Das Austauschjahr ist fast zuende und unsere Tochter hat Heimweh

Mein Sohn ist z.Zt. in den USA und Ende Juni kommt er wieder zurück. Auch er hat so seine mehr oder weniger großen Probleme mit seiner Gastmutter, aber wenn ich ganz ehrlich bin ist es geanau DAS was ich finde was unsere Kinder in diesem Jahr stark macht. Ich hatte mir vor dem Jahr überlegt, was ich mir eher für ihn wünschen würde und bin doch zu dem Entschluss gekommen, dass ich ihm natürlich ein SUPER Jahr wünsche, aber ich habe auch gedacht, dass so das ein oder andere Hinderniss auch nicht schaden kann. Natürlich darf es nicht so schlimm sein, dass man sich dort regelrecht quält, aber mal zu sehen, dass nicht immer alles so verläuft wie man sich das wünscht, ist - gerade für Kinder denen es zu Hause so gut geht, dass sie es eigentlich gar nicht wissen - sehr lehrreich. Mein Sohn hatte zwischendurch auch echt keine Lust mehr auf seine Gastmutter, er fühlte sich ungerecht behandelt, und wie einen 10-järhigen behandelt. Aber er hat sich da durchgekämpft, hat gelernt, mal die Faust in der Tasche zu machen und Dinge zu ertragen, auch wenn sie ihm sinnlos erscheinen, und einfach Dinge zu akzeptieren (was ja für später nie schaden kann) und er hat sein Zuhause zu schätzen gelernt.Er entwickelt auf einmal Verständnis für UNS (undenkbar vor dem Abflug)wenn seine Schwester sich via e-mail über uns ärgert und sich ausheult. Zwischendurch hatte ich schon fast die Befürchtung, dass nach Hause will und keine Lust mehr hat - aaaaber er sagt trotzdem - oder vielleicht sogar gerade deshalb, dass er JEDEM empfehlen kann so ein Austauschjahr zu machen. Also alles in allem denke ich dass gerade diese Sachen dieses Austauschjahr ungeheuer wertvoll machen. Bei meinem Sohn ist objektiv gesehen nichts schlimmes passiert, aber subjektiv für IHN eben schon, da er sehr selbstbewußt ist (und vorher schon war), sehr diskussionsfreudig mit guten Argumenten und im Grunde immer schon sehr vernünftig und erwachsen war. Er genoss hier uneingeschränktes Vertrauen (zu Recht) und dort eben nicht, weil man dort eben mit 16 oder 17 noch ein Kind ist und kontrolliert werden muss. Er hat neulich einen Trip nach Florida von der Orga aus gemacht und alle Austauschschüler dort haben ihm gesagt, sie hätten schon längst gewechselt und so, nachdem was er erzählt hat, (offensichtlich ist mein Sohn auch in einer ziemlich krassen - STOCKkonservativen Familie gelandet) aber er hat durchgehalten, und das macht mich auch sehr stolz. Er lernt zum ersten mal in seinem Leben etwas wirklich durchzuziehen! Und ich bestärke ihn damit, dass er auf sich auch sehr stolz sein kann. Ich habe ihn allerdings auch unterstützt als er wechseln wollte, habe gesagt, dass das allein seine Entscheidung ist und was auch immer er macht, dass wir dahinter stehen. Und mit seinem Bruder versteht er sich so gut, dass das wohl auch wichtiger ist letztendlich. Und die Freunde und so. Aber wie gesagt, macht euch nicht zuuuu viele Sorgen, wenn´s mal nicht so läuft, ich glaube nachhaltig prägt das die Kids ungemein positiv!
Momo

1 „Gefällt mir“

Momo, deinen Beitrag kann ich uneingeschränkt unterschreiben.

