Schule gehen, weil “ihr Vater ein Kinderschänder” wäre. Es hat sich alles als falsch herausgestellt. Aber für die Familie war die Kampagne, die von der Schülerin gefahren wurde, echt die Hölle. Insbesondere eben für die Kinder. Und um auch deren Interessen zu wahren, wird den Schülern gesagt, dass sie bis zum Abschluss des Verfahrens im Umfeld der GF schweigen sollen. Ich hoffe, das ist nachvollziehbar. Ich sehe das auch nach wie vor als richtig an, dass so verfahren wird. Den Schülern wird ja nicht untersagt, sich mit Freunden im Heimatland auszutauschen, psychologische Hilfe zu holen, oder mit den Eltern zu sprechen.
[/LIST]

Liebe Grüße,
Wiebke

Den Schülern wird ja nicht untersagt, sich mit Freunden im Heimatland auszutauschen, psychologische Hilfe zu holen, oder mit den Eltern zu sprechen.

Schön und gut - nur was sollen die Freunde im Heimatland mit dem Anvertrauten anfangen??? Die ATS leben "jetzt " in den USA und wollen dort mit ihren Freunden reden. Unserer Tochter wurde untersagt, dass sie sogar mit uns darüber reden darf. Nein, es war kein sexueller Missbrauch - ging in eine ganz andere Richtung.

Tatsache ist, die GF werden in meinen Augen schon sehr in Schutz genommen - sie könnten ja auf die Idee kommen, in den nächsten Jahren niemanden mehr aufzunehmen und das bedeutet für die Betreuer: Neue Suche …

Aus meiner Erfahrung war bis jetzt immer der ATS schuld - nie war auch nur ein Funken Schuld bei der GF…ja ja, der ATS muss sich anpassen…schön und gut…aber die GF muss sich auch auf den ATS einlassen, zugehen und ein Stück weit anpassen. Dazu gehört für mich allerdings auch, darüber was vorgefallen ist zu reden!!! Egal was und mit wem ich will.

Im Idealfall mit dem/der Betreuerin…es wird nicht zu verhindern sein, das Nachbarn Freunde etc. fragen werden, wenn der ATS nicht mehr in der Familie ist. und dann??? schön lügen??? damit es in die GF passt???

Naja, ich bin froh, dass unsere Töchter es geschafft haben, sich alleine in einem fremden Land zu behaupten, auch wenn es manchmal nicht nur schön war. Sie mussten auch viele negative Erfahrungen einstecken -daraus wurden sie aber nur stärker…

Also, es einem Kind unter Drohung von Konsequenzen zu verbieten, sich den EIGENEN Eltern anzuvertrauen, oder - wie im TV-Beitrag - nur noch zensierte E-Mails herauszulassen, geht ja mal gar nicht. Als Eltern vertraut man sein Kind einer fremden Familie und Orga an und hat dabei sicher nicht im Sinn, das es seiner elementaren Rechte (Kontakt zu den Eltern, freie Meinungsäußerung) beraubt wird.

Hallo Wiebke,
bei so einem Thema erwarte ich absolute Sensibilität. Jedem noch so kleinen Verdacht in Richtung Mißbrauch muß nachgegangen werden, auch wenn die GF erstmal “nicht so gut” dasteht. Dein erster Eintrag zu diesem Thema hier zeugt von Unreife und von absolutem Nichtverständnis der Thematik, sonst hättest Du Dich niemals so ausgedrückt.
Hast Du in der Vergangenheit nichts von den Diskussionen über Mißbrauch (z. B. Odenwaldschule) mitbekommen? Hier wurde auch - erstmal - geschwiegen.
Schweigen ist der absolut falscheste Weg, und Papiere unterschreiben, so wie es Feenstaub erzählt, nicht zu akzeptieren.

Tut mir leid Wiebke, aber Du solltest hier jedes einzelne Wort überdenken. Wenn ich daran denke, dass Du Betreuer bist (mit Erfolg? - was ist Erfolg in diesem Bereich? ) , platzt mir die Hutschnur. Jedes Kind, dass missbraucht wurde, hat sein Leben lang darunter zu leiden. Glaub mir, ich habe mit diesen Kindern gearbeitet!!!

Bei dem Thema gibt es kein Pardon.

In dem Sinne,
Jeannette

Zunächst einmal:

(…)zeugt von Unreife und von absolutem Nichtverständnis der Thematik.

Don’t judge unless you have been in someone’s shoes.

Zynikmodus an

Glaub mir, ich habe mit diesen Kindern gearbeitet!!!

Du warst aber keines dieser Kinder, oder? Simple as that. Und bis dahin: Don’t judge. -.-
zynikmodus aus

Schweigen ist der absolut falscheste Weg.

Generelles VERschweigen ist der falsche Weg, ja. So geschehen bei der Odenwaldschule. Ansonsten muss jeder für sich den richtigen Weg finden. Das kann auch schweigen sein.
Der Schritt an die Öffentlichkeit muss aber in jedem Fall gut überlegt sein, denn dieser Schritt ist nicht einfach. Es werden dann nämlich viele Fragen kommen, Menschen die einem nicht glauben, Widerworte von dem Beschuldigten usw. - glaub mir. Deshalb: Auch Schweigen kann ein Weg sein. Jeder muss seinen Weg finden.

Jedem noch so kleinen Verdacht in Richtung Mißbrauch muß nachgegangen werden

Da sind wir uns einig. Wie ich sagte: Jedem noch so kleinem Verdacht wird nachgegangen. Siehe meinen vorherigen Beitrag.

