meine Tochter fliegt im August für 10 Monate in die USA. So der Plan. Wenn ich mir allerdings überlege was aktuell politisch abläuft und die Situation aktuell überhaupt nicht berechenbar ist, gibt mir das schon zu bedenken. In 10 Monaten kann viel passieren. Dann sitzt mein Kind am anderen Ende der Welt fest. Sie hat ein Vollstipendium. Es ist also auch nicht möglich zu sagen, wir entscheiden uns für ein anderes Land. Im Moment habe ich ehrlich gesagt kein so gutes Gefühl. Klar, es sind noch ein paar Monate hin, aber man macht sich freilich schon jetzt so seine Gedanken. Vielleicht denke ich auch einfach zuviel nach. Wir hören aus den Medien das, was wir hören sollen und wissen nicht was in den USA berichtet wird. Aber bereits gestern hat Trump im Gespräch mit Selensky das Wort 3. Weltkrieg in den Mund genommen. Im Moment ist die Lage einfach schwierig.
Eine Frage an die Eltern, deren Kind ebenfalls dieses Jahr in die USA geht, wie seht ihr das aktuell? Und ich beziehe die Frage ausschließlich auf die aktuelle Situation. Nicht die Probleme mit Gastfamilien in der Vergangenheit. Damit haben wir uns bereits ausreichend befasst.
Insbesondere nachdem Zusammentreffen von Trump und Selenskyj gestern bin ich heute sehr besorgt und deprimiert.
Es sind schwierige Zeiten keine Frage, aber das Leben muss irgendwie weitergehen. Ich möchte diese ganzen negativen Nachrichten gar nicht mit meinem Sohn besprechen.
Wartet einfach ab, was in ein paar Monaten los ist, dann kann man immer noch entscheiden.
da hast du Recht, die Sorge aktuell ist sehr groß. Meine Tochter interessiert sich sehr für Politik und sucht von sich aus das Gespräch mit uns. Aber wir haben jetzt auch gesagt, aktuell können wir nur abwarten Gedanken macht man sich trotzdem vielen
Nach heutigem Stand ist wohl alles Glaskugel…
Physisch dürfte es „drüben“ sicherer sein. Hypothetisch hat die aktuelle Lage aber auch das Zeug dazu, dass sich die (bisher aus unserer Erfahrung total positive und wohlwollende) Einstellung ggü. Europäern bzw. europäischen ATS ändert. Aber auch das ist reine Spekulation und wird sich erst mittelfristig zeigen.
Interessant ist für die ganze Branche, ob perspektivisch das Invest in die Austauschstipendien, die ja als Vertiefung zur transatlantischen Beziehung ins Leben gerufen wurden und deren Abwicklung kostenintensiv und nicht gerade wenig bürokratisch sein dürften, weiter bestehen bleibt, oder ob man künftig komplett auf business geht, wie es ja vielfach schon ist…(Wichtiger denn je wäre eigentlich eine Intensivierung des Austauschs… )
Uns geht es hier ganz genauso, wir reden viel und versuchen abzuwägen, bestärken meine Tochter darin, auch weiterhin ihre Gedanken und Gefühle auszusprechen. Die andere Frage ist ja tatsächlich auch, entscheidet man sich in einer solchen Situation dazu, ein Gastkind aufzunehmen? Wie wird die Situation an der Highschool sein?
Uns geht es ähnlich. Unsere Tochter wird im Sommer für 10 Monate in die USA gehen, wenn alles bleibt und gewisse Menschen nicht die Zuschüsse der Schulen für das Programm streichen. Ich teile die Bedenken, ob sich Gastfamilien derzeit trauen, ein weiteres Kind zu umsorgen und zu ernähren. Ich bedaure auch, sie nicht sofort zu Kanada überredet zu haben, ich hatte im Herbst schon Angst vor dem Wahlende und es hat sich ja auch bewahrheitet. Dennoch hoffe ich auf das Beste und darauf, dass das gesunde Amerika aufwacht und sich wehrt.
Unsere Kontakte in die USA sehen das auch so, sie sagen, es gibt genug „normaldenkende“ Familie, die sich freuen Jugendlichen dieses Jahr zu ermöglichen und eine tolle Erfahrung machen zu dürfen. Zumal die Lage innerhalb Europas ja derzeit auch mehr als wankend ist…Kanada hätte ich mir nicht leisten können für ein Jahr, das war auch mein erster Impuls im Herbst. Wir sind so verblieben, dass wir abwarten, ob sich eine Familie finden wird.
Glaskugel …
Ändern/schützen kann ich im Extremfall sowieso nichts: Entweder ATS werden zurück geschickt, oder da behalten. Also mache ich das Beste draus … weiter!
Mit befreundeter Gastfamilie haben wir uns an NWSE (North-West Student Exhange) in Seattle, WA, gewandt. Meine Nichte (16) ist noch im Plan für ihr Junior Year 25/26 nach WI.
Wenn alles gut geht, wäre meine Nichte die 3. Generation Austauschschüler in unserer Familie: 1960 meine Tante, MI; 1978 ich und 1980 mein Bruder, WA. Unsere host mom alive at 104 (!), wählt noch, genießt social security, und freut sich immer wieder über einen Postbrief von uns.
Als Berliner, aufgewachsen im amerikanischen Sektor, bin ich etwas over-assimilated: Ami-Schlitten importiert, US Studium abgeschlossen, u.s.w.
Und ja, wir sind sehr enttäuscht von offiziellen Reaktionen uns Deutschen gegenüber seit 911, Jan. 6th, …
… also dranbleiben:
It ain’t over till the fat lady sings!
Bela