Liebe Grüße
Ilona

ich sehe das genauso… die Kinder lernen dort fürs Leben. Fürs ABI lernen sie hier. Wen interessiert es denn, ob es ein Fakediplom oder ein echtes ist?
WAs kann man denn in Deutschland damit anfangen?
Der Ernst des Lebens beginnt schnell genug wieder… also Kinder habt Spaß und macht das beste draus:D
Gute Noten sind natürlich für das Selbstbewußtsein auch nicht zu verachten;)

liebe Grüße Sigrid

Wer von den ATS hat denn wirklich sein High School Diploma für seinen späteren Werdegang noch verwenden können? Ich habe meines in den 70iger Jahren gemacht, mein Sohn seines vor 8 Jahren … es sind wunderschöne Erinnerungen, aber akademischen Wert haben sie keinen. Aber es hat schon einen kräftigen Schub für das Selbstbewusstsein gegeben, mit zu den besten der Schule zu gehören. Das kann man mit 16 gut gebrauchen und dass das in einer am. Highschool keine Hexerei ist, wenn man von einem deutschen Gymnasium kommt, muss man ja nicht jedem auf die Nase binden.
Rana

  1. Sicher ist es für die anderen seltsam eine so junge Mitschülerin zu haben. In Deutschland wahrscheinlich auch!
  2. Ich denke, dass es sich um einen Lehrer handelt, der für die Austauschaktivitäten der Schule zuständig ist, also Kurzzeitaustausche.

Meine Meinung: Ich hätte mein so junges Kind nicht ins Ausland gehen lassen. Nicht, weil ich es ihr nicht zugetraut hätte, sondern weil sie sicherlich kaum mit Gleichaltrigen zusammensein kann. Was hat sie davon? Meine Freundin hat eine 15-jährige Austauschschülerin aus den USA aufgenommen und sagt, dass es zu früh ist! Wohlweislich setzen gute Orgas ein Mindestalter an - auch wenn die SchülerInnen intelligent sind und 1 - 2 Klassen übersprungen haben. Eine soziale Reife geht damit nicht einher!

Hallo sonne,

aufgrund des G8 werden in der Zukunft viele Schüler bereits in der 10. Klasse ins Ausland gehen und sind da meist erst 15. Ich denke, man kann nicht generell sagen, dass 15Jährige zu jung sind. Das kommt auf den Einzelnen an.

Mein Sohn ist 1 Tag vor seinem Abflug 16 geworden. Ich hätte ihn locker ein halbes Jahr früher ins Ausland gehen lassen können. Er war reif genug dafür. Er war immer schon immer der Jüngste (und anfangs auch der Kleinste) in seiner Klasse. Er hat sich in seiner gesamten Entwicklung einfach den Älteren angepasst. Seine besten Freunde sind 1 Jahr älter. Wenn ich Mary richtig verstanden habe, ist das Jüngersein auch nicht das Problem ihrer Tochter.

Die Frage nach dem Lehrer hat Mary bereits beantwortet.:wink: Er ist an ihrer Schule Ansprechpartner für den Schüleraustausch generell, nicht nur für die Kurzaustausche.

Viele Grüße, Ute

Natürlich kann man NICHT pauschal sagen “15 ist zu Jung” oder ähnliches - aber auch ich hab so meine Erfahrungen mit recht jungen ATS - sowohl positive, als auch negative.
Leider hast du aber recht mit deiner Aussage zum Alter der ATS und dem Zusammenhang mit G8, Ute… Das finde ich ja total schade.
Ich hab schon mehrfach miterlebt, wie sehr sich doch Kids in einem Jahr ändern können. (Damit meine ich nicht “im laufe des ATS” sondern zwischen 2 Auswahlseminaren… Im einen Jahr hat man noch echt gemerkt, dass ein ATJ nichts für den Jugendlichen gewe3sen wäre - ein Jahr später liest man wieder den Namen auf der Teilnehmerliste, denkt sich vielleicht aus der Erinnerung raus noch “oh ne - der/die schon wieder”, und dann fällt man fast vom Hocker, weil man den Bewerber nicht mehr erkennt ^^)
Doch um mich gant klar auszudrücken: Es gibt auch deffinitiv 15-jährige, die ne höhere soziale Kompetenz besitzen als einige 17 jährige… Auch das erleb ich manchmal. :slight_smile:

Bei diesem Thema kann man eigentlich diesselben Argumente anführen wie bei der Debatte um die Einschulung von noch 5-Jährigen. Manche 5-Jährige MUSS man in die Schule schicken, andere bleiben besser noch ein Jahr im Kindergarten.

Ich denke aber, dass die meisten Eltern ganz gut einschätzen können, ob ihr Sprössling reif genug fürs Ausland ist und werden trotz G8 entsprechend entscheiden. (Ansonsten gibt es ja noch die Auswahlgespräche bei den Organisationen, die bestimmt ziemlich schnell heraushören, ob jemand geeignet ist oder nicht…nicht wahr, Martin?)

Wenn man im Forum von den Problemen der ATS liest, haben sie ja bisher eher mit den äußeren Umständen als mit dem Alter der ATS zu tun.

Viele Grüße, Ute

Ich denke das nicht das Alter entscheident ist, sondern die Reife.
Im Falle unserer 15jährigen ist die geistige Reife sicherlich nicht die einer 15jährigen. Die hat sie schon lange überholt.

Auch hier in der Schule sind ihre Mitschüler älter, manchmal sogar mehr als 2 Jahre. Das ist kein Problem, es ist eher so, das sie mit den Gleichaltrigen nicht viel anfangen kann.
Aber jedes Kind ist anders und das können die Eltern sicher am Besten beurteilen. (Unser Sohn ist 12 und wird auch mit 18 sicher nicht alleine in das Ausland gehen wollen…)

Aber das ist auch nicht das Problem.
Problem ist eher das die Amerikaner, mit denen sie lebt, eine ganz andere Lebenseinstellung haben wie wir hier. Ihr Leben ist stark von ihrer Religion und der Kirche geprägt, die älteste Tochter wäre vom Satan besessen, glaubt die Gastmutter!! Zudem ist das Haus, eine umgebaute Farm, ziemlich weit außerhalb und ohne Auto geht halt nicht viel.
Zuhause ist Bella sich auch oft genug gewesen und hat dann in ihrem Zimmer vor sich hin gebastelt oder gemalt. Aber wenn es sie gepackt hat, konnte sie schnell in die innenstadt gehen oder mit dem Zug in die nächst größere Stadt fahren und natürlich auch einfach mal so Freunde besuchen. Das geht in Amiland definitiv nicht.

In der Familie arbeitet der Vater oft auch am Wochenende, geminsame Aktivitäten, wie wir sie als Familie gemacht haben, finden nicht statt.

Klar, das sie dann Heimweh bekommt. Sie selber sagt es auch nicht so deutlich, man merkt es aber beim Skypen.

Trotz ihrer erst 15 jahre durchschaut sie manche Dinge schon recht gut. Was sie in diesem Jahr ganz sicher gelernt hat ist Toleranz.

Unser “Lehrer” ist übrigens für alle Arten von Schüleraustausch zuständig! Bis vor ein paar Jahren hatten wir sogar eine Partnerschule in Kalifornien!

LG Mary

PS: Die Orga sagt: We bis zum 30.07. das 15te lebensjahr vollendet hat darf einen Austausch in die USA machen! Bella hat am 22.07. Geburtstag. Paßt doch.

