Gastfamilie nach drei Monaten

Darf ich hier mal mein Herz ausschütten? Bitte?

Wie es überall geraten wird, versuche ich, meinen Sohn zu vertrösten, bzw. zu leiten. Mehr Eigeninitiative, mehr KOntakt, mehr, mehr, mehr…
Argumentiere gegen den rest unserer Familie, der ziemlich wütend und enttäuscht, das Kind einfach zurückholen möchte.

Und all das gegen mein eigenen Gefühl. Mein Kind ist schon immer offen und kontaktfreudig gewesen, hilfsbereit, “easy going”, kompromissbereit. Vielseitig interessiert und sehr kommunikativ. Gesellig.
Und so hat er sich auch auf die Farmersfamilie eingelassen. Die ihn für einen “great character” hält, aber ihn sich selbst überlässt. Sich wirklich so wenig für ihn interessiert, so sehr er sich bemüht, sich für sie zu interessieren…
Das wäre ja alles nicht so problematisch, wäre es nicht ohne Fahrzeug, ohne public transportation im nowhere, dann könnte er sich Anschluss in der Schule, im städtchen, sonstwo suchen. Die Schule ist sehr klein, sein Gastbruder wohl nicht sonderlich beliebt, bzw. eher ein Außenseiter und er fühlt sich ihm gegenüber auch verpflichtet. Die Gastmutter ist leider irgendwie… unnett… und es wurde ihm in der Schule wohl erzählt, keinem der Austauschschüler vor ihm (er ist der 5.) hätte es in der Familie gefallen. Es besteht auch kein Kontakt zwischen der Familie und den früheren Gästen.
Übrigens auch nicht zu zwei der erwachsenen Kinder der Familie.
Familienleben findet da nicht statt, jeden Samstag ist meinem Kind so flau, dass es lieber nicht aufhören möchte, mit uns, den Eltern zu skypen.

Ich weiß, dass sind nur Schlaglichter, sicherlich macht sich jetzt jeder ein eigenes Bild, das nicht deckungsgleich mit der Realität sein wird. Wie gesagt, mein Kind ist easy going, macht keine Schwierigkeiten, hat auch nach einem Umzug in einer komplizierten Situation sofort Anschluss gesucht und geunden und ich traue im das jederzeit überall zu. So wie alles Organisatorische, alles Eigenverantwortliche. Aber es läuft nicht, weil er nirgendwo andocken kann. Er wird in der Familie nicht vernachlässigt, es passiert nichts Schlimmes, er geht gerne zur Schule, er arbeitet, er geht zum Sport (der des Gastbruders, nicht sein favourite, aber er ist kompromissbereit, anders wäre die transportation nicht zu lösen gewesen). Beruhigt mich , will niemanden aufregend. Sagt von sich aus, der regional director würde einem wechsel prinzipiell nicht zustimmen, das war ihre allererste Ansage auf dem einen Treffen, was es wohl gab. Sie kenne alle Familien, das seien die besten und alle Probleme müssten von den Schülern kommen… Hm. Und natürlich möchte er die Gastfamilie nicht bloßstellen.

Wie würdet ihr in so einem Fall denken? Handeln?
Um es vorwegzunehmen: Glücklich bin ich nicht.Und mein Sohn auch nicht.

Vielen Dank fürs Lesen! BaB.

der regional director würde einem wechsel prinzipiell nicht zustimmen, das war ihre allererste Ansage auf dem einen Treffen, was es wohl gab. Sie kenne alle Familien, das seien die besten und alle Probleme müssten von den Schülern kommen…

Das geht ja mal gar nicht!
Es gibt noch übergeordnete Betreuer, dann an die wenden, bzw. an die Organisation hier in D.

Man muss sich NICHT alles gefallen lassen.

Viele Grüsse

Kirsten

Will dein Sohn denn heim? Oder arrangiert er sich doch so mit der Situation, dass er zwar nicht glücklich ist, aber auch nicht unglücklich. Will er selber bleiben oder gehen?
Ich frage das deshalb, weil meine Tochter auch nicht richtig glücklich war mit ihrer Familie. Aber Abbrechen wäre für sie auch keine Option gewesen. So unglücklich war sie nicht.

Ansonsten fällt mir nur noch ein Gespräch mit der (deutschen) Orga ein. Vielleicht können die Einfluss nehmen.

Lg
Ilona

BaB,

was haben die 5 vorherigen Schüler gemacht, weiß dein Sohn was darüber?
Es muss auch die Chemie stimmen, der Mensch ist kein Einzelgänger, da verkümmert die Seele!
Es hört sich in der Tat nicht so schlimm an, aber…
Er hat lange genug durchgehalten. Er braucht auch wieder mal Freude am ATJ. Es wird vermutlich nicht leicht sein, in der Schule einen Freund zu finden, bei dem er wohnen könnte oder einen Lehrer zu aktivieren, der bei der Suche helfen könnte.
Da muss dann der übergeordnete Betreuer ran! Wie Kirsten schon rät. Im Extremfall kann es dann auch zu einem Regionswechsel kommen, will er das auch selber? Da muss er dann ganz felsenfest dahinterstehen, sonst wird er abgewimmelt. Und ihr müsst von D aus auch daran arbeiten, damit die deutsche Orga auch Druck macht. Nur wenn ihr euch einig seit und dein Sohn das auch durchhält, kann es was werden.
Und nicht aufgeben, nicht nach Hause holen, erst kämpfen!

LG Antimaterie

Hallo BaB,

meine Empfehlung wäre: HANDELN

An euerer Stelle würde ich die Familie wechseln. Alles aussitzen + aushalten bringt am Ende nichts.
Das haben wir auch viel zu lange probiert. Leider spreche ich da aus eigener Erfahrung. Am bitteren Ende war es sogar so schlimm, dass unser Sohn von Lehrern seiner Schule+ seinen Mitschülern als Personenschutz aus der Familie gerettet wurde. (Und wir waren nicht die Ersten. In den vorausgegangenen Jahren ist das auch schon passiert. Leider erfährt man solche Sachen erst hinterher.)Vorher hat man seitens unserer hiesigen und der dortigen Organisation massive Versuche unternommen uns einzuschüchtern, versucht den Pass unseres Sohnes zu konfiszieren und ähnliches. Zum Glück waren die Lehrer an seiner Schule sehr engagiert( mein Sohn wohnte den Rest des Jahres bei einer Lehrkraft), haben auch mit der Organisation dort Kontakt aufgenommen und die Zustände geschildert. Betroffen waren ja nicht nur wir, sondern noch andere Austauschschüler im Ort. Als darauf aus der Cetusa-Zentrale ein Mitarbeiter zur Kontrolle kam fanden dann auch noch bei den anderen Familienwechsel statt.
Es geht ja nicht nur darum dass dein Sohn einfach eine Familie(oder sollte ich sagen Unterkunft?) hat, sondern dass er sich auch wohlfühlt.

“der regional director würde einem wechsel prinzipiell nicht zustimmen”

Nicht einschüchtern lassen

alle Probleme müssten von den Schülern kommen…

dann wären in unserem Fall alle! Schüler Problemkinder gewesen

leider ist das der gängige Weg, erst mal die Schuld bei den Kindern zu suchen und versuchen alles von sich zu weisen.

Wendet euch doch mal an eure Organisation hier und sagt, dass euer Sohn wechseln will.
Viel Glück
mk2v4

Danke für eure Meinungen!

Nein, mein Kind hat natürlich nicht den Wunsch geäußert, zurückzukommen.
Er hat auch die ganze Zeit über fast nichts über diese Unfreundlichkeiten/ Unhöflichkeiten, bzw. das Desinteresse der Familie erzählt. Sicher auch meine Schuld, wir haben endlos lange darüber gesprochen, dass das Austauschjahr ein Privileg für den Gast ist, Anpassungsbereitschaft gefordert, etc.etc. Allerdings hätte ich mein Kind auch nie geschickt, wenn ich von seinen Fähigkeiten nicht völlig überzeugt wäre.
So passt er sich nun an, verlässt ab 19 Uhr sein Zimmer nicht mehr und geht ins Bett.
Ungaublich, oder?
Da holt sich eine Familie einen Gastschüler ins Haus, der sich ehrlich als offen und interessiert beschreibt, als kommunikativ, etc., wir achten zu Hause auf Familienleben, das Zusammensein, und dort hängt jeder in seinem eigenem Zimmer vor nem Bildschirm!

