Probleme während des Austausches

Hallo zusammen. Ich bin neu im Forum und kenne mich noch nicht so aus.
Ich habe aber gesehen, dass es jede Menge Beiträge gibt. Finde ich gut.
Ich habe ein konkretes Problem und hoffe das ich eventuell Tipps bekommen kann.

Meine Tochter ist seit 10 Wochen zum Schüleraustausch in den USA. Die Organisation hat gut geplappt. Sie möchte gerne die Region wechseln, was von den Austauschorganisationen (Into/FIT) verweigert wird.

Dazu möchte ich sagen, dass sie ganz einsam und abgelegen wohnt. Dies ist in der ganzen Region Kentucky/Sand Gap so. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad kann Sie niemanden erreichen. Ihre Kontakte zu Leuten beschränken sich somit ausschließlich auf die Gastfamilie oder auf die Zeit an der sie in der Schule ist. Sobald Sie nach der Schule zu Hause ist, kann Sie nirgend wo hin gehen oder sich mit jemanden treffen. Selbst der nächste Nachbar ist zu Fuß nicht erreichbar.

Was können meine Tochter oder ich tun um eventuell doch die Organisation zu einem Wechsel der Region zu bewegen? Kann man eventuell die Organisation wechseln?

Freue mich über jeden Tipp oder Aufmunterung.

Margit

Hallo zusammen,

habe mich sehr über eure Antworten und Anregungen gefreut.

Vorab: Die Gasteltern sind sehr nett, meine Tochter ist kein Stadtkind sondern selber auf dem Land aufgewachsen.

Natürlich hat meine Tochter nicht erwartet downtown Chicago zu kommen. Aber die Möglichkeit Mitschüler oder Freunde aus eigener Kraft zu treffen, wäre Angesichts der Tatsache, dass die Gasteltern den ganzen Tag arbeiten schon gut.
Das Problem ist, dass an der Schule zwar offizielle Angebote bestehen, aber viele tatsächlich nicht zustande kommen. Die einzige Sportart die sie ausüben konnte war Volleyball, leider ist die Saison jetzt zu Ende. Es gibt 6 Clubs an der Schule. Die Gastmutter und der Local Rep. haben gesagt dort braucht man nicht hingehen, die machen nichts. Die sollten es wissen, da deren Kinder die Schule selber besuchen.Ich habe meiner Tochter geraten sich die Clubs trotzdem persönlich anzusehen.
Nach dem ich mich ein bischen umgehört und erkundigt habe, gewinne ich fast den Eindruck das man froh sein muss, wenn die Gastfamilie in Ordnung ist und die Gasteltern/Geschwister und die Gastkinder sich verstehen. Offensichtlich ist dies nicht überwiegend der Fall. Mit der Familie hat meine Tochter keine Probleme und die umgekehrt auch nicht.
Trotzdem muss meine Tochter immer gefahren werden, wenn Sie sich mit Freunden treffen will. Ich bin der Meinung, dass dies eine organisatorische und zeitliche Anforderung an die Gastfamilie ist, die doch nicht selbstverständlich eingefordert werden kann. Abgesehen davon kostet es auch Geld, wenn die Gastfamilie hier Taxi spielen soll und Alleinunterhalter soll Sie schon gar nicht sein.
Warum mache ich einen Schüleraustausch? - Um dort zur Schule zu gehen, in einer amerikanischen Familie zu leben aber auch um Menschen kennen zu lernen und mit Ihnen etwas unternehmen und damit das Land und die Menschen kennen zu lernen.
Nun ja, wie auch immer. Meine Tochter ist von vier ATS die einzige die noch vor Ort ist. Alle anderen haben abgebrochen und sind nach Hause gefahren bzw. eine hat mit einer anderen Organisation nach Kanada (Visumproblematik) gewechselt. Trotzdem hat Sie gesagt ich bleibe und ich bestärke sie auch darin. Gerade auch weil die Gastfamilie sehr nett und bemüht ist.
Die Organisation dagegen findet eine Abbrecherquote von immerhin 75 % offenbar vollkommen in Ordnung, was natürlich auch damit zusammenhängen mag, das der Austausch in voller Höhe bezahlt ist.

