Freude, Stolz & Sorgen

Liebe Astrid

Natürlich bin ich froh, dass bei uns alles reibungslos geklappt hat.

Ich verfolge auch diese Diskussion mit den unhaltbaren Zuständen bei der Organisation der Gasteltern in den USA. Ich will gar nicht dran denken, eine solche Situation zu ertragen. Das ist eine riesige emotionale Belastung. Ich hoffe für alle Beteiligten, dass es zu einem guten Ende kommt. :lady_beetle: :four_leaf_clover:

Ja, die USA sind halt extrem beliebt. Habe mich mal schlau gemacht. In den letzten Jahren haben über 4500 ATS die USA gewählt. Ich finde das eine unglaublich hohe Zahl. Diese Zahl ist so hoch, dass sich ein „Big Business“ daraus entwickelt. Dann leiden halt die ganzen Qualitäts- und Evaluierungsprozesse. Aber das haben die Betroffenen in diesem Beitrag schon alles treffend beschrieben und geschildert.

Gleichzeitig möchte ich aber trotzdem auch unsere Gefühle und Gedanken von unserer Situation mit euch teilen. Ich empfinde dieses Forum mit all den Erfahrungen der Mitglieder als extrem wertvoll und hilfreich.

Lieber Gruss
Domnick

3 „Gefällt mir“

Lieber Dominick,

da hast du absolut recht.
Ich bin froh, dass man sich in einem solchen Forum austauschen kann :pray:t3:

Ich hoffe, dass wir demnächst auch „ein leeres Haus“ haben dürfen und meiner Tochter endlich der größte Wunsch erfüllt wird.
Diese Warterei, dieses Ungewisse belastet inzwischen die ganze Familie.

Wir haben einige Jahre in Asien gelebt - das sind so herzensgute Menschen. Gerade zu Kindern.
Ich vermisse diese Art von Leute sehr.
Deiner Tochter wird es bestimmt sehr gefallen :heart:

Alles Gute Euch!

Viele Grüße,
Astrid

2 „Gefällt mir“

Hallo zusammen

Nach vielen schlimmen Erfahrungen hier in einem anderen Thema traue ich mich kaum noch irgendwelche Updates zu melden.
Aber vielleicht ist das gerade das richtige, auch von einer positiven Erfahrung oder Entwicklung zu berichten:

Wir haben vor einem Tag mit unserer Tochter per Videocall Kontakt gehabt. Ich habe unsere Tochter noch selten so glücklich erlebt. Auch die Posts in den sozialen Medien sind eindeutig. Sie fühlt sich pudelwohl in der Familie und die Gasteltern sind unheimlich froh mit Ihr.
Bis jetzt alles ohne Probleme. Unsere Informationen haben wir immer rechtzeitig durch die Orga erfahren und auf die Nachfrage meiner Tochter hat alles gepasst.
Wir wussten, wann Sie angekommen ist - wir wussten, wann Sie und mit wem zu der Familie weiterreist und wo und wer sie am Bahnhof empfangen wird.

Sie hat in den ersten 2 Wochen schon viel gesehen und wurde toll aufgenommen und verwöhnt. Ein erstes Treffen mit der Schule hat stattgefunden und sie hat ihren Klassenlehrer kennengelernt und die Schuluniform ist auch organisiert. Die LP ist wöchentlich mit Ihr in Kontakt und hilft ihr bei den nicht ganz einfachen kulturellen Unterschiede.
Ich spüre, dass sie ihren japanischen Traum lebt und das macht uns glücklich.

Mir ist aber natürlich auch bewusst, dass mit dem Schulbeginn die Herausforderung erst beginnt. Der Alltag wird einkehren und Anschluss mit Klassenkameraden wird nicht so einfach sein wie in der Familie. Ich denke, der Motivations-Blues wird in den nächsten Wochen folgen. Wie sie dann damit umgeht und wie dann die Betreuung vor Ort ist, wird sich zeigen.

