Gastfamilie nach drei Monaten

Die Lebensmittelrationierungen scheinen nicht ganz unüblich zu sein? Hab` ich schon öfters gehört und auch, dass dt. Kinder sich wundern, wenn für 8 Personen 2 Backkartoffeln auf dem Tisch stehen…

@Nadine: Das schlimme ist ja, genau das habe ich meinem Kind auf gesagt, beteilige Dich, räumauf, hilf, etc. Und ich in mir sicher, das tut er auch. Seit drei Monaten. Und die Gasteltern haben das auch durchaus anerkannt, mir und auch ihm erzählt, die vorherigen Gatschüler seien nicht so fleissig gewesen… Ich finddas normal, sich zu beteiligen, ich find das normal, zusammen zu reden, zusammen zu essen, zusammen fernzusehen… und hatte man in den Vorbereitungstreffen nicht immer erwähnt, amerikanische Familien pflegten das gemeinsame Leben viel mehr als die deutschen?
Die Menschen sind halt verschieden… nicht nur die Völker!

Nadine, wie löst ihr dieses Problem? Nehmt ihr das hin?

Mitfühlende Grüße von BaB.

Also ich denke ich werde nicht unternehmen, da sich mein Kind ja wohl fühlt. Wir haben jetzt schon länger nicht mehr wirklich geskypt und ich bin mir nicht sicher, ob ich nur überempflindlich reagiere. Grundsätzlich scheint alles okay zu sein und in Facebook bekomme ich auch nur den Hinweis, alles okay und nicht so schlimm. Ich werde auf alle Fälle das nächste Telefonat/Skyp abwarten und dann mal sehen.
Was mir aber auch aufgefallen ist - soll nicht negativ klingen - es scheint schick zu sein einen ATS zu haben. Die Gastschwester prahlt schon mal ganz gerne mit meinem Kind und auch die Freundinnen sprechen immer von ‘your Exchange’ als ob da ein ‘Eigentum’ vorliegt. Grundsätzlich ist es wohl wirklich schwierig immer die passende Familie zu finden, die Chemie kann man vorher nicht beurteilen und ob die Interessen immer so der Wahrheit entsprechen.

Tip an alle zukünftigen - noch nicht beworbenen ATS - die Vorgaben auf den Seiten der Organisationen sind sicherlich andere als wir es uns vorstellen können. So können die potentiellen Gasteltern Vorlieben/Interessen angeben, um die Auswahl einzuschränken - diese entsprechen kaum unseren Deutschen Interessen bzw. man würde sie in der Bewerbung vielleicht gar nicht nennen - Z.B. Baseball, Schlittschuhlaufen, Gewichtheben, Camping, Theater, Radfahren, Bowling, Lesen oder auch Video Games spielen. Welcher Schüler in Deutschland würde das als seine Interessen angeben??? Überraschenderweise fehlen solche Sachen wie Football. :rolleyes:
Gruß
Nadine

Hallo Nadine,
wie kommst du darauf, dass wir Deutsche solche Interessen wie Z.B. Baseball, Schlittschuhlaufen, Gewichtheben, Camping, Theater, Radfahren, Bowling, Lesen oder auch Video Games spielen, nicht angeben würden? Ich weiß, dass meine Tochter Schlittschuhlaufen, Radfahren und Lesen als Interessen mit angegeben hatte. Sie hatte dann für ihre Bewerbung eine Fotocollage angefertigt, wo sie auf den Bildern ihre Hobbies ausübt. Diese Collage habe ich mir nämlich selbst auch ausdrucken lassen, weil es sie so darstellte, wie sie ist.

Du hast mich jetzt gleich mal neugierig gemacht, was meine Tochter bei ihrer jetzigen Bewerbung für das UWC als Hobbies schreiben will. Habe eben nach geschaut, da steht: Eislaufen, Basketball, Tanzen, Joggen, Fotographie, Reisen, lesen.

