Ich habe ein neues Thema erstellt, hoffe nicht, dass ich übersehen habe, dass es so etwas Ähnliches hier schon gibt?!
Es ist eine Sache, die mir schon lange unter den Nägeln “brennt”:(. Es betrifft vielleicht, denke ich, eher die Eltern, deren Kinder schon länger im ATJ sind. Ich würde gerne einmal eure Erfahrungen dazu hören.
Es geht darum, dass ich das Gefühl habe, dass es in unserem Freundes und Bekanntenkreis niemanden mehr interessiert wie es unserem Sohn in Australien geht, bzw. was er dort so macht. Am Anfang war das ATJ unseres Sohnes für alle neu und interessant, aber, wenn man sich jetzt trifft, wird nicht einmal nachgefragt. Dabei erzählen diese Leute doch auch von ihren Kindern, dass z.B. sich viele jetzt auf`s Abi vorbereiten, oder dass er ein Fußballspiel hatte, oder sie ein Vorstellungsgespräch. Ich selber frage doch auch nach, wie es den Kindern unserer Freunde geht, was sie machen, wie es in der Schule so ist, usw.
Ich habe oft das Gefühl, dass nicht nachgefragt wird, weil der Neid so groß ist, da man seinem eigenen Kind vielleicht nicht ein ATJ ermöglichen konnte??? Dabei stelle ich mich nicht hin (und habe es auch nie getan), seht her, mein Sohn ist in Australien und wir konnten ihm das ermöglichen und ihr nicht! Ich möchte nur auch gern einmal etwas von ihm erzählen, ganz alltägliche Dinge halt! Ich finde es schade, dass, wenn das Anfangsinteresse vorbei ist, kaum jemand mal nachfragt.
Des Weiteren habe ich das Gefühl, dass in unserem Bekanntenkreis viele denken, der chillt da drüben nur, macht eh nix und hat ein schönes Leben. Dabei trifft das überhaupt nicht zu. Die Jugendlichen gehen dort auch zur Schule, machen ihren Sport, treffen sich mit Freunden, helfen bei der Haus- und Gartenarbeit und noch vieles mehr. In unserem Fall ist es so, dass unser Sohn sich entschlossen hat zu verlängern und in AUS seinen Schulabschluss zu machen, d.h er kann es sich nicht leisten so eine Art Urlaub aus seinem ATJ zu machen, sondern er muss, insbesondere für die Schule mächtig viel tun, da es nicht immer leicht ist, in Fächern wie z.B. Wirtschaft, Mathe, Physik und noch andere, die, das darf man nicht vergessen, logischerweise alle auf Englisch unterrichtet werden, gute Noten zu erzielen und dem Unterricht zu folgen. Mich ärgert :mad:es einfach, wenn die Leute meinen, er würde den ganzen Tag am Strand liegen und surfen und nichts tun. Er hat genauso seinen Alltag, wie die Jugendlichen hier in D-Land, auch mit Pflichten seitens seiner Gastfamilie. Dass er das Glück hat nah am Strand zu wohnen, surfen lernen konnte und seine Familie einen Pool hat, was ja nicht so sehr ungewöhnlich in Australien ist, kann man ihm doch nicht neiden?! Das sind einfach die Fakten dort vor Ort!
So, das musste ich mal los werden! Wie seht ihr das, habt ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht:confused:
Hallo Main,
mein Sohn ist in den USA, hat es nicht so gut getroffen, hat von Anfang an viel Pech gehabt, wollte aber auf jeden Fall durchhalten und bleiben, so dass ich es ihm im Laufe der 8 Monate ermöglicht habe, an zwei Reisen dort teilzunehmen, so dass er dadurch wenigstens noch etwas gesehen und die Möglichkeit gehabt hat, mit anderen ATs aus verschiedensten Ländern zusammenzukommen.
Vielleicht hast Du gar nicht so unrecht mit dem Neid.
Unsere Bekannten und Freunde haben allerdings ständig gefragt, wie es ihm geht, wie es jetzt läuft, was er so macht. Aber alle wussten auch, dass es eben nicht läuft…!
So kam oft der Kommentar: Gut, dass mein Sohn, meine Tochter das nicht gemacht hat! In Wirklichkeit wollten Sohn/Tochter das nicht - das ist auch okay - obwohl Mutter/Vater es immer wieder angeboten haben. Man interessiert sich nicht wirklich, man will nur bestätigt haben, dass das eigene Kind nichts verpasst ist.
Viele fanden es toll, dass er eine Woche Ferien auf Hawaii gemacht hat, wirklich interessiert hat es keinen, jedoch gab es auch einige, die die Nase gerümpft haben, und meinten, er solle sich lieber um die Schule bemühen! Das hat er ja getan, und hätte gerne viel mehr in schulischer Hinsicht gemacht, wenn die Möglichkeit bestanden hätte. Besondere Kurse oder Clubs oder was es sonst angeblich alles an den High Schools geben sollte, gab es nicht, und von sportlichen Wettbewerben wurde er durch diesen ewigen Gastfamilienwechsel ausgeschlossen, ebenso konnte er nicht einmal belegen, was ihn interessiert hätte, da er jeweils erst nach Schulbeginn, bzw. Halbjahresbeginn an den Schulen startete.
Über diese Umstände wissen wir eben am selber am besten Bescheid, genau wie Du selber am besten beurteilen kannst, was Dein Kind dort leistet.
Darum solltest Du Dich einfach selber darüber freuen und nicht darauf geben, was die anderen sagen. Da offensichtlich bei Euch alles wirklich gut läuft, brauchst Du auch keine Rückenstärkung, sondern kannst einfach stolz auf Dein Kind sein.
Ich hätte schon Rückenstärkung gebrauchen können und kann es nicht auch noch ertragen, ständig von bestimmten Freunden und Familienmitgliedern zu hören, dass dies ein verlorenes Jahr sei, was er wohl abschreiben kann. Dafür mache ich mir schon selber genug Vorwürfe, ja zu diesem ATJ gesagt zu haben. Also bin ich selbst dazu übergegangen, nichts mehr von meinem Sohn zu erzählen, solange ich nicht gefragt werde, und ich bin froh, wenn keiner fragt…
Hallo marieluise,
ich denke schon, dass es oft Neid ist. Wie in eurem Fall scheinen eure Freunde/Bekannten ja richtig “froh” zu sein, dass es bei deinem Sohn nicht so gut läuft! Das ist doch traurig, wenn man das Gefühl haben muss, echtes Interesse besteht sowieso nicht, sondern andere erwarten eher ein Scheitern, oder zumindest suchen sie irgendeinen Haken den dieses ATJ doch haben muss! Und warum kann man sich nicht am Glück Anderer erfreuen??? Wie z.B. bei deinem Sohn, wenn er seinen Urlaub auf Hawaii verbracht hat, das ist doch großartig!!! Wenn wir ehrlich sind, wollten wir doch alle schon mal dorthin, ich auch !
Wie schade ist es, dass du dir diese Art zugelegt hast (zulegen musstest?!), dass du hoffst es fragt keiner mehr nach deinem Sohn! Man möchte doch sowohl Positives, wie auch Negatives seinen Freunden von seinem Kind berichten, ohne immer eins auf den “Deckel” zu bekommen!
Lass dir von niemandem Vorwürfe machen, oder einreden das Jahr wäre verschenkt!!! Wenn du nicht ja zu einem ATJ gesagt hättest, wäre dein Sohn hier wahrscheinlich auch nicht unbedingt glücklich gewesen mit dieser Entscheidung und hätte dir das sein Leben lang vorgehalten. Und ich denke, egal wie so ein Jahr ausgeht und was die Kinder dort erlebt haben, irgendetwas Positives bleibt immer hängen!
Also, in diesem Sinne, lassen wir uns nicht unterkriegen und denken uns unseren Teil
Wir haben auch festgestellt das sich ein wirklich gut befreundetes Ehepaar samt Kind aus Neid von uns total abgewandt hat. Ich konnte am Anfang garnicht damit umgehen und verstehen kann ich es immer noch nicht, aber anscheinend war die Freundschaft doch nicht so gut. Einige fragen immer noch und ich erzähle eigentlich auch ganz normal vom ATJ unserer Tochter, obwohl manchmal halte ich mich auch einfach zurück weil ich nicht unnötig Neid heraufbeschwören möchte. In unserem engeren Freundes- und Bekanntenkreis freuen sich aber auch viele mit unserer Tochter und jetzt auch mit uns das sie wieder nach Hause kommt. Man lernt auch einfach zu unterscheiden ob es wirkliches Interesse ist oder einfach nur Neugier die hinterher dann in Neid umschlägt.
Bei Leuten wo ich genau weiß das sie es uns und unserer Tochter überhaupt nicht gönnen, da erzähle ich erst recht richtig ausführlich und ausschweifend
Die gehören aber auch nicht zu unserem näheren Umfeld und von daher ist es mir egal.
Wir haben in den letzten Monaten einfach gelernt damit umzugehen und alles in allem haben wir eigentlich überwiegend positives Feedback bekommen.
Ich bin auch überzeugt das viele garnicht damit umgehen könnten das ihre Kinder so früh in die Welt gehen könnten und daher diese Sachen auch garnicht nachvollziehen können und auch nicht wollen. Auch das muß man als Eltern lernen.
Und ich bin auch überzeugt das alle, unsere Tochter, genaus so wir als Eltern gestärkt aus diesem ATJ herausgehen. Auch wenn es für manche nicht alles glatt lief wird.
Susanne
Uns geht es hier ganz ähnlich. Die jetzige Schule unseres Sohn liegt sehr ländlich, die Strukturen sind hier m. E. noch wie vor vielen Jahren und so ein Austauschjahr ist für viele einfach undenkbar. Hier überlegen Eltern, deren Kinder eine 100 % tige Empfehlung für das Gymnasium bekommen, sie tatsaechlich dort hin zu schicken, als Mädchen braucht man das doch sowieso nicht. Der Akademikeranteil wuchs erst mit Schaffung von Neubaugebieten und langsam wurde es hier lockerer. Unser Sohn war vor 5 Jahren der einzige Junge seines Jahrgangs, der auf das Gymnasium wechselte.
Und nun stell Dir vor, geht dieser Junge nach Australien …
Oft musste ich mich in den letzten Wochen “rechtfertigen”, warum ich mein Kind so früh ziehen lasse und dass “man” selbst dies nie könnte. Die Fragen : warum in der Schulzeit und nicht nach der Schule, warum überhaupt und die Frage nach den Kosten mag ich manchmal gar nicht mehr beantworten, auch weil ich mehr Neugier als wirkliches Interesse spüre. Von guten Freunden bin ich teilweise sehr enttäuscht, von anderen dafür umsomehr positiv überrascht, weil sie nachfragen und nachhaken und mich stärken und ehrlich sind, wenn sie meinen, sie würden das ihren Kindern auch gern ermöglichen. Aber dies ist eher die Ausnahme.
Mein Standardsatz auf die Aussage, man selbst könnte sein Kind nicht gehen lassen ist dann : mein Kind gehört MIR doch nicht, wenn er es unbedingt möchte, warum soll ich es nicht gehen lassen, nur weil ich nicht loslassen kann … oder so ähnlich. Meist kommt dann schnell ein ganz anderes Thema.l
Ich glaube auch, dass viel Neid im Spiel ist, aber auch viel Unsicherheit und kein Verständnis für die Gründe. Wir haben vier Kinder, da denken viele auch : wie können die sich das leisten etc …, dass ich aber mit vier Kindern 3/4 tags arbeite und wir hier wirklich nicht auf der faulen Haut liegen, sieht kaum einer.
Traurig ist, wenn man dann doch mal genauer erzählt, einfach weil es unser Thema im Moment ist und man merkt, es kommt keine Frage, man spürt wenig Interesse … dann verstumme ich. Das tut mir weh …
Ich mag nicht daran denken, wie es ist, wenn unser Sohn in Australien ist und ich das Bedürfnis habe zu reden … und auf Desinteresse stoße. Wahrscheinlich werde ich dann doch geziehlt nur noch mit bestimmten Leuten sprechen … oder es wie Susanne handhaben
Unsere anderen Kinder sind vom Vorhaben unseres Großen so begeistert, dass sie alle Neuigkeiten in die große Weite Welt unseres 2000 seelen Dorfes hinaustragen, ich muss sie manchmal bremsen, auch weil ich nicht will, dass unnötig Neid aufkommt. Aber so oder so … Neid ist da, das ist umumstritten und ich habe kein Patent, damit umzugehen.
Unser Sohn ist der Erste, von dem ich weiß, dass er ein Austauschjahr macht, von daher hoffe ich einfach auf geweckte Neugier im Dorf.
Liebe Grüße
Jeannette
Hallo an marieluise, Susanne & Jeannette,
obwohl es ja nicht schön ist, dass es noch mehr Familien so geht wie mir, freue ich mich zu hören, dass ich nicht allein bin mit diesem Problem. Und, dass es wohl doch nicht an mir liegt, wie ich schon anfing zu befürchten. Ich hinterfragte mich schon ständig, hast du zu viel über das ATJ und deinen Sohn geredet, hast du irgendwann vielleicht doch angegeben, oder kam das zumindest so rüber??? Aber, eigentlich habe ich das nie getan, dies ist überhaupt nicht meine Art. Mich nervt halt dieses unwissende Gequatsche, von wegen: “Wieso macht dein Sohn überhaupt so was; da verliert er doch ein Jahr; danach muss er sowieso die Klasse wiederholen; was das überhaupt kostet, da wüsste ich mit meinem Geld besseres anzufangen; was, du gibst ihn zu einer fremden Familie; hoffentlich kommt er danach nicht völlig verändert zurück; der ist doch viel zu jung dafür”( meine Schwiegermutter sagte dies mehr als 10x!!!). Ich könnte hier noch etliche Beispiele dafür nennen, was für nervige Kommentare wir zu hören bekamen, das würde allerdings den Rahmen sprengen :eek:
Das hab ich mir alles vor dem ATJ von verschiedenen Leuten anhören müssen, und das sind die, die heutzutage noch nicht mal mehr fragen, ob mein Sohn überhaupt noch lebt (Spaß, ihr wisst, wie ich’s meine!?)
@Susanne und Jeannette: Ich denke, ihr habt Recht, dass es oft nur Neugierde ist, welche dann in Neid umschlägt. Besonders interessant, ja fast schon amüsant, finde ich, wer, und wie viele Menschen in unserem Umfeld, sich Gedanken machen, was “dieser Spaß” wohl kostet, und wie wir uns das leisten können!!!
Klasse, Susanne, finde ich deine Masche, bei Leuten, die euch das ATJ gar nicht gönnen, extra ganz ausführlich davon zu erzählen! Ich glaube, diese Taktik werde ich auch mal anwenden
@Jeannette: Wenn dein Sohn in AUS ist, und du das Bedürfnis hast darüber zu reden, bietet sich diese Forum tausendmal mehr an, als irgendwelche neidischen Möchtegernfreunde. Hier kann man wenigstens über, und, von seinen Kindern und dem ATJ plaudern, ohne immer darüber nachzudenken, ob dies und jenes blöd oder angeberisch, oder sonst was ist, was man gerade gesagt hat!
Das Thema Neid ist, denke ich, ein generelles Problem. Mir fällt es grad nur so besonders auf…
LG an Alle
was das überhaupt kostet, da wüsste ich mit meinem Geld besseres anzufangen; was, du gibst ihn zu einer fremden Familie; hoffentlich kommt er danach nicht völlig verändert zurück; der ist doch viel zu jung dafür"( meine Schwiegermutter sagte dies mehr als 10x!!!). Ich könnte hier noch etliche Beispiele dafür nennen, was für nervige Kommentare wir zu hören bekamen, das würde allerdings den Rahmen sprengen
Genau dieses kennen wir auch zur Genüge. Wir haben bereits das zweite Kind im Austausch. Laut einiger Mitmenschen müssen wir wohl „Schwarzgeld“ irgendwo liegen haben oder eine Bank überfallen haben. Denn so „einfach“ mal ca. 12.000€ auszugeben für ein ATJ, dass ist für manche Menschen unvorstellbar.
Würden sie wenigstens mal fragen, wie wir das gemacht haben, dann würd ich ihnen auch eine konkrete Antwort geben.
Neid und Missgunst schwappt uns sehr viel entgegen. Vorallem von Menschen, die es auch gerne ihren Kindern ermöglichen würden - nur finanziell eben nicht stemmen können. Sollen wir uns jetzt dafür entschuldigen??? Nein, bei so neidvollen Menschen erzähle ich auch sehr ausschweifend wie toll etc. diese Jahr ist und wie gut es ihr geht.
Das wir am Anfang sehr große Probleme hatten, wissen nur die wenigsten. Wenn es mal jemand mitbekommen hat, der neidisch ist, dann höre ich es hintenrum. „Ich hab ja gleich gesagt, das das nichts wird, wie kann man nur sein Kind zu völlig fremden Leuten in ein völlig fremdes Land abschieben?“
Mein Standartsatz ist dann immer: Uns gehören unsere Kinder nicht, wir begleiten sie eine gewisse Zeit ihres Lebens aber sie müssen irgendwann alleine ihren Weg finden. Was gibt es besseres als das in jungen Jahren auszuprobieren und zu merken, Hey, ich kann das! Ich schaffe auch alle Probleme die aufkommen zu bewältigen und brauch nicht immer den Rockzipfel der Eltern!!!
Wir sind stolz auf unsere beiden - sie haben was gemeistert, was sehr anerkenneswert ist. Ein Jahr in einem fremden Land in einer fremden Kultur zu bestehen ist eine starke Leistung. Mit allen Höhen und Tiefen!
Lasst euch nicht runtermachen, seid stolz auf eure Kinder und auf euch. Loslassen muss man auch üben…
@Main: ja, das mit dem ausführlichem Erzählen ist dann meine persönliche Genugtuung für das viele dumme Gequatsche;) Das braucht man manchmal fürs eigene Ego. Ist zwar für soziale Kontakte usw. bestimmt nicht sehr förderlich, aber das sind wie gesagt die Menschen, bei den wir sowieso keine Wert drauf legen was sie von uns denken usw.
Mit hat das Forum hier immer sehr geholfen. Ich lese fast jeden Tag die neuen Berichte und merke halt das es anderen Eltern genauso geht wie mir oder sehe dann manche Sachen auch einfach mit anderen Augen, wo ich vorher garnicht wußte wie ich damit umgehen soll.
Ich versuche auch den Menschen manchmal zu erklären das es auch als Eltern nicht einfach ist sein Kind in ein ATJ zu schicken, aber das wird auch oft nicht verstanden. Ich glaube vielen wird in solchen Gesprächen dann ihr eigener Egoismus vor Augen geführt, weil oft würden die Kinder das sofort machen, aber die Mami`s haben Angst ihr Kind so früh in die weite Welt zu lassen.
Susanne
Hallo,
Main, die Kommentare, die Du aufgezählt hast, kenne ich a l l e nur zu gut, leider eben auch gerade aus dem engsten Kreis.
Zufügen möchte ich aber auch noch, dass es sehr wohl auch viele ehrlich Interessierte gibt, aber eben nicht aus dem engeren Kreis: das sind Kollegen, oder Eltern von Klassenkameraden meines Sohnes, die fragen regelmäßig und sind ehrlich interessiert, aber: die einen hatten bereits selber Kinder im AT oder planen es gerade, die anderen planen Ähnliches für ihr Kind, allerdings nach dem Abi.
Und für alle, bei denen der AT noch startet, kann ich auch nur bekräftigen, dass mir dieses Forum hier sehr geholfen hat (werde es richtig vermissen ),
außerdem habe ich (und da bin sehr froh darüber) durch das AT meine Facebook Ablehnung überwunden, mich dort angemeldet, und viele hilfreiche Kontakte zu den Eltern der Jungen, die mit meinem Sohn zusammengewohnt haben, gehabt, auch das hilft sehr und macht sogar Spaß!