Ich hoffe, solche Berichte haben in diesem Forum auch noch Platz uns stimmen positiv…

Für euch alle nur das Beste :four_leaf_clover: :four_leaf_clover: :four_leaf_clover: :four_leaf_clover:

Lieber Gruss
Domnick

1 „Gefällt mir“

Hallo Domnick,
tolle Neuigkeiten von deiner Tochter. Sie muss ein aufgeschlossenes und kommunikatives Mädchen sein. Ist schön dass sie so offen darüber redet.
Meine Tochter hat mir auch ein paar Nachrichten geschickt wie, dass sie von einer Mitschülerin zum Eis essen eingeladen wurde, dass sie Ihre Sportuniform gekauft hat und dass die Schule einfacher als in D ist ausser Anatomy was anspruchsvoller ist als sie dachte.
Im allgemeinen scheint es ihr gut zu gehen aber auf Einzelheiten über ihren Alltag geht sie nicht ein. Sie ist immer ein zurückhaltendes Mädchen gewesen und ich merke erst jetzt wie sehr das der Fall ist.
Nachdem ich diese ganzen Erlebnisse bei dem anderen Thema gelesen habe, habe ich sie nochmals auf Ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden angesprochen.
Ist schon erschreckend was alles passieren kann.
Nun ja, ich hoffe alles ist so wie sie sich das erhofft hat und wenn sie mich braucht, meldet sie sich entsprechend.
LG. Christina

P.S. Wir haben soeben abgemacht heute Abend zu telefonieren. Ich freu mich so.

1 „Gefällt mir“

Hallo liebe Christina

Hey, freu Dich auf das Telefonat :star_struck:
Deine Tochter mag vielleicht etwas zurückhaltend sein, was aber nicht heisst, dass sie schwach oder nicht mutig ist. Das wird sie sehr wohl sein, denn sonst würde sie einen solchen Austausch nicht machen.
Ich glaube, wir müssen uns damit abfinden, dass sie ein neues Leben in einem anderen Land und in einer anderen Familie aufbauen. Das heisst auch, dass vieles, was dort passiert, wir vieles nie erfahren werden.
Auch wenn sie zurückhaltend ist, denke ich, sie weiss, sich zu wehren und sich zu behaupten.
Unsere Tochter redet schon viel, aber nicht wirklich, wenn es um sie geht. Sie hat einen starken Willen und Charakter und würde nie von sich aus zuerst andere oder uns um Hilfe bitten. Erst, wenn es nicht mehr geht, dann kommt sie aus sich heraus.
Ich bin mir auch sicher, dass der Videocall nicht ihre Idee gewesen ist, sondern von den Gasteltern, welche sich etwas in uns hineinfühlen können. :joy:
Ja, das ist schrecklich zu lesen, was einige Forumsmitglieder bezüglich Sicherheit ihrer Kinder durchmachen müssen.
So ein Schulaustausch erachte ich auch als ein nicht zu unterschätzendes Risiko.
Vor allem, da wir als Eltern nur bedingt aus der Ferne Einfluss nehmen können. Wir schicken unsere Kinder in ein fremdes Land zu einer fremden Familie. Wir müssen einer Organisation trauen, dass sie die Hausaufgaben gemacht haben. Wie oft haben wir als Eltern dies besprochen und doch liegt diese Angst immer irgendwie in der Magengegend.
Andererseits lauern, Risiken und Gefahren, überall. Das kann auch hier oder im Urlaub oder sonst wo sein. Auch im Gastland muss nicht unbedingt die Familie der Faktor sein. Wir vertrauen einfach und können oder müssen damit umgehen. Wenn das nicht möglich ist, ist so ein Austausch wohl nicht das richtige.
Ich habe mein Patenkind (20) letztes Jahr durch einen Unfall verloren. Einfach so auf dem Heimweg.
Das Restrisiko ist immer vorhanden und wir können nicht alles kontrollieren.
Wir können achtsam sein und viele Dinge abklären etc.
Vertraue Deiner Tochter und achte auf Dein Bauchgefühl. Mehr können wir nicht tun.
Einfach da sein, wenn sie uns brauchen.

Was aber unsere lieben Mitglieder hier zum Teil durchmachen, ist erschreckend. Da wird eben dieses Vertrauen missbraucht und das Schicksal junger Menschen vorsätzlich gefährdet.
Ich finde super, dass sie sich wehren und auch rechtliche Schritte prüfen. Sodass, in Zukunft bessere Qualitätsstandards eingehalten werden.

Ich bin aber nach wie vor überzeugt, dass die Erfahrungen aus einem normalen Schulaustausch extrem positiv und ein Game-Changer sind.

Lieber Gruss
Domnick

2 „Gefällt mir“

Update…

Unserer Tochter geht es ausgezeichnet. Sie lebt ihren japanischen Traum… :jp: :japanese_castle:

Seit einem Monat ist sie jetzt in Japan und es klappt hervorragend. Sie ist gut in der Schule gestartet und hat schon einige gute Schulfreundinnen gefunden. Als einzige ATS unter 3000 Schülern fällt sie natürlich auf.
Von allen Seiten (Lehrer & Schülern) wird sie unterstützt und integriert. Bei schwierigen Fächern bekommt sie noch zusätzlichen privaten Japanisch-Unterricht.
Bei der Familie ist sie sehr gut aufgenommen worden und fühlt sich pudelwohl. An jedem Wochenende unternehmen sie gemeinsam etwas und führen sie in ihre Verwandtschaft und ihrem nahen Umfeld ein.
Zusätzlich bekommen wir von den Gasteltern immer wieder mal Bilder und Informationen. Sie kümmern sich sogar um uns und fragen nach, wie es uns geht so alleine zu Hause. :heart_eyes:
Mit der Orga & LC hat sie 1 x im Monat, ein Treffen oder ein Online-Meeting.

Für uns ist das einfach nur beruhigend und übertrifft unsere Erwartungen. Dass sie so schnell Anschluss findet und sich wohlfühlt, hätten wir nicht gedacht. Wir hoffen natürlich, dass sich das nicht arg zum negativen wendet. :four_leaf_clover: :four_leaf_clover: :four_leaf_clover: :four_leaf_clover:
Uns ist es auch bewusst, dass das Interesse an ihr, vor allem in der Schule, nur am Anfang so gross sein wird und das sicher nachlässt. Doch sind wir sicher, dass sie mindestens von der Familie hier Unterstützung findet. Den Rest muss sie alleine bewältigen und ihren Weg gehen.

Der nächste Monat wird aber sicher schwieriger und der echte Kulturschock wird noch kommen. Trotzdem, sie ist so glücklich, wie wir sie selten gesehen haben.

Lieber Gruss
Domnick

4 „Gefällt mir“

Super das freut mich.
Liebe grüsse

1 „Gefällt mir“

Update

„Zweiter Monat“

Ich habe mir, als Geburtstagsgeschenk, einen Videocall mit meiner Tochter gewünscht. Das konnte sie ja nicht ausschlagen. :laughing:

So nach 2 Monaten sieht doch alles wieder ein wenig anders aus als im 1. Monat. Zumindest dachte ich mir das so. Als ich meine Tochter dann auf dem Bildschirm sah, bestätigte sich das auch optisch. Auf meine Frage, ob sie etwas zugenommen hat, war sie nicht so begeistert. :crazy_face: Sie hat ganze 4 Kilo zugenommen. Also unter Mangelernährung wird sie nicht leiden …
Sie erklärt sich das so, dass sie, seit sie in Japan ist, eine Mahlzeit am Tag mehr isst als zu Hause. Daheim ass sie kaum ein Frühstück. In Japan jeden Tag und das fällt auch nicht zu wenig aus und ist durchaus auch herzhaft. Suppe, Gemüse, Eier und Reis sind oft am Frühstückstisch vertreten.
Ich halte jedoch all die japanischen Süssigkeiten für die Ursache, wenn ich ihre Insta-Bilder so anschaue. :sunglasses:

Es geht ihr ausgezeichnet. Sie sieht unheimlich glücklich und zufrieden aus. Sie hat tolle Freundinnen gefunden und hat keine Probleme mit der Integration. Eine Freundin hat es ihr besonders angetan und sie unternehmen viel zusammen in der Schule und auch in der Freizeit, wenn es sich einrichten lässt. Das ist für uns besonders wertvoll zu sehen und beruhigt erneut sehr.
Auch vor 2 Wochen, als ihre Klasse eine Prüfungswoche absolvierte (in Japan finden die Prüfungen immer in solchen Wochen statt, wo alles Wissen abgefragt wird) und sie da nicht mitmachen durfte oder musste, hatte sie die Chance, mit einer Klasse über ihrem Jahrgang, in ein 5-tägiges Lager mitzugehen. Obwohl sie dort kaum jemand kannte, hatte sie sofort Freunde gefunden und tolle Tage an verschiedenen Orten in Japan verbracht.

Sie beunruhigt die Tatsache etwas, dass sie bis jetzt, keinerlei Probleme hat und gar kein Heimweh empfindet. Sie hat sich deswegen auch an die LC gewendet und sie gefragt, ob das normal sei. Sie sehnt sich fast nach grösseren Herausforderungen, da für sie das ATJ auch in dieser Hinsicht wachsen und weiterentwickeln soll. Ich musste etwas schmunzeln, denn da kommen noch weitere 9 Monate, die sicher noch die eine oder andere Herausforderung mit sich bringen.

Auf unsere Frage, ob sie überhaupt vor etwas Respekt oder Angst hat, hat sie die Rückkehr erwähnt. Sie hat jetzt schon davor Angst. Es geht ihr viel zu schnell und möchte nicht schon in 9 Monaten nach Hause.

Am allermeisten liebt sie aber, dass die Familie sie so liebevoll aufgenommen und integriert haben und dass sie jedes Wochenende etwas mit der Familie unternehmen und essen gehen. Dies oft auch mit Freunden, Eltern, Geschwistern und Nachbarn. Das sei jedes Mal immer sehr lustig und unterhaltsam.

Mal schauen, wie es nach dem Monat 3 und 4 aussieht. Da stehen dann auch die Festtage vor der Tür. Das wird sicher wieder eine andere Situation sein.

Für uns hilft das alles nicht und wir vermissen sie unglaublich. Ich gehe noch jede Woche in ihr leeres Zimmer. Sie ist nicht zugegen, aber das Zimmer riecht immer noch nach ihr. :smiling_face_with_three_hearts:
Doch hat es auch etwas - wir machen uns aktuell keine Sorgen oder „gaaanz wenig“.

Lieber Gruss
Domnick

2 „Gefällt mir“

Hallo Domnick,
Was für tolle Nachrichten. Sie scheint sehr anpassungsfähig und positiv zu sein. Sie macht aus jeder Situation das Beste daraus. Mit so einer Einstellung kann ihr nichts im Weg stehen.
Auch bei uns hat sich eine Routine eingespielt. Wir schreiben täglich wenn meistens auch nur kurz, was mich aber ein bisschen beruhigt. Sie schickt mir auch Sprachnachrichten über verschiedene Eindrücke die sie bekommt und wie anders die Jugendlichen (vorallem Jungs :wink:) in den US sind. Sie ist nicht amused :smile:.
Ansonsten fühlt sie sich in der Familie pudelwohl und liebt die kleine Tochter (4 J) sehr. Aie sagt sie wäre eine tolle große Schwester gewesen, hätte sie eine gehabt. Auch mit dem Sohn der GF kommt sie gut aus obwohler nervigsein kann :face_with_hand_over_mouth:.
Alles im allem macht sie sich ein bisschen ums Geld sorgen weil alles dort so teuer ist, und obwohl sie sparsam ist, viel Geld ausgibt.
Ein bisschen sorgt sich auch,dass hier das Leben ihrer Freunde weitergeht und sie kein Teil davon ist. Hinzu findetsie unschön, dass sie die 11 Klasse „wiederholen“ muss. Aber bereuen tut sie das nicht und würde wieder so entscheiden.
Apropo , zugenommen hat sie auch weil das Essen dort so fettig und ungesund ist , worunter leider auch Ihre Haut leidet. Ich glaube dass ist für sie am schlimmsten.
Aber sie ist 2 Monate weg und es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Sie fehlt sehr und ich habe ihr Zimmer genauso stehen gelassen wie sie es hinterlassen hat…mit einem Berg an Klamotten auf den Boden die es nicht in die letzten Runde zum Koffer geschafft haben. :upside_down_face:.
Ist schon komisch wie das Leben zwar weitergeht aber auch irgendwie stehen bleibt. Ich kann dieses Gefühl nicht richtig in Worten fassen. LG.

