Artikel zu NZ´s bezahlten Gastfamilien

Wer nach Neuseeland möchte, hört oft, dass die Gastfamilien dort Geld nehmen, weil die Lebenshaltungskosten so hoch sind. Obwohl die meisten vermuten, dass das nicht der Grund ist, sondern dass handfeste kommerzielle Interessen dahinterstehen und wohl eher weniger der ideelle Wunsch “Jugendliche aus fremden Kulturen kennen zu lernen”, wie es immer so schön heißt, der sollte sich den Artikel aus dem NZ-Herald zu Gemüte führen. Es ist immer wieder erfrischend, wie offen die Neuseeländer selbst dazu stehen abseits der internationalen Werbekampanien. (Rot geschrieben von mir)
LG, Gabi

International students come to Auckland’s rescue
4:00AM Thursday Feb 26, 2009
By Lincoln Tan

Auckland businesses and families are counting on international students to keep the economy going and help pay their mortgages.
[COLOR=„Red“]The New Zealand export education industry [/COLOR]is one of the few sectors which seems to be booming, and businesses which have been hit by lower migration numbers, a decline in tourism and lower spending by people fearful that they could lose their jobs, are setting their sights on international student spending.
„International students bring to New Zealand an economic churn, and a big benefit is that their spending is diverse, through accommodation, consumption, vehicles, leisure activities and tourism generated by their families visiting here,“ said the chairman of the Association for Migration and Investment, Richard Howard.
„The financial impact of international students is wide ranging and can benefit a lot of people in the community, especially in the current economic climate.“
Tourism Auckland chief executive Graeme Osborne says Auckland has about 50,000 international students, and they contribute $1 billion a year to the city’s economy.
„The figure includes living costs, which incorporates benefits for tourism, accommodation, dining out and other social activities,“ Mr Osborne said.
„There are additional economic benefits from visiting family and friends which have positive spin-offs for the tourism industry, as well as the important word-of-mouth recommendations.“
He said today’s welcome for 1600 new students had attracted more sponsors than previous years - including AJ Hackett Bungy, Auckland Bridge Climb and Kiwiana Tours - as tourism operators recognised the importance of targeting students.
The general manager of Whitireia International, Paul Maguiness, says international education was proving to be recession-proof, because many Asian parents continued to spend on education, even if they had to make other sacrifices.
„I’ve heard that some are even prepared to sell their houses to send their children overseas - that’s how importantly some Asian parents rate education for their children,“ Mr Maguiness said.
„They see education as a passport to a better life for their children.“
Mr Maguiness said his organisation had seen a 20 per cent increase, and it had resulted in four more teachers being employed.

[COLOR=„red“]Seven out of 10 first-time homestay families said that money was the main motivation for hosting students.[/COLOR]Lynne Hunt, an unemployed single mother who has a two-bedroom unit in Mt Albert, says she is moving her two toddlers in with her so she can put two students in the other room.
[COLOR=„red“]An international student pays $220 to $250 a week in homestay fees[/COLOR].
„My children’s father has stopped giving any money since he lost his job, and the homestay money will be the thing that will help keep a roof over our heads and food on the table,“ Ms Hunt said.
Study Auckland, which represents 130 schools in their overseas marketing, says most schools are reporting an increase of between 10 and 15 per cent in enrolments.
„The low New Zealand dollar certainly makes this an attractive study destination right now,“ said Study Auckland manager Debbie Chambers.
The students, who will be welcomed at the Aotea Centre this morning,
come from schools, tertiary institutions and language providers throughout Auckland.
Ms Chambers said: „This is our chance to say a big thank you and welcome to those who have chosen Auckland as their study destination and temporary home.“

Hier ist der Link zu dem Artikel http://www.nzherald.co.nz/small-business/news/article.cfm?c_id=85&objectid=10558753

Viele Grüsse

Kirsten

Hallo Gabi

Ich denke du machst hier (unbewusst) eine Verwechslung. Man muss bei dieser Diskussion einen Punkt beachten:

Neuseeland unterscheidet zwischen “international students” und “exchange students”. Ein “international student” ist ein Schüler, meist aus dem asiatischen Raum, der seine gesamt high school Zeit (manchmal auch die gesamte Schulzeit davor) in Neuseeland verbringt. Dabei bezahlt er Schulgebühren an die Schule die er besucht, und die Schule bezahlt dann sogenannte “homestay” Familien für die Unterbringung und Verpflegung des Schülers. Das ganze dauert mehrere Jahre und ist wirklich für viele Familien ein willkommener Nebenerwerb. Diese Schüler verreisen dann in der Regel in den Schulferien auch entweder wieder in ihr Heimatland zu ihren Eltern, oder haben Freunde und Verwandte die Sie besuchen kommen (und dann meist eben nicht gratis bei den homestay families übernachten, sondern Essen, Schlafen, etc. “extern” beziehen und bezahlen müssen)

Davon klar unterschieden werden “exchange students”. Das sind die klassischen Austauschschüler, wie wir sie kennen. Sie kommen meist für ein halbes- oder ein ganzes Jahr, manchmal auch ein paar Monate. Dieser werden dann nicht bei “homestay” Familien, sondern bei “host familys” untergebracht. Auch bei der Bezeichnung der Gastfamilien wird die Unterscheidung deutlich.
Es stimmt es zwar, dass der Grossteil der Organisationen (darunter z.B. auch Rotary) den Gastfamilien ein Kostgeld bezahlt. Das ist aber eher auf Tradition zu gründen (plus wer sagt schon nein zu einem finanziellen Zustupf), und zumindest die Organisationen (inkl. Schulen) die mir bekannt sind, schauen da darauf, dass für “exchange students” eben nicht Familien ausgesucht werden, die auf das Geld angewiesen sind.

So wie ich den Artikel im NZ Herald lese, bezieht dieser sich nun eben auch explizit auf die “international Students”, also die ausländischen Schüler welche ihre Schulbildung in Neuseeland absolvieren. Sonst wäre da auch weniger von Auto fahren, häufigen Freundesbesuchen, etc. die Rede, oder? Und auch die im Artikel genannte Zahl von 50’000 ist definitiv zu hoch für Austauschschüler.