Blinder Aktionismus, Emotionale Betroffenheit (mir fällt gerade kein besserer Ausdruck ein) und Herumerzählen von Vorwürfe ist auch kein sensibler Umgang mit dem Thema Missbrauch. Das von Wiebke beschriebene Vorgehen entspricht einem verantwortungsvollem und sinnvollem Umgang. Kind aus der Familie holen, Psychologische Betreuung und Weiterverfolgung der Vorwürfe, (denn bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung handelt es sich nur um Vorwürfe und diese sollten nicht an jedermann weitergegeben werden). Natürlich sollte Mißbrauch nicht totgeschwiegen werden, aber dies hat sie auch nie gesagt, sondern das Thema sollte an der richtigen Stelle besprochen werden und für mich ist das mit Sicherheit nicht eine Freundin im ATL, die den ATS seit ein paar Monaten kennt und aufgrund des Alters mit solchen Problemen überfordert ist.
Jeder Missbrauch ist schlimm, keine Frage…aber bevor in der Öffentlichkeit darüber gesprochen wird, sollte erwiesen sein, dass einer stattgefunden hat! Denn wie Wiebke auch aufgeführt hat, es gibt auch zu unrecht Beschuldigte. Eine falsche Beschuldigung des sex. Missbrauchs bedeutet für die GF auch mehr als “erstmal “nicht so gut” dastehen”…bei einem Vorwurf bleibt fast immer etwas hängen für den Rest des Lebens!
Wie gesagt, Opferschutz ist wichtig, keine Frage, aber auch die Unschuldsvermutung sollte nicht vergessen werden.
Wichtig ist es, ATS zu sensibilisieren und zu stärken. Bei meiner Orga ist Missbrauch, bzw. wie dieser entsteht, man Warnsignale erkennt und die besondere Verletzlichkeit von ATS Thema auf den Vorbereitungen. Dadurch wird ATS klar gemacht, dass die Orga das Thema ernst nimmt und Missbrauch nicht bei einer gewaltsamen Vergewaltigung anfängt sondern ein Prozess ist, bei dem sich der ATS frühzeitig melden muss, wenn er/sie sich unwohl fühlt, so dass gleich eingeschritten werden kann.

Das ist ja haarsträubend!
Könnt ihr überhaupt noch schlafen, wenn ihr an eure Kinder in den USA denkt? Nach dem Bericht im Fernsehn ist es ja unverantwortlich, sein Kind ein Austauschjahr überhaupt machen zu lassen. Warum werden Austauschjahre für unmündige Kinder gestattet???

@Grashüpfer: Keine Ahnung, ob das jetzt wirklich ernst gemeint ist, aber der Austausch an sich ist für mich nicht das Problem, sondern eine gute Sache. Problematisch ist, dass anscheinend die Kontrollmechanismen zu häufig versagen bzw. nicht existent sind oder ausgehebelt werden. Vielleicht ist die Suspendierung von P.I.E. ein erster Schritt von Seiten der US-Regierung, mal ein bisschen aufzuräumen. CSIET leistet in dieser Hinsicht sehr wertvolle Arbeit. Ich hätte übrigens erwartet, dass in dem Beitrag ein Hinweis auf P.I.E. kommt, aber hier lag die Konzentration mehr auf den deutschen Orgas, die die Verantwortung, sobald die Kinder in den USA sind, im Prinzip aber nicht mehr haben (wollen/können). Schlimm ist auch, dass sich hier kein Ministerium oder andere staatliche Stellen zuständig sehen. Wenn man schon die US-Orgas nicht kontrollieren und in die Pflicht nehmen kann, dann doch aber vielleicht die deutschen?

Der Vorsitzende von CSIET war der Leiter von P.I.E.
Da er sich wohl kaum selbst suspendiert oder schlechte Arbeit zugegeben hätte, hat CSIET damit wohl nichts zutun.

Das lag eindeutig und allein beim State Department!

Außerdem möchte ich drum bitten, nicht mehr auf Wiebke rumzuhacken. Sie hat sich im 1. Posting vielleicht nicht klar genug ausgedrückt, auf der anderen Seite leistet sie hier im Forum gute Arbeit und wir möchten sie hier ungern verlieren.

Ansonsten schließe ich den Thread!

Viele Grüsse

Kirsten

Meinen Beitrag hab ich nicht als „rumhacken“ verstanden. Ich bin mir auch keiner Schuld bewusst. Trotzdem kam wiebkes Beitrag einfach unglücklich rüber und ich habe ihn nun mal so aufgefasst.

@ Wiebke

warum es einige Standardformulierugen gibt - u.a., dass ATS + GF schweigen sollen.

Das ist für mich einfach unter den Teppich kehren oder Vogelstraußpolitik betreiben. Es kann nicht sein was nicht sein darf???

Egal um was es geht - sonst sagen die Orgas und Betreuer immer: Ihr müsst reden was euch bewegt, bedrückt etc. …und jetzt sollen die ATS auf einmal schweigen??? über das was sie bewegt und bedrückt???

Ich versteh die Welt nicht mehr. Klar, sie sollen es nicht in der Nachbarschaft rumerzählen (was auch immer) aber ihnen komplett den Mund zu verbieten und die Androhung, sie heimzuschicken, wenn sie sich nicht dran halten - halte ich für sehr vorsintflutlich und nicht vereinbar mit dem Leitspruch „Reden, nur dann kann es besser werden“…:eek::eek::eek::eek: