DER Typ fürs PPP?

Hey :slight_smile:
Also ich hab mir gerade einige Beiträge zum PPP durchgelesen und mich gefragt, ob es eigentlich den Typen fürs PPP gibt…
Soweit ich das verstanden habe, heißt es, dass der oder die ATS Deutschland, also die eigene Heimat, vertreten soll. Aber kann die Organisation bzw. der Abgeordnete die Persönlichkeit und die Reife bzw. den Wunsch ins Ausland zugehen anhand ein paar Bewerbungen und eines Gespräches festlegen?
Bei z.B. jemanden wie meiner besten Freundin weiß ich, wie sie in den Situationen darstehen wird, wie sie was regeln wird, was ihr Bauch ihr sagt. Aber können das auch die Organisationen über mich sagen? Kann man nach einem Tag Auswahlgespräch einen Menschen kennen?
Nehmen wir mal an, ich habe an dem Tag des Auswahlgespräches einen schlechten Tag oder sowas bin aber sonst der engagierteste Mensch überhaupt…
Ich weiß, dass ich an den Auswahlverfahren nichts ändern kann, und auch weiß ich, dass die Organisationen das nicht zum ersten mal machen…

Jedoch meint ihr es gibt „den“ Typen fürs PPP`?

Ich glaube nicht, dass es einen bestimmten PPP-Typ gibt. Leider muss ich sagen, dass beim PPP nicht nur die Persönlichkeit zählt, sondern auch andere Dinge, z. B. Connections zum MdB. Steinigt mich, aber es ist so. Hoffentlich sind es Ausnahmen, aber ich weiß es sicher. In unserem Nachbarwahlkreis hat ein MdB sich einmal für ein Mädchen entschieden, weil sie die einzige Bewerberin mit Realschulabschluss war. Ich denk mal, dass in den meisten Fällen sehr subjektiv entschieden wird. Eine Kandidatin und ihre ganze Familie engagieren sich im CVJM und der MdB ist sehr christlich engagiert. Wer wird wohl das PPP bekommen? Dies sind meine Erfahrungen.

Ich denke, dass nicht nur der Auswahltag entscheidend ist. Das ganze Drumherum wie Lehrergutachten und ähnliches spielen sicherlich auch eine große Rolle.

Leider muss ich sagen, dass beim PPP nicht nur die Persönlichkeit zählt, sondern auch andere Dinge, z. B. Connections zum MdB. Steinigt mich, aber es ist so. Hoffentlich sind es Ausnahmen, aber ich weiß es sicher.

Ja, das sehe ich auch so!!!
Wir hatten sie nicht und somit war Sabrina draussen. Und wenn man dann sieht wie diese Gespräche gelaufen sind, dann frage ich mich, wonach sie ihre Auswahl getroffen haben: Englisch wurde gar nicht getestet, obwohl es eine Vorgabe vom Bundestag ist. Die Kids wurden schon im Brief angehalten, sich nicht durch Leistung oder Wissen hervor zutun, es wurde gefragt, in welches Jahrhundert man sich beamen würde, usw. usf.
In diesem Forum gibt es ja auch ein Beispiel dafür, dass man mit Vitamin B weiterkommt ;).

Viele Grüsse

Kirsten

MdB? was heißt das?

