Hallo Annette,
was für eine Sch…Situation, das tut mir sehr Leid für Euch und für Eure Tochter. So, wie du es schreibst, klingt es ja ein bisschen merkwürdig, dass deine Tochter wechseln soll, weil sie angeblich unglücklich ist, obwohl sie sich in Wirklichkeit doch sehr wohlfühlt.
Ich kann natürlich nur spekulieren, aber hm,
so aus der Ferne betrachtet sehe ich zwei Ansätze:
Der Grund ist tatsächlich nur vorgeschoben, so wie du vermutest, und der hostmom ist alles doch zu viel. Dagegen werdet ihr kaum was machen können, zumal wenn die hostmom dies nicht offen zugibt. Warum dann aber diese hektische Rückholaktion der beiden Mädchen, das hätte doch dann gar nicht sein müssen? Klingt doch so, als sei die hostmom sehr verärgert, verletzt ???
Also vermute ich eher
Die hostmom hat irgendeine Bemerkung deiner Tochter in den falschen Hals bekommen oder über dritte von einer angeblichen Bemerkung deiner Tochter gehört, woraus sie folgert, dass deine Tochter unglücklich/unzufrieden in ihrer Familie ist. Jetzt ist sie enttäuscht/wütend, weil sie sich so viel Mühe gegeben hat und möchte deine Tochter schnellstmöglich loswerden. Könnte es so sein?
Amerikaner sind oft suuuuuuper kritikempfindlich und deutsche Teenies hauen oft sehr direkte Bemerkung raus, ohne sich darüber im Klaren zu sein, wie sehr sie damit Amerikanern auf die Füße treten. Es könnte auch was ganz (in unseren Augen) harmloses gewesen sein, wie:Hier ist weniger los als zu Hause, aber ich find’s trotzdem schön. Oder: Ich vermisse den Trubel, der bei uns herrscht, weil wir hier nur zu dritt leben. Reicht manchmal schon völlig aus.
In diesem Fall sollte deine Tochter schnellstmöglich klären, was zu diesem Missverständnis geführt hat, vielleicht auch mit Hilfe der Gastschwester oder mit eurer Hilfe. Und sie sollte versuchen zu vermitteln, dass Deutsche oft sehr direkt sind und es keine böse Absicht war, sondern ein Kulturunterschied. Wenn sie als “Zeitvertreib” für die Tochter gilt und zwischen ihr und der Tochter nichts steht, dann müsste es doch möglich sein, die hostmom umzustimmen.
Ich wünsche Euch jedenfalls ganz viel Glück!
Liebe Grüße, Anne
Ich nochmal.
Vielleicht liegt der Grund für den Stimmungswechsel aber doch in der Beziehung zwischen deiner und ihrer Tochter. Was könnte ihre Erwartungshaltung sein?
Soll deine Tochter ihre Tochter “bespaßen”, aber darüber hinaus keine eigenen Freunde haben? Oder wünscht die Mutter nur Kontakt zu bestimmten Kindern und das Übernachtungsmädel von gestern gehört zu den unerwünschten Kontakten? Oder hat sie oder die Tochter Sorge, dass deine Tochter sich mehr und mehr anderen Mädchen zuwendet und ihre Tochter bei diesem Übernachtungsbesuch jetzt schon das 5. Rad am Wagen war?
Wird schwierig sein, das genau herauszufinden. Meine Tochter war in ihren beiden Familien als “Anti-Einsamkeits”-Ersatz für das einzige im haus lebende Kind aufgenommen worden. In der zweiten Familie war das völlig problemlos. Das Mädel war etwas jünger, hatte aber eigene Freunde und vermisste bloß die große Schwester , die jetzt auf dem College war, damit die Nachmittage bis die Eltern von der Arbeit kamen, nicht so langweilig waren. Meine Tochter durfte aber eigene Freunde haben, soviele und welche sie wollte und alle wurden herzlichst von der Familie willkommen geheißen. Und meine Tochter wurde wie eine weitere Tochter behandelt. Unter diesen Umständen ist so ein Motiv völlig problemlos.