2 „Gefällt mir“

Hallo Christina

Danke Dir. Anpassungsfähig, weiss ich nicht. Wohl eher extrem ehrgeizig das „Projekt“ für sie zu einem guten Ende zu bringen. Positiv ist sie, das stimmt.

Dann hat sich das Kommunikationsverhalten Deiner Tochter doch etwas geändert. Sie teilt sich ja oft mit und sendet Sprachnachrichten :smiling_face_with_three_hearts:
Da beneide ich Dich gerade ein wenig. Unsere Tochter ermahnt uns immer wieder, wenn wir zu oft schreiben. Nicht, dass wir uns jeden Tag melden würden oder so. Wenn wir länger keine Insta-Bilder oder Beiträge von ihr lesen, fragen wir den Status ab. Das ist per Whatsapp so: „Wie geht es Dir? Antworte mit :+1: oder mit :+1: :+1: oder sogar mit :+1: :+1: :+1:
Wir bekommen immer die 3 Daumen als Antwort. Fragen wir aber etwas genauer nachfragen, kommt schon die Meldung, dass das als Information reicht und jetzt wieder gut ist. Naja…wir akzeptieren ihren Wunsch, dass es Ihr Ding ist und das möglichst alleine durchziehen will. Sie hat uns das ja auch mit einem ausführlichen Brief vor der Abreise nochmals mitgeteilt. Dies natürlich nur, insofern sie regelmässig via Insta etc. ihre Erlebnisse teilt.

Lustig, bei uns sieht das Zimmer ähnlich aus :laughing:

Das stimmt, wir haben sie auch darauf angesprochen, dass wir auf den Bildern immer nur Mädchen sehen, aber keine Jungs. Das fanden wir etwas komisch.
Anscheinend ist es aber in Japan mit diesem Alter nicht gern gesehen, dass man schon eine feste Beziehung hat. Gleichzeitig seien die Jungs dort so schüchtern, dass sie kaum angesprochen wird. Die japanischen Freundinnen erzählen ihr aber auch, dass alle Jungs gern mit ihr reden wollen, aber sie einfach den Mut dazu nicht haben. Ich weiss jetzt nicht, ob ich das so schlecht finden soll :upside_down_face:
Ich kann mir gut vorstellen, dass in den USA das ganz anders ist. Aber das kommt sicher gut.
Hey, das ist schön zu lesen, dass sie eine tolle grosse Schwester ist für die 4-jährige Tochter. Das könnte beim Abschied grosse Tränen und ein schwieriger Abschied werden. Unsere hat eben auch eine starke Bindung zum kleinsten, der ist auch 4-jährig. Mit den etwas älteren zwei versteht sie sich auch gut, aber nicht ganz so wie mit dem jüngsten.

Schön, dass Deine Tochter sich auch Gedanken zu ihren Freunden daheim macht. Ich finde das enorm wichtig, denn sie kommt ja auch wieder einmal zurück.
Genau diesen Punkt vernachlässigt unsere Tochter etwas. Sie hatte bis jetzt keinen Kontakt zu diesen, obwohl das vor der Reise auch ihre grösste Sorge war. Sie hat gesagt, dass sie für nächste Woche ein Gruppenchat oder so vereinbaren.

Ja, ich verstehe Dich gut. Unser Leben geht weiter, aber halt einfach anders…

LG
Domnick

1 „Gefällt mir“

Update

„Dritter Monat“

Viel Neues kann ich gar nicht berichten und bin einfach nur sehr dankbar, dass alles super läuft. Es sind keinerlei Probleme oder Schwierigkeiten aufgetreten oder welche, die zeitnah auftreten könnten. Sie ist einfach nur unglaublich glücklich und hat aktuell gar keinen Bock mehr in die Schweiz zurückzukehren.
Die Familie ist ebenso happy und uns dankbar, dass sie so eine tolle Erfahrung als ganze Familie machen dürfen.

