Hallo Ihr Lieben,
langsam aber sicher steigt die Nervosität. Aber im negativen Sinne.
Wir haben unsere Tochter bereits vor 14 Monaten bei einer Orga angemeldet und noch immer ist keine Gastfamilie in Sicht: High School Year 2023/24, USA
Eine Platzierung zu bekommen ist ja fast vergleichbar wie ein Sechser im Lotto.
Wir sind schon sehr enttäuscht und langsam auch frustriert.
Was hat man nicht schon alles für das Jahr vorbereitet?! Aber wem sag ich das…?
Nicht auszudenken, wenn es nicht klappen sollte.
Ok, einige Wochen haben wir noch aber es sind noch ca. 200 Schüler/innen, die bei dieser Orga noch nicht platziert sind - wie soll das funktionieren??
Über einen Austausch würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße,
Astrid
Bei welcher Orga seid Ihr denn?
Wir sind bei MAP und haben das selbe Problem. Die sagen, dass das ua daran liegt, dass im Moment die Familien im Urlaub sind und das es an der Mentalität liegt. Amerikaner planen anscheinend nicht sooo lange im Voraus (angeblich sind 4-6 Wochen lange). Was bleibt einem anderes übrig, als das zu glauben und weiter geduldig zu sein.
Ich finde den Zustand auch schrecklich, nicht für mich, ich halt das schon aus. Aber für unseren Sohn ist es so schade. Die Vorfreude ist dadurch einfach so sehr getrübt und deshalb ärgert es mich auch.
Wäre schön, wenn sich noch ein paar zu Wort melden, vielleicht auch jemand, der die letzten Jahre Erfahrungen mit einer späten Platzierung gemacht hat.
Viele Grüße
Susanne
Liebe Astrid, liebe Susanne,
ich weiß, das ist jetzt kein Trost. Aber bei aller Enttäuschung sage ich euch, besser keine Familie als eine, die sich unüberlegt in das Abenteuer stürzt, sich überreden oder gar bestechen lässt von Local coordinators, die verzweifelt nach Familien suchen. Das große Problem ist ja nicht nur, dass es jetzt noch keine Familien gibt sondern auch und besonders, dass wenn ein Wechsel nötig wird, und das ist viel häufiger der Fall als die Organisationen zugeben, eure Kinder dort drüben ganz ohne eure Hilfe in einem viel größeren Problem stecken als jetzt vorstellbar. Familien in Amerika mögen sich vielleicht „spontaner“ entscheiden, aber so langsam glaube ich die Geschichte auch nicht mehr. Jede seriöse Familie überlegte sich diesen Schritt gut, ich denke in jedem Land und in jeder Kultur der Welt. Für mich ist das eigentlich der Knackpunkt in diesem ganzen Geschäft: wir vertrauen unsere Kinder Menschen an, die vielleicht tatsächlich spontan „Lust verspüren“, einen Austauschschüler aufzunehmen. Genauso schnell und spontan kann diese Lust aber wieder verfliegen und die Kinder stecken dann in der Klemme. Bei unserem Sohn haben die ersten Schüler schon neue Familien gebraucht, als die letzten noch in Deutschland auf heißen Kohlen saßen und auf die erlösende Nachricht gewartet haben, dass sich eine Familie gefunden hat. Ich finde das nur noch alles verantwortungslos.
Hallo liebe Susanne,
vielen Dank für deine Nachricht.
Es scheint ein „Standard-Text“ zu sein, dass alle Amerikaner „spontan“ seien - das hat man uns auch erzählt. Nun gut, wollen wir das (noch) glauben…
Den Namen unserer Agentur möchte ich hier momentan nicht verraten.
Ist eine der „Großen“.
Anfangs hatten wir dummerweise sogar eine Staatenwahl getroffen, was absoluter Humbug zu sein scheint.
Niemand mit Staatenwahl hat auch dort eine Platzierung bekommen.
Inzwischen ist es uns völlig egal, wo unsere Tochter ein placement bekommen würde.
Hauptsache sie bekommt überhaupt noch eins - und ja - natürlich bitte bei einer Familie, die es gut mit ihr meint und wirklich Lust auf einen Gast hat. Da liest man ja zur Zeit auch Einiges…
Aber lassen wir uns nicht verrückt machen.