Halte euch über die lösung des Entfernungsprobelms auf dem laufenden. Hoffe auch wenn sie noch mehr Freunde hat, dass dies durch Übernachtungen bei Freunden oder ähnliches gelöst wird.

Gruß Margit

Hallo,
kommt sie denn so früh nach Hause, dass sie stundenlang Langeweile schieben muss? Ist sie unglücklich in ihrer Gastfamilie, und welche Kontakte hat sie da (Geschwister, Eltern berufstätig/ansprechbar oder nicht…).
Deine Tochter könnte doch vielleicht an der Schule noch an einer nachmittäglichen Aktivität teilnehmen.
“Austreten aus” bzw. Wechseln der Organisation geht sicher nicht, es wurde ja ein Vertrag zwischen der Organisation und der ATS geschlossen. Mit Kündigung des Vertrags wäre auch das Visum hinfällig (ist ja gekoppelt an die US-Organisation und den vereinbarten High School-Besuch).

Bei unserer Organisation wurde durchaus auch darauf hingewiesen, dass man in den USA andere Strecken zu bewältigen hat und “etwas abseits” wohnen heißen kann, dass man mehrere Meilen vom nächsten Nachbarn oder Dorf weg wohnt. Deine Tochter lebt also genau so wie ihre Schulkameraden vermutlich auch - eben typisch amerikanisch auf dem Land. USA sind eben nicht gleich Deutschland, wo alle 2-5 km ein Dorf ist.

Vielleicht solltet Ihr eure Tochter ein wenig moralisch unterstützen, sich in der Situation besser einleben zu können, statt direkt auf einem Wechsel zu bestehen.
Ein Wechsel aus der Region heraus wird nach meinen Informationen normalerweise nicht gemacht, es sei denn, man findet keine Familie oder es gibt Probleme, an der dazu gehörigen Schule einen Schulplatz zu bekommen.

Wenn sie aber wirklich total unglücklich ist in ihrer Familie, lohnt es sich eventuell doch, die deutsche Organisation in die Pflicht zu nehmen und weitere Schritte zu überlegen.

hallo,
ich glaube, das problem was du beschreibst, wird sich mit der zeit legen. das ist alles nur ein riesen kulturschock, denn wenn sie erst einmal freunde an der schule gefunden hat, wird sie mit denen auch viel machen können.

Wenn sie weit außerhalb ist, würde ich vermuten, dass sie auf einer Farm lebt und vielleicht auch pferde hat. Das wäre sicher eine tolle aktivität.

Seid ihr nicht darauf vorbereitet worden, dass sie wirklich im nichts landen kann? das tun doch die meisten ats! (Ich war im Ort mit 500 seelen - und habe das Jahr genossen, das beste draus gemacht.)

Sie muss kämpfen. Einem Regionswechsel würde ich - aus meiner Sicht als Betreuer - in diesem Fall keineswegs zustimmen.

Viele Grüße,
Wiebke

Hallo!
Wie die Vorposter schon gemailt haben: dies ist normal für ATS und bedarf der Bewältigung. Ist darüber bei Euch in den Vorbereitungen nicht gesprochen worden? ATS landen halt nicht in downtown San Francisco oder New York City sondern mitten im nowhere. ATJ ist kein Urlaub, entweder gibt es Fahrgemeinschaften oder Nachbarn oder Gasteltern oder Gastgeschwister, da hilft nur Absprache! Und um diesen Kulturschock zu überwinden hilft nur Aktivität: Schule, Schule, Schule und die damit verbundenen AGs und Sportmöglichkeiten und die Kirchengemeinde (auch wenn diese nicht direkt am Ort ist!) bietet ja auch oft noch ein wenig Zerstreuung… Unsere Tochter hatte 44 km zur Schule und 8 km bis zur nächsten Straße (!!!) also richtig im nirgendwo, drumherum nur Gegend und wilde und zahme Tiere. Da gab es auch nichts zu tun. Sie ist dann ans Musicalsingen und zum Sport gekommen, weil es ja nichts zu tun gab außer Tiere beobachten und gaaaanz viel Gegend…