Die Beziehungen zu Freunden in der Schule und auch in der Familie, Verwandtschaft haben sich vertieft und sind inniger geworden. Das hängt wohl auch viel mit den besseren Sprachkenntnissen ab, welche immer mehr tiefgründige Gespräche zulassen.

Für mich ist es so, dass ich zwar aktuell Sorgenfrei bin, ich sie aber mehr vermisse als noch vor einem Monat. Ob das an den bevorstehenden Festtagen liegt, kann ich nicht beurteilen.

Auf den aktuellen Bildern stelle ich aber auch eine Veränderung an ihrem Outfit fest. Sie ist in der japanischen Popkultur angekommen und der Kleidungsstil ist ziemlich Asiatisch-Japanisch geworden :slight_smile:
Zusätzlich nimmt sie die Gesten wie das typische japanische Kopfnicken zügig an. Beim letzten Videocall ist uns das sehr aufgefallen und wir mussten schmunzeln…

Wie schon erwähnt, kann ich nicht viel mehr Neues berichten. Es ist aktuell alles super und wir hoffen natürlich, dass das weiterhin so bleibt.

Liebe Grüsse an alle

Domnick

1 „Gefällt mir“

Das ist ja super, toll.das macht mir Mut grins.

1 „Gefällt mir“

Hallo Domnick,
So schön zu hören. Aber du hast auch recht, dass die Sehnsucht nach dem kind irgendwie mit der Zeit an Intensität zunimmt.
Bei uns ist auch alles in Ordnung. It’s just life , sagt meine Tochter aber ihr geht’s gut und fühlt sich wohl. Sie hat auch ihre erste Unstimmigkeit mit der GF erfolgreich navigiert und ich könnte nicht stolzer sein.
Die Feiertage werden dieses Jahr seltsam sein, da gebe ich dir Recht.
Weiterhin alles Gute euch
Viele Grüße. Christina

1 „Gefällt mir“

Update

„vierter Monat“

Im Fernen Osten ist nach wie vor alles in bester Ordnung. Der Kontakt zur Tochter und zur Gastfamilie hat sich nicht verändert und ist optimal. Wenn diese Frequenz so bestehen bleibt, können wir gut damit umgehen. Im letzten Monat gab es gleich mehrere Aktivitäten von der Austauschorganisation aus, bei denen sich unsere Tochter auch sehr wohlfühlt. Sie hatte auch die Chance, eine Universität zu besuchen, um zu erleben, wie das so in Japan vor sich geht. Dabei hat sie für zwei Nächte bei einer anderen Familie übernachtet. Auch bei dieser Familie fühlte sie sich sehr wohl und willkommen. Dies wurde von der Orga organisiert und wir wurden auch rechtzeitig informiert. Wir können bis jetzt wirklich nicht klagen. Hoffentlich läuft das weiterhin so toll.

Sonst bleibt alles wie bis anhin. Sie bereiten sich für die Festtage und die kalte Jahreszeit vor. Was auch beim alten bleibt ist, dass sie uns einfach fehlt - gerade in diesen Tagen. Aber sie ist mega happy und das entschädigt uns für vieles. Sie soll es geniessen.
Wir freuen uns trotzdem auf Weihnachten, denn dann ruft sie uns wieder an :smiling_face_with_three_hearts: :heart_eyes:

Liebe Grüsse an alle und schöne Festtage.
Domnick

4 „Gefällt mir“

Oh ich frage mich oft wie die Feiertage nächstes Jahr aussehen werden… :blush:

Es freut mich dass es Deiner Tochter so gut geht.