Wenn ich mich richtig erinnere, war deine Tochter doch auch in Neuseeland? Was hat sie denn zur Unterscheidung “international students”/“exchange students” für Erfahrungen gemacht?

Grüsse
Michael

Hallo Michael, den Unterschied zwischen den “wirklichen” exchange students und den internationals gibt es, nur ist der Anteil der ersteren verschwindend gering, da nur wenige Neuseeländer ins Ausland gehen. Die Masse der Neuseeland-ATS, die ein halbes oder ganzes Jahr dort bleiben, fliegt als internationals dorthin, so auch meine Tochter, weil du danach fragtest. Und es ist in der Tat so - egal ob mit Organisation oder privat -, dass die Schulen, die das Schulgeld kassieren, auch die homestay-Gebühren einziehen und die Vermittlung an die Gastfamilien (homestay families!) organisieren. Die Organisationen (Rotary mag da anders sein, ich kenne mich damit leider nicht aus) bekommen keine Sonderkonditionen, sondern wenden sich genauso an die Schulen, die dann das Weitere in die Wege leiten und auch eventuell für einen Gastfamilienwechsel sorgen.

Der Artikel sich hauptsächlich auf die asiatischen Schülern, weil diese etwa 80 % der Gastschüler stellen und damit den größten Wirtschaftsfaktor darstellen. Es stimmt allerdings, dass die Asiaten oft viele Jahre ihrer Schulzeit in Neuseeland verbringen und dort ihren Abschluss machen, gelegentlich sogar noch dort studieren. Was allerdings die Gastfamilien anbelangt, war es zumindest an der Schule meiner Tochter so, dass die mehrjährigen Asiaten dort jeweils nach einem Jahr ihre Gastfamilie wechseln mussten, warum auch immer. Es bestand kein Unterschied in der Unterbringung zu den europäischen ATS.

Die Zahl 50 000 erscheint mir nicht zu hoch, wenn man bedenkt, dass die Schulen bis zu 10 % ausländische Schüler haben. Vermutlich rechnet der Artikel aber auch den tertiären Sektor mit ein, also die Universitätsstudenten, von denen auch etliche in Gastfamilien unterkommen, hier allerdings überwiegend wieder die Asiaten. Ist ein bisschen widersprüchlich in dem Artikel, da ausdrücklich von Schulen gesprochen wird, aber Schüler dürfen im Allgemeinen nicht Auto fahren.

Ich wollte mit diesem Artikel auch niemanden davon abhalten, sich Neuseeland als Auslandsziel auszusuchen. Nur sollte sich niemand der Illusion hingeben, dort aus reinem Idealismus aufgenommen zu werden. Die Kiwis sind in jeder Hinsicht ausgesprochen geschäftstüchtig. In Bezug auf die Gasteltern muss noch hinzugefügt werden, dass auch die Schulen, die ja zuallererst an den ATS verdienen, eine sehr starke Nachfrage nach Gasteltern haben und diese auch unter ihrem eigenen Personal rekrutieren. Meine Tochter hat die Erfahrung gemacht, dass da zum Teil erheblicher Druck ausgeübt wird, dem sich die Lehrer kaum entziehen können.

Sicher wird bei potentiellen Gasteltern eine Auswahl getroffen. Allerdings sind wirtschaftliche Verhältnisse unserer Erfahrung nach weniger ein Kriterium. Zusätzliche Forderungen der Gastfamilien nach Strom- und Benzingeld kamen durchaus vor, bei uns allerdings zum Glück nicht.

LG, Gabi

Hallo Gabi

Stimme mit Dir überein, dass der Anteil der “exchange students” im Vergleich mit den internationals verschwindend gering ist. Was ich nicht wusste, ist dass eben auch “normale ATS” an gewissen Schulen anscheinend als internationals laufen (wenn ich fragen darf, habt ihr dann auch das volle Schulgeld bezahlen müssen?). Weil an den Schulen die ich kenne (zugegeben, die liegen alle in Auckland), wird das strikt getrennt. Diese Trennung geht sogar so weit, dass z.B. am Rangitoto College einerseits ein homestay program für die international students (die von mir beschriebenen, für die ganze Schulzeit anwesenden ausländischen Schüler) und ein seperates host family program für das schuleigene exchange program exisitieren. Kann mir aber gut vorstellen, dass gerade an kleineren und mittelgrossen Schulen dieser Unterschied nicht mehr gemacht wird.

Den grössten Unterschied punkto Unterbringung habe ich in der Motivation festgestellt. Zumindest im Raum Auckland bemüht man sich für die klassischen Austauschschüler auch Gastfamilien zu finden, die an einer fremden Kultur interessiert sind, und bereit sind dem Austauschschüler auch “etwas zu bieten”. Bei den international students ist dies zwar auch ein Faktor, allerdings wird dieser weniger gewichtet, after all, sind diese Schüler ja auch zum Lernen und nicht “zum Vergnügen” (um es mal etwas salopp auszudrücken) da. :slight_smile:

Grüsse
Michael

Hallo Michael, diese Trennung in verschiedene Programme kenne ich nur insoweit, als die (asiatischen) Langzeitschüler wegen ihrer mangelnden Sprachkenntnisse im Gegensatz zu unseren Schülern fast immer in ESOL-Klassen kommen und nicht am normalen Englischunterricht teilnehmen. Von einer Unterscheidung bei den Familien habe ich noch nichts gehört, aber wie gesagt, ich kenne auch keine Schüler, die tatsächlich an einem echten Austausch teilgenommen haben oder im Rahmen von Rotary. Von den etwa 10 NZ-ATS, die ich ein bisschen näher kenne, haben alle den gewöhnlichen international-Status gehabt, d.h. sie sind mit einer kommerziellen Organisation gefahren oder haben sich wie wir direkt bei der Schule angemeldet. Wir haben demzufolge auch die vollen international-Schulgebühren bezahlt, die etwa fünfmal so hoch waren wie die der Kiwis, die ja auf den öffentlichen Schulen eigentlich nur eine Verwaltungsgebühr bezahlen müssen.