Bei der ersten Familie sollte das gleichaltrige, seit Ewigkeiten überall unbeliebte und sehr “merkwürdige” eigene Kind mit Hilfe von gleich 2 ATS in die Highschool-Cliquen integriert werden, zu denen es in all den Jahren keinen Zugang gefunden hat und zwar am besten auch noch in ganz bestimmte. Das war der Zweck der ATS und ihre einzige Existenszberechtigung. Ach ja, und die ebenfalls unbeliebte hostmom wollte dazu auch noch Kontakte zu anderen Eltern auffrischen. So ein Unternehmen ist zum Scheitern verurteilt, es ist äußerst undankbar und einengend für den ATS, die Leute im Ort, die ja alle eine gemeinsame jahrelange Vergangenheit haben, lassen sich auch so natürlich nicht manipulieren.
Wenn deine Tochter also das Gefühl hat, dass alle Zuwendung davon abhängt, ob sie ihre Gastschwester im Sinne der Gastmutter glücklich machen kann, dann sollte sie besser gehen, so weh es jetzt vielleicht auch tut, denn sie wird dieses Ziel vermutlich nicht erreichen können und vermutlich auch nicht wollen.
Liebe Grüße, Anne
vielen Dank für Eure Beiträge. Tut mir echt gut, da mir im Moment nur schlecht ist.
Ich hatte vor 2 Stunden, obwohl es zu der Zeit in Oklahoma mitten in der Nacht war, noch mit meiner Tochter gechattet. Ich denke auch, dass da ein anderer Grund vorliegt. Vor ein paar Tagen haben zwei Mädchen meine Tochter wohl gefragt, ob sie und die Gastschwester sich nicht verstehen würden, weil die Gastschwester oft gemein gegenüber meiner Tochter wäre. Was meine Tochter darauf erwidert hat, weiß ich nicht. Und dann muss - während meine Tochter auf Toilette war - jemand an ihrer Tasche gewesen sein und dort Kaugummis herausgenommen haben. Die Gastschwester war wohl die ganze Zeit alleine im Raum mit der Tasche und deshalb hat meine Tochter sie darauf angesprochen, aber die Gastschwester hat alle abgestritten. Ich denke, in so einem kleinen Dorf spricht sich schnell viel rum und das Problem ist wohl auch (meine Tochter ist 16, die Gastschwester 15 Jahre alt), dass meine Tochter sich da wohl mit anderen Mädchen angefreundet hat, die eben nicht mit der Gastschwester befreundet sind. Ich weiß es nicht, ich hoffe nur nicht, dass die Gastmutter nachher irgendetwas der Orga erzählt, um ihr Gesicht zu wahren. Langsam denke ich, dass die GM sich das alles anders vorgestellt hatte, als wie es gekommen ist und jetzt einfach die ganze Sache beenden will. Wie gesagt ist das Problem, dass die Rep die Schwester der GM ist. Ich hoffe nicht, dass sie meiner Tochter noch ein Bein stellen wollen.
Mein Rat ist: Lass deine Tochter das selbst regeln!
Nur sie ist dort vor Ort. Nur sie weiß, was gelaufen ist. Nur sie kann die Atmosphäre spüren. Nur sie kennt die beteiligten Personen.
Spekulationen von hier aus sind nicht besonders zweckdienlich, auch wenn ich als Mutter durchaus verstehen kann, dass man sich den Kopf zerbricht.
Ansonsten steht in Wiebkes Beitrag alles, was dazu sonst noch zu sagen wäre.
Alles Gute wünscht euch
Rana
grundsätzlich sollte deine Tochter das klären. Missverständnisse können passieren und nur sie kann beurteilen, wie beleidigt, oder traurig die Gastschwester und somit deren Mutter ist.