Liebe Grüsse

2 „Gefällt mir“

Update

»fünfter Monat«

Die Feiertage sind vorbei und es gab nun doch einiges zu berichten. Weihnachten in Quarantäne, ein buddhistischer Silvester-Brauch und ein Erdbeben zum Jahresanfang. :astonished:

Wie in einem anderen Bericht erwähnt, verbrachte meine Tochter mit zwei verschiedenen Grippeviren die Weihnachtstage in Quarantäne. Aufgrund grosser Ausfälle in der ganzen Präfektur (ganze Schulklassen fehlten wegen der Grippe …) war es anscheinend ziemlich interessant, wie das vor Ort organisiert und angegangen wird. Eine Silvesternacht, welche eher ruhig und besinnlich »gefeiert« wird und dann ein kurzer Schreckmoment mit dem Erdbeben in Japan. Zum Glück war die Gastfamilie anwesend und konnten die ersten Bedenken und das Unwohlsein meiner Tochter, mit ihrer ruhiger und fürsorglicher Art, schmälern. :smiling_face_with_three_hearts:

Nach diesen Tagen ist der Alltag wieder eingekehrt und die Schule begann nach den Ferien wieder. Wir können erneut nichts Negatives berichten. Wir werden von der Orga in Japan und bei uns immer auf dem Laufenden gehalten. Reisewünsche mit der Familie einer Schulfreundin werden angekündigt und unsere Erlaubnis dafür rechtzeitig eingeholt. Monatlich erfolgt ein Austausch mit der Orga und den ATS in der gleichen Region.

Für mich ist der Fortschritt der Sprache immens. Nach 5 Monaten spricht meine Tochter nahezu fliessend Japanisch, sofern es sich nicht um wissenschaftliche Fachausdrücke handelt. Alltägliches in der Familie oder mit ihren Schulfreundinnen sind problemlos und fliessend. Wenn ich daran denke, dass wir erst ein halbes Jahr vor dem Schulaustausch mit Japanisch begonnen haben.

Doch es warten auch Herausforderungen. Die ersten Abschiede stehen an. ATS, die nur ein Semester bleiben, werden in knapp 3 Wochen gehen. ATS, welche mit ihr die Reise zusammen angetreten haben. ATS, welche in der gleichen Präfektur sind und ihr so ans Herz gewachsen sind, beenden ihr ATJ und kehren in ihr Heimatland zurück. Besonders in einem Fall scheint das für meine Tochter ziemlich schwierig zu werden. Sie haben so viel gemeinsam gemacht und haben nahezu eine schwesterliche Beziehung zueinander.

Aber das gehört auch zu dieser Erfahrung und ich möchte noch gar nicht dran denken, wenn es dann so weit ist und meine Tochter die Familie verlassen wird. Gerade die Nähe der Kinder zu ihr wird doch sehr schwierig werden. Da werden wohl viele, viele Tränen fliessen.

Da Abschiede anstehen, heisst das aber auch für uns, dass in knapp 3 Wochen die Hälfte der Zeit schon vorüber ist. Wir als Eltern haben 50 % geschafft. Die zweite Hälfte wird wohl für uns gefühlt schneller vorbeigehen.

… unsere Tochter sieht das wohl etwas anders und ist nicht unserer Meinung :slight_smile:

Lieber Gruss
Domnick

2 „Gefällt mir“

Die Tochter ist noch jung und daher kann man schon die Sorgen und Gefühle der Eltern schon verstehen. Bei uns in der Erziehung läuft es allerdings ein wenig anders. Ab 18 Jahren muss jeder für sich sorgen. Da müssen sie konsequent das Haus verlassen, sonst lernen sie nie die Herausforderungen des Lebens kennen. Wohin die Kinder dann ziehen, ist ihre eigene Verantwortung. Wir binden sie hier nicht an die Leine. Das klingt für den einen oder anderen hart. Aber sie müssen auch durch die harte Schule des Lebens und diese Eigenständigkeit bringen wir ihnen bei.