LG graefinlwl

Hallo Graefinlwl,

ich fand das schon faszinierend. Mir ist klar, dass die Kids schon mal gerne Computerspiele spielen, aber das als Hobby angeben, ist doch oft verpönt! Auf der Seite, die sich potentielle Gasteltern bei EF anschauen können, poppt mit dem Profil des Kindes (ohne Foto) ein Abschnitt aus den Online- Bewerbungsunterlagen hoch. War bei meinem Kind nicht so aussagekräftig und vielleicht lag es dann daran, dass es so lange gedauert hat, bis wir einen Platz hatten. Wenn ich da so die Profile der neuen ATS lese sind da einige bei, die sich aufgrund dieser Angaben schon fast ins AUS katapultieren!! :o
Wenn sich die Gasteltern dann mehr für dieses Kind interessieren, dann ist der handgeschriebene Brief aus dem Interviewtermin hinterlegt. Mir und meinem Kind war das nicht so wirklich bewusst. Wir sind davon ausgegangen, dass dieser Brief nur so eine Art Test in dem Interview darstellt.

Gruß
Nadine

Hallo Nadine,
die Bewerbungsunterlagen sind von Organisation zu Organisation so wie so unterschiedlich, bei AYUSA wird der Brief für die Gastfamilie zu Hause geschrieben und nicht bei irgend einer Vorbereitung. Ich habe meiner Tochter immer eingetrichtert, einfach natürlich rüber zu kommen. Zum Glück hat sie auch nicht die Computerspielmacke, dazu hat sie nämlich keine Zeit. Radfahren und Joggen tut sie um einen Ausgleich zur Schule zu haben.
Nadine, auch wir haben erst 2 Tage vor der Ausreise damals die Gasteltern in Arg bekommen. Aber das soll in Arg fast normal sein. Die Nerven lagen bei uns auch blank. Man wünscht es niemanden. Aber wir wissen ja, Gasteltern, die sich schon sehr früh zur Aufnahme eines ATS bereit erklären, müssen nicht immer die besten sein.
LG graefinlwl

Hi,

mein Ältester war mit einer anderen Organisation in Kanada, da lief auch alles anders. Da hatten wir auch die Möglichkeit uns für einen Ort und dann sogar für eine Schule zu entscheiden. In Kanada werden ja auch die Gasteltern bezahlt, was dann dazu führte, das mein Sohn damals als Business Case zur Finanzierung der Hauskosten bei seiner ersten Gastfamilie unterkam. Es kaum Gemeinsamkeiten gab und ein 16-jähriger Teenager, der viel Sport treibt auch schon mal hungrig ist und wir uns dann sagen lassen mussten, dass er zu viel isst :mad:
Der Wechsel ging dann allerdings schnell von Statten und er hat dann eine super Gastfamilie bekommen, bei der er sich rundum wohlgefühlt, herzlich aufgenommen gefühlt hat und wo nach wie vor ein guter Kontakt besteht!
Was ich eigentlich sagen wollte, ist, wie unterschiedlich die Äußerungen der Kids in Kombi mit den Anfragen der Orgas zu evtl. Kommunikationsproblemen führen können, aber auch das macht den Kulturellenaustausch aus.

Gruß
Nadine

Hallo BaB,
wie ist es denn bei euch weitergegangen?
Lieber Gruß
mk2v4

Danke der Nachfrage!

Ich habe der Gastmutter eine lange, sehr freundliche mail geschrieben und sie um eine Einschätzung der emotionalen Befindlichkeit meines Sohnes gebeten, angemerkt, dass ich aus der Entfernung heraus alles ja falsch einschätzen könnte, aber durchaus den Eindruck habe, er als durchaus geselliger Charakter wäre etwas vereinsamt.
Bisher habe ich keine Antwort von ihr.
Im deutschen Büro der Organisation zeigte man sich auf meinen Anruf hin erstmal sehr verständnisvoll, kontaktierte auch meinen Sohn, der sich wohl ebenfalls gleich meldete. Aber schon der zweite Anruf brachte bei mir Ernüchertung, es wurde doch sehr abgewiegelt… Ein Austauschjahr diene auch dem Zweck, mit nicht erfüllten Erwartungen umgehen zu können…

Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen!

Man fragt sich dann, diverse wirklich unschöne Ereignisse im Hinterkopf, inwieweit sich der Begriff Erwartung erstrecken könnte.

Nunja.
Ich werde sehen, wie sich das entwickelt.