Mit den Eltern des einen Jungen habe ich mich sogar im Urlaub getroffen, das passte zufällig gerade von der Entfernung her, wir hatten einen ausgesprochen netten Nachmittag und werden uns garantiert wieder treffen (das nächste Mal dann mit unseren Jungen :)).
Die Verständigung klappt auf Englisch immer irgendwie.
LG
Neid? Tja…auch für mich inzwischen ein Thema…aber andersherum
Während der Austauschjahre meiner Kinder lebten wir in einer Gegend, wo relativ viele Kinder ein ATJ machten, sodass uns eigentlich dumme Fragen und Neider erspart geblieben sind.
Aber jetzt …Jahre später beneide ich manchmal die Mütter, deren Kinder nie in der weiten Welt waren und die ganz nah am Heimatort studieren oder arbeiten. Sie schauen oft auf einen Kaffee bei ihren Eltern vorbei oder kommen am Sonntag zum Grillen.
…und unsere Kinder? Diese Kinder, denen im ATJ Flügel gewachsen sind? Sie waren schon wieder lange im Ausland, studieren und arbeiten in Städten, die für junge Leute aufregend sind und Mama kann ihren Kaffee alleine trinken, während in den Köpfen der Kinder schon wieder Auslandspläne herumspuken.
Es hat halt alles seine 2 Seiten Aber ich würde alles genauso wieder machen!
Rana
Tja Rana, so geht es mir auch ;).
Jessy habe ich seit 2 Jahren nicht mehr gesehen, weil sie wieder in den USA ist, aber diesen Sommer kommt sie wieder.
Sabsi fängt an zu studieren, aber IN D und Jenny geht in ihr ATJ. Zurück bleiben nur wir, Timi (der nicht mehr zu Hause wohnt) und das Viehzeug …
Unsere Kinder sind auch die ersten in unserem Dorf gewesen, die ein ATJ gemacht haben. Andere haben NACH dem ABI vielleicht etwas gemacht, aber alle erst NACH meiner ältesten Tochter.
Ich weiß nicht, wer das bisher immer gemacht hat …
Bisher war es so, dass wir im Sommer VOR dem ATJ meiner ältesten Tochter angezeigt worden waren, unsere Pferde hätten kein Wasser auf der Koppel. Dann war jahrelang gar nichts und dann folgte wieder eine Anzeige im Sommer BEVOR meine mittlere Tochter in ihr ATJ gegangen ist.
Im Moment warten wir auf die 3. Anzeige ;). Und sie wird sicherlich folgen. Auch so kann Neid ausgedrückt werden!
Aber keiner fragt, wie wir das finanzieren!
Aber in diesem Jahr geht erstmalig ein anderer Junge aus unserem Dorf auch in ein ATJ. Seine Eltern hatten sich von mir informieren lassen, sich kurz vor Weihnachten entschieden, sich mit allem beeilt und Ende März hatte er schon seine Familie.
Aber vielleicht entfällt dadurch dieses Jahr eine Anzeige, weil nun auch noch jemand anderes geht … Wer weiß!
Viele Grüsse
Kirsten
P.S.: Die Anzeigen waren im übrigen IMMER haltlos gewesen, die Pferde hatten genug Wasser!
Wir leben hier auch sehr ländlich doch es gehen auch aus unserer Gegend eigentlich häufig Schüler in ein ATJ. In unserem Dorf ist unsere Tochter allerdings die erste die das macht, eine andereMädchen war zum Work&Travel. Leider ist sie in Australien tödlich verunglückt und da muß ich auch sehr oft dran denken. Jetzt ist ein Mädchen aus einem Nachbardorf zum Work&Travel in Neuseeland und hat dort Gehirnbluten bekommen, liegt in einer Klinik und ist nicht transportfähig. Die Eltern gehen durch die Hölle.