Einmal hat sie ihn für eine Stunde nach Lincoln gebracht, einmal zu einem event, den die AUYSA-Betreuerin gebucht, aber dann nicht weiter organisiert und betreut hatte, das waren fast anderthalb Stunden Fahrzeit, in denen mein Kind wohl immer wieder ein Gespräch gesucht hat, über die Farm, die Ernte, die Jagd, das Ringen (alles nicht gerade unser aller Primärinteresse, aber eben Interesse am anderen). Nichts kam da.
Lässt man einen Sechzehnjährigen so zappeln? Hätte ich mit meinen Gästen, da waren auch Schüler aus europ. Ländern darunter, nie getan.

Wie gesagt, es gibt zu Essen, er wird zur Schule gebracht, zur Kirchengruppe, nimmt am So am Gottesdienst mit der Familie teil und wird hinterher zum Burger eingeladen. Einmal haben sie ihn auf ihre Ranch am anderen Ende des Staates mitgenommen. Wahrscheinlichm weil sie ihn nicht drei Tage alleine lassen wollten? An diesem WE hatten sie ihn dagelassen, zusammen mit der muffigen Gastmutter. Zu dem Ausflug der Männer und Söhne wurde er nichtmitgenommen, da hätte es nicht genug Platz im Auto gegeben.
Wir fanden das einfach nur unhöflich und hätten das selber nie so gemacht…

Ach, so ein M*st, jetzt beim Aufschreiben merke ich erst wirklich, wie sehr das an mir nagt.

Danke fürs Zuhören! Weitere Meinungen lese ich natürlich gerne, sie helfen mir sehr beim Sortieren der Gedanken und bei der Entscheidungsfindung.
BaB.

@ BaB

Wie schrecklich muss das für deinen Sohn sein - und er will wirklich aushalten??
Anpassung uns ja schön und gut - aber bis zur Selbstaufgabe? Wenn einem so ein Desinteresse entgegenschlägt, da frage ich mich wirklich, warum nehmen solche Familien überhaupt einen ATS auf??? und das auch noch mehrmals???

Es muss doch bekannt sein, dass es in dieser Familie nicht läuft, warum wird diese dann nicht einfach von dem Plan runtergenommen, so dass sie keinen ATS mehr aufnehmen können? :confused:

Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen und die lautet: Wechseln, so schnell wie möglich - zur not auch mit Regionalwechsel. Es kann in meinen Augen nicht viel schlimmer kommen. Da ist es besser einen Neuanfang woanders zu wagen.

Ihr müsst wirklich Druck machen - auch hier in Deutschland bei der Orga. Nicht lockerlassen, dein Sohn soll alles aufschreiben, sich eine Liste machen was genau nicht geht und ihn stört.

Unsere Tochter hat auch gewechselt nach 6 Wochen - und jetzt ist sie superglücklich und zufrieden. Sie war kurz davor das ganze Jahr abzubrechen und nachhause zu kommen…

Bitte, versucht zu wechseln :slight_smile:

Ich bin erschüttert, wie es manchen Austauschschülern ergeht.

Sicher, dein Sohn wird versorgt und ist untergebracht. Das ist aber auch schon alles.
Wie kann er das aushalten, wenn an seiner Person kein Interesse besteht. Das ist für mich nicht daß, was ich mir unter einem ATJ vorstelle. Da geht es doch um das Interesse an der Kultur und des Landes beider Seiten.

Mein Mann und ich hatten hier auch überlegt, was wir machen, wenn unser Sohn “nur untergebracht” ist und ansonsten er sich selbst überlassen wird im ATJ und wir waren eindeutig der Meinung, daß wir alle Hebel in Bewegung setzen würden und der Orga Dampf machen würden zu handeln.

Wir haben doch alle auch viel Geld bezahlt, da erwarten wir dann auch, daß die Familien geprüft sind. Wieso ist es überhaupt schon 5 anderen Schülern so ergangen in der GF? Ist das nie an die Orga weitergeleitet worden. Was wurde aus diesen Schülern, haben sie auch durchgehalten oder haben sie gewechselt?

Übrigens, als unsere Tochter damals im ATJ war, sie war in einer tollen Familie untergebracht, aber die Eltern ihrer Gastmutter, also Oma und Opa, übrigens FArmer, haben zur gleichen Zeit auch einen ATS aufgenommen. Meine Tochter hat ihn kennengelernt, bei einem Besuch der Großeltern. Sicher eine tolle Farm, liebe Menschen, aber der Austauschschüler war todunglücklich.

Die Farm war abgelegen, auch er hatte nie die Möglichkeit, mit anderen Schülern mal in Kontakt zu kommen, ausser in der Schule.

Er hat es nicht ausgehalten und die Familie nach einigen Monaten gewechselt.

Nochmals Dank für eure Meinungen!

Ich habe jetzt der Gastmutter gemailt, ich denke, dass ist der erste Schritt für mich, da ich fair bleiben möchte. Da habe ich mich nochmals freundlich erkundigt, wie sie so den Gemütszustand einschätzt, seine Möglichkeiten zu KOntakten und Aktivitäten… habe durchaus angedeutet, wie wir es für unser Kind wünschen (mehr Familienleben…).
Mal sehen, wie sie reagiert.
Und ich werde meinen Sohn nochmal ausquetschen. Ob er uns wirklich einfach schonen will und deshalb so zögerlich ist, ob wir ihn Sa morgen einfach nur in einer besonderen Stimmung antreffen? Ob er mutiger wird, wenn er weiß, dass wir das trotz der verhergehenden Gardinenpredigten unterstützen würden.
Dann werden wir mit ihm beratschlagen, inwiefern wir handeln. Wir sind da immer sehr zögerlich, sehr rücksichtsvoll und definitiv nie fordernd (meine Kinder halten mich für einen “Lehrerversteher”:rolleyes:), aber noch sechs Monate wären ein bisserl lang fürs Aussitzen dieser Zeit.

Diese zuständigen AYUSA-Damen, die sind freundschaftlich wohl eng verbandelt, auf einem fb-Bild posieren sie umarmt, mit Bierdosen in der Hand… und die zuständige Dame berichtet vom Urlaub, der Familie und diversen business activities. AYUSA kommt da eher am Rande vor (eben das erste Treffen, mehr nicht). Ich will so einen Auftritt nicht überbewerten, jeder hat ein Recht auf Selbstdarstellung und Privatleben - aber aus meiner Perspektive sieht das nicht nach völliger Überarbeitung bis zur Erschöpfung aus

Der Gastbruder selber hat meinem Kind wohl ebenfalls berichtet, die anderen hätten ihre Zeit nicht so toll gefunden, hätten nie mitgeholfen und immer nur gemault. KLar, mein Sohn ist sehr höflich, weil sehr gut erzogen, das würde er nie tun und so halten sie ihn sicherlich für glücklich undn zufrieden und ich mache mir ständig den Vorwurf, es erzieherisch wohl übertrieben zu haben.

Ohje…

Das ist doch erstmal eine gute Idee BaB:)

Ich wünsche Euch, daß sich alles zum Guten wendet und Dein Sohn und Du das Austauschjahr auch noch ohne Sorgen genießen könnt.

Hallo BaB,

ich nehme deinen Schilderungen zufolge an, dein Sohn ist in Nebraska? Stimmt das? Magst du mir - ggf. auch per Privatnachricht - genauer sagen, wo? Ich war ja auch ein Jahr dort und könnte ggf. bei befreundeten Familien anfragen (meine Gastmutter arbeitet in der Schule), ob da jemand Platz+Interesse hat? Mit einer vorhandenen Gastfamilie wäre der Wechsel vielleicht leichter gemacht?

Außerdem würde mich interessieren: Wer ist die Partnerorganisation von Ayusa in den USA / für deinen Sohn?

Liebe Grüße,
Wiebke

Danke, Wiebke! Du hast eine PN… LG von BaB.

Von „Ayusa Intrax“ ist die Partnerorganisation „Intrax“.
Das ganze wäre also eigentlich leicht zu händeln …
Genauso wie ein anderes Kind aus diesem Forum von „Ayusa Intrax“ noch keine neue Gastfamilie hat …

Ansonsten wende euch beide an CSFES.org. Die sind für Notfälle rund um die Uhr erreichbar und versuchen zu helfen.
Manchmal läuft alles schneller, nur weil sie eingeschaltet worden.

Viele Grüsse

Kirsten

Unsere Tochter ist auch mit AYUSA Intrax unterwegs und hat eine Notfallnummer gewählt, weil sie nicht mehr aus noch ein wusste…ihr wurde so schnell geholfen, dass war einfach super.
Das Einzige was nicht ganz so gut lief war, sie wurde gefragt ob sie Angst um ihr Leben hätte, diese Frage hat sie 3 mal verneint…sie hätte keine Angst um ihr Leben, sondern nur einfach so Angst…

Im anschließenden Probation Letter stand dann, dass sie angegeben hätte, sie hätte Angst um ihr Leben gehabt - was definitiv nicht stimmte!!!

Auf Grund von diesen Problemen, die sie im übrigen ihrer Betreuerin vor Ort per email geschieben hat und der Tatsache, dass sie die Notrufnummer gewählt hatte, hat die Gastmutter zwei Tage später eine lächerliche email ebenfalls an die Betreuerin geschrieben und die Tatsachen komplett verdreht.

Deshalb bekam unsere Tochter ein Probation-Letter in welchem stand, sie wäre unhöflich, gemein, desinteressiert und noch so einige “schöne” Dinge. Ebenso stand drin, sie müsse sich anpassen -(bis zur Selbstaufgabe???) ebenfalls dürfe sie nichtmehr hallo zu ihrer ersten GF sagen, jeglicher Kontakt wurde ihr verboten. Sie solle nichts Negativesüber die Familie im Internet posten oder zu Freunden sagen, und und und…und da bin dann ich eingeschritten.

Ich hab die Orga gefragt, ob die erste GF ebenfalls ein Probation-Letter bekommt und vermerkt wird, dass sie ungeeignet für ATS wären…leider nein…was schade ist…

Als unsere Tochter von der Schule kam, standen ihre Koffer gepackt vor der Haustüre - Zettel drauf, du wirst abgeholt, wir wollen dich nicht mehr sehen…

Sie zog dann zu einer Betreuerin und nach zwei Tagen in ihre selbstgefundene GF und ist jetzt absolut glücklich und happy.

Liebe feenstaub,

das tut mir alles sehr leid für euch und eure Tochter - schön, dass so eine Lösung gefunden wurde.
Meinem Sohn geht es ja nicht schlecht, wie gesagt, er hat alles Lebensnotwendige, er hat sogar ein eigenes Zimmer und ein eigenes Bad.
Ihm fehlen wahrscheinlich Liebe, Wärme, Freundlichkeit und Interesse…

… und das finden wir Eltern einfach furchtbar!
BaB.

@ BaB

Ihm fehlen wahrscheinlich Liebe, Wärme, Freundlichkeit und Interesse…

Aber genau das ist es, was mürbe macht und sehr verletzt - tief drinnen.

Meinem Sohn geht es ja nicht schlecht, wie gesagt, er hat alles Lebensnotwendige,

Lebensnotwendige ja, aber wenn man sich nicht angenommen, akzeptiert und auch in gewisser Weise geliebt wird, dann ist das ganz schön hart.

Ich bin froh, dass es bei unserer Tochter gut gegangen ist und die neue GF sie in ihr Herz geschlossen hat. Auch sie liebt ihre Gastgeschwister (endlich ist sie mal nicht die Jüngste…:wink: ) ihre Gastmutter freut sich über sie und unternimmt sehr viel mit ihr und ihren eigenen Kindern…

Nachdem sie wie gesagt, kurz vor dem Abbruch stand ist das jetzt eine 360° Wendung zum Positiven.

Ich hatte inzwischen ein langes Gespräch mit dem dt. Organisationskontakt, die sehen das ähnlich (haben die inzwischen eingetroffenen Reports gleich durchgesehen und werden mit meinem Kind in Kontakt treten (u.a. um wohl die örtliche Betreuerin, die ja ihren Standpunkt allen Schülern von Anfang an deutlich vermittelt hat - man könnte auch von emotionalem Druck/ Drohung reden… rauszuhalten und dann gleich an ihre Chefin heranzutreten).
Mal sehen…

LG von BaB.