Ein wenig Optimismus steckt noch in mir.
Liebe Grüße an alle Eltern und Schüler,
Astrid
Hallo Astrid,
uns geht es genauso. Unsere Tochter wartet auch auf eine Gastfamilie. Allerdings wurde uns schon von vornherein gesagt das die meisten Platzierungen erst zwischen Juni und August kommen. Allerdings war nie die Rede davon das es auch nicht klappen könnte. Zumal es uns in den Vertragsunterlagen garantiert wird. Diese Garantie zweifle ich allerdings heute an. Bisher haben wir uns von unserer Organisation gut begleitet gefühlt. Die Suche in den USA erfolgt ja durch den amerikanischen Partner. Uns wurde geschrieben das eine Platzierung bis 15.9. erfolgen kann. Das wäre zwar nicht wünschenswert aber wohl noch machbar. Schade fände ich wenn das gebuchte Softlanding Camp ausfallen würde.
Insgesamt ist es wirklich zunehmend nervenaufreibend.
Ganz ehrlich wir versuchen es mittlerweile locker zu sehen und es so zu nehmen wie es kommt. Mit der Schule in Deutschland habe ich über den ,worst case" kommuniziert und auch unsere Tochter ist sich im Klaren über die Situation.
Noch besteht aber glaube ich noch Hoffnung das sich alles zum Guten wendet. Unsere Tochter ist jedenfalls noch positiv und voller Vorfreude.
Im übrigen haben wir auch Staatenwahl gemacht…was auch wir für einen Fehler halten. Hat uns aber vorher keiner gesagt.
Lasst gerne von euch hören wenn ihr Neuigkeiten habt.
Liebe Grüße Dana
Hallo Susanne,
uns geht es aktuell auch so. Wir wissen weder wohin noch zu wem es für unsere Tochter gehen wird.
Ich kann nur von meinen Freundinnen berichten die vor vielen Jahren ein Austauschjahr gemacht haben und schon damals erst sehr spät ihre Platzierungen bekommen haben. Wenige Wochen bzw. Tage vor Abreise. Unsere Organisation hat uns auf Nachfrage geschrieben das sie leider keinen Einblick zum Stand des Prozesses in den USA haben uns aber nach wie vor zusichern das unser Kind sowohl Familie als auch Schule erhalten wird. Darauf müssen wir nun auch einfach vertrauen.
Es ist aber auch irgendwie tröstlich das wir nicht allein mit unseren Sorgen sind.
Ich drücke unseren Kindern die Daumen.
Liebe Grüße Dana
Hallo liebe Dana,
danke für den Austausch :o)
Staatenwahl ist Quatsch. Das wissen wir jetzt. Somit war meine Tochter monatelang für potentielle Gastfamilien gesperrt und die Chancen somit äußerst gering,
Auf meine Frage letztens: Können Sie mir denn garantieren, dass meine Tochter ihr High School Year im Sommer antreten kann?
Gab es ein kurzes klares: „Nein, eine Garantie gibt es nicht!“
Na super.
Aber angeblich wurden bis dato immer alle Schüler platziert.
Tja, ob das der Wahrheit entspricht…?
Daumen sind für Alle gedrückt!
LG Astrid
Hallo Astrid,
Du wirst es nicht glauben. Wir haben vor 10 Minuten eine Nachricht aus den USA erhalten das wir wohl eine Gastfamilie in Idaho haben. Die erste Nachricht war sehr freundlich. 5 Minuten später kam die Mail von unserer Orga.
Schon witzig das sich die Gastfamilie vor unserer Orga gemeldet hat. Jetzt schreibt sich unsere Tochter gerade mit ihr.
Morgen um 11 Uhr haben wir ein Zoommeeting mit unserer Orga zu allen Details.
Idaho war keiner unserer Wunschstaaten. Wir sind jetzt natürlich aufgeregt ob das alles real ist.
Morgen wissen wir mehr.
Drücke hier weiter die Daumen.
Lg Dana
Das ist ja super!!
Herzlichen Glückwunsch!!!
Das sind wirklich gute Nachrichten!!
Wow, da beglückwünsche ich Euch ja auch!!!
Haltet uns auf dem Laufenden.