Aus den Erfahrungen meiner Tochter mit den anderen Gastfamilien ihrer deutschen Mit-ATS gab es ihrer Ansicht nach wenige, die sich besonders darum bemüht haben, ihrem ausländischen Gast etwas über den Alltag hinaus „zu bieten“. Zumindest nicht ganz so, wie sie sich das zu Hause alle so vorgestellt haben, nämlich möglichst viele Ausflüge in die Umgebung, um viel vom fremden Land zu sehen. Wer großes Glück hatte – so wie meine Tochter- verstand sich mit seiner Familie richtig gut und lernte das Alltags- und Familienleben in all seinen Dimensionen kennen, was auch Strandfahrten, Familienfeste, Kino, Theater und Sportveranstaltungen beinhaltete. Aber das sind ja auch wesentliche Bestandteile des Auslandsjahres. Größere Ausflüge musste sie jedoch häufig selbst organisieren oder auf die Schulangebote zurückgreifen, und alles war sehr, sehr teuer.

Was man aber bei einem Schulaufenthalt in Neuseeland wirklich vorher wissen muss und das ist eben eine direkte Folge des im Artikel erwähnten „industriellen“ Charakters der Austauschschüler-Anwerbung, ist die ungeheure Menge an deutschsprachigen ATS an den Schulen, die es fast unmöglich machen, in die englische Sprache richtig reinzukommen. Und durch die generelle ATS-Fülle, vor allem die der Langzeit-Asiaten, die meist kein Interesse an den Kiwis haben und sich von ihnen absondern, besteht bei den Kiwis ebenfalls nur eine geringe Neigung, sich mit neuen ATS anzufreunden. Ich möchte fast sagen, in einem halben Jahr ist es heutzutage für den durchschnittlichen ATS kaum zu schaffen, sich dort wirklich zu integrieren.

LG, Gabi

Ich denke Du sprichst hier einen sehr wichtigen Punkt an. Man sollte sich u.a. auch deswegen gut überlegen, ob man nicht gleich ein ganzes Jahr runtergehen kann. Bei mir wars zwar so, dass es nicht sooo viele Deutsche hatte (ich kannte vielleicht 6-10 auf einer Schule mit 3500 Schülern), aber eben gerade dadurch dass die Kiwis etwas „abgestumpft“ sind, was ausländische Schüler angeht, dauert es halt oft länger bis man besser Kontakt zu den Kiwis hat. Von demher rate ich sowieso jeweils jedem der mich fragt, nach Möglichkeit ein ganzes Jahr zu gehen.

Hallo Michael, ein ganzes Jahr ist grundsätzlich bestimmt besser, um sich einzuleben und die Sprache zu perfektionieren. Da gebe ich dir Recht. Aber du weißt ja auch, welche Schwierigkeiten Schüler in Deutschland zur Zeit mit dem verkürzten Abi und dem entsprechenden Leistungsdruck haben. Und es gibt eben auch immer die Abwägung, ob sie wirklich ihre Klassenkameraden zugunsten eines ganzen Jahrs im Ausland aufgeben möchten. Zusehen zu müssen, wie die Freunde Abitur machen und anfangen zu studieren, ist nicht so einfach. Das ist eine ganz schwere und sehr individuelle Entscheidung, die mit einem halben Auslandsjahr als Kompromiss umgangen werden kann.

Ich meine auch, dass ein halbes Jahr reichen könnte, wenn die Bedingungen stimmen. Vielleicht nicht in jedem Fall, wenn nach einem Jahr richtig tiefe Freundschaften entstanden sind. Aber seien wir doch mal ehrlich. Die meisten Austauschschüler, auch die, die ein ganzes Jahr bleiben, verlieren nach und nach den Kontakt zu Gasteltern und Freunden. Wie viele schaffen es tatsächlich, diese auch später zu erhalten? Ist schließlich auch eine Frage des Geldes und an gegenseitige Besuche geknüpft. Sonst schläft jede Beziehung ein. Und nach Neuseeland fliegt man nicht mal so einfach. Deshalb, meine ich, spielt es gar nicht so eine große Rolle, ob sich die Beziehungen im Ausland nun in einem ganzen Jahr besser festigen als in einem halben.

Und ganz ehrlich, das meine ich jetzt mit Bedingungen, die stimmen müssen, ist es nicht eigentlich schade, dass es nötig sein soll, in einem Land wie Neuseeland für Sprache und Kontakte länger zu brauchen, nur weil es mit Austauschschülern völlig überlaufen ist. Weil die Schulen im Grunde den Schlund nicht voll kriegen können, wird der Einzelne nicht genügend gefördert. Und auch, weil sie sich überhaupt keine Mühe geben, wirkliche Internationalität zu schaffen, indem sie die Nationalitäten mehr mischen und solche Ghettobildung wie bei den Asiaten nicht unterbinden.

Als Beispiel kann ich jetzt nur meine Tochter anführen, die mir erzählt hat, dass sie nach dem mehrtägigen Flug mit diversen englischsprachigen Begleitern und den ersten Tagen in ihrer Gastfamilie richtig das glückliche Gefühl hatte, sich im Englischen langsam heimisch zu fühlen. Mit dem ersten Schultag kam dann der Schock: 6 Deutsche, die gleich miteinander bekannt gemacht wurden. Meiner Tochter wurde von der director of internationals eine deutsche Schülerin gleich als zukünftige Weggenossin zugeteilt und das war es dann erstmal mit dem Englisch. Dabei war vielleicht sogar gut gemeint. Ich habe manchmal den Eindruck, dass diese Leute im Grunde gar nicht so recht verstehen, was unsere Schüler wirklich wollen oder es ist ihnen wirklich egal und hauptsache, die Kasse stimmt.

