Schlechte Erfahrungen mit EuroVacances

Wir haben im Sommer 2007 unseren Sohn mit Eurovacances für 1 Jahr in die USA gehen lassen. Sowohl die Familienauswahl als auch die Betreuung vor Ort in den USA waren schlecht.

Die erste Familie wurde wieder zurückgezogen, weil sich herausstellte, dass die Ehefrau den Gastvater wegen Kindesmissbrauchs verklagt hatte. Später wurde uns diese Familie trotzdem erneut angeboten.

Die Familie, bei der unser Sohn in den USA schliesslich landete, war weder finanziell noch emotional in der Lage einen Gastschüler aufzunehmen. Der Vater war schwer Zuckerkrank und dadurch arbeitsunfähig. Die Mutter ging nachts arbeiten. Mein Sohn musste öfter in Abwesenheit der Mutter den Notarzt rufen, wenn der Vater einen Zuckerschock hatte. Die Tochter war gerade des Hauses verwiesen worden, weil sie ungewollt schwanger geworden war.

Auch nach mehrmaligem Bitten, hat die Organisation keine Ersatzfamilie gefunden. Schliesslich hat mein Sohn selbst eine Familie (eines Mitschülers) gefunden, bei der er unterkam.

Diese Familie wurde im Februar insolvent und konnte meinen Sohn nicht länger beherbergen. Die Organisation vor Ort war wieder nicht in der Lage eine neue Familie zu finden und hat sich auch nicht genügend engagiert. Nachdem ich bei unserer Kölner Koordinatorin kritik übte, wurde mein Sohn von der Koordinatorin in den USA massiv unter Druck gesetzt.

Schliesslich haben wir unseren Sohn Ende Februar nach Hause geholt. Auf meine Anfrage nach Rückerstattung eines Teils der Kosten wurde seitens Eurovacances überhaupt nicht reagiert.

Hier in Deutschland machte die Organisation zunächst einen ordentlichen Eindruck. Die Betreuung in den USA war sowohl von Deutschland aus als auch in den USA mangelhaft. Auch die Bereitschaft Verantwortung zumindest teilweise für die schlechte Arbeit der Amerikanischen Partnerorganisation zu übernehmen, ist nicht vorhanden.

Ich selbst war 1979 als Austauschhüler in den USA und ein weiterer Sohn fährt jetzt mit einer anderen Organisation. Ich habe also Vergleichsmöglichkeiten.

Gerne möchten wir von EUROVACANCES diesen Beitrag in einigen Punkten ergänzen:

  1. Die Anklage der Ex-Ehefrau wegen sexuellen Missbrauchs wurde nicht nur abgeschmettert, sondern endete sogar damit, dass die Ex-Frau wegen Verleumdung verwarnt wurde. Daher ist diese Gastfamilie im Programm geblieben und wurde wegen des bereits aufgebauten guten Kontakts des Teilnehmers zu den zukünftigen Gastgeschwistern noch einmal angeboten.

  2. Die erste Gastfamilie in den USA war mit zwei erwerbstätigen (behördlich gecheckten) Elternteilen nach amerikanischen Maßstäben sicher finanziell stabil genug, um einen Austauschschüler aufzunehmen. Auch kurz vor Weihnachten äußert sich unser Teilnehmer noch positiv über seine Gastfamilie. Durch einen Krankenhausaufenthalt eines Familienmitglieds verändert sich die finanzielle Situation und ein Familienwechsel wird von der Partnerorganisation vorgeschlagen. Das Angebot, vorübergehend bei der Koordinatorin zu wohnen, bis eine neue, passende Familie gefunden ist, wird abgelehnt. Statt dessen zieht unser Teilnehmer zur Familie eines Freundes, obwohl dort nicht gut Englisch gesprochen wird.

  3. Leider kann der Austauschschüler aufgrund eines plötzlichen Jobverlusts auch in dieser zweiten Familie nicht bis zum Schuljahresende bleiben. Es gibt aber innerhalb von sechs Tagen nach Bekanntwerden der Situation mindestens drei konkrete Gastfamilien außerhalb der Region, zu denen nur noch die Schulpapiere fehlen sowie das OK für eine (von den Eltern des Teilnehmers) benannte Direktplatzierung in einem anderen Bundesstaat. Dennoch bucht die Teilnehmer-Familie einen Rückflug und erhebt massive Vorwürfe gegen die Partnerorganisation, die daraufhin in einer Telefonkonferenz um eine Stellungnahme des Jugendlichen bittet. Der Teilnehmer bricht seinen Auslandsaufenthalt ab und fliegt zurück.