Das macht Hoffnung, dann wird auch für uns andere noch jemand gefunden werden - ich hoffe so!!!
Hallo ihr Lieben,
ich bin wirklich down heute. Leider hat es für uns mit der Gastfamilie nicht funktioniert…aus Gründen über die ich heute nicht sprechen mag und kann. Unser Kind ist sehr, sehr traurig und meine Hoffnungen gehen heute leider gegen Null.
Wenn ihr alle platziert seit und hier Ruhe eingekehrt ist, kann ich mal berichten falls gewünscht was hier los war.
Ich drücke euch weiterhin fest die Daumen.
Liebe Grüße Dana
Liebe Dana,
:o( oh, nein. Das tut mir leid. Das hört sich gar nicht gut an.
Aber bleibt dran - nicht aufgeben.
Wenn dir danach ist, kannst du gern berichten, was vorgefallen ist.
Oder auch per email.
Ich drück Euch.
Astrid
Oh nein, das ist ja erst recht bitter.
Was das auch mit Deiner Tochter macht, will ich mir gar nicht ausdenken.
Tut mir wirklich leid für Euch.
Allerdings bin ich schon neugierig, was dahinter steckt
Irgendwann, wenn Du magst…
Liebe Grüße
Guten Morgen,
ich werde berichten wenn wir Klarheit haben ob es dieses Jahr für unser Kind funktioniert oder nicht. Vielleicht nur soviel…das vorgeschlagene sogenannte ,perfect Match" war bei näherer Betrachtung ein Desaster. Wenn wir unser Kind da hin geschickt hätten, wäre eine Katastrophe vorprogrammiert gewesen.
Ich bin aktuell wirklich sprachlos und traurig wie das läuft. Aus meiner Sicht war das eine ungeprüfte Notlösung und einem 10 monatigen Aufenthalt nicht im geringsten angemessen.
Liebe Grüße
D.
Liebe Dana,
das ist auch traurig und ich verstehe deine Sprachlosigkeit vollkommen. Mir ging es oft genauso. Ich begreife nicht, dass das „Austauschgeschäft“ seit Jahrzehnten so laufen darf. Was das mit den Jugendlichen macht ist genau das Gegenteil von dem, was es machen soll und als was es beworben wird. Misstrauen, Enttäuschung und Vorbehalte werden erzeugt anstatt Toleranz und Offenheit geweckt. Ich weiß nicht, wie groß der Anteil der Kinder mit überwiegend negativen Erfahrungen -in welchem Stadium des Erlebnisses Austauschjahr auch immer - ist. Sie erscheint mir aber unakzeptabel groß zu sein, dafür, dass es hier um sehr junge Menschen geht, die noch dazu in einer sehr sensiblen Lebensphase stecken und darauf angewiesen sind, Menschen zu vertrauen. Jeder Betroffene ist einer zuviel. Wie ich hier im Forum gelesen habe gilt juristisch das ganz normale Reiserecht. Weder Jugendschutz oder Kindeswohl spielen eine echte Rolle. Das finde ich persönlich unglaublich. Ich gebe aber zu, dass ich mich vor dem Austauschjahr unseres Sohnes kaum damit befasst habe was schief gehen kann, nachdem ich selbst vor fast 30 Jahren offenbar sehr großes Glück hatte (allerdings nicht USA) und nicht auf die Idee gekommen bin, dass hier so viele Risiken lauern.
Ich kann mir vorstellen, was euch jetzt beschäftigt. Dennoch: gebt nich nicht auf. Macht der Orga deutlich, dass dieses placement keines war und dass ihr erwartet, euer Kind in sichere, verantwortungsbewusste Hände und eine stabile Umgebung zu geben, so wie es euch zugesichert wurde. In die Zukunft schauen kann niemand und natürlich kann auch im Laufe eines Jahres gerade in den USA viel Unerwartetes geschehen. Aber man kann das Risiko abschätzen und das ist der Job der Organisation für die man nicht zuletzt viel Geld bezahlt. Das Gute daran ist vielleicht, dass die Organisation bei euch dann genauer hinschaut. Ich drücke ganz fest die Daumen. Nichts ist schlimmer als die bittere Enttäuschung nach all der Vorfreude, ich kenne das, allerdings war unser Sohn da schon „drüben“. Ganz viele liebe Grüße und Kraft
Niki
Liebe Niki
Danke für deine liebe Nachricht. Du bringst meine Gedanken perfekt auf den Punkt. Die große Vorfreude ist einem schalen Gefühl und großer Ernüchterung gewichen. Trotz allem sind wir froh das wir dieses Placement angelehnt haben. Denn es war kein angemessenes. Wir als Eltern hätten uns nie verziehen wenn wir unser Kind sehenden Auges in dieses Experiment geschickt hätten. Heute geht es uns allen sehr viel besser und wir nehmen die Situation an wie sie ist. Wie du geschrieben hast haben wir der Organisation unsere Beweggründe benannt und unsere Erwartungen geschildert. Mal sehen was nun passiert.