Deshalb denke ich eigentlich, dass man sie entweder dahingehend informieren sollte oder eben durch andere Länderwahl die Notbremse ziehen. Eigentlich fatal wäre es, sie darin zu bestärken, indem man den Aufenthalt nun auch noch verlängert. Neuseeländer denken sehr marktorientiert und verstehen viel von Werbung und Erfolgskontrolle. Sie würden bestimmt nach Gründen suchen, wenn die Deutschen plötzlich ausblieben. Naja, vielleicht auch nicht, sie haben ja immer noch die Asiaten;).
LG, Gabi

Ein paar Gedanken als Ergänzung zu eurer “Unterhaltung”, über die ich gerade gestolpert bin - als Mutter einer Tochter, die ihr Neuseeland-Jahr bereits im Sommer 07 abgeschlossen hat und gerade Abi macht:

Die Enttäuschung - viele andere deutschen ATS in der Schule vorzufinden - ließe sich vermeiden, wenn man nicht an eine Schule geht, an die alle gehen. Aber wenn man so in den Foren schaut, dann zeigt sich halt der Herdentrieb (Welche Schule könnt ihr empfehlen? Wo geht ihr hin?). Schließlich angekommen ist man dann entsetzt, dass es noch so viele Deutsche gibt. Dabei ist es in Neuseeland doch so einfach, weil man sich die Schulen aussuchen kann und alle im Internet gelistet sind. Aus den u.g. Gründen nimmt ja fast jede Schule Internationals. Man kann solche Dinge auch vorher per Mail klären (wie viele ATS aus welchen Nationalitäten üblicherweise da sind, die sagen es einem umgehend per Mail). Meine Tochter war die einzige Deutsche an ihrer - etwas unbekannteren Schule in der Nähe von Auckland -, es gab noch zwei andere Mädchen aus Europa (Türkei, Faröer Inseln) und einige Asiaten. Mit anderen Worten: ohne Englisch ging gar nix.

Die Homestay-Gebühr der Kiwis kann ich gut nachvollziehen. Warum sollte ein uns wildfremder Mensch/Famile für meine Tochter für ein Jahr lang Essen, Dusche, Heizung, Wäsche waschen, Auto- und Schulfahrten bezahlen? Schließlich spare ich diese Kosten in dem ganzen Jahr und das macht doch ganz schön was aus. Ansonsten müsste man davon ausgehen, dass die Aufnahme von ATS nur was für relativ Reiche ist, die sich das nebenbei leisten können, das fände ich schade. Die Homestay-Gebühren liegen meist bei 200,- NZ-Dollar die Woche (also ca. 11,50 Euro/Tag). Ich finde, daran kann man nichts verdienen (3 Mahlzeiten, Dusche, Heizung, Wäsche waschen, …).

Sich zu integrieren ist sicherlich leichter, wenn man nicht mit einer Organisation kommt, was in NZ ja ohne Probleme möglich ist. Denn mit Organisation hat man vorher schon Kontakt mit all den anderen, reist teilweise gemeinsam an, ist im Camp und trifft sich immer wieder. Aber allein muss man sich integrieren und das geht dann auch ganz schnell, da man nicht als ATS-Gruppe in ner anderen Sprache sprechend durch die Schule saust. Führerschein kann man auch als ATS in NZ machen und darf auch fahren (wird nur bei manchen Organisationen verboten). Auch dies kann man vorher mit der Schule abklären. Sie sind eben sehr ökonomisch orientiert, daher kann man sowas vorher auch verhandeln. Wenn man sagt, dass man eine Schule sucht, wo dies nicht verboten ist, so findet sich sicherlich sofort ein Weg :wink:

Nur ein halbes Jahr zu fahren ist gerade bei Neuseeland (Südhalbkugel) schade, falls man im hiesigen Sommer startet. Denn ab Novermber/Dezember beginnt dort der Sommer und somit die beste Zeit im Land. Die ATS, die Neuseeland im Dezember oder Januar verlassen müssen, wurden sehr bedauert. Außerdem ist es meist nach nem halben Jahr erst so richtig gut, weil man dann wirlich richtig “drin” ist und überall mitmacht. Alle ATS, die ich kenne (u. das viele, da an der Schule meiner Tochter immer sehr viele ein ATJ machen) haben das bestätigt oder waren traurig, dass sie nach 5-6 Monaten wieder gehen mussten. Meine Tochter hat ihre 12 Monte sehr genossen.

HG Sabine

Wir haben seit 5 Monaten unsere Tochter in Neuseeland als ATS. Mit der Wahl der deutschen Organisation haben wir uns viel Mühe gegeben, uns schlau gemacht. Was wir nicht wussten: Für NZ völlig unerheblich. Jede Schule verfügt über einen Pool an Gastfamilien. Also ist die Auswahl der Schule viel entscheidender. Auch die Krankenversicherung läuft über die Schule, alle Ausflüge und natürlich der Verkauf der Schuluniformen. Es gab keine Möglichkeit, an gebrauchte Kleidung zu kommen. Für International nur Neuware! Und die war richtig teuer- Für Schuhe, Rock, Bluse und Sweatshirt- 400$!
Über die Gastfamilie kann positiv vermerkt werden: - eigenes Zimmer mit Bad, sauber und ordentlich
denkwürdig finden wir: -Unsere Tochter sollte ihr Toilettenpapier alleine kaufen und alle Getränke- Wasser- die sie nach dem Dinner zu sich nimmt

  • die Familie sitzt jeden Tag - egal ob WE oder Ferien, morgens oder abends vorm Fernseher
  • unsere Tochter wurde ohne Nachfrage zurückgelassen, wenn sich die Familie- in 5 Monaten schon 3 mal- zu einem Ausflug an den Strand begab
  • es wurde ihr rein gar nichts von Auckland gezeigt.
  • sie ist das 10. Gastkind, entsprechend motiviert verhalten sich auch die eigenen Kinder gegenüber unserer Tochter

Unsere Tochter hatte anfänglich überlegt, zu wechseln. Aber: Andere ATS hatten es deutlich schlimmer getroffen und sie bekam mit, dass eine ATS wechselte- weil sie nicht genug zu essen bekam, der Hund dreimal ins Bett gemacht hatte, aber keine Bettwäsche gewechselt werden durfte usw. Kaum hatte diese ATS die Familie verlassen, wurde schon am nächsten Tag eine andere deutsche ATS dort einquartiert. Deshalb entschied sie sich in ihrer Gastfamilie zu bleiben.
Für uns als Eltern ganz schwer auszuhalten ist der Mangel an Herzlichkeit. Das hätten wir nicht erwartet, nach allen Berichten über die warmherzigen, weltoffenen Kiwis. Und wenn wir den Berichten unserer Tochter glauben können, ist das Verhalten ihrer Gastfamilie kein Einzelfall sondern die Regel. Sie sagt, es gäbe nur eine ATS mit der sie gerne tauschen würde. Unsere Tochter ist sehr kontaktfreudig und hat dort wirklich viele neue Freunde gefunden. Sie bereut es auf keinen Fall, diesen Austausch gemacht zu haben und sie will auch nicht zurück. Aber ich finde, der Sinn des Ganzen- in einer anderen Familie zu leben und sich dort als Mitglied zu fühlen- ist ein wenig zu kurz gekommen.
Auf uns wirkt der Austausch sehr kommerzialisiert, jedes Extra kostet sehr viel Geld. Die Inselrundreise- Unterkunft in JH kostete- ohne Walbesichtigung, ohne Bungeejumping, ohne Kanufahren (das ist im Preis nicht inbegriffen und muss extra bezahlt werden) 2100$ für 9 Tage. Wir konnten/wollten bei dem Preis keine Extras bezahlen und waren überrascht, dass unsere Tochter die Einzige war, die das nicht mitmachen durfte. Also NZ für arme Arzttochter zu teuer? Wir fragen uns, wie finanzieren andere Eltern das?
Nächstes Problem Krankenversicherung: sollte ein ATS eine Krankenbehandlung benötigen, muss jede kleine Vorerkrankung vor Reisebeginn angegeben und extra versichert worden sein. Sonst bleibt man auf den Kosten sitzen- z.B. bei Asthma, Heuschnupfen, kleine Knieprobleme die in Deutschland einmal vor langer Zeit diagnostiziert wurden und jetzt wieder auftreten. Darauf wird man nicht hingewiesen und wenn einem das dort passiert kann man nichts mehr tun. Alle Vorerkrankungen schließen auch eine vorzeitige Rückreise aus diesem Grund versicherungstechnisch aus!
Fazit: Wir würden unsere andere Tochter nicht nach NZ schicken, wenn wir überhaupt ein ATJ in Betracht ziehen.

Ein Beweis, wie wichtig eine gute Organisation ist. DIE hätte nämlich sagen können, an welcher Schule Internationals gebrauchte Uniformen tragen können. Stand als Möglichkeit bei uns schon im Kostenvoranschlag. Ungebraucht sind bei meinem Sohn nur die Schuhe und die Hemden (von H&M).

Über die Gastfamilie kann positiv vermerkt werden: - eigenes Zimmer mit Bad, sauber und ordentlich, denkwürdig finden wir: -Unsere Tochter sollte ihr Toilettenpapier alleine kaufen und alle Getränke- Wasser- die sie nach dem Dinner zu sich nimmt

  • die Familie sitzt jeden Tag - egal ob WE oder Ferien, morgens oder abends vorm Fernseher
  • unsere Tochter wurde ohne Nachfrage zurückgelassen, wenn sich die Familie- in 5 Monaten schon 3 mal- zu einem Ausflug an den Strand begab
  • es wurde ihr rein gar nichts von Auckland gezeigt.
  • sie ist das 10. Gastkind, entsprechend motiviert verhalten sich auch die eigenen Kinder gegenüber unserer Tochter.
    Unsere Tochter hatte anfänglich überlegt, zu wechseln. Aber: Andere ATS hatten es deutlich schlimmer getroffen und sie bekam mit, dass eine ATS wechselte- weil sie nicht genug zu essen bekam, der Hund dreimal ins Bett gemacht hatte, aber keine Bettwäsche gewechselt werden durfte usw. Kaum hatte diese ATS die Familie verlassen, wurde schon am nächsten Tag eine andere deutsche ATS dort einquartiert. Deshalb entschied sie sich in ihrer Gastfamilie zu bleiben.
    Für uns als Eltern ganz schwer auszuhalten ist der Mangel an Herzlichkeit. Das hätten wir nicht erwartet, nach allen Berichten über die warmherzigen, weltoffenen Kiwis. Und wenn wir den Berichten unserer Tochter glauben können, ist das Verhalten ihrer Gastfamilie kein Einzelfall sondern die Regel. Sie sagt, es gäbe nur eine ATS mit der sie gerne tauschen würde. Unsere Tochter ist sehr kontaktfreudig und hat dort wirklich viele neue Freunde gefunden. Sie bereut es auf keinen Fall, diesen Austausch gemacht zu haben und sie will auch nicht zurück. Aber ich finde, der Sinn des Ganzen- in einer anderen Familie zu leben und sich dort als Mitglied zu fühlen- ist ein wenig zu kurz gekommen.
    Auf uns wirkt der Austausch sehr kommerzialisiert, jedes Extra kostet sehr viel Geld. Die Inselrundreise- Unterkunft in JH kostete- ohne Walbesichtigung, ohne Bungeejumping, ohne Kanufahren (das ist im Preis nicht inbegriffen und muss extra bezahlt werden) 2100$ für 9 Tage. Wir konnten/wollten bei dem Preis keine Extras bezahlen und waren überrascht, dass unsere Tochter die Einzige war, die das nicht mitmachen durfte. Also NZ für arme Arzttochter zu teuer? Wir fragen uns, wie finanzieren andere Eltern das?
    An der Schule meines Sohnes war er der Einzige, der so ene Rundreise mitmachte. Allerdings war die ein Stück günstiger als oben geschrieben.Die Lieblosigkeit der Familie könnte auch an einem Mangel geeigneter Gastfamilien liegen, da Auckland sehr „in“ ist. (Was keine Entschuldigung sondern nur eine Erklärung sein soll) Mein Sohn wohnt in einer weniger „angesagten“ Gegend, dort freut man sich noch über Austauschschüler, vor diesem Übersättigungsproblem in manchen Gegenden wurde uns von unserer Orga auch berichtet.