Hallo Margit,
ich kann deine Besorgnis gut verstehen. Allerdings kann ich mich nur den Ausführungen der Vorposter anschließen. Du schreibst leider nichts über die Gastfamilie, darüber ob sie eine gute Beziehung zu ihnen hat oder nicht.
Wenn deine Tochter ein “Stadtkind” ist, ist es natürlich anfangs schwer in solch einer Abhängigkeit zu leben aber egal wo die ATS hinkommen, eigentlich sind sie immer auf andere angewiesen. Meine älteste Tochter war vor 4 J. in einem Kaff in South Dakota, mußte immer gefahren werden.
Unsere “Kleine” ist auch seit 8 Wo. im Bundesstaat Indiana, Ort hat 14.000 Einwohner, Schule 1000 Schüler und trotzdem geht ohne Gasteltern gar nichts. Sie wird überall hingefahren.
Am besten ist es , wenn deine Tochter alle Möglichkeiten in der Schule ausschöpft. Wenn sie nachmittags Sport hat, sind doch am Wochenende immer die Spiele, dann bleibt doch kaum noch Zeit, die Hausaufgaben müssen doch auch erledigt werden.
Mach dir nicht so viele Sorgen, langsam beginnt jetzt die Freunde Findungsphase, das dauert manchmal schon etwas, vielleicht kann sie dann auch nach der Schule mal mit zu einer Schulkameradin gehen und dort übernachten.
Aktivitäten in der Kirche sind auch immer sehr hilfreich.
Vom Wechsel, vorausgesetzt mit der Gastfam. ist alles o.k. würde ich dringend abraten, die orga zu wechseln geht gar nicht. Gib deiner Tochter noch etwas zeit und muntere sie auf, nimm es dir nicht so zu herzen wenn sie jammert. Sie wird sicher bald merken, dass sie selbst aktiver werden muß. Meine Tochter hat damals z. B. in ihrer Freizeit mit Scrapbook angefangen (Künstlerische Herstellung v. Fotoalben) daraus ist ein wahres Kunstwerk entstanden.
Jetzt noch ein etwas böser Schlußsatz, bitte nicht übel nehmen: wir sind nicht die Animateure unserer Kinder, du weißt schon wie ich das meine.
Lieben Gruß
Annette

HI,
ich kenn das problem von mir
ich sitz jetzt etwa nen monat in den usa, bin in nem dorf mit 7000 einwohnern, es geht aber wirklich nix ihne auto da alles sehr zerstreut ist und es eigentlich keine geschaefte im ort gibt und man immer in die naechst groessere stadt fahren muss um was zu “erleben”.
ich hab einfach angefanfen sport zu machen,ich trainier jeden tag bis um 5 komm um 6 nach hause und mach dann bis um 11 hausaufageb, so vergeht auch der tag…deine tochter muss unbedingt was machen, man findet so schnell freunde auf diesem weg und wenn sie in 5 verschieden clubs ist…abrechen oder wechseln wuerde nach meiner meinung den sinn eines ATJ nich erfuellen…und am wochenende gibt es immer spiele, partys von den clubs oder teams man kann wirklich viel druas machen auch wenn ma n ganz allein wohnt…fuer die familie ist es bestimmt nichts neues mal am wochenende jemanden quer durch die gegend zu fahren zu einem freund oder so…rede einfach nochmal mit ihr
abrechen oder wehcseln waere einfach nicht wie im atj, wo man lebt wie man in den USA halt lebt
in kleinen doerfern oder farms im nichts
und man trotzdem was drauss machen
lg max

Halloechen,

Ich verstehe Deine Sorgen schon aber leider ist das recht oft hier so. ( ich bin eine hostmom)

Wir wohnen auch recht abseits ( das naechstgelegene Dorf ist 3-4 Meilen von hier entfernt und hat auch gerade mal 2050 Einwohner) -die naechste Stadt ist ueber 20 Meilen entfernt und ist ausser mit einem Auto nicht zu erreichen. Es gibt so gut wie keine oeffentliche Verkehrsmittel und wenn dann fahren sie sehr oft nur die aermeren Stadtteile an- zumindestens ist es bei uns hier so.