Wir alle unterstützen in erster Linie unser eigenes Kind zu erst.
Manchmal hilft es, wenn die Sache sich etwas beruhigt. In so einem kleinen Ort ist alles natürlich noch schwieriger.
Wenn die Chemie aber nicht mehr stimmt, oder alles doch nur sehr gezwungen war, würde ich über einen möglichen Wechsel nachdenken. Vielleicht gibt es ja unter den Freunden jemand, der deine Tochter aufnehmen würde. Aber auch hier kann es Neid und Zickereien (bei Mädels leider nun mal häufig) geben.
Ein ruhiges Gespräch mit der Gastmutter und jemand anderem neutralen Erwachsenen wäre vielleicht auch eine Möglichkeit.
Gruß
Nadine
Meine Tochter hat mit der Gastmutter gesprochen und so wie es aussieht, möchte die GM, dass unsere Tochter wechselt. Mit dem Grund komme ich immer noch nicht so ganz klar, lt. meiner Tochter wird ihr ständig gesagt, dass sie ja unglücklich wäre. Die Gastmutter hat z.Zt. wohl Streit mit ihrem Freund und finanziell sieht es wohl auch nicht ganz so rosig aus. Zudem kommt wohl noch, dass die Gastschwester ein Problem mit unserer Tochter hat, die GM hat wohl zur Gastschwester gesagt, dass diese mit dem “Lästern” aufhören sollte.
Unsere Tochter würde jetzt am liebsten nach Hause, klar, in solchen Situationen kommt Heimweh auf. Ist wirklich total schade, wir hatten echt gedacht, dass alles i.O. wäre.
Nur, wenn ich mir die verschiedenen Foren durchlese oder mit Eltern spreche, deren Kinder auch mal als ATS im Ausland waren, höre ich so ähnliche Geschichten öfters. Ich frage mich nur, ob da nicht vielleicht doch irgendwie Geld fliesst, vielleicht einmalig, so dass die Gastfamilie nach ein paar Wochen keine Lust mehr hat. Weil so, wie wir jetzt erfuhren, wusste die Gastfamilie unserer Tochter überhaupt nicht, dass wir noch eine Tochter haben. Wofür haben wir die ganzen Unterlagen ausgefüllt?
kann es nicht sein, dass hier mal wieder die leider typische Oberflächlichkeit der Amerikaner durchkommt?
Was die Probleme mit der am. Gastschwester anbelangt, siehe Beitrag von Wiebke weiter unten. Oft sind das kleine Eifersüchteleien, die auch in normalen Familien vorkommen. In diesem Fall hat deine Tochter die Möglichkeit zu wechseln - im wahren Leben nicht möglich.
Du oder noch besser deine Tochter musst am besten einschätzen, ob das zu kitten ist, sonst wird weiterhin jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Sicherlich ist so ein Wechsel nicht toll, aber immerhin eine Option. Mein Kind hat auch gewechselt und man hört oft, dass zwar nach geeigneten Familien gesucht wird, aber Papier ist geduldig und manchmal stimmt die Chemie einfach nicht.
Ihr steht gerade am Anfang des Jahres - wenn die Gastmutter so dagegen ist, würde ich echt versuchen zu wechseln!
Gruß
Nadine
Ich würde auch über einen Wechsel nachdenken. Die Zeit ist zu schade und zu kurz. Natürlich soll nicht jedes kleine Problemchen ein Grund zum wechseln sein, aber hier scheint ja wirklich etwas schiefzulaufen im Bezug auf die Gastmutter.
Sprich nochmal mit deiner Tochter, manchmal sieht es nach ein paar Tagen auch nicht mehr ganz so düster aus. Wie gesagt, sie kann am besten beurteilen wie die Stimmung dort vor Ort ist.