Hallo,
es ist erstaunlich, was so zum Teil bei den Kindern passiert. Sicherlich ist dies eine Lebenserfahrung, aber muss das wirklich sein? :confused:
Auch mein Kind ist genügsam und war bis vor kurzem bis zum frühen Abend eingespannt. Jetzt beginnt aber der Wintersport und der entfällt bei uns. Mein Kind hat ein Geschwisterkind in der Familie, allerdings ist immer ein Elternteil mit diesem Kind bis spät abends auf Wettbewerben bzw. zum Training. Das andere Elternteil ist dann jeweils arbeiten. Mein Kind lebt auch sehr ländlich - keine öffentlichen Verkehrsmittel bzw. sehr sehr kleiner Ort - somit ist mein Kind jetzt bis spät abends auf sich allein gestellt. Wenn dann Langeweile aufkommt und das in FB gepostet wird, dann heisst es seitens der Area Rep. - hilf deinen Gasteltern, putz, räum auf, wasch etc.
Ich weiss nicht, wie das bei euch so üblich ist, aber mein Kind ist es von zu Hause gewohnt, aufzuräumen, bzw. Beiträge zum Haushalt zu leisten - trotzdem finde ich das als Langeweilebekämpfung nicht wirklich okay.
Ich will mich nicht beschweren, auch mein Kind beschwert sich nicht, aber wenn dann auch unter der Woche kein Essen im Kühlschrank/Gefrierschrank, oder noch nicht mal Brot bzw. Cornflakes im Haus sind, weil alle anderen ja unterwegs essen… dann finde ich das schon etwas merkwürdig.
Habe jetzt meinem Kind empfohlen, beim nächsten Familien-Einkauf einfach ein paar haltbare Sachen zu kaufen und im Zimmer zu sichern. Es heisst immer in Amerika nimmt man zu - mein Kind hat in den vergangenen Monaten 4 kg abgenommen!
Ich schreibe das hier, weil es für mich ein Problem darstellt - mein Kind findet das alles noch okay und fügt sich. Scheinbar ist auch die finanzielle Situation in der Familie angespannt, aber ich denke es hilft auch nichts, wenn ich mein Kind bitte, den nächsten Einkauf zu zahlen - das könnte dann leider missverstanden werden!
Sorry - musst mich nur mal auskot… Wie bereits gesagt, mein Kind findet alles noch okay und trifft sich auch schon mal mit anderen Freunden - erlebt, da dann allerdings ein gemeinsames Familienleben, das es auch von zu Hause gewöhnt ist.
Will nicht undankbar erscheinen - es gibt immer noch Kinder und dazugehörige Eltern, denen es viel schlimmer geht und außerdem nimmt mein Kind dadurch auch manch eine Erfahrung mit.
Gruß

Nadine

so eine ähnliche Situation hat mir gestern meine Tochter beim skypen von einer Freundin erzählt.
Die Freundin hat dann Kontakt mit ihrem Area Rep aufgenommen und es wurde dann beschlossen das sie die GF wechselt. Das ging dann relativ schnell weil eine Lehrerin von der Highschool sie aufgenommen hat.
Ich muß allerdings auch dazu sagen das die Leute von unserer ORGA in Denver einfach Klasse sind. Sie sind sehr um die Kids und die Familien bemüht. Haben immer ein offenes Ohr und die Probleme werden ernst genommen und dann mit beiden Seiten an einer Lösung gearbeitet. Also wir können wirklich von Glück reden das es bei uns so gut läuft.
Ich möchte nicht mißverstanden werde. Es geht nicht drum das sofort wegen irgendwelchen Sachen gewechselt wird, aber ich bin entsetzt wie sich Orga um manchen Schüler kümmert bzw. nicht kümmert. Nach drei Monaten noch keine GF usw. - haarsträubend. Ich drücke auf jeden Fall alle Daumen das sich doch noch alles zum Guten wendet.
Susanne

@ Nadine

Das mit dem Essen hat unsere Tochter in ihrer 1. GF auch erleben müssen. Der Gastvater hat einfach bestimmt, dass weniger gekocht wird - und es musst für 7 Personen reichen…er nahm sich die dreifache Portion…manchmal hat die GF gegessen und unserer Tochter nicht Bescheid gesagt (wie so oft) sie hat es dann gerochen und fand in der Küche 3 Pommes!!! und 2 kleine stk. Chicken Nuggets…das war ihr Abendessen. An manchen Tagen hat sie außer Cornflakes am Morgen nichts bekommen…sie hat innerhalb der ersten 6 Wochen fast 8 kg abgenommen…:mad: Auch wir vermuten, dass es ein finanzielles Problem in der Familie gibt…

Auch uns ging es richtig an die Nieren - bis sie die GF gewechselt hat (das hatte aber noch andere Gründe)

Auch das mit dem Anschiss, wenn man was postet in FB kenn sie zur genüge - sie hat dann einfach ihre Betreuerin auf ignore gesetzt und jetzt hat sie Ruhe…

@ Susanne

Die Reaktion von eurem Area Rep. finde ich ja mal klasse…schnell reagiert ohne hoffentlich größeren Schaden anzurichten…