Eigentlich Schade, oder?! Ich meine so viele träumen davon und dann…

Also ich wage mal zu behaupten, dass von der Orgaseite beim PPP eigentlich in der Regel alles “mit rechten Dingen” zugeht. Es gibt vom Bundestag Richtlinien, an die sich die Auswähler halten müssen (Was Untergrenze des Notendurchschnitts oder “Grundvoraussetzungen” angeht).
Diese Richtlinien sind aber scheinbar recht abstrakt, so dass bei der Umsetzung der Auswahlen große Unterschiede zwischen den Orgas herrscht.
Ich selbst hatte eine von den oben genannten “Nachmittagsauswahlen”, wo ich mir auch nicht wirklich sicher bin, ob sich die Auswähler da echt einen genauen, individuellen Eindruck von uns Bewerbern machen konnten…
Seit einigen Jahren bin ich selbst ab und an bei PPP AUswahlen Teil des Auswählerteams. Bei uns dauert die Auswahl i.d.R. etwa 2 Tage. Da kann ich (je nachdem, wie viele Bewerber es jetzt gab) eigentlich von allen sagen “Ja, ich hab das Gefühl dich gut kennen gelernt zu haben, und mit diesem gewonnenen Eindruck meinen Teil zur Entscheidung beizutragen.”
In den allermeisten Fällen kenne ich die Bewerber kein bisschen - und mit ist dann bei der Auswahl auch sch***egal, ob Papi/Mami “in der Partei” ist, oder sonst irgendwie sowas. Da versuche ich so objektiv zu sein, wie ich nur kann.

Nun ja - bei der letztendlichen Auswahl des MdB (Mitglied des Bundestags / Bundestagsabgeordneten) frag ich mich aber auch oft, warum und wie er/sie sich entschieden hat. Aber auch wenn es für mich nicht immer ganz ersichtlich ist, kann ich ja sowieso nichts deshalb machen.
Aber ich finde es schlichtweg unfair, wenn einfach mal pauschal gesagt wird “ach ja - das PPP ist ne reine Vetternwirtschafts-Angelegenheit”. Es mag vielleicht ab und an vorkommen, oder den Anschein haben - aber: Könnt ihr es sicher beweisen?
Natürlich ist man enttäuscht, wenn man dieses Stipendium nicht bekommt (By the way: bei anderen Vollstipendien wird meiner Ansicht nach nicht so ein Trara gemacht - und bei denen ist überhaupt nicht ersichtlich, wer auf welche Art die Auswahl trifft… Vielleicht ist es ja da wie beim Kuhfladenbingo… Wäre doch ne Möglichkeit…) aber ich finde es den korrekt auswählenden MdBs und den Auswahlteams unfair gegenüber, gleich sofort auf “Da war Vitamin-B im Spiel” zu pochen.
Und auch für die zukünftigen Bewerber find ich es doof… Da wird ihnen von selbst ernannten Experten gleich mal von Anfang an alle Hoffnung genommen, bzw. ihnen gleich mal abgeraten sich überhaupt zu bewerben. --> Na klar - wenn sich dann die Kids, die keinen MdB im wieauchimmer-entfernten Bekanntenkreis haben NICHT bewerben, bleiben nur noch “Bekannte” übrig - und schon hat sich die Behauptung der Fetternwirtschaft bewiesen… (zum Thema "selbstverwirklichende Prophezeiungen“ kann ich nur Paul Watzlawicks “Anleitung zum Unglücklichsein” empfehlen :wink: Da kann man noch viel draus lernen)

Hallo,
auch ich kann ziemlich sicher sagen: Vetternwirtschaft gibt es da nicht! Sonst hätte ich ausgewählt werden müssen. Ich kannte den MdB persönlich (er ist auf meine Schule gegangen, ich habe ihn mind. 1-2 mal jährlich gesprochen), mein Vater hat das gleiche Parteibuch. Ich bin rausgeflogen, und weiß auch heute einigermaßen sicher, warum. Es gab beim Interview Leute, die noch mehr aus sich raus gegangen sind, als ich. Sowas zählt. Offenheit, Aktivität; “jeden Mist” mitmachen / zumindest mal ausprobieren, aber auch reflektieren können.