Nächstes Problem Krankenversicherung: sollte ein ATS eine Krankenbehandlung benötigen, muss jede kleine Vorerkrankung vor Reisebeginn angegeben und extra versichert worden sein. Sonst bleibt man auf den Kosten sitzen- z.B. bei Asthma, Heuschnupfen, kleine Knieprobleme die in Deutschland einmal vor langer Zeit diagnostiziert wurden und jetzt wieder auftreten. Darauf wird man nicht hingewiesen und wenn einem das dort passiert kann man nichts mehr tun. Alle Vorerkrankungen schließen auch eine vorzeitige Rückreise aus diesem Grund versicherungstechnisch aus!
und auch dies ist ein Argument pro gewissenhafter Organisation. Auch darauf wurden wir im Vorwege hingewiesen.

Fazit: Wir würden unsere andere Tochter nicht nach NZ schicken, wenn wir überhaupt ein ATJ in Betracht ziehen.

…oder eine Agentur wählen, die auf genau diese Probleme hinweist und entsprechende Schulen vorschlägt. Denn noch gibt es nicht überlaufene Gegenden. Zugegebenermaßen, wer weiß wie lange noch. Denn für ein so dünn besiedeltes Land boomt es schon mächtig mit den Austauschschülern.

“[QUOTE=chrissie;28571]Ein Beweis, wie wichtig eine gute Organisation ist. DIE hätte nämlich sagen können, an welcher Schule Internationals gebrauchte Uniformen tragen können. Stand als Möglichkeit bei uns schon im Kostenvoranschlag. Ungebraucht sind bei meinem Sohn nur die Schuhe und die Hemden (von H&M).”
------tja, es gab dort schon gebrauchte Uniformen, aber alle Internationals mussten die Neuware kaufen. Natürlich wurde uns das vorher nicht gesagt, sondern darauf hingewiesen, dass es gebrauchte Kleidung gibt.
Wenn wir gewusst hätten, was unsere Tochter in NZ- Auckland erwartet, hätten wir sie nicht dorthin gelassen. Aber die Orga hat einen guten Ruf und hat uns nur positive Rückmeldungen bzgl. unserer Wahl gegeben. Im Nachhinein sind wir schlauer.
Schuhe von H& M oder Blusen waren/ sind nicht erlaubt. Unsere Tochter darf nicht mal die Sandalen mit Strumpfhosen tragen, sondern musste für den Winter noch neue Halbschuhe kaufen!
Ich glaube ihr habt einfach Glück gehabt und wir Pech. Denn wir sind sehr wohl Eltern, die sich vorher gut informiert hatten. Aber wenn man Jugendliche übers Ohr hauen will, die unsicher in einem fremden Land am anderen Ende der Welt ankommen, dann geht das ganz einfach. Und das ist und bleibt meine Enttäuschung. Vieles, was ich mir nicht mal im Traum vorstellen konnte, ist eingetreten. Mittlerweile hat unsere Tochter die dritte Lebensmittelvergiftung von verschimmeltem Käse, Joghurt und Wurst. Sie mag nichts mehr essen, was ihr die Gastmutter mit in die Schule gibt, immer wird ihr nur das abgelaufene Zeug mitgegeben. Ihre Bettwäsche wurde noch nie gewaschen, weil die WM noch lief, als sie ihre Urlaubsreise antrat und die Gastmutter es auch in 9 Tagen nicht geschafft hat, für sie mal die Bettwäsche zu waschen. Ansonsten hatte unsere Tochter Angst, dass sie abends nur nasses Bettzeug hat. Denn eine Wechselgarnitur stellt die Gastfamilie nicht zur Verfügung, einen Trockner gibt es nicht! Hört sich unglaublich an, ist aber wahr. Davon berichtet wohl keine Orga vorher. Auf keiner Homepage von ATS - Orgas sind solche Erfahrungen beschrieben, da kann man sich vorher nicht wirklich schlau machen. Das glaubt man ja auch kaum, denkt, das ist bestimmt ein Einzelfall. Nur die Hoffnung- das passiert meinem Kind nicht- macht es doch möglich, dass sich immer neue Eltern bereit erklären, ihren Kindern ein ATJ zu finanzieren.

Nun, da kann ich Euren Frust verstehen.
Aber dass nach mehrmaliger Lebensmittelvergiftung durch verschimmelte Lunchpakete nicht Schule und Organisation für sofortigen Familienwechsel gesorgt haben, nicht.
Wenn das keine Wechselgründe sind, was dann?

Hallo, ich habe mich heute im Forum angemeldet, weil unsere Tochter ein Jahr nach NZ möchte. Bei uns stapeln sich gerade Kataloger verschiedener Austauschorganisatoren. Mir sind recht bald die Preisunterschiede aufgefallen. Nach etwas Recherche stellt ich fest, dass es Austauschorganisationen gibt, welche die Familien selbst rekrutieren/werben/aussuchen (diese Familien bekommen auch keine Aufwandsentschädigung) und solche Organisation, die den Kontakt zur Schule herstellen, wobei die Schulen die Gastfamilie werben wählen - diese werden dann auch bezahlt. Nur die älteren Organisationen, welche bereits vor den 1980ziger (wenn ich mich recht erinnere) Exchanges organisiert haben dürfen Familien (unentgeldlich) selbst werben. Darf man hier im Forum Organisationsnamen nennen? Ich muss nochmal die Regeln lesen. Die Philosophie dieser “älteren” Organisationen ist: Gasteltern nehmen die Schüler auf, um etwas von ihnen zu lernen… Ich habe Eure Beiträge gerade verschlungen und finde diese Diskussion äußerst spannend. Für uns steht natürlich auch eine Entscheidung dahinter: Bei welchen Orga bewerben? Letztlich ist es doch auch so: Wenn wir die Schule wählen und die Schule die Familie (+ eventuell Versicherungen…die Schulen eine 24 h Ansprechpartner haben…), warum dann überhaupt eine Orga bemühen? Für uns ist der Hauptgrund eines Schülerjahres in einem anderen Land immernoch das kennen lernen einer unbekannten Kultur. Und das vermittelt doch am besten eine Gastfamilie. Wie nun eine Gastfamilie finden, welche nicht “abgestumpft” ist, welche nicht nur “kassiert”??? Unser NZ-Traum bekommt gerade ein paar Risse. Vielleicht auch nur realistische Perspektiven. HAT JEMAND HIER ERFAHRUNGEN MIT ORGAS; WELCHE DIE FAMILIEN SELBST WERBEN? SIND DIESE FAMILIEN MOTIVIERTER? Unsre Tochter möchte zwar erst 2014 nach NZ, aber wir fangen jetzt an zu organisieren, da ein Austauschjahr so oder so nicht aus unserer Portokasse zu zahlen ist. Ärgerlich dann, wenn aus einem Traum ein Alttraum wird.
PLEASE HELP.