Ich werde auch erst 1 1/2 Monate vor dem Flug 15:D^^ Glück gehabt:p

Wenn ich an mein eigenes ATJ zurück denke, dann fallen mir viele Parallelen auf. Ich war auch oft auf jemanden angewiesen der mich irgendwohin fuhr, ich hatte ein paar Schwierigkeiten mit meiner Gastmutter etc. Im Nachhinein betrachtet kann ich auch nur sagen, es war manchmal echt hart aber es ist genau das was es auch zum “besten Jahr des Lebens” macht. Es ist nicht, dass man vielleicht so viel gesehen hat oder das alles super war, sondern dass man soviel erlebt hat und daran gewachsen ist! Damit meine ich positive und negative Erfahrungen. Man hat einfach soviel über sich selber gelernt, über die Amerikaner und natürlich auch über seine Heimat, die Familie, Freunde. Man bekam einen ganz anderen Blickwinkel. Deswegen würde ich diese Erfahrung eines Austauschjahres auch jedem weiter empfehlen. Ich würde immer wieder fahren. :slight_smile:

Annabell hat nun etwas Abwechselung in Sicht.
Sie wird zu Spring break mit der Gastmutter und ihrem Gastbruder nach Florida fahren um ein christliches College anzuschauen und an einem Probetag teilzunehmen. So rechte Freude kommt noch nicht auf, sie soll sich extra einen langen Jeansrock kaufen, da das Tragen von Röcken in diesem College vorgeschrieben ist. (Naja)
Es wird ihr sicher nicht schaden, eher ihre Meinung dazu festigen…

Im Anschluß steht dann der Washington Trip auf dem Programm, also gute Aussichten!

LG Mary

Hallo Mary,

War Bella denn von Anfang an unglücklich, oder ist das eher so nach und nach gekommen? Es klingt schon ziemlich krass, wenn du erzählst, dass sie vorher viel fröhlicher und taffer war und sie jetzt alles in allem trauriger wirkt. Davor hätte ich total Angst… Wäre natürlich mal ein ganz schlechter Effekt, wenn man vom ATJ ein bisschen abgesstumpft und nicht mehr so fröhlich nach Hause kommt. Ich bin auch 15, wenn ich in die USA fahre, alles wegen G8… Ich hoffe mal, das wird gehen.
Hat Bella sich denn im Grunde gut eingegliedert und so? Warum geht es ihr im Moment nicht soo gut?

Liebe Grüße,
Lola

Warum seid ihr bzw. eure Eltern denn alle sooo stolz drauf, dass ihr mit 15 ein ATJ macht???

Ich find es unerträglich wie in diesem Forum angegeben wird! Je jünger, desto besser - oder was? Alles altkluge Schülerlein, deren Biografie durch ein ATJ aufgepeppt werden muss!

Sucht euch ein anderes Medium wo ihr angeben könnt!

@ sonne…hey, was ist das denn für eine Antwort??? Such dir ein anderes Medium, wo DU so schreiben kannst!

Nein, eigentlich war am Anfang alles prima.
Sie wurde bereits im Februar von “Ihrer” Familie ausgesucht.
Ein schwules, älteres Männerpaar mit zwei kleinen Jungs wollte sie aufnehmen.
Ein intensiver Mailkontakt fand statt, alles war gut.
Sie reiste fröhlich und optimistisch ab.

DIe Männer starteten den Austausch mit einem Urlaub in Florida, eine Verwandte, etwa in Bellas Alter wurde mitgenommen. Es war wohl viel Spaß.
Sie kümmerten sich gut um die Eingliederung in die Schule. Alles war gut.

Jedoch konnten ein “Vater” sie nicht als Familienmitglied akzeptieren. Eher als Gast. Sie hatten kein Familienleben, in dem man gemeinsam Dinge unternimmt, sie war oft alleine. Das Alles führte zu Spannungen zwischen den Männern. Als einer der Beiden auch noch die Arbeit verlor hielt es die Coordinatorenfamilie für besser sie aus der Familie zu nehmen. Sie hat dann vorrübergehend dort gewohnt um dann in der Familie eines Schulfreundes einzuziehen. Sie wollte auf keinen Fall die Highschool wechseln müssen.

Diese Familie ist halt das Problem. Nicht wirklich greifbar ein Problem, aber man merkt schon, das sie Annabell nicht aufgenommen haben weil sie schon immer einen Gastschüler aufnehmen wollten. In der Familie sind drei eigenen Kinder zwischen 16 und 21 Jahren alt. Aber alle sind so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt das sie keine Zeit und Lust haben für andere Dinge. Jeder macht so seines. Gemeinsame Aktivität ist der Kirchenbesuch am Sonntag. Denn es sind strenggläubige Baptisten. Alleine das bereitet unserer Tochter Probleme, denn ie hinterfragt die Dinge gerne. Dann immer die Zunge im Zaum halten fällt ihr nicht leicht… (die glauben tatsächlich, die Erde wurde in 6 Tagen erschaffen…)

Schon lange klagte sie über eine Wunde am Bein, sie wollte zum Arzt aber keiner wollte/konnte sie fahren. Jetzt endlich haben sie es doch geschafft, die Stelle ist schon 5 Mark Stück groß und juckt und näßt. Der erste Arzt hatte keine Ahnung, nach drängeln fuhr man sie nun doch zu einem Dermatologen der eine Pilz (!) infektion feststellte. Kann man gut behandeln, dauert aber…

Am Wochenende war PROM Ball, das Kleid konnte sie erst eine Woche vorher kaufen das sie, natürlich, wieder niemanden hatte, der mit ihr fuhr.
Die Schulfreunde in der 12 haben wenig Zeit, alle arbeiten neben der Schule damit sie ihr Auto bezahlen können.

Zudem kam dann noch der lange Winter. Anders wie hier finden dort die sozialen Kontakte über die Schule statt. Nach der Schule saß sie halt hauptsächlich zu Hause.

Hier in Deutschland hatte sie immer einen Kurzhaarschnitt. Dort ist es wohl das Zeichen für Lesben. Da sie immer darauf angesprochen wurde hat sie nun die Haare wuchern lassen. Zum Friseur zu kommen ist natürlich auch schwierig.
So richtig glücklich war sie damit aber wohl auch nicht.

Wir haben ihr nun ins Gewissen geredet. Sie soll sich nicht nur anpassen. Scherlich ist es manchmal schlauer die Klappe zu halten, speziell bei Dingen die man nicht ändern kann. Aber als ATS muss man sich ncht verbiegen. Die eigene Identität muß auf alle Fälle erhalten bleiben. Sie muß sich nicht schämen, wenn sie nach einem Wochenende mit deutschen ATS viel deutsch gesprochen hat und sie daher wieder einen Akzent hat. Sie ist doch auch deutsch, oder?

Naja. Ich denke es hat geholfen. Sie hat begonnen einige Dinge in Angriff zu nehmen. Sie hat auf den Arzttermin gedrängt, sie hat ein chices Promkleid kaufen können (da sie so spät war, war es sogar reduziert!) und sie war zu Friseur! Jetzt sieht es wieder nach Frisur aus! Das ist gut für das Selbstbewußtsein!
Am Telefon wirkt sie auch wieder viel optimistischer! Den vorzeitigen Abflug hat sie abgelehnt! Gut so!

Es war sicher nicht immer ein einfaches Jahr. Das sie so große Probleme mit der religiösen Einstellung der Gastfamilie haben würde war nicht abzusehen. Das Schule in den USA so ganz anders ist war zu ahnen, aber die Realität war dann doch anders.
Wie auch immer, sie hat die Herausforderungen meistern können und diese Erlebnisse werden sie stark gemacht haben. Und sie weiss nun ganz genau was sie an uns und Deutschland hat.

@Lola
Man macht das Jahr doch nicht nur um ein Jahr Urlaub zu haben. Die Erlebnisse dort werden prägen, so oder so. Du solltest dich darauf freuen! Ich glaube nicht, das Annabell er bereut gegangen zu sein. Und sie war auch erst 15 und ist es immer noch wenn sie wieder kommt! Du schaffst das auch!

@ sonne

Was soll das denn? meinst Du, du bist hier im richtigen Forum?

Ein ATJ kann man in Deutschland im G9 regulär in der 11ten Klasse machen.

Und macnchmal sind eben auch 15jährige in der 11. Das ist dann so.