Ich interviewe keine Schüler, sondern betreue sie, wenn sie in Deutschland sind. Allein vom Profil kann ich mir den Schüler ziemlich genau vorstellen und weiß wie er tickt. Das sagt z.b. schon das Foto aus. Und ich lag mit meinem Bauchgefühl bislang selten bis nie daneben! Auch wenn ich die Schüler bis dahin nicht kenne, man fühlt das aus Auswähler - weil man so viele verschiedene Schüler kennengelernt hat und auch allgemein viele verschiedene Leute trifft. Klingt doof - aber: “Das Schubladensystem funktioniert.” (Zitat von George Clooney in “Up in the Air”)

Macht euch keinen Kopf - am wichtigsten ist, dass man man selbst ist. Ich möchte nie das Gefühl haben, dass mir jemand etwas vorspielt - dann kommt das Profil gleich ganz nach unten unter den Stapel!

Liebe Grüße,
Wiebke

Ich kann mir vorstellen, dass es in manchen Fällen so gelaufen ist. Bei mir auf jeden Fall nicht - ich habe das PPP für das Jahr 2010/11 in meinem Wahlkreis bekommen, und ich hatte keinerlei Beziehung zum MdB. Unser Wissen über Politik wurde mit teilweise schwierigen Fragen gestestet, wir mussten einen Englischtest machen, und natürlich haben die Unterlagen auch eine Menge gezählt. Ich hab mich beim Vortrag (wir durften uns das Thema aussuchen, max. 4 Minuten mit Zeitstopper) reingehängt, bei der Diskussion beteiligt und einfach das gegeben, was ich geben konnte. Jetzt bin ich extrem glücklich, aber ich weiß auch, dass ich das PPP nicht wegen Vitamin B oder Schleimereien bekommen habe.
Vielleicht hängt das ja auch von der Organisation ab?

Unser Wissen über Politik wurde mit teilweise schwierigen Fragen gestestet, wir mussten einen Englischtest machen, und natürlich haben die Unterlagen auch eine Menge gezählt. Ich hab mich beim Vortrag (wir durften uns das Thema aussuchen, max. 4 Minuten mit Zeitstopper) reingehängt, bei der Diskussion beteiligt und einfach das gegeben, was ich geben konnte.

All das war bei Sabrina ja nicht. Es wurde kein Politikwissen getestet, es wurde nicht ein Wort Englisch gesprochen oder geschrieben. Sie durften sich nicht durch Vorträge hervortun oder bei der Diskussion mehr geben. Das wurde schon vorher in einem Schreiben mitgeteilt.

Viele Grüsse

Kirsten

Dann scheint das wirklich etwas seltsam abgelaufen zu sein…:rolleyes:

ich denke, dass auch da, jeder Mensch anderes Beurteilt und tickt…
aber dankesehr :slight_smile: ich konnte mir ein Meinungsbild machen und denke, dass auch wenn GIVE meine WahlkreisOrga ist und ich auch nicht weiß wie alles genau ablaufen wird, ich mich auf jeden Fall bewerben werde. Alleine schon um mitreden zu können :stuck_out_tongue: Aber natürlich in erster Linie um zu überzeugen und das PPP abzusahnen… :smiley:

GIVE ist auch mir zugeteilt, und ich muss sagen, bisher waren sie einfach super nett und hilfsbereit! :smiley:

Mitglied des Deutschen Bundestages

Bernd

das freut mich.
wie fandest du das Auswahlgespräch, was kommt auf mich zu?

Das Auswahlgespräch war eigentlich ziemlich gut. Vorher sollten wir einen Vortrag über ein aktuelles, politisches oder gesellschaftliches Thema vorbereiten - ich hab mir das Thema Todesstrafe ausgesucht - und hatten maximal 4 Minuten Zeit, ihn zu halten. Die Zeit wurde genau gestoppt. Danach wurde eins von den Themen ausgesucht (wir waren ca. 15 Leute) und darüber sollten wir diskutieren. Ich hab einfach versucht mich so gut wie möglich einzubringen. Dann irgendwann, als keiner mehr was zu sagen hatte, haben wir Testblätter ausgeteilt, einen Englischtest mit Fragen zu Grammatik und Wortschatz, und einen Bogen mit Fragen zu uns selbst, auch auf Englisch. Wir saßen alle in einem Raum, aber keiner hat was gesagt, wohl aus Angst. :smiley: Die beiden “Leiterinnen” saßen währenddessen in zwei Räumen und haben immer einen reingerufen. Dann wurde man erst mal auf englisch ein paar Fragen gefragt, aber das war bei mir sehr kurz. Dann kamen politische Fragen - deutsche Minister, Bundespräsident, Bundesländer etc. Und dann kam man wieder zurück zum Test. Irgendwann wurden die Blätter eingesammelt, und dann war schon alles vorbei. :slight_smile:

hört sich gut an :wink: sollte kein alzu großes Problem werden :wink:
Ab Mai kann ich mich bewerben werde mich dann aber wahrscheinlich erst im Juli bewerben, da ich das Abschlusszeignis brauche…
Hast du das PPP dann eigentlich bekommen?

Ja, ich hab’s bekommen!! :smiley: :smiley: Ich hab es am 21. Januar erfahren! =D

Herzlichen Glückwunsch :slight_smile:

Bin zwar noch neu hier, möcht mich aber gleich mal zu Wort melden:
Meine Tochter ist die Glückliche :smiley: , die in unserem Wahlkreis das PPP-Stipendium bekommen hat und weder haben wir Beziehungen zur Abgeordneten noch machen wir Parteiarbeit oder sind in der Partei. Im Vorfeld ist durch die Organisation PI sogar eine Kandidatin ausgeschieden, deren Mutter mit der Abgeordneten gut bekannt war und in der Endrunde war ein Mädchen, deren Familie gerade die amerikanische Stipendiatin hier bei uns betreut, deren Patin die Abgeordnete ist. Also, wir haben genau das Gegenteil erlebt und sind sehr angetan von der offensichtlichen Unabhängigkeit der Auswahl.
:slight_smile:
LG,
mappy

Zu der Vetternwirtschaft kann ich eigentlich nicht viel sagen, außer, dass ich nichts mit meinem MdB noch ihrer Partei zu tun hatte, bevor ich für’s PPP augewählt wurde. Also kann ich den Vorwurf nicht bestätigen. (;

Um auf die Frage des perfekten Typen fürs PPP zurückzukommen:
Also ein Teamer auf meiner letzten VB hat gesagt, dass der Organisation (meine ist AFS) besonders das soziale Engagement der Bewerber wichtig ist.
Die Orga erstellt dann eine Liste mit geeigneten Kandidaten und gibt sie dem MdB und dann wird man eben ausgewählt oder nicht.

Allerdings arbeiten die Orga und der/die/das MdB, glaube ich, nicht besonders eng zusammen.
Wenn man Glück hat, erwischt man jemanden, der vom PPP keine Ahnung. Der weiß dann auch nicht, dass es um Botschafter für Deutschland sein und soziales Engagement geht. Der überlegt dann wahrscheinlich am ehesten, wen er am nettesten findet und wer die finanzielle Unterstützung braucht. (Ich hab zum Beispiel 5 Geschwister und meine Eltern sind geschieden - Papa pensioniert.)

Was ich aber trotzdem sagen möchte ist, dass man das keinesfalls pauschalisieren kann.
Es gibt schließlich über 300 MdBs in Deutschland. Der eine ist dann halt so, und der andere so.

Also ich denk auch, dass die Orgas und der MdB nicht so doll zusammenarbeiten und außerdem muss man ja erstmal durch die ganzen AUswahlen kommen, damit der MdB einen überhaupt sieht.

Zur Thema-Frage: Also ich glaube, dass die eher offene Menschen suchen, die sich sozial engagieren und sich nicht die ganze Zeit Zuhause abschirmen und mit niemandem reden, außerdem sollte man auch sympathisch rüberkommen. (Ich weiß, Sympathie ist von Person zu Person unterschiedlich, aber wenn man ungepflegt und ungeduscht zu AWG kommt ist die Wahrscheinlichkeit, denk ich, geringer genommen zu werden)