Fazit:
Wir bedauern sehr, dass der Aufenthalt unseres Teilnehmers auf diese Weise endete und er so viele negative Erfahrungen machen musste. Plötzliche Krankheitsfälle und Jobverluste sind aber leider auch für eine Austauschorganisation nicht vorhersehbar. Dennoch gab es auch im Februar noch verschiedene Alternativen, die es unserem Teilnehmer ermöglicht hätten, sein Austauschjahr fortzusetzen. Leider wurde der Abbruch vorgezogen und auf diese Weise gerechtfertigt. Wir stehen der Familie gerne für ein abschließendes, klärendes Gespräch zur Verfügung.

zu 2) Tatsache ist: Der Gastvater war bereits vor der Ankunft unseres Sohnes schwer Zuckerkrank. Es hat sich während des Aufenthalts unseres Sohnes kein „plötzlicher Krankheitsfall“ ereignet. Es wurde einfach nachlässig geprüft.

zu 3) Weder meinem Sohn noch uns gegenüber wurden jemals „konkrete Gastfamilien außerhalb der Region“ erwähnt geschweige denn angeboten. Die Gastfamilie musste Ihr Heim aufgeben, mein Sohn konnte dort nicht länger wohnen bleiben.

Der Kommentar von Eurovacances bestätigt leider unsere Erfahrungen: Schuld sind nur die Teilnehmer.

zu 2) Tatsache ist: Der Gastvater war bereits vor der Ankunft unseres Sohnes schwer Zuckerkrank. Es hat sich während des Aufenthalts unseres Sohnes kein „plötzlicher Krankheitsfall“ ereignet. Es wurde einfach nachlässig geprüft.

Willst du damit sagen, dass Zuckerkranke keinen ATS aufnehmen dürfen :(? Das wäre ja mal ein super Vorurteil :(.

Viele Grüsse

Kirsten

Hi Kirsten,
es war anders gemeint, so wie oben beschrieben: „Mein Sohn musste öfter in Abwesenheit der Mutter den Notarzt rufen, wenn der Vater einen Zuckerschock hatte.“
Das ist eine zu große Verantwortung für einen Jugendlichen und m.E. unter diesem Aspekt von der Austauschgesellschaft eine Zumutung.

RREbi

okeeee also ich hab mich bei eurovacances schon beworben weil die so eigentlich einen ganz guten Eindruck gemacht habn soll ich die bewerbung lieber wieder zurückziehen ???
lg vicky

Liebe Vicky,

mein Austausch mit Eurovacances liegt zwar schon ein paar Jahre zurück, aber ich war eigentlich sehr zufrieden mit der Organisation.

Ich bin in Iowa gelandet, wie man so schön sagt “in the middle of nowhere”… worüber ich am Anfang nicht so begeistert war. Dafür war meine Gastfamilie aber echt super! Mit meinen Gasteltern habe ich mich echt gut verstanden, mein Gastbruder ging auf dieselbe Schule wie ich, und dann hatte ich noch eine kleine Gastschwester.

Mit meiner Partnerorganisation lief es eigentlich auch gut. Meine Koordinatorin hat in regelmäßigen Abständen angerufen und gefragt wie es läuft und zwischendurch auch mal die Austauschschüler bei sich zu einer Halloweenparty etc. eingeladen.

Eine Freundin von mir hat während des Austauschjahres auch die Gastfamilie gewechselt, da die Familie sich nicht richtig um sie gekümmert hat. Sie hat sich bei unserer Koordinatorin gemeldet und nach einigen Gesprächen wurde eine neue Familie für sie gesucht und gefunden.

Ich denke schon, dass ich mit meiner Famile Glück hatte. Aber letzendlich ist jedes Austauschjahr anders und das macht es meiner Meinung nach auch so aufregend und besonders. Jeder macht unterschiedliche Erfahrungen, sowohl positive als auch negative. Das gehört einfach dazu. :slight_smile: Ich würde mir diese Chance nicht entgehen lassen!

Lg
snowflake11

Hallo Vicky,
ich würde dir raten - wenn dein Eindruck GUT war - bleibe doch dabei. Das könnte dir auch bei einer anderen Orga passieren. Deshalb gäbe es ja im NOTfall den/ die Betreuer bzw. Kontaktpersonen der Partnerorganisation im Gastland.

Freundliche Grüße

Doris (Mutter von zwei ATS; AIFS u. TASTE)

also ich finde den fall zwar auch sehr schockierend trotzdem würde ich eurovacances nicht gleich die ganze schuld zuschieben…ich habe mich dort beworben und bin jetzt auch angenommen. die organisation mach auf mich einen total guten eindruck und ich bin sehr froh dass ich mein auslandjahr jetzt mit ihnen machen kann!
lg sophie

Hallo!
Also mich schockiert der Fall auch ein bisschen aber das war 100% eine Ausnahme.
Mein Cousin und eine Bekannte von mri sind letztes Jahr mit eurovacances geflogen und für beide war es das schönste Jahr ihres Lebens!!!
Ich bin auch nur positiv beeindruckt von der Organisation, habe meine Gastfamilie schon 7 moante vorher bekommen und bin einfach nur glücklich denn sie sind die beste Familie die ich mir dort hätte wünschen können und ich telefoniere jeden Tag mit ihnen :smiley:
LG:)

Jeden Tag??? Meine Tochter hat ja schon oft mit ihrer 1. Gastfamilie telefoniert, aber nicht jeden Tag ;).