LG Mary

Als ein Jahr Urlaub würde ich das ATJ keinesfalls bezeichnen, denn im Urlaub muss man sich ja meistens um nichts kümmern, keine Verantwortung übernehmen und auch nicht für die Schule arbeiten.

Meine Tochter hat in ihrem ATJ einiges gelernt und und musste, was die Schule angeht viel arbeiten um gute Noten zu bekommen, in AmGovernment (Collegeclass) und Englisch musste sie ordentlich viel ran (div. Booksreports, Kommentare zu Gerichtsurteilen etc.)

Sie hat außerdem gelernt, viele Dinge selbst zu regeln, die ich oder mein Mann ihr hier bestimmt abgenommen hätten:
-Sie hat selbständig ihre Gastfamilie gewechselt
-Querelen mit der alten Gastfamilie (eine Arztrechnung, die noch bezahlt werden musste, kam bei der alten Familie an), die immer direkt alles an sämtliche Mitarbeiter der Orga geschickt hat, selbst geklärt
-sich mit der Bank auseinander gesetzt, als der Automat kein Geld ausgespuckt hat…

und so weiter …

Es hat ihr in ihrer persönlichen Entwicklung viel gebracht.
Außerdem kann sie jetzt auch gut abwägen, was ihr hier in Deutschland gefällt und was weniger.

Man kann das Jahr natürlich auch so angehen, dass einem die Noten egal sind und man 10 Monate chillt und in den Tag hineinlebt; aber das ist meiner Ansicht nach nicht der Sinn eines ATJ.
Ein ATJ soll den Horizont erweitern und genau das hat es bei meiner Tochter auch gemacht.

Gruß
Christiane

PS Mal sehen, was ich schreibe, wenn mein Sohn dann weg ist :stuck_out_tongue:

@chris la

Ja, so werden wir über Annabells Jahr im Rückblick wohl auch schreiben.

Sie regelt nun alles alleine und irgendwie klappt es dann ja auch.

Die Sicht auf die Welt wird eine Andere.

Und das ist auch gut so!

LG Mary

Hallo Mary,

bei meiner Tochter ist nun auch wieder eher Eiszeit angesagt, obwohl ich kürzlich noch behauptet habe, es liefe jetzt alles etwas besser.

Manche Dinge, die du schreibst, kommen mir sehr bekannt vor. So hatte z.B. auch die Gastfamilie meiner Tochter keine Zeit, ein Prom-Kleid mit ihr kaufen zu gehen. Irgendwann hat sich dann ihre “Gast-Tante” erbarmt …
Päckchen, die wir schicken, werden ewig nicht von der Post abgeholt. Das letzte, das wir geschickt haben (zu Ostern), wäre 1 Tag später wieder zu uns zurückgeschickt worden. Selbst da hat niemand von der Gastfamilie meine Tochter zur Post gefahren, sondern eine Freundin.
Im Moment hat sie 1 Woche Hausarrest, weil sie bei ihren Ostergeschenken ein Ei übersehen und noch in ihrem Zimmer hatte. Und sie darf keine Lebensmittel in ihrem Zimmer haben. Aber EINE WOCHE? Sie hat nur noch 5!
Und die Gasteltern reden fast kein Wort mit ihr.

Sie war jetzt gerade 1 Woche in Florida von der Orga aus, das war wohl die schönste Woche ihres ATJ. Aber nicht wirklich wegen Florida, sondern weil sie da endlich mal wieder sie selbst sein konnte.
Ich bin froh, wenn ich wieder zuständig bin. Meine Tochter war schon immer sehr zuverlässig, man muss sie nicht so gängeln.

Aber auch ich ermutige sie, durchzuhalten und sich nicht unterkriegen zu lassen. Ich glaube, das ist sehr wichtig für die Kids. Etwas durchzuziehen, auch wenn es nicht immer leicht ist.
Und meine Tochter ist bereits 17, ich denke, da steckt man vielleicht manches doch besser weg.

LG Ilona