Ist dein Sohn noch im Ausland? Hat er ein gutes Jahr?
Liebe Grüße
Dana
Liebe Dana, gut, dass ihr über die erste Ernüchterung hinweg gekommen seid. Im Nachhinein würde ich auch jedem sagen: kein Austauschjahr um jeden Preis, dafür sind die „Kinder“ viel zu jung und zu unerfahren. Die gemachten Erfahrungen können dann schnell nach hinten losgehen. Ich werfe den Organisationen auch gar nicht vor, dass es zu wenige Gastfamilien gibt. Ich bewundere jede Familie die sich das zutraut und sich darauf einlässt. Aber genau das sollte man den Eltern und Schülern auch von Anfang an klarmachen: Es ist in den letzten 15 Jahren immer schwer gewesen, Familien für alle Schüler zu finden, immer. Uns wurde letztes Jahr erzählt, es sei das erste Jahr und es läge am Krieg und an der Wirtschaftskrise. Wenn man aber hier mal im Archiv stöbert stimmt das ganz und gar nicht. Krisen und Probleme gab es immer zu viele und Gastfamilien gab es immer zu wenige, egal weshalb. Wenn man das weiß und sich darauf einstellen kann ist das etwas ganz anderes als sich so „verar…t“ zu fühlen. Ich finde es super, dass ihr mit der Schule schon für alle Fälle besprochen hattet, dass eure Tochter eventuell doch einen Schulplatz brauchen könnte. So muss das auch von der Organisation kommuniziert werden finde ich. Wir sind auf die Idee gar nicht gekommen, dass es nicht klappen könnte .
Unser Sohn ist seit vier Wochen wieder zurück. Er hat Dinge erlebt, die ich ihm nicht gewünscht hätte. Angefangen damit, dass seine Gastväter eben ganz „spontan“ beschlossen hatten, doch kein Gastkind mehr zu wollen, von der LC aber überredet wurden, ihn wenigstens als Welcome Family aufzunehmen. Ob sie dafür was bekommen haben weiß ich nicht. Jedenfalls ist unser Sohn höchst euphorisch in sein Jahr gestartet und schnell ganz tief gefallen, was für mich mit das Schlimmste ist. Die Abgeklärtheit mit der er zurück gekommen ist im negativen Sinn ist so traurig. Erst über seine LC hatte er vor Ort erfahren, dass er so schnell wie möglich wieder gehen muss und sich am besten selbst eine neue Familie suchen soll, ansonsten wäre das Jahr für ihn beendet. Sie hätte jetzt leider keine andere Familie mehr…Nach drei Wochen in einem fremden Land sollte er irgendwelche Leute anbetteln ihn aufzunehmen, unfassbar. Unsere deutsche Orga wusste nichts davon, dass er in einer Welcome Family gelandet war .