Hallo,
soweit ich weiß, bezahlen ALLE Organisationen in NZ die Familien. Einzige Ausnahme dazu dürfte Rotary sein, die weltweit die gleichen Regeln haben. Bei Rotary bekommt man aber keine Ländergarantie und die Wahrscheinlichkeit, nach NZ zu kommen ist verschwindend gering.
Grundsätzlich wüsste ich auch nicht, dass es eine Regel gibt, die besagt, dass Orgas GF bezahlen müssen oder bestimmte andere “ältere” nicht. Der Hintergrund der Bezahlung ist, dass in NZ aufgrund der “Abgeschiedenheit” alle Produkte entweder örtlich hergestellt oder teuer verschifft werden müssen und dadurch die Lebenshaltungskosten im Vergleich mit anderen Ländern höher sind. Es ist deshalb so, dass viele Familien - unabhängig ihrer Motivation - natürlich gern den Zuschuss “mitnehmen”. Wenn nun eine Orga überhaupt nichts zahlt, wird sie keine Gastfamilien finden.
Bei Rotary funktioniert das, weil man sich verpflichtet, selbst jemanden aufzunehmen, bevor / während / nachdem man sein Kind ins Ausland schickt. Und dazu noch 2 weitere Familien benennen muss, die hosten. Deshalb können aber auch nur soviele Schüler nach NZ gehen, wie neuseeländische Schüler weggehen.

Ob man das ganze über eine Orga laufen lässt, oder nicht ist Geschmackssache. Wenn ihr das ganze über eine Schule regelt, was nicht schlechter sein muss, als über eine Orga, ist zu empfehlen, dass ihr darauf achtet, dass ihr eine Schule wählt, die nicht von Internationals überlaufen ist. Sonst hat man vllt. 40% Asiaten an der Schule.

Das Posten von Orga-Namen ist übrigens grundsätzlich erlaubt.

Liebe Grüße,
Wiebke

Vielen Dank für Deine Antwort.
AFS zahlt nichts an neuseeländische Gastfamilien. Das mit den “älterne” hab ich direkt von der neuseeländischen Botschaft (Telefonat von heute). Interessant ist die neuseeländische AFS Homepage. Bezüglich des Rotary Clubs hab ich andere INfo. Hmm.
Alles in allem woher weiß ich nun warum eine Familie eine Gastkind aufnimmt. Geld, Interesse und Freude, Arbeitskraft,… ???
Wahrscheinlich ist das auch kein NZ spezifisches Problem, sondern ein “Eltern hören und lesen zwischen den Traumberichten auch mal negatives und zerbrechen sich dann den Kopf über - was alles passieren kann - …” Problem.

Falls einer noch mal was zur Debatte : Vergütung der Familien ja /Nein beitragen kann ODER Erfahrungen. Bitte. Gerne.Danke.
PS: von den 154 NZ- Secondary Schools würde ich sicherlich eine finden die keine weiteren Deutschen Schüler und weniger als 40% Asiaten hat (aber hilft mir dies bezüglich der Gastfamilie weiter?)

Die Gastfamilie kann in NZ erfahrungsgemäß einfach gewechselt werden. Die Schulen haben ja kein Interesse daran, dass sie Internationals aufnehmen, die dann anderen Internationals davon abraten, auf die Schule zu gehen, weil die Organisation / Gastfamilie schlecht war. :wink:
In Ländern, in denen GF bezahlt werden, ist ein Wechsel regelmäßig viel unproblematischer möglich, als anderswo.
Zu AFS sei gesagt: Auch dort hast du keine Ländergarantie, d.h. deine Tochter müsste offen sein, auch ganz woanders hin zu gehen. Die Teilnehmerplätze für AUS/NZ sind auch bei AFS stark beschränkt. Martin, vielleicht magst du dazu nochmal mehr sagen?

Liebe Grüße,
Wiebke

Hallo zusammen,
Soweit ich im Bilde bin, ist an Wiebkes Aussage kaum was hinzuzufügen.
Ich glaube mich zu erinnern, dass für Neuseeland auch das “reciprocal”-Prinzip bei der Visavergabe besteht (d.h. - wie Wiebke schon sagte - AFS Neuseeland bekommt z.B. nur so viele Visa für Gastschüler zur Verfügung gestellt, wie sie neuseeländische Schüler ins Ausland vermittelt. --> Und man muss halt bedenken, dass es nur ein paar mehr Kiwis als Berliner gibt :wink: ).
Da AFS Deutschland nicht das einzige Partnerland von AFS NZL ist, bedeutet dies, dass pro Jahr leider nur ca. 4-8 deutsche AFS-Schüler für ein ATJ nach Neuseeland gehen.
Zudem wird Neuseeland nur zu “Winterabreise” (also März/April (?) - Januar/Februar) von AFS angeboten. Hintergrund dessen ist der Verlauf des normalen Schuljahres in Neuseeland (da beginnt es im Sommer der Südhalbkugel).
Die Wahrscheinlichkeit, einen Neuseeland-Platz zu bekommen ist zwar nicht besonders groß, aber wenn ich unbedingt dort hin wollte, würde ich es auf jeden Fall versuchen! Zum Einen gibt es im Winter weitaus weniger Bewerber - also Konkurenz -, zum Anderen kann ich nur sagen, dass ich persönlich auch einige AFSer kenne, die ihr Jahr in Neuseeland verbracht haben (unmöglich ist es also nicht :wink: )

liebe Grüße,

Martin

P.S. - AFS bezahlt PRINZIPIELL(!!) keine Gastfamilien (das ist in den internationalen Standards festgelegt!), da man nach Überzeugung des AFS Gastfamilie werden sollte, wenn man sich für einen fremden Schüler aus einer fremden Kultur interessiert, und nicht wegen dem Zusatzeinkommen.