Liebe Grüße von BaB.

Hallo BaB,

schade dass die Gastmutter nicht antwortet, man möchte sein Kind ja doch in guten Händen wissen. und Ich denke ein Austauschjahr sollte dazu dienen neue und GUTE erfahrungen zu sammeln, nicht mit enttäuschten erwartungen zurück zu kommen :mad:

Tja, das Telefonat mit der Organisation ging leider in eine andere Richtung…
Wir arbeiten daran!

LG und Dank!

@BaB,

das darf doch wohl nicht wahr sein?! Sicherlich sollen die Kids lernen mit schwierigen Situationen klar zu kommen und vielleicht ihre Situation in Deutschland (wieder) mehr zu schätzen, aber soooo kann es doch nicht angehen.
Hat dein Sohn sich vielleicht zu höflich ausgedrückt? Vielleicht hat da unsere Erziehung zu sehr gefruchtet und die Kids wollen höflich bleiben und drücken nicht wirklich aus, was Sache ist.
Natürlich kann es sein, das wir die Situation von hier aus anders beurteilen. Ging mir letzte Woche auch mal so. Konnte dann aber nach einem Skype-Gespräch mit meinem Kind wieder beruhigt aufatmen. Es ist nicht alles immer toll, aber die Aussage eurer Orga geht ja wohl gar nicht! :eek:
Gruß
Nadine

Liebe Mit-Mütter!

ich wünsche euch, euren Familien und natürlich den reisenden Kindern und ihren Gastfamilien ein gutes, gesundes und immer gesegnetes Jahr 2012!

Unser Sohn hatte seinen ersten Tiefpunkt im Dezember überwunden. Wir hatten viel Kontakt und alle Möglichkeiten des Abbruchs, Wechsels oder Durchhaltens ausgiebigst beleuchtet, AYUSA hatte Hilfe angeboten und wie gesagt, die Gasteltern hatte ich natürlich zuerst eingeschaltet. Mein Sohn hat sich fürs Weitermachen in dieser Familie entschieden, nicht zuletzt, weil er ihnen nicht vorwerfen wollte, ihm nicht zu genügen, das hätten sie nicht verdient, meint er.

Und er hat sich in viele Aktivitäten gestürzt, vor allem noch mehr Sport, auch für ihn zunächst weniger attraktive Sportarten wie das Ringen. Durchgebissen hat er sich und nun findet er das alles doch okay.
Seinen Führerschein hat er am letzten Tag des alten Jahres ebenfalls bestanden.

Und endlich an die ganze Großfamilie einen Rundbrief geschrieben mit einem durchaus sehr reifen Resumée seiner ersten Monate.

Alles in allem bin ich unglaublich stolz auf ihn (und auch auf uns).

Euch allen wünsche ich ebenfalls dieses gute Gefühl! Liebe Grüße von BaB.

Danke BaB, Gleiches auch für dich!

Mensch, Mensch —> Ayusa hat glaube ich dieses Jahr (oder wenigstens hier in diesem Forum) den Vogel abgeschossen.

Was ich nicht so richtig nachvollziehen kann ist, dass Familien, die offensichtlich finanziell sehr knapp bemessen sind, jedes Jahr Gastschüler nehmen “wollen” und auch welche bekommen? Wird da solange auf denen “rumgeritten” bis sie sich wieder breitschlagen lassen?

@BaB
Dein Sohn war ja nicht unbedingt soooo spät dran? Ich glaube, wir werden nie so richtig dahinter kommen, was da so abläuft.
Trotzdem, ich glaube dein Sohn beißt sich durch. Wie es aussieht findet er einen Weg, mit Allem klar zu kommen. Es ist schwer von hier aus wirklich zu beurteilen, wie es unseren Kindern geht. Und jetzt kann er sich zumindest so gut mit den Betreuern verständigen, dass er auch den Mut aufbringen würde, wenn er doch ernsthaft wechseln wollte. Und auch nach ein paar Monaten kann er das! Das wäre immer noch besser, als aufzugeben. Auch wenn er sich der Familie verpflichtet fühlt, er muss auch an sich selbst denken. Sonst wird er sich im Leben immer versuchen unterzuordnen, das muss er nicht, auch wenn es manchmal einfacher ist! Einen gesunden Selbsterhaltungstrieb hat doch jeder. :wink:
Ich möchte dich damit nicht aufhetzen oder verunsichern, aber denk immer daran, wieviel Kraft und Geld das alles kostet…
Also mach ihm Mut und bestärke ihn. Er soll in sich hineinhorchen und herausfinden, ob das alles wirklich so okay ist.

