Abschied naht ...wie damit umgehen?

Hallo Liebe Monika

Deine Gefühle und Empfindungen decken sich fast identisch mit unseren vor einem Jahr, als unserer Tochter in Japan war. Der Dezember ist auch der schwierigste Monat. Es ist die Zeit der Familien und Verwandten, Freunde und einfach all diejenigen die man gerne um sich hat. Nur die Tochter ist fast 10’000 Kilometer entfernt, in einem Land welches Weihnachten komplett anders definiert und nicht den Stellenwert hat wie bei uns.
Das macht es natürlich schwer. Es ist wohl das erste Mal, dass ihr an Weihnachten eure Tochter nicht bei euch habt.

Ich kann mich noch sehr gut erinnern, unserer Tochter war genau über die Weihnachtstage krank. Sie hatte sich gerade 2 verschiedene Influenza-Viren eingefangen und musste über die Festtage in Quarantäne (in einem Zimmer getrennt von der Familie). Trotzdem hat sich die Familie liebevoll um sie gekümmert, und am Weihnachtstag sind sie alle mit einer Gesichtsmaske zu ihr ins Zimmer und haben mit ihr ein leckeres Abendesen gemacht und gemeinsam den Abend verbracht. Für uns war das auf der einen Seite ganz schlimm, auf der anderen Seite aber wunderschön anzusehen, wie sich die Familie um sie gekümmert hat, indem Wissen, das Weihnachten für unsere Tochter etwas wichtiges bedeutet.

Ich kann dir aber auch sagen, dass die Zeit nach Weihnachten und Neujahr dafür umso schneller vorbeigehen. Der Umstand, dass ihr im Januar sagen könnt, dass eure Tochter „dieses Jahr“ wieder nach Hause kommt und nicht erst nächstes Jahr, hat uns immer gut getan. Glaube mir, ab Januar/Februar geht die Zeit wie im Flug vorbei.

Solange eure Tochter kein Heimweh hat, geht es ihr wirklich gut. Haltet daran fest und seid stolz auf sie wie sie das meistert.
Der Familienwechsel ist natürlich sehr spannend und wird wieder etwas neues sein.

Wir denken an Euch…

Lieber Gruss
Domnick

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Vielen Dank für Deine Antwort, Domnick,

ja, ich habe gesehen, dass Du letztes Jahr am 1. Dezember einen Austausch gestartet hast „Weihnachten ohne unsere Liebsten“ und es hat mir sehr gut getan, darin zu lesen.
Es geht mir tatsächlich schon viel besser. Ich bekomme einfach auch mit, dass meine Tochter Weihnachten gar nicht so braucht, oder besser gesagt, dass sie einfach alles mitnimmt, was gerade so anders ist und dass sie staunt und geniesst. Ich denke, für uns ist es schlimmer, weil wir das Gewohnte mit ihr nicht mehr haben. Sie aber hat ja das totale Ungewohnte, deswegen kann ich mir vorstellen, dass sie auch nicht viel dabei vermisst. Wir spielen darin ja gar keine Rolle. Ausserdem hat sie auch schon Vanillekipferl für ihre Familie gebacken. Sie holt sich also ihre Lieblingsplätzchen auch nach Tokyo :slight_smile:
Ich habe nun endlich auch Plätzchen gebacken, obwohl es zu viert mehr Spass macht. Aber die Freude über ihr Abenteuer beherrscht das Gefühl, dass da etwas fehlt. Ich wünsche mir ja auch meistens, dass die Zeit ganz langsam vergeht, so dass sie lange lange lange ihren Traum weiterleben kann. Aber wir werden sowieso ein unterschiedliches Zeitgefühl haben.

Liebe Grüss und danke!
Monika