YFU ja oder nein?

Gespenst:
Irritierende Formulierung meinerseits. Ich bin mir sicher, ziemlich sogar, aber da ich momentan nicht fragen kann, wählte ich sie.
Sei so nett und lese meinen Beitrag gewissenhaft durch. Wir haben uns mit den Hauptamtlichen in der Geschäftsstelle von YFU zusammengesetzt, und haben ihre persönlichen Probleme und andere relevante Themen besprochen. In diesem Gespräch, zeigte man ganz, ganz viel Verständnis und versprach uns Kontaktadressen von Therapeuten mit dem Schwerpunkt auf diesem Gebiet. Leider langt da ein Blick ins Branchenbuch nicht. Aber Danke für den Tipp, wäre ich nie drauf gekommen.
Ich rede nicht von den Problemen, wo man sich vor Ort nicht um sie oder andere Austauschschüler kümmerte. Probleme die auch auftraten und nicht ohne waren.
Ich rede nur, wie auch erwähnt, von der moralischen Seite. Wenn du dir die Leitbilder von YFU zu Gemüt führst und deren Texte während des Gespräches mitbekommen hättest, siehst du eine Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis.

Gute Idee von dir das bei dem Eintrag zu belassen.

Ja, ich verstehe dein konkretes Problem wirklich nicht so richtig.

Wenn ich das “konkrete Problem” von VanGogh richtig verstanden habe, geht es darum, dass zum einen die Hauptamtlichen von YFU es nach der ersten (mündlichen) Kontaktaufnahme/“Hilferuf” es verbaselt haben, den versprochenen Therapeuthen-Kontakt zu vermitteln. Dabei scheint es sich aber eher um das sekundäre Problem zu handeln.
Das primäre Problem scheint meinem Eindruck nach aber zu sein, dass sich niemand von den Büromitarbeitern nochmal gemeldet hat, um nachzufragen, wie das mit der Therapie läuft.

Liebe Grüße,

Martin

Ich merke schon, mein Problem wird nur annähernd gesehen. Wohl auch das es moralischer Natur ist, bzw. ich es wohl nicht verdeutlichen kann.
Wir fühlten uns halt allein gelassen. Die Diskrepanz zwischen den Aussagen im Gespräch und der Philosophie des Vereins war halt zu hoch. Statt irgendeiner Stellungnahme des Vereins auf das Verhalten eines ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter oder eine Form der Kontaktaufnahme mit der Frage nach dem Wohlergehen gab es nur Bitten sich ehrenamtlich zu engagieren. Bitten die meine Tochter außerordentlich geschmacklos vorkamen.

Vielleicht ist mein Unmut verständlicher, wenn man sich die derzeitige Situation meiner Tochter vorstellt. Ein 18jähriges Mädchen, welches nun sehr große Probleme im Umgang mit körperlichen Kontakt zu Jungen hat. Ein lebensfrohes Mädchen, welches aus dem Nichts Angstzustände bekommt und anfängt zu hypoventilieren. Ein Mädchen welches das Gesicht des Betreuers von YFU vor Ort immer wieder vor sich sieht. Eine Situation die mich vor Probleme stellt.

Diesen Punkt möchte ich jetzt damit abschließen.

Die Erfahrungen der 6 Austauschschüler in der Saison 2012/2013 waren, laut Aussage meiner Tochter, durchