Hallo,
nachdem ich angenommen worde bin, hatte ich auch heftige Zweifel und habe mir genau die gleichen Fragen gestellt, die du dir auch stellst. Da ich allerdings bereits drei Schüleraustausche gemacht habe (wenn auch nur für kurze zeit), war ich schon mal in einer situation, die dem atj ein bisschen nahe kommt. die zeit im ausland war da für mich einfach wunderschön - und trotzdem kamen die zweifel.
aber mal ehrlich: ein jahr in ein anderes land zu gehen, in dem man vorher noch nie gewesen ist, dessen sprache man nicht besonders gut spricht, sich in ein neues familienleben zu integrieren, neue freunde zu finden, sich an einer neuen schule einzuleben, lange zeit von alten freunden und der familie getrennt, in einer vollkommen neuen umgebung - mit 16!
ich denke, es ist unnormal, wenn man dann kein muffensausen hat!!! wie connie schon gesagt hat, es ist eine extremsituation und wenn ich manchmal all diese berichte im forum lese, dann kommt man ja schon schnell auf die idee, das jahr bestehe im großen und ganzen nur aus problemen! doch ehrfahrungsgemäß schreibt man doch eigentlich immer, wenn’s einem schlecht geht und eher seltener, wenn es einem so richtig gut geht bzw. wird das dann nur am rande erwähnt. wahrscheinlich ist auch das normal.
was ich dir mit meinem gequatsche eigentlich sagen möchte ;): zweifel sind normal, aber gut, denn man kann sich darüber im klaren werden, was das eigentlich bedeutet, ein jahr ins ausland zu gehen. und was die freunde und bekannten sagen - viele sind bestimmt nur neidisch, dass du dich so etwas traust! mich hat es immer am meisten genervt, wenn jemand an meiner länderwahl was auszusetzten hatte: „was willst du denn in australien?! da gibt’s doch nur verbrannte erde und cowboys! und außerdem sprichst du doch gut englisch! was verdammt noch mal willst DU in Australien?“ ich habe dann immer gesagt, dass das erste absolute vorurteile sind und ich herausfinden möchte, wie’s da in wirklichkeit ist und dass ich nicht gut englisch spreche. Das ist so ne bekloppte vorstellung, dass jemand gut englisch kann, nur weil er in der schule eine gute note auf dem zeugnis hat! wenn ich cnn sehe, dann verstehe ich gerade mal, worum es geht! ich habe gegen diese dummen sprüche immer etwas antworten können, aber es zehrt doch ganz schön an den nerven und meine zweifel wurden wie bei dir nur noch größer.
aber das atj ist das, was du daraus machst! natürlich kann man pech mit der gastfamilie haben oder man hat große schwierigkeiten, sich irgendwo einzuleben, weil die erwartungen ganz anders sind als zuhause. aber dennoch: menschen können sich doch eigentlich überall einleben, oder? du hast alles in der hand! und wenn’s gar nicht geht, dann kann man immer noch mal die familie wechseln.
weil connie das schon angefangen hat, ich habeetztens in einer signatur folgendes gefunden:
Some exchange years are perfect. People fall in love with their hostbrothers, party around the clock, get involved. But some people try so hard to be happy that they let opportunities pass and make the circumstances responsible for their attitude. Happiness is nothing you can achieve, it comes to you when you live your dreams. Happiness is not in other people’s hands, it’s in your head. Happiness is not a destination. It’s a journey. Welcome to the ride.
Ich denke, es bedeutet, dass man sich auf das abenteuer einlassen muss. man kann nicht vorher sagen, ob das austauschjahr toll wird oder nicht. dafür gibt es keine garantie, aber gerade das ist eigentlich das, was das atj ausmacht und zweifel sind gut, um sich über alles noch mal bewusst zu werden!
alles liebe,
lisa