Mein Sohn und unser ATS kommen meist vor 17:30h nicht heim abends, dann heist es Hausaufgaben machen und lernen. Es wird zu abend gegessen und dann ist der Tag auch schon rum.
Wir versuchen an den Wochenenden raus aus dem Haus zu gehen und irgendetwas zu machen- was aber auch nicht immer klapt dank meines Mannes und seiner Arbeit… er ist mehr weg als das er zuhause ist im moment.

Du musst aber auch verstehen dass das mit dem herumfahren halt so ist hier- es ist an der Tagesordnung das Kinder hin und her gefahren werden hier. Ami’s lassen auch eher ungerne ihre Kids aus dem Auge ( nicht alle aber doch die meisten) aus Angst halt das ihnen was passieren kann.

Es gibt keine Bahn/Bahnverbindungen hier auf dem Land- es ist anders als in Deutschland. In Deutschland faehrt man mit dem Fahrrad ueberall in- hier wirst meist dumm angeschaut wenn Du mit dem Fahrrad faehrst um Sachen zu erledigen.
Wenn man in einer Grosstadt wohnt dann geht es schon eher- das stimmt aber will sie wirklich wechseln oder gar abbrechen deswegen??
Ich glaube nicht das es so einfach wird eine neue Familie zu finden-leider.

Ich finde das sie dort bleiben soll und versuchen soll das beste daraus zu machen- was nuetzt es ihr das , wenn sie eine Familie findet, in die Stadt zu kommen und da versteht sie sich vielleicht mit der neuen Familie nicht.

Wie waere es denn wenn deine Tochter gleich nach der Schule mit zu einer FReundin geht und die Gastmutter kann sie dann abends abholen? Sie solch sich die Clubs genau anschauen und auch mal ein paar Wochen da “rumschnuppern” in dem einem oder anderem Club.

Viel Glueck noch!

Ich finde es total interessant, auch die Sichtweise einer Hostfamily in den USA kennenzulernen. Mein Sohn ist zwar zwei Jahre wieder in Deutschland, aber diese Faktoren sind die gleichen, die er vorgefunden hat.

Ich würde auch abwarten, bei ihm hat es bis ca. Dezember gedauert, bis er die ersten Freunde gefunden hat, die mit ihm was unternommen haben. Er sagt heute noch, das gesamte Jahr war ein Superjahr.

Ich würde auch sagen, die Angebote der Schule (Sport) annehmen, dann werden die Kontakte kommen.
Viel Glück!

Ja, ich würde auf jeden Fall auch bleiben.
Ich bin gerade in den USA in Minnesota, wohne 11km abseits eines 2000seelen dorfes und bin trotzdem super glücklich.
Ich passe mich halt meiner familie hier an und nutze einfach jede Gelegenheit mal weg zu kommen…
Das klappt schon irgendwie.
Wie ist das denn jetzt ausgegangen? Hat sie abgebrochen??

Hallo Rosi,
war lange nicht im Forum daher meine späte Antwort. Nein abgebrochen hat sie nicht, kam für meine Tochter nie in Frage. Liegt bestimmt an der wirklichen netten Gastfamilie.
Meine Tochter hat sich an die andere Art und den “Way of Live” gewöhnt und würde auch nicht mehr wechseln wollen. Wünsche dir noch viel Spass und alles Gute.
Viele Grüße nach Minnesota!

Ja, manchmal müssen wir Mütter einfach nur beraten und starke Nerven haben.
Toll wie sich deine Tochter arrangiert hat. Erinnert mich so an meine vor 4 J., ähnl. Situation auch am A… d. Welt in SD.
Die “Kleine” hat es jetzt besser getroffen ist in einer Kleinstadt mit 14.000 Einw. aber wohnt etwas außerhalb der Ortschaft und wird oft von anderen Mädels abgeholt.
Alles Gute noch für deine Tochter. Wie die zeit vergeht, meine kommt bereits in 4 Mon. wieder.
Gruß
Annette

Es brechen 75% ab? Ist das etwa normal???

