Hallo Moritz,
Ich schreibe das hier aus zwei Sichtweisen:
a) als ehemaliger Teilnehmer
b) als heutige ehrenamtliche Mitarbeiterin bei PI
zu a): Den Eindruck der Steifheit im ganzen Auswahlverfahren zum PPP kann ich bestätigen. Ich habe das PPP damals bekommen und kann im Nachhinein sagen, dass selbst die Vorbereitung noch relativ steif war. Warte aber die Nachbereitung ab, dann merkst du, wie viel Spaß eigentlich dahinter steckt. 
Letztendlich ist es doch so, dass du dich hier um ein Stipendium des deutschen Bundestags bewirbst und das ist nunmal keine Vergnügungsreise. Du nimmst damit gewisse Pflichten auf dich, die du sonst als Austauschschüler nicht hast oder die jedenfalls nicht so offiziell sind. Als PPP Stipendiatin wurde ich mehrmals von Bundestagsabgeordneten besucht, in Deutschland und den USA, nahm an einem offiziellen Empfang des Bürgermeisters von San Antonio (neuntgrößte Stadt der USA) teil, traf in Washington D.C. den Congressabgeordneten für den Wahlkreis meiner Gasteltern. Du repräsentierst Deutschland also auf einer politischen Ebene und verlebst eben nicht “nur” ein Jahr in den USA auf Staatskosten. Das rechtfertigt eine strenge Auswahl und bereitet dich im Übrigen ganz prima auf das vor, was dir im Berufsalltag mit Sicherheit wieder über den Weg laufen wird: Bewerbungsgespräche. Das Stipendium ist kein Spaß!
Informationen gab es während der Auswahl nur ganz spärlich von Partnership, aber das liegt daran, dass Partnership nicht Herr des Verfahrens ist, sondern sich nach den Richtlinien des deutschen Bundestages richten muss.
Während des Jahres fühlte ich mich von der Organisation Partnership und der Partnerorga AYUSA gut betreut. AYUSA hätte jedoch meine Gastfamilie etwas sorgfältiger auswählen können, eine Sache, die man Partnership nicht anheften kann. Heute sollte diese sorgfältigere Auswahl jedoch durch neue Gesetze geregelt sein.
Auch meine Eltern waren recht zufrieden mit Partnership; sie schicken jetzt auch meinen Bruder mit PI weg - vorraussichtlich im bezahlten Programm. Dafür geben sie etliche hundert Euro mehr aus als bei einer anderen Orga, bei der mein Bruder eine Zusage hatte - diese Orga erschien ihnen jedoch nicht so vertrauenswürdig wie Partnership. Sicher ein persönlicher Erfahrungswert.
zu b): Ich mache ehrenamtlich Emailbetreuung bei Partnership, ein Zusatzangebot der Organisation, bei dem neben dem Betreuer vor Ort noch ein deutscher Betreuer im Emailkontakt als ständiger Ansprechpartner zur Verfügung steht. Das mache ich jetzt seit 3 Jahren und kann sagen, dass die Emailbetreuung zumindest in meinem Erfahrungshorizont mehrfach das Leben als Austauschschüler vereinfacht hat, wenn es nicht sogar Schlimmeres, wie einen Gastfamilienwechsel, verhindert hat.
Zum PPP: Unabhängig davon, wann sie ihre Bewerbung abgeschickt haben erhalten alle Bewerber gleichzeitig im Nachricht, ob sie zum Bewerbungsgespräch eingeladen sind. Die Gespräche finden in der Regel im November statt. So lange muss man sich dann gedulden, ein Zeitvorsprung wäre in gewisser Weise unfair, den Inhalt der Einadung darf man getrost ernst nehmen.
Die Leute im Büro sind echt nett und haben Verständnis für jede Frage. Sie kümmern sich gerne um deine Anliegen und melden sich in der Regeln wenn nicht sofort dann doch im Laufe der nächsten 24 Stunden. (während der Werktage). Im Notfall erreicht man immer wen (für Programmteilnehmer gibt es einen Betreuer vor Ort, einen Emailbetreuer und eine 24 Stunden Notrufnummer). Als Emailbetreuerin habe ich es erlebt, dass eine Herausforderung am Samstag Abend US-Amrikanischer Zeit auftauchte und 24 Stunden später über das deutsche Büro und den amerikanischen Betreuer alles notwendige in die Wege geleitet war. Vorrausgesetzt du kommunizierst deine Anliegen und sie sind nachvollziehbar, kann dir also immer geholfen werden.
Natürlich sind die Leute bei Parntership auch keine Übermenschen, aber tauchen mal Fehler auf, werden sie angesprochen und es wird gemeinsam überlegt, wie es besser laufen kann. Dadurch dass Partnership eine gemeinnützige Orga ist stehen nicht Gewinn oder Umsatz im Vordergrund sondern das ehrliche bemühen, anderen Menschen zu dem Erlebnis Austausch zu verhelfen und dam it der Völkerverständigung zu dienen.
So ich hoffe, du kannst das Geschriebene ernst nehmen, dies soll kein reiner Werbebeitrag sein, sondern meine ehrliche Erfahrung kommunizieren. 