Hallo elayia

Danke dir für den Beitrag. Trotzdem ist mir nicht ganz klar, was die Kernaussage in dem Beitrag sein soll?
Ich finde es höchst Lobenswert wenn ihr euren Kinder Eigenständigkeit mit auf den Weg gebt. Möchtest du aber damit andeuteten, dass man sich keine Sorgen machen darf, auch wenn sie 18 Jahre alt sind?
Ich habe damals im Titel extra „Freude, Stolz & Sorgen“ geschrieben.
Dies aus dem einfachen Grund, dass wir Freude haben, dass unsere Tochter eine solche Möglichkeit wahrnehmen kann und wir auch Stolz sind über ihren Mut und ihre Selbstsicherheit dies auch durchzuziehen. Sie ist fernab in einem Land mit einer komplett anderer Sprache und völliger unterschiedlicher Kultur. Ich denke kaum, dass hier die Eigenständigkeit nicht zum tragen kommt. Trotzdem sind bei uns als Eltern auch Sorgen ein kleiner ständiger Begleiter.
Hier sind einige Beiträge von Eltern und Austauschschüler welche nicht so viel Glück hatten und zum Teils traumatische Erlebnisse erfahren haben. Ich denke nicht, dass diese ATS keine Eigenständigkeit mit auf den Weg bekommen haben. Deshalb darf mach sich schon auch Sorgen machen für das eigene minderjährige Kind.
Wenn ein junger Erwachsener mit 18 komplett selbstständig ist und auf den eigenen Beinen stehen kann, dann habt ihr alles richtig gemacht. Dazu gehört Eigenständigkeit aber auch die Möglichkeit sich das zu finanzieren!

Unsere Tochter wird im Sommer zurückkommen und ist dann gerade 17 Jahre alt. Sie wird dann noch 2 Jahre in die Schule gehen und die Matura abschliessen.
Und ich bin überzeugt davon, dass sie ihr Leben auch alleine meistern wird, auch ohne dass sie mit 18 „konsequent“ das Haus verlassen muss.

Domnick

1 „Gefällt mir“

Ich bin der Meinung, dass man mit dem 18en Geburtstag nicht einfach einen Knopf umstellen kann und aus Kindern Erwachsene machen.
Ich denke unser aller Ziel ist, unsere Kinder zur selbstständige und verantwortungsbewusste Erwachsene zu erziehen. Das ist auch, auf erster Linie der Hintergrund des Auslandsaufenthaltes. Während dieser Zeit, meistern die Kinder Stück für Stück ihre Eigenständigkeit.
Ganz viele Bausteine, um das Fundament zu stärken. Dann können sie später viel besser mit dem „wahren“ Leben umgehen.
Aber ebenso wichtig ist für mich zweifellos, die Gewissheit meiner Kinder, dass ich nur einen Katzensprung entfernt bin, wenn sie mich brauchen sollten.

2 „Gefällt mir“

Update …

»sechster Monat«

Etwas mehr als die Hälfte des ATJ sind vorbei. Im Fernen Osten nicht viel Neues :slight_smile:
Die ersten Abschiede sind schon zwei Wochen her, und diejenigen ATS, welche nur ein Semester oder das ATJ beendet haben, haben Japan verlassen. Es fand eine Bye-Bye Party statt und so sind einige Tränen geflossen. Unserer Tochter ist es ganz bewusst geworden, dass die nächste Bye-Bye Party ihre Abreise bedeutet.

Aber zuerst kommen in ein paar Tagen die neuen ATS an, welche Ihr Jahr erst beginnen. Der Valentinstag, welcher in Japan (besonders unter Teenagern) verbreitet zelebriert wird, ist um und ein weiteres Ereignis, auf das sich unsere Tochter gefreut hat, ist vorbei.
Im März werden die Klassen komplett neu zusammengesetzt und so das neue Schuljahr begonnen. Das wird sicherlich nochmals spannend werden.

Das grösste Highlight ist aber die Kirschblüten Saison. „Sakura“ hat einen ganz besonderen Stellenwert und beginnt gegen Mitte/Ende März. Wir freuen uns so sehr für sie, dass sie das so intensiv miterleben darf.

Wir haben auch vor ein paar Tagen das Datum des Rückflugs Mitte Juli bestätigt bekommen. Für uns geht es jetzt doch mit grossen Schritten gegen den Sommer zu. Für die Kleine wird es wohl noch schneller gehen …

Ihre Ersparnisse gehen langsam zur Neige. Sie hat für die erste Hälfte etwas zu viel Geld ausgegeben :slight_smile: Ich nehme aber an, dass das normal ist und dies jetzt etwas abnimmt. Mal schauen…

Es geht ihr also weiterhin hervorragend und dafür sind wir so dankbar….

Lieber Grüsse
Domnick

2 „Gefällt mir“