nein DAS ist nicht normal…
aber nach mittlerweile fast 7 Jahren, die ich jetzt mit Schüleraustausch zu tun habe (da ist jetzt die Bewerberzeit und die, die ich im Ausland verbracht habe mitgerechnet) habe ich noch nie was von 75% gehört.
Und selbst wenn sie „normal“ wäre - dann kann ich (als ehrenamtlicher) mit Stolz von mir behaupten, dass von den 4 Jahrgängen, die ich bisher ausgewählt und vorbereitet habe (das sind dann so etwa 100 Schüler, wenn man das mal so grob hochrechnet) nur etwa 5 oder 6 dabei sind, von denen ich weiss ,dass sie abgebrochen haben (wobei das zugegeben auch eine sehr niedrige Zahl ist)

Hallo zusammen

Jessie ist seit 10 Tagen in USA und seit einer Woche bei der Gastfamilie. Folgende Situation:

Jessie ist in Deer Trail, Colorado gelandet 300 EW und bei einer Gastfamilie, die ein Restaurant betreibt. Sie wurde vom LC in Denver abgeholt und dann ging es zur Familie. Die lebt zu 6 in einem kleinen Haus, Jessie teilt sich ein kleines Zimmer mit ihrer Gastschwester.Das Bad teilen sich die 4 Kinder plus Jessie. Im Haus sieht es aus, als wäre über Monate nicht aufgeräumt worden. Als sie dort ankam, standen in der Küche riesige Tierfuttersäcke rum und im Wohnzimmer waren Wächekörbe verteilt.
In der Schule fühlt sie sich recht wohl, aber dort ist sie ja auch nicht immer.
Wenn Jessie nicht in der Schule ist, soll sie mit ins Pizza-Restaurant und dort Hausaufgaben machen.
In dem Ort gibt es nichts außer besagtem Restaurant.Sie ist traurig, weil sie nichts unternehmen kann; ihre Gastschwester muss wohl im Restaurant helfen.

Wie kriege ich meine Tochter in einen andere Familie/Ort…sie soll ja ein bisschen “mitbekommen” von den USA und damit meine ich keine gigantischen Reisen oder so, aber das Restaurent hat am Wochenende immer geöffnet…da lässt sich nicht viel ausrichten…

Schreibt doch bitte mal Eure Erfahrungen…

LG

Christiane

Die Tierfuttersäcke stehen in der Küche, damit keine Mäuse oder Ratten rankommen. Wir haben 3 Hunde und das Hundefutter steht auch in der Küche unter der Arbeitsfläche für die Wäsche.
Und die Wäschekörbe empfinde ich auch nicht als schlimm. Vielleicht sollte eines der Kinder die Wäsche legen und hat es nicht mehr geschafft …
Wir haben/hatten mit 6 Personen auch nur ein Bad. Es ist nur eine reine Organisationssache ;).
Chris, ich denke, du/ihr hattet von Anfang an Bedenken und wenn man die hat, dann findet man überall etwas :(.
Gebt der Familie doch erstmal eine Chance.
Okay, ich kann leicht reden, wir haben vorweg auch 2 Familien abgelehnt. Das waren aber andere Gründe. Dies würde ich jetzt nicht so eng sehen.

Aber mal sehen, was die anderen meinen :).

Viele Grüsse

Kirsten

Also Erfahrungen habe ich ja keine, aber ich denke nach 10 Tagen ist das alles etwas früh. Wenn deine Tochter erst Freunde gefunden hat und in der Schule evtl. an diversen Kursen teilnimmt, dann kommt sie auch mehr unter Leute. Viele Sportveranstaltungen oder Wettkämpfe sind am Wochenende und manche auch außerhalb.
Das mit der Ordnung, naja andere Länder andere Sitten, das ist doch z.B. was was die “Kinder” erleben sollten und wollten.

Liebe Grüße Sigrid

Gebt der Familie doch erstmal eine Chance.
Okay, ich kann leicht reden, wir haben vorweg auch 2 Familien abgelehnt. Das waren aber andere Gründe. Dies würde ich jetzt nicht so eng sehen.