Hallo Jamsusnnn,
ich kann Wiebke in allem, was sie gesagt, 100%ig zustimmen. Wobei meine Tochter an einer Schule mit hohem International-Anteil ist, das aber nicht unbedingt als Nachteil empfindet. Es ist unglaublich, wie viele Leute sie inzwischen von überall auf der Welt kennt. Allerdings hat man an solchen Schulen keinen Bonus (mir fällt grad kein anderes Wort ein), weil man einfach nichts Besonderes mehr ist. Meine Tochter hat einmal nach 5 Wochen die Familie gewechselt, weil die Chemie nicht stimmte. Das ging völlig unproblematisch über die Bühne, eben weil sie es direkt vor Ort (und vor allem jederzeit) mit dem Internationalsbüro der Schule regeln konnte. Die Gründe hätten in den USA wahrscheinlich nicht für einen Wechsel ausgereicht, nach allem was man so liest, aber sie war froh, dass sie es durchziehen konnte. Inwiefern der Familienanschluss oder das Zusatzeinkommen im Vordergrund steht, darauf hat man vorab leider keinen Einfluss, aber auch in den USA, wo die Gastfamilien in der Regel kein Kostgeld bekommen, kommt es vor, dass die Familien kein wirkliches Interesse haben. Da wundert mich das eigentlich schon sehr. Ich kenne aber auch den Fall eines Jungen in NZ, der wechseln konnte, weil er sich eben nicht als Familienmitglied fühlte. Kommt immer drauf an, wie groß der Gastfamilienpool der Schule ist. In der ersten Familie hatte die Familie (Gastmutter und Gastvater) echtes Interesse an meiner Tochter, aber sie passten nicht gut zusammen und sie fühlte sich auch zu sehr eingeengt (die Gasteltern haben keine eigenen Kinder). Jetzt ist sie bei einer gechillten alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern, die ein eher kumpelhaftes Verhältnis zu ihr hat und ihr genügend Freiraum lässt. Das passt wesentlich besser, auch wenn meine Tochter ihre Ausflüge etc. im Prinzip allein organisiert und mit Freunden durchführt. Trotzdem ist die Wohnsituation und die Versorgung mit frisch gekochtem und sehr gesundem Essen exzellent und sie fühlt sich rundum wohl. Das kann man also alles nicht so verallgemeinern. Generell würde ich Dir eine Orga empfehlen, die sich auf Neuseeland spezialisiert hat. Wir sind bei Hausch & Partner und die sind spitze. Southern Cross ist ebenfalls auf Neuseeland und Australien spezialisiert. Der Grund für meine Empfehlung ist, dass diese Orgas meist einen wesentlich größeren Pool an Schulen im Portfolio haben. Für meine Tochter war wichtig, dass sie sich die Schule und damit die Region aussuchen konnte, was in NZ und Australien durch das Zahlen von Schulgeld eben möglich ist. Genauso gut kann man den Schwerpunkt auch auf bestimmte Fächer, den Anteil an Internationals, die Zusammensetzung der Internationals, bestimmte Hobbies etc. legen. Darüber bekommt man von kompetenten Orgas oder von den Schulen direkt immer Infos. Man kann das Ganze auch selbst organisieren (den Vertrag über Schule und Unterbringung schließt man ohnehin mit der Schule), aber wir haben uns trotzdem für eine Orga entschieden. Sie haben uns sehr kompetent und freundlich bei der Auswahl der am besten geeigneten Schule beraten, den gesamten Papierkram perfekt vorbereitet, es gab einen betreuten Gruppenflug, ein Vorbereitungsseminar in Deutschland und eins in NZ, die Flugorganisation und -buchung wurde übernommen, etc. Für uns haben da die Vorteile deutlich überwogen. Als meine Tochter gewechselt hat, hat sie das direkt mit der Schule geklärt, aber die Schule hat sofort die Orga informiert und die wiederum uns, dass sie mit im Boot sind und uns bei Bedarf unterstützen. Diese reibungslose Kommunikationskette fand ich schon beeindruckend. Spezialisierte Orgas haben eben auch immer direkte und gewachsene Kontakte zu den Schulen, die sie anbieten. Das ist im Fall von Schwierigkeiten sehr hilfreich. Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du Dich gerne melden. So ein Austausch ist eine tolle Sache. Man darf nicht zu blauäugig da rangehen, sollte sich aber von den Negativberichten auch nicht abschrecken lassen. In den Foren finden sich naturgemäß eher Berichte über Probleme, da man ja um Hilfe und Rat bittet. Es gibt aber wesentlich mehr Fälle, die denen alles gut bis sehr gut läuft.

Hallo Iamsusnnn,
ich gehe zwar erst nächsten Sommer ins Ausland, aber kann so viel zu Thema sagen: ich hatte mich bei YFU für Australien beworben (und habe noch Neuseeland und die USA nachgewählt). Laut YFU stehen die Chancen für AUS und NZ 1:50, man muss also beim Auswahlgespräch seeehr überzeugend sein, um einen der wenigen Plätze zu bekommen. YFU bezahlt seine Gastfamilien auch nicht und für AUS gilt auch die Regel, dass so viele ATS kostenlos australische Schulen besuchen dürfen, wie australisch Schüler ins Ausland gehen. Ich bin dann bei YFU wie erwartet für die USA angenommen worden. Gleichzeitig habe ich mich auch bei Ayusa für Australien (im landesweiten Programm, also ohne Schulgebühren und Bezahlung der GF) beworben, hatte da auch einen Interviewtermin, aber das Interview hat nicht stattgefunden, weil bis dahin alle Plätze für AUS schon weg waren. Ich stand aber auf der Warteliste. Letzte Woche habe ich dann den Anruf bekommen, dass Ayusa noch einen Platz für AUS gekriegt hat. Es ist also nicht unmöglich, an einen der wenigen billigeren Programmplätze zu kommen. Ich habe aber abgelehnt, weil ich mich schon total auf die USA eingestellt habe und deshalb den YFU-Vertrag unterschrieben habe.
Viele Grüße!