Er hat dann eine Familie gefunden in der er zunächst glücklich war. Ich nehme an, dass Dankbarkeit und Erleichterung zuerst überwogen haben. Aber nach einiger Zeit ist ihm klargeworden, dass hier auch vieles im Argen lag. Ich kann hier nicht alles schreiben, es schüttelt mich bis jetzt, wenn wieder Neues aus ihm herausbricht. Soviel kann ich sagen: ich bin heilfroh, dass er lebt und körperlich unversehrt zurück gekommen ist. Seelisch ist er es nicht und es wird viel Geduld und Kraft kosten, seinen Optimismus und seine Fröhlichkeit wieder hervorzuholen, mit der er losgeflogen ist. Leider oder zum Glück hat er uns nach dem Desaster mit der ersten Familie nicht mehr alles erzählt. Er wurde von der LC und später auch von der Gastmutter (die befreundet waren) auch beschworen, uns nicht „zu viel“ zu erzählen, weil „die Deutschen“, also auch unsere Organisation ja „keine Ahnung hätten“, was auch immer das heißen sollte. Dass ich mich sofort an unsere deutsche Organisation gewendet habe mit den
Fragen die ich hatte, nachdem unser Sohn an einem Freitag von der ersten Familie vor die Tür gesetzt wurde, fanden die dort nicht so toll und haben ihn unter Druck gesetzt, er solle mir nicht alles „haarklein“ berichten. An dieser Stelle ein Rat und eine Bitte: ermutigt eure Kinder sich an euch zu wenden bei Problemen und mit Sorgen oder Zweifeln! Oft wird ihnen eingeredet oder es wird gar verboten, das sei der falsche Weg und sie seien doch extra gekommen um sich abzunabeln. Aber das öffnet Missbrauch Tor und Tür und grenzt an seelische Gewalt. Die Kinder brauchen einen stabilen Anker bei euch und sollten immer wissen, dass ihr für sie da seid, auch am anderen Ende der Welt.
Ich hoffe, dass unsere Erfahrungen extrem waren. Unser Sohn sagt, er bereue das Jahr nicht und natürlich gab es gute Momente und schöne Freundschaften. Es wäre natürlich auch schwer, jetzt sagen zu müssen, das war kein schönes Jahr. Alle fragen nach, wollen hören, was man Tolles erlebt hat…Ich denke, die Gastfamilie ist der Punkt an dem sich alles festmacht und um den sich alles dreht. Deshalb ist es richtig, sehr aufmerksam zu sein und sich nicht „irgendwas andrehen zu lassen“. Es geht um sehr viel.
Das ist jetzt sehr lang geworden, du siehst, das alles beschäftigt mich immer noch sehr. Wenn du Fragen hast kannst du mir auch gern eine Mail schreiben.
Ganz ganz viel Glück für euch und eure Tochter!
Niki
Hallo ihr zwei
Eure Erlebnisse und Erfahrungen machen ja nicht gerade Mut, meine Tochter in 4 Wochen gehen zu lassen.
Vorerst hoffe ich für Euch, dass es mit der Tochter in den USA noch klappt und eine tolle Familie findet und dass der heimgekehrte Sohn die richtigen und wichtigen Punkte für sich mitnehmen und in irgendeiner positiven Form nutzen kann.
Aber es ist schon erstaunlich, wie wir als Eltern die gleichen Vorgehensweisen entwickeln. Auch wir haben nach Bekanntgabe der Familie im Netz recherchiert.
Viel haben wir nicht gefunden, und das, was wir gefunden haben, war unauffällig.
Angesichts dessen haben wir oft mit der Familie Kontakt per Zoom-Sessions. Wir haben auch die Angaben, welche die Orga bei uns in der Schweiz und vor Ort mitgeteilt wurde, verglichen. Die Angaben stimmten alle und auch die Dauer, Schule etc. Wir haben ein wirklich gutes Gefühl und spüren (glauben zu spüren) dass sie sich sehr auf unsere Tochter freuen. Wir haben auch diskutiert und nachgefragt, was ihre Beweggründe waren ein Gastkind aufzunehmen und umgekehrt, weshalb wir das unserer Tochter ermöglichen wollen. Aktuell können wir uns keine bessere Familie vorstellen, aber trotzdem sind wir uns bewusst, dass es vor Ort ja trotzdem keine Garantie gibt.
Der Unterschied liegt aber darin, dass wir ein gutes Bauchgefühl haben und nicht ganz verantwortungslos sind. Es ist das leidige Restrisiko, das halt immer bleibt.
Hoffentlich kommt zuletzt alles gut für uns alle.