Unsere Tochter hat zwei Gastbrüder, da bin ich auch sehr froh drüber. Sie kommt super mit ihnen klar und ich denke es ist auch einfacher mit den zwei Jungens wie mit pubertierenden Mädchen (muß nicht, kann aber sein).
Drücke euch ganz fest die Daumen das sich alles zum guten wendet und deine Tochter bald eine glücklichere Zeit in den USA hat.
Susanne
Ich glaube nicht, dass es um Geld geht und bezweifle auch, dass den Gastfamilien welches gezahlt wird. Genauso wie unsere ATS haben auch viele Gastfamilien falsche Erwartungen und Vorstellungen. Was für Schwierigkeiten ein ATS in die Familie bringt (Eifersucht, Kosten, Zeitaufwand usw.) wird oft nicht bedacht. Wie zuvor auch geschrieben wurde, haben einige die Hoffnung, dass der ATS Bonus auf die eigenen Kinder abfärbt.
also ich weiß nicht. Die Gastfamilien erhalten wohl kein Geld, aber die verschiedenen Reps bekommen wohl für die Platzierungen schon einen gewissen Betrag. Ob das bei allen Orgas so ist, weiss ich nicht. Nur wenn ich mir teilweise die Beiträge hier oder auch in anderen Foren anschaue, da denke ich manchmal, dass da doch vielleicht ein Teil an die Gastfamilie gegeben wird, weil sonst würde die GF vielleicht mal anders handeln und sich besser vorbereiten (ist natürlich nicht bei allen so). Wissen tue ich es natürlich nicht.
Aber wie meine Vorschreiberin schon sagt, gehen - nicht nur die ATS - auch die Gastfamilien teilweise mit falschen Vorstellungen in die Geschichte rein und sind dann vielleicht mit den entstehenden Problemen etwas überfordert. Keine Ahnung, es gibt natürlich unterschiedliche Gründe.
Nur wenn, wie in unserem Fall, die Gastfamilie noch nicht einmal weiß, dass wir zwei Kinder haben (und das, nachdem unsere Tochter schon einen Monat dort war), denke ich, war entweder das Interesse nicht besonders groß, eine spontane Sache oder hatte sonstige Gründe. Naja, jetzt machen wir diese Erfahrung, wer weiß, wofür es gut ist.
Einen Wechsel würden wir z.Zt. positiv sehen, aber unsere Tochter hat Angst, weil sie nicht weiß was auf sie zukommen würde und hofft, dass sie noch in ihrer momentanen Gastfamilie bleiben kann. Der Gastmutter wäre es wohl lieb und spricht unsere Tochter auch darauf an, aber bis jetzt kann sie dort doch noch bleiben. Wir können nur abwarten.
Liebe Annette,
ich habe das hier alles von dir gelesen. Mich würde mal interssieren, in welcher Stadt in Oklahoma deine Tochter ist. Mein Sohn ist auch seit 13 Tagen in Oklahoma und wohnt jetzt bei seiner Area Rep. ( Er sollte eigentlich bei einer anderen GF wohnen, aber die hatte gar keinen Platz für ihn ) lange Geschichte… Aber vielleicht ist es ja die Schwester ? Naja, wäre schon ein Zufall, denn Oklahoma ist riesig.
meine Tochter ist in Bennington, einem kleinen Ort mit 300 Einwohnern.
Die Situation hat sich übrigens wieder entschärft, meine Tochter sagte, alles sei wieder ok. Na ja, vielleicht hatte die Gastmutter mal einen schlechten Tag. Wir warten jetzt jedenfalls einfach ab, da wir sowieso nichts machen können und unsere Tochter hofft, dass das so bleibt. Wir hatten jedenfalls einen “aufregenden” Tag, den wir uns lieber hätten sparen können. So langsam werden wir auch wieder ruhiger, aber ich denke, zwei Mädchen in der Pubertät können auch anstrengend sein (kennen wir ja von zu Hause).