Erfahrungen mit Orga: north west student exchange (NWSE) nach USA

Hallo,

kann mich hier auch nur dem Gespenst anschliessen. Probleme mit Orgas und Gastfamilien lassen sich wohl nirgendwo vermeiden und pauschal kann man nicht über Einzelfälle aufs Gesammte urteilen. Und schon überhaupt nicht wenn die Pauschalisierungen nicht den Tatsachen entsprechen.
Unsere Tochter ist gerade mit NWSE in den USA. Beide Gasteltern sind Lehrer, bewohnen ein schönes Haus, fahren 3 Autos usw… Betreuung vor Ort durch den Aerea Rep. funktioniert, Kommunikation mit den Vertretern hier in Deutschland läuft reibungslos und auch bei direktem Kontakt mit Seatle wurden wir immer schnell und freundlich bedient. Ich will jetzt hier keine Werbung machen, steht mir auch nicht zu, wollte nur loswerden das es auch anders gehen kann. Und ich bin nicht so naiv zu glauben das es bei uns nicht auch hätte anders laufen können. Wie bei jeder anderen Orga auch, das Forum ist voll von den Berichten. Nur Pauschalisierungen mag ich nicht:D

Liebe Grüße. Jan

Hallo,
danke für die beiden Kommentare.
Ich kann ergänzen, dass es hier nicht um Hörensagen geht; wir hatten zwei Kinder mit NWSE in USA. Zuletzt hatten wir ein Jahr lang fast durchgehend Streß. Ich wünsche das anderen nicht - deswegen meine Information.

Wenn man sein Kind einer Organisation zur Obhut gibt (die man auch noch dafür bezahlt), dann muss die Kommunikation vertrauensvoll sein - in beide Richtungen. Wir hatten das Gefühl, auf der anderen Seite lauert jemand darauf, dass man irgendwas falsch macht, um einen dafür zur Ordnung rufen zu können. Hierbei kann es sich um Kleinigkeiten handeln. Irgendwann stellen sich dann Ängste gegenüber der Organisation ein, die Sie bezahlen. Das halte ich für absurd - habe es aber erlebt.

Das Krankenversicherungsproblem ist ein simples: Eine amerikanische Versicherung bezahlt nicht alles. Übrigens hatten wir noch den Eindruck, den Gastfamilien die Krankenversicherung erklären zu müssen, das NWSE vermittelt - auch das kann nicht sein. - Leistungen, die nicht getragen werden, müssen die Gastschüler selber bezahlen. Sie erhalten aber nicht eine Rechnung mit Nennung einer Diagnose, wie in D. üblich. Nur eine solche können Sie in D. später einreichen. NWSE hat uns gegenüber kein Verständnis für diesen Wunsch gezeigt, das Geld war also weg. Was, wenn ein Austauschkind ins Krankenhaus kommt? Das kann in USA 10.000 $ pro Tag kosten. Vor Ort entscheiden im Notfall Gasteltern und/oder NWSE über Behandlungen, aber die Heimatfamilie hat im Zweifel immer zu bezahlen. Man kann sich damit trösten, dass so etwas kaum vorkommt. Es gehört sich aber m.E. für eine Organisation, dass sie im Interesse der deutschen Eltern für die richtige Abwicklung der Formalitäten sorgt.

@USASchüleraustausch
Wo siehst du denn die Rolle der Austauschorganisation bezüglich des konkreten Falles einer Arztrechnung auf der die Diagnose fehlt?
Der einzig sinnvolle Weg zur Lösung dieses relativ geringen Problems (das wir auch schon in den USA hatten) sähe doch so aus: Deine Tochter bittet den Arzt, eine Diagnose zur Rechnung hinzuzufügen, dann zahlt die deutsche Versicherung. Oder verstehe ich irgendwas falsch?
Rana

Also das Problem mit den Krankenversicherungen kennen wir auch.
Bei TASTE war schon immer AVI mit im Preis drin. Bei denen bekommt man alles wieder und muss auch keine 50$ für den Arzt bezahlen.

Mit CAP war zwar auch AVI mit im Vertrag, da sie aber auf eine andere Partnerorganisation ausgewichen sind, haben die auf ihre eigene, amerikanische Versicherung bestanden. Dort haben wir die jeweils 50$ für den Arztbesuch nicht wiederbekommen, was mich immens geärgert hat.

Viele Grüsse

Kirsten

Wo kann eine 15jährige bei einem Arzt Forderungen stellen, und das noch in einem fremden Land? Nirgendwo. Ernst genommen werden da nur die begleitenden Erwachsenen. Und diese (die Austauscheltern) hatten nicht kapiert, um welches Detail es hier ging. Das wiederum können nur Austauschorganisationen verstehen, die sich in der Kultur verschiedener Länder wie auch Deutschland auskennen. NWSE hat in D. sogar Mitarbeiter.

@USASchüleraustausch
Das ist doch keine Forderung, sondern kann als verständliche, höfliche Bitte vorgebracht werden. Ärzte sind auch in USA Menschen und so sehr unterscheidet sich nun die Kultur dort nicht von unserer.
Ich hatte selbst 2 Kinder im Austausch und war selbst Austauschschülerin. Da gibt es so einiges (teilweise weitaus Unangenehmeres), was man selbst regeln muss und, glaub mir, - auch kann.
Rana

Da muss ich Rana absolut rechtgeben! Wer ins Austauschjahr startet, muss in der Lage sein, sowas zu regeln, bzw. den Mund aufzumachen. Ich werde zwar heute noch oft für U20 gehalten, obwohl ich fast Ü30 bin; aber auch in den USA haben mich die Ärzte für voll genommen. Ein kurzes “Hey, would you mind to put that diagnosis on the bill? I need that for my german health insurance.” und alles war geregelt. Wenn nicht, kann man das auch einfach den Gasteltern sagen, und sie bitten, das zu erklären. Wenn es um so etwas geht, kenne ich keine amerikanischen Gasteltern, die sich um sowas kümmern würde - gerade die, die “beengt” wohnen, haben ja selbst eher wenig Geld, und können die Situation umso besser verstehen. :wink:

Na, Wiebke, so kann man das nicht pauschalieren!

Jennys Gastfamilie ist ja nicht mal mit ihr zum Arzt gegangen, obwohl sie sehr krank war. Erst duch Beschwerden unsererseits über die Orga sind sie dann mit ihr losgegangen, haben aber ihr auch nicht bei den Versicherungsunterlagen geholfen. Erst ihre 2. Gastfamilie hat ihr Monate später geholfen und sie hat ihr Geld wiederbekommen. Ohne die jeweils 50$.

Viele Grüsse

Kirsten