Ich denke dass jede/r für sein Kind das Beste möchte. Kirsten genauso wie Christiane. Die Gründe, die Kirsten und Sabrina dazu bewogen haben schon im Vorherein die Familien abzulehnen sind für andere vielleicht ebensowenig nachvollziehbar wie der schnelle Wechselwunsch von Christiane für ihre Tochter. Und dennoch steht hinter jedem Beitrag hier ein kleines Schicksal. Wir projezieren unsere Wünsche auf unsere Kinder und möchten ihnen möglichst viele Steine aus dem Wege räumen, damit sie ein tolles Jahr im Ausland haben. Ich denke wichtig ist es unseren Kindern Mut zu machen ihre Situation mit Hilfe von uns im Hintergrund und mit Hilfe der Gastfamilie und des Area Reps im Vordergrund so zu gestalten, dass sie ein schönes und erlebnisreiches Jahr haben. Eingewöhnung und Anpassung an andere Lebensformen und Verhältnisse steht dabei genauso auf dem Plan wie das Erkennen, dass die Umstände einfach nicht passen. Abwägen muss man bzw. vor allem der Austauschschüler/ die Austauschschülerin auch die äußeren Umstände gegen das Verhältnis zur Gastfamilie (siehe weiter oben bei diesem Thema).
Ich kann leider bzw. zum Glück nicht aus eigener Erfahrung berichten, was man tun muss um die Familie zu wechseln, da unsere Tochter nach eigenen Aussagen eine unglaublich tolle Gasdtfamilie hat, aber vielleicht können ja die Leute mit Erfahrung beim Familienwechsel berichten und damit Christiane die Möglichkeit geben ihrer Tochter mögliche Wege aufzuzeigen.
Viel Erfolg bei dem, was sich auch immer als der beste Weg für deine Tochter herausstellen wird

Nina

jessie soll sich in clubs einschreiben, dann findet sie dort freunde, und diese wiederum haben einen fuehrerschein und sie kann mit ihnen etwas unternehmen

Hallo zusammen,

ich wollte nicht extra ein neues Thema aufmachen, deshalb schreibe ich hier hinein.

Nun zu meiner Frage/meinem Problem:

Meine Tochter ist seit dem 13. August in einem kleinen Dorf in Oklahoma und fühlt sich dort und auch bei ihrer Gastfamilie (Mutter mit Tochter) eigentlich sehr wohl.

Am Donnerstag hatte sie auch noch Geburtstag und die Gastfamilie hat ein wenig mit ihr gefeiert. So weit so gut, wir haben uns dann zurückgelehnt und gedacht “Prima, ist ja alles in Ordnung!”. Bis heute morgen, 6 Uhr. Da erreichte uns eine SMS unserer Tochter, wir sollten sie dringend anrufen, was wir dann auch getan haben. Während des Telefonats erzählte sie uns, dass sie und ihre Gastschwester eigentlich bei einem anderen Mädchen schlafen wollten, dann aber die Gastmutter angerufen hätte, sie sollten doch nicht woanders schlafen (Ortszeit war da schon 22.30h). Nach einem kleinen Hin und Her, wieso, warum, sind sie dann wieder zurück. Dort sagte die Gastmutter dann zu meiner Tochter, sie würde morgen eine neue Familie für sie suchen, da sie (also meine Tochter) in ihrer Familie unglücklich wäre. Nun ist unsere Tochter total fertig, da sie gerne dort bleiben würde und wir sind jetzt auch mit dieser Situation vollkommen überfordert, weil wir uns nicht sicher sind, ob wir uns an die Gastmutter wenden sollen oder nicht (telefonisch ist schlecht, da die Verbindung nicht gut ist und man selbst akkustisch nicht viel verstehen kann - und das dann noch auf Englisch - und die E-Mails ruft die Gastmutter auch max. einmal die Woche ab). Leider ist heute auch Samstag, so dass wir die Orga nicht erreichen können.

Das Problem ist auch noch, dass die zuständige ND (=National Director) die Schwester der Gastmutter ist und unsere Tochter diese auch nur zufällig einmal kurz kennen lernte. Mit der LR hatte sie noch gar keinen Kontakt.

Habt Ihr Tipps, wie wir mit dieser Situation umgehen bzw. noch etwas retten können?