Lieber Gruss
Domnick
Hallo Domnick,
wenn deine Tochter sich gut auf ihr Gastland vorbereitet hat und ihr ein gutes Gefühl bei der Gastfamilie habt sind das sehr gute Voraussetzungen. Ich glaube so ein Jahr KANN gar nicht ohne Schwierigkeiten und große persönliche Herausforderungen ablaufen, aber es kommt darauf an, dass diese „normalen“ Krisen der Jugendlichen gut aufgefangen werden können und dafür braucht es eine einigermaßen stabile und interessierte Umgebung. Ich hatte das Gefühl zum Beispiel schon nach dem ersten zoom-Kontakt nicht, konnte es aber auch nicht richtig benennen. Um mehr über die Familie herauszufinden war es aber schon zu spät, denn unser Sohn sollte schon zwei Tage nach der Familienbekanntgabe fliegen und im Internet konnte ich so schnell nichts finden. In den USA werden die Familien übrigens offiziell nicht bezahlt, das verbietet das Gesetz ganz eindeutig. Was unter der Hand manchmal läuft weiß man natürlich nicht. Ich bin mir jedoch mittlerweile ziemlich sicher, dass es in den USA keine „Prüfung“ der Eignung einer Gastfamilie gibt, die wir uns darunter vorstellen würden. Meine Eltern zum Beispiel waren viele Jahre für YFU ehrenamtlich tätig und haben potentielle Gastfamilien besucht und beraten. Nicht selten war der gute Wille da, aber nicht die räumlichen, finanziellen oder andere Voraussetzungen und den Familien musste dann abgesagt werden, was auch nicht leicht ist. Aber in den USA habe ich persönlich nicht den Eindruck, dass Familien „geprüft“ oder vorbereitet werden. Solange der criminal background check stimmt ist es gut. Die zweite GF meines Sohnes hätte den aber nach allem was ich jetzt weiß aber auch nicht bestanden, also gab es sicher gar keinen (aktuellen). Zur Motivation der ersten Familie weiß ich im Nachhinein, dass der Gastvater sich die Gastschüler danach ausgesucht hat, ob sie ein Instrument spielen, weil er damit beruflich arbeiten wollte. Die Schüler mussten dann auch seine Fächer (er war Lehrer) in der Schule belegen. Ein persönliches Interesse an den individuellen Persönlichkeiten der Gastkinder bestand nie, weshalb es schief gehen musste, da die Schüler ja ein „normales“ Highschool-Jahr und Familienleben erleben und kein Karrierebooster für den Gastvater sein wollen, den sie übrigens nur mit Mr ansprechen durften. Bei euch klingt doch erstmal alles „perfekt“. Ihr „kennt“ die Familie so gut es aus der Ferne möglich ist, habt die Motivation gegenseitig erfragt und habt ein gutes Gefühl . Da steht dem positivem Start nichts im Weg, freut euch drauf. Alles Gute für eure Tochter und euch! Berichtet mal wie es ihr geht in Japan,
liebe Grüße von
Niki
Hallo liebe Niki
Was, 2 Tage vor dem Abflug habt ihr die Familie erst erfahren? Ja, jetzt verstehe ich das natürlich noch besser. Da hat man fast keine Möglichkeiten mehr und vertraut einfach der Orga.
Bei einer Info-Veranstaltung unserer Orga wurde es bestätigt, dass die Familien in den USA teilweise entschädigt werden. Aber sicher bin ich da nicht. Ich hätte einfach kein so gutes Gefühl dabei, obwohl ich natürlich weiss, dass zusätzliche Kosten für eine solche Familie entstehen.
Aus persönlichen, wirtschaftlichen Gründen ein Gastkind aufzunehmen, finde ich auch nicht zulässig. Da hast du völlig recht.
Die Familie unserer Tochter hat jetzt schon erwähnt, dass Sie alles dafür geben werden, damit Sie ein zweites Zuhause in Japan findet und Sie sich freuen würden, wenn Sie als Vater und Mutter gesehen und später so auch angesprochen würden.
Sie haben 3 Kinder und ihnen ist es kaum möglich das Land zu verlassen und holen sich ein Stück Kultur nach Hause und so profitieren doch alle. Auch wenn ich den Ausdruck „profitieren“ nicht so mag…
Ich denke, in diesen sehr beliebten Ländern sollte lieber Qualität statt Quantität einkehren. Halt die Anzahl Jugendlichen reduzieren und mehr wert auf die Familiensuche legen.
Ja, ich berichte gerne, wie es unserer Tochter geht, sofern wir von Ihr auf dem Laufenden gehalten werden
Lieber Gruss
Dominique