Bei uns ist das Interesse auch viel von den Menschen auf der Arbeit, Schule usw. an dem ATJ da. Die Menschen die aus unserem Dorf nicht rauskommen und nicht rauskommen werden sind diejenigen die den höchsten Neidfaktor haben. Und bei deren Kinders geht es genauso weiter. Ich hätte damals auch gerne ein ATJ gemacht, leider konnten sich meine Eltern das nicht leisten und das ist auch einer der Gründe das wir uns freuen unserer Tochter diesen Wunsch zu erfüllen. Wegen der finanziellen Seite werden wir auch oft angesprochen, ich antworte oft das meine Jeans Noname-Jeans sind und keine Esprit usw. und das man halt Prioriäten setzen muß. Der eine setzt sie halt auf Klamotten usw. und der andere investiert in die Zukunft seines Kindes. Dann ist meistens auch Ruhe. Ich habe auch keine Lust mehr und sehe es nicht ein mich wegen irgendwas zu rechtfertigen was eigentlich niemanden etwas angeht.
Ich freue mich jetzt das unsere Tochter in 33 Tagen nach Hause kommt und die anderen sollen machen was sie wollen
Wünsche allen ein schönes Wochenende
Susanne
In Australien tödlich verunglückt? Mit Gehirnbluten in Neuseeland? Oh Gott, oh Gott, oh Gott!
Hoffentlich bleibt uns sowas erspart!
Viele Grüsse
Kirsten
ja, das ist schon schrecklich, vor allem eine Mutter gehört zu unserem Freundeskreis. Ich habe viel daran gedacht als unsere Tochter gegangen ist, aber in solchen Gedankenkreisläufe darf man sich auch nicht verrennen, sonst ist das Leben eher vorbei bevor es angefangen hat.
Susanne
Diese Reaktionen in eurem Umfeld tun mir wirklich leid für euch. Liegt der Grund dafür im Stadt-/ Landgefälle?
Ich kenne soviele Familien, deren Kinder gegangen sind oder gehen werden, entweder in der 11. oder eben gleich nach dem Schulabschluss, da haben wir definitv keine Sonderstellung. Deshalb interessiert sich wohl auch niemand über Monate hinweg für diese spezielle Situation, aber das habe ich auch nie erwartet. Nett fand ich`s, von der alten Klassenstufe meines Sohnes (er wird ja wiederholen) zum Elternstammtisch eingeladen worden zu sein, da haben sich schon Gespräche ergeben. Aber natürlich nicht nur über uns, sondern auch über das weitergehende Schulleben.
Und unsere Familie hat sich immer interessiert, unsere Freunde auch und selbst die Nachbarn im Haus haben immer wieder nachgefragt und sich jetzt für das Willkommen angeboten.
Also, andere Erfahrungen!
LG von BaB.
Ich habe leider auch die Erfahrung machen müssen, daß nur ganz wenige aus unserem Freundes-Verwandten-Bekanntenkreis nachfragen, wie es unserem Sohn im ATJ geht.
Ein befreundetes Ehepaar, dessen Töchter selber ein ATJ gemacht haben, fragen regelmäßig nach.
Aber nicht mal meine Freundinnen fragen nach, daß hat mich schon enttäuscht. Ganz zu Anfang kam mal die Frage, wie es ihm geht, aber seither…nichts, so als wäre er vergessen oder gehört nicht mehr zu mir. Ich hätte so das Bedürfnis gehabt, über ihn und seine Erlebnisse zu sprechen, aber die eine Freundin hat gerade große Probleme mit ihrem Sohn (gleiches Alter wie meiner), ich hatte immer das Gefühl, daß ich dann von seinen tollen Erlebnissen nicht reden kann. Allerdings, wenn es doch mal kurz was zu berichten war, dann hieß es, wie schön das für ihn ist und damit war das Thema erledigt.
Gut, wenn ich berichtete, hörten sie mir zu und fanden es schön, was ich von ihm erzählte, aber sie haben eben kaum von selber nachgefragt.
Meine Nachbarin fragt gelegentlich mal, hat auch einen Sohn, 2 Jahre jünger als meiner.
Auch von der Verwandschaft her, hätten wir uns schon mehr Interesse erhofft. Manche fragen, manche nicht.
Naja, vielleicht denken sie auch einfach nur nicht dran.
Bin auch weiterhin zu Elternabend an seiner Schule gegangen, schließlich kehrt er ja dahin zurück. Dort haben vielleicht mal 2-3 Eltern nachgefragt,dass war es dann auch schon.
Die Frage, wie wir das überhaupt bezahlen, kam natürlich zu Anfang auch. Haben dann immer geantwortet, daß wir alles dafür tun, ihm dies zu ermöglichen, denn schließlich hat unsere Tochter auch ein ATJ gemacht und sagt heute noch, daß es das beste Jahr ihres Lebens war und es ihr sehr viel geholfen hat, bei Bewerbungen und im heutigen Berufsleben.
Dann stimmen uns die meisten aber auch zu, daß wir ihm somit eine tolle Chance für die Zukunft ermöglichen.
Ich finde das ganze sehr bedauerlich, hätte soviel Redebedarf gehabt, hatte nur Gutes zu berichten, aber hatte eben das Gefühl, als käme das bei den anderen als Angeberei an.
LG
Riverwalk
Das ist es ja, was ich meine Riverwalk, ich möchte auch mal “nur so” von meinem Sohn erzählen. Ich möchte gefragt werden wie es ihm geht, ich möchte über meine Gefühle sprechen dürfen/können, wie das ist, wenn zu Hause einer fehlt. Und zwar auch mit der Selbstverständlichkeit wie unsere Freunde auch von ihren Kindern erzählen. Wie auch du schreibst Riverwalk, mir kommt es auch so vor, als würden unsere Kinder gar nicht mehr existieren, vergessen, irgendwo in der weiten Welt da draußen. Und wenn ich etwas erzähle z.B. von seinem Hobby Surfen, dann wird die Stirn gerunzelt und ich merke, dass sie denken: Mein Gott ein ATJ und dann surft der nur, na ja, die könnens sich ja leisten! Ich bin einfach nur enttäuscht, so hatte ich mir das nicht vorgestellt, insbesondere nicht von Freunden (kann man sie noch so nennen :confused: )! Und diese blöde Gerede um
s Geld, und was das kostet, und wie wir uns das leisten können, finde ich einfach nur noch peinlich. Ich mache mir doch auch keine Gedanken, wie der Eine oder Andere das neue Auto, oder die neue Terrasse finanziert! Aber, wie Feenstaub schreibt: Schwarzgeld!!!
Es tut so gut zu lesen, dass viele von euch auch Probleme damit haben und man sich darüber austauschen kann!
LG
Main
@ Main: Dafür ist das Forum da und wichtig
Ich lese eigentlich jeden Tag hier drin - mir wird was fehlen wenn unsere Tochter wieder da ist.
Susanne
Hallo,
hatte eben gerade jetzt um 22.30 Uhr einen Anruf von den Eltern eines deutschen Klassenkameraden meines Sohnes erhalten, der auch gerade im ATJ ist und bald zurückkommt. Es ging um den weiteren Schulbesuch hier, da haben wir aufgrund der erhöhten Leistungsanforderungen aufgrund einer Neustruktierung hier, in die unsere Söhne nun durch das Auslandsjahr voll hineingeraten, erhebliche Sorgen, wie sie es schaffen werden. Die Überlegung war, ob ein Schulwechsel sinnvoll wäre.
Warum ich das schreibe?
Dabei ist mir aufgefallen, dass es zwar viele “Neider” gibt, die ihr Desinteresse oder ihre Verständnislosigkeit ausdrücken, dass ich aber andererseits auch viele, sehr wertvolle (wertvollere?) Freundschaften dazu gewonnen habe!
@ all:
Auch wenn eure Kinder wiederkommen, könnt ihr doch gern dem Forum erhalten bleiben und den neuen ATS, Müttern und Vätern mit Rat, Trost und Erfahrung zur Seite stehen :).
Man sagt den Kindern immer, nach dem ATJ werden sich ihre “wahren” Freunde heraus kristallisiert haben, aber ich denke, bei uns, den Eltern, ist es ähnlich!
Viele Grüsse
Kirsten