Ich möchte nur noch kurz hinzufügen, dass wir den Eindruck haben, dass die Gastmutter unsere Tochter so ein bisschen als “Zeitvertreib” für ihre Tochter aufgenommen hat, sie war bislang aber immer sehr nett zu unserer Tochter und somit sehe ich das auch nicht als negativ an. Wir haben nur gedacht, dass sie es vielleicht jetzt doch zu anstrengend findet, eine weitere Person im Haus zu haben.

Viele Grüße,

Annette

Hallo,
das erinnert mich an meine erste Gastfamilie. Ich denke, da gibt es jetzt mehrere Baustellen:

a) Von wem ging die Initiative zur Übernachtung aus? Wenn eine Einladung erfolgte, hat deine Tochter vorher gefragt, ob sie dort übernachten darf?

–> viele Amerikaner antizipieren vieles, das dann aber in Wirklichkeit ganz anders ist. So wurde mir damals ein Strick draus gedreht, dass ich einen Anti-Bush-Button auf meinem Schulrucksack trug (trotz Rückfrage bei GF!). Daraus wurde dann gefolgert, dass ich die USA blöd finde, und mir unterstellt, dass ich zu nationalistisch für Deutschland eingestellt bin. // Wenn man mit unbeliebten Schülern etwas unternimmt, die eine Vergangenheit haben, wird angenommen, man sei genauso. Es könnte also sein, dass das Mädchen irgendetwas böses gemacht hat, und die Gastmutter jetzt annimmt deine Tochter ist auch so? Oder sie vermutet, dass deine Tochter kein Interesse an der Familie hat…?

b) die meisten Amerikaner würden nie zugeben, wenn etwas aus ihren Gründen nicht passt, sondern einen anderen Wechselgrund suchen.

Bei meiner Gastmutter wurde mir später klar, dass sie nicht die Finanzen hatte (Gerichtsprozess verloren), um mich weiter zu hosten. Ich wurde mehrfach gefragt, ob ich mich wohl in der Familie fühle, und ob ich nicht wechseln wollte, weil der Ex-Mann meiner GM massiv Druck ausübte und Drohungen aussprach. Das habe ich jedes Mal verneint (ich bin der Typ Mensch “Wir stehen alles gemeinsam durch” und fand es alles andere als loyal, die GF in einer schwierigen Situation zu verlassen.) So wurde dann die Sache mit dem Rucksack konstruiert und der Ex sprach weitergehende Drohungen aus. Deine Tochter sollte also vielleicht mal Ausschau nach ‘objektiven’ Gründen halten, weshalb die Gastmutter sie nicht behalten kann?

Wenn Sie nichts erkennt, würde ich an ihrer Stelle offensiv mit der Sache umgehen und ein Gespräch mit der Gastmutter führen. Sie sollte sagen, dass sie sehr gern in dieser Familie ist, findet, dass es toll läuft, und dass sie offene Kritik wünscht, wenn sie etwas falsch macht. (Weil kulturelle Faux Pas nun mal passieren.) Sie sollte auch sagen, dass sie der Gastmutter mit der Pyjama Party bei der Freundin nicht wehtun wollte, sondern einfach ihre Möglichkeiten, neue leute kennenzulernen und Freunde zu finden, intensiv nutzen möchte. Trotzdem steht die GF immer im Vordergrund.

c) Es ist nicht klar, inwieweit die Gastfamilie vorbereitet worden ist.

Wenn ihr glaubt, dass es sein könnte, dass die GM deine Tochter als zusätzliches Familienmitglied anstrengt, könnte es sein, dass die Familie sie noch als “Gast” sieht. Dann würden sie versuchen, dass sie sich so wohl wie möglich fühlt, etc, aber auf Dauer wird das natürlich anstrengend. Vielleicht ist das der Gastmutter aufgefallen, als deine Tochter gestern woanders übernachten wollte?
Wie beteiligt sich deine Tochter am Familienalltag (Waschen, Putzen, …)? Wurden Hausregeln besprochen oder ihr diskret (mit kalender o.ä.) ausgehändigt?

Es kann auch gut sein, dass die GM fühlt, dass sie viele Anstrengungen betreibt, deren Früchte sie noch nicht mit anderen familien teilen will.

Ich hoffe, das hilft dir weiter!

Liebe Grüße,
Wiebke