Erzähl doch mal von deiner Gastfamilie: Wo kommst du hin? Wie ist die Gastfamilienkonstellation? Auf welche High School kommst du?

Viele Grüsse

Kirsten

Na Kirsten wieder neugierig… :wink:

Grüsse Nicole :slight_smile:

Ne, ich mag gern nach den Orten und Schulen googeln :). Okay, es hört sich neugierig an schäm, aber es ist einfach interessant, wenn man die Familien so vergleicht. Ein Mädchen kommt zu 2 Schwulen, Sabrina’s “sammelte” Kinder :wink:

Viele Grüsse

Kirsten

Ist schon gut, ich musste bei deiner Antwort schmunzeln. Wenn es dich tröstet, ich bin auch neugierig :wink:

Viele Grüsse Nicole

PS: Ist deine Tochter schon aufgeregt :rolleyes

Jaaaaaa, sie wartet ungeduldig auf ihre neue Gastfamilie … Leider hat sich bis jetzt nichts getan :(. Wielange sie wohl noch warten muss :confused:??

Viele Grüsse

Kirsten

Also ich bin neu hier im Forum und habe deswegen auch einen Thread aufgemacht in dem ich mich vorstelle :smiley:
Da hab ich dann noch mehr zu meiner Gastfamilie geschriben :smiley:
LG:)

Die ersten 2 Wochen im meines Austauschjahres mit Eurovacances waren auch nicht toll. Ich kam zu einer 74-jährigen Dame, deren Haus total zugemüllt war. Ich nenne sie mal Gastoma. Die Gastoma war auch gleichzeitig Betreuerin von anderen ATS, aber war nicht die Betreuerin von mir. Sie war aber mit meiner Betreuerin befreundet. Ich habe eine Email an meine Betreuerin geschrieben, dass das Haus ein Chaos sei. Nichts aufgeräumt: Kartons stapelten sich im Flur, Couchtisch voll mit alten Socken, Kaffebechern von McDoof, Bücher, etc. Seit langer Zeit wurde nicht mehr gesaugt.

Meine Betreuerin hat sich nicht gemeldet, aber 2 Tage später erzählte mir meine Gastoma, sie habe einen neuen Vermieter und der Vertrag habe sich verändert, dass nur Blutsverwandschaft auf dem Grundstück leben darf. Es täte ihr leid… Ich freute mich natürlich innerlich, machte aber ein bedrücktes Gesicht. Im Nachhinein denke ich mir, dass war bestimmt kein Zufall. Nur eine Aktion um das Gesicht zu wahren (für alle Beteiligten). Meine Gastoma half mir sogar eine neue Gastfamilie zu finden. Sie rief ehemalige Gastfamilien an, aber Fehlanzeigen, allerdings bot eine ehemalige Gastmutter an, die Radiomoderatorin war, mich per Radio auszurufen. Und so bekam ich dann meine Gastfamilie. :slight_smile: Und es war ein super Jahr :smiley:

Das nenn ich ja mal eine Abenteuergeschichte :smiley:

Ich weiß dass ist schon einige Zeit her, aber das pflaumt mich gerade etwas :wink:
also, meine meinung ist, es gibt immer solche fälle wo was nicht passt etc. und man macht schlechte erfahrungen… und vorallem das passiert allenen mal…auch organisationen…

aber bis jetzt habe ich mehr leute gesehen, die sich über andere organisationen beschwert haben, als die sich über EV beschwert haben…
auch alle ehmalige, mit denen ich gesprochen habe waren sehr zufrieden auch wenn sie mal die gastfamilie wechseln mussten/wollten.

und zum schluß, vllt sollte man nicht immer die schuld an anderen suchen… schließlich haben die partnerorganisationen dann die pflicht nach ner neuen familie zu suchen… sooo skrupellos wär keine ATS Organisation und würde den schüler auf der straße leben lassen… also denke ich EV hat sein bestes getan…

Stimmt beides! Ich bin bisher mit EV volkommen zufrieden und dass dann mal so einer von vielen auch schlechte Erfahrungen gemacht hat, ist finde ich zwar für diese Person schlimm, aber auch die Mitarbeiter der Organisation sind „nur“ Menschen. Blöd finde ich wird es dann, wenn sich die Partnerorganisation bei Problmemen nicht kümmert. Dann kann man die Schuld oft aber auch nicht bei der deutschen Organisation suchen…
LG