In diesem Sinne --> Neues Jahr, neues Glück! :rolleyes:

LG Antimaterie

[COLOR=“Red”]“Ein Austauschjahr diene auch dem Zweck, mit nicht erfüllten Erwartungen umgehen zu können…”
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@BaB & Antimaterie
Habe gerade mal wieder hier einige Nachrichten gelesen und bin an diesem Satz der AYUSA-Damen hängengeblieben, kommt mir doch bekannt vor!
Das muss man sich wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen. Rund 12 000 Euro für diese Erkenntnis?
Mit nicht erfüllten Erwartungen umzugehen, müssen die meisten unserer Kids alltäglich lernen - und ganz umsonst.

Eines muss man AYUSA lassen: ihre Mitarbeiter sind perfekt geschult, nämlich im Umgang mit unzufriedenen Kunden. Sie haben keine wirklichen Antworten und lösen keine Probleme, sie reden einfach alles schön. So wie sie mir einreden wollen, dass es schließlich wichtig wäre, dass mein Sohn eine Familie hat, dann sei die Schule doch nicht mehr so wichtig und für die restliche Zeit zu ertragen. Oder eben umgekehrt - wie es den Damen gerade passt.

Dass Familien, die finanziell knapp bemessen sind, einen Gastschüler (oder sogar zwei) aufnehmen, scheint kein Einzelfall zu sein. Kriegen die Betreuerinnen eigentlich eine Prämie, wenn sie einer Familie einen Schüler aufschwatzen und damit wieder einen überzähligen AT untergebracht haben? Das Bett, in dem mein Sohn in seiner letzten Familie geschlafen hatte, stammte von der Betreuerin.
Und nachdem ich mich gewundert hatte, dass er so unverhältnismäßig viel Geld in drei Wochen ausgegeben hatte, hat er mir erzählt, dass sie ja ständig in der Mall einkaufen waren und er auch immer Essen und Getränke eingekauft hat, da sie zu Hause nichts hatten.
Dann bitte schön, wäre es doch ehrlicher, wenn vorher ein Betrag festgelegt wird, den die Familien als Aufwandsentschädigung erhalten und dann bitte auch nur Familien, die genug haben, um ihren eigenen Lebensunterhalt zu sichern.
LG marieluise

@ Marieluise

Das mit dem Geld machen schon Orgas, im Ansatz. Mein Sohn war mit AIFS, die haben jetzt so eine Art sagen wir mal “Kulturpauschale” eingeführt. Da bekommen die Familien monatlich Geld für Ausflüge und Aktivitäten mit den ATS. Allerdings, wer kontrolliert die Verwendung? Wollen die sich für ihre Schüler damit GF an Land ziehen, die hier einen kleinen Bonus wittern?
Wenn, dann sollte es für alle gleich sein. Aber da ist der gemeinnützige Status in Gefahr und damit auch die Grundprinzipien des Austausches…

Vielleicht sollte wenigstens bei den Schulen angefangen werden. Wenn die eine finanzielle Zulage bekämen, dann wäre der ein oder andere Schulplatz in einer “vernünftigen” Highschool sicher nicht mehr das Problem.

Ich hab zu wenig Ahnung und kenne kaum Hintergründe und je mehr man eintaucht, um so mehr Fragen tun sich auf.
Wie lange geht das noch gut? Es gibt immer noch so viele Schüler, die diesen Traum haben. Und viele verschließen die Augen vor der Wahrheit, die ein Teil der Schüler hart trifft. Jeder denkt --> Mir wird das nicht passieren.

Ist die Schule von deinem Sohn wirklich so krass? Was sind das für Schüler, Mexikaner oder Farbige oder was gibt es dort für Volksgruppen? Das klingt alles andere als friedlich!
Bei meinem Sohn waren zwar viele Mexikaner, aber auch noch genug Amerikaner an der Schule. Das war nicht so schlimm, wie du es schilderst.
Na ja, schreib mal, wie sich das so entwickelt.

LG Antimaterie

Ihr lieben Leserinnen,

vielen Dank für eure freundlichen Wünsche!

Antimaterie, Du hast Recht, es geht auch um die eigene Positionierung im Leben. Die doch aber immer abgewogen werden muss, mit den eigenen Wertvorstellungen und denen der anderen.
Mein Sohn hat dies getan und ich kann es nachvollziehen, bin damit einverstanden. Er handelt da sicherlich in einer familiär konditionierten Erziehungslinie… ordnet sich nicht unter, sondern behält durch eigene Entscheidung seine eigene Haltung. Das kann auch nicht jeder sechszehnjährige dann so souverän!

Und ich muss nochmals erwähnen, dass seine Familie sich sehr bemüht. Mahlzeiten, Zimmer, Bad, Weihnachtsgeschenke gibt es auch für ihn, Post an die Eltern (zu WEihnachten, incl. Familienfoto). Schule und Kirche sind der Familie wichtig, der Sport ebenso, da wird sich sehr gekümmert. Er fühlt sich in der Schule wohl, in der Kirche ebenfalls, mag den Jugendpfarrer sehr (ich hatte mich im Vorfeld schon intensiv erkundigt, ob es sich da um etwas Sektenartiges handelt, aber nein, ganz nett und relativ normal, für uns Katholiken ganz harmlos…).
Diese Familie ist einfach anders als wir (nicht so emotional, wahrscheinlich auch nicht so anstregend, intellektuell nicht so anspruchsvoll - aber auf dem platten Land Amerikas hat man auch weniger Möglichkeiten als wir, deren Kinder in der Hauptstadt sozialisiert sind) und im Vergleich durch unseren Sohn “schneiden” wir halt “wesentlich besser ab”.

AYUSA ist natürlich trainiert im Umgang mit Kunden -das erwarte ich allerdings auch. Zu einer echten Krise ist es bisher nicht gekommen, vielleicht war das deutsche Krisenmanagement durch Eltern und Organisation ja auch richtig? Die Krise kleinzuhalten ist kein schlechter Weg, das möchte man auch manchem Politiker empfehlen…

Marieluuises Fall sieht für mich anders aus, das halte ich nicht für eine Krise, so, wie sie es bisher geschildert hat, ist es eine Katastrophe und die hätte ich mir, entschuldige die klaren Worte, schon längst selber angeschaut. Vor Ort. Irgendwann ist wirklich genug abgewartet und wirklich zu wenig gehandelt.
Aber ich kann das natürlich einfach so dahin sagen, stecke nicht in der Situation. DEeshalb kann ich euch auch nur weiterhin alles GUte wünschen, viel Glück und auch mal Erfolg!

Liebe Grüße von BaB.

Diese Worte unterschreibe ich gleich mal. Man hätte mich niemals so lange vertröstet und ich wäre längst in die USA gereist, um mir selbst von den Zuständen ein Bild zu machen. Wenn mir jetzt jemand sagt, dass die Reise ein Geldproblem sein kann, kontere ich, es geht um das Wohl meines Kindes und dafür würde ich mir auch Geld leihen.

Gruß graefinlwl

Auch ich kann das nur unterschreiben! Auch weil ich weiß, dass widrige Verhältnisse nicht nur stärken(wie hier immer wieder geschrieben wird), sondern einen ATS auch unglaublich viel psychische Kraft kosten und ihn auslaugen können. Und wenn kein verantwortungsvoller und aufmerksamer Betreuer zur Seite steht, dann überschätzen sich manche ATS in ihrem verständlichen Ehrgeiz, das Jahr durchzustehen.
Rana

Also das mit der Schule - ist ja jetzt der nächste Hammer. Meinem Kind wurde damals eine Spachschule als Alternative vorgeschlagen, da es zunächst mit der Gastfamilie nicht zu klappen schien. Das haben wir abgelehnt, weil die Erfahrung des High School Besuchs einer der wichtigen Gründe für das ATJ war. Aber unter solchen Bedingungen. Die Kids verbringen doch so viel Zeit in der Schule - und finden doch meist auch tolle Freunde, Sport etc.!!!

Zum Thema Aufwandsentschädigung: Mein Sohn war letztes Jahr in Kanada und hat nach einem Monat die Gastfamilie gewechselt, weil seine erste Gastmutter sich beschwert hat, dass er die Kosten ‘auffrißt’ Ein 16 jähriger, der viel Sport treibt, hat nun mal Hunger, es war aber die Rede davon, dass die Gastmutter 300 CAN $ bekam. Soviel kann man gar nicht essen. Ich hatte das Gefühl, dass mein Sohn hier nur Business Case zur Finanzierung des viel zu großen Hauses der alleinerziehnden Mutter war. Seine nächste Gastfamilie war klasse, hat ihn gefahren, hat Freunde von ihm zu sich eingeladen und ihn super am ‘Life’ teilnehmen lassen. In dem Fall fand ich es nicht schlimm, dass die Gastfamilie Geld bekommt. Auch die Schulen in Kanada bekommen Geld, dafür kann man sich dann auch die Schule ‘aussuchen’! Hat alles Vor- und Nachteile, aber wenn ich es noch einmal zu machen habe, werde ich mich glaube ich für die Variante mit der ‘Aufwandsentschädigung’ sei es in Australien, Neuseeland oder Kanada entscheiden auch wenn das dann viel teurer ist, aber wie gesagt, dass ist mir mein Kind dann doch wert, wie ich aus den vielen schlechten Berichten entnehmen kann. :mad:

Lieben Gruß und hoffentlich geht es aufwärts.
Nadine

@ Nadine63

Klingt logisch, aber…
Privatschulprogramme gibt es in den USA auch. Da sind dann um die 5000€ mehr zu zahlen. Die Schulen sind nicht mit Highschools zu vergleichen und die Familien werden sicher bevorzugt ausgewählt (die kriegen auch da kein Geld). Ich denke bei Schwierigkeiten wird in solchen Fällen auch sehr viel schneller und besser reagiert.
Hilft das aber denen, die ein “richtiges” Highschooljahr machen wollen? Nein, es macht alles eher noch komplizierter! Die “normalen” ATS sind die letzten, die vermittelt werden, weil sie das wenigste Geld bringen. Und was machen diejenigen dann, die unbedingt in die USA wollen? (Texas Holdem)

Wir hatten auch in eine private Schule eingewilligt, damit unsere Tochter überhaupt eine Chance hat in die USA zu kommen. Freiwilliger Zwang. Das war eine Woche vor dem 1.9.11. Zwei Tage später war auch schon eine Schule gefunden in Soth Carolina direkt am Strand. Die GF schien nicht das Problem zu sein. Mein Mann hat mich für “verrückt” erklährt, als ich die Schule ablehnen wollte. Ich habe es trotzdem getan…
Es war eine christliche sehr kleine Schule mit 140 Schülern ab 5. Klasse und 2-3 Ballsportarten als Angebot. Und ich bekam das Gefühl nicht los, dass sie etwas Sektenhaftes an sich hatte. Father, Father über alles… ?
Also das hatte definitiv nichts mit Highschooljahr zu tun! Das hat auch mein Mann (meine Tochter sowieso) dann eingesehen.
Wer sehr Gottesfürchtig ist, für den wäre das sicher toll gewesen. Das sind aber die Wenigsten. Und dann habe ich wieder 3 Tage lang nicht geschlafen, bis doch noch eine richtige Schule und eine Familie für meine Tochter gefunden wurde.
Ich möchte damit nur sagen, dass es manchmal besser klingt, als es dann tatsächlich ist. Meine Tochter wäre dort garantiert “eingegangen”. Soviel zur Wichtigkeit der Schule. Es muss beides einigermaßen passen, dann macht es erst richtig Sinn. Ohne gleich auszuufern, wir wissen ja bereits:

Zitat von Mariluise:
“Ein Austauschjahr diene auch dem Zweck, mit nicht erfüllten Erwartungen umgehen zu können…”
Ich weiß inzwischen, wie “Texas Holdem” gespielt wird. :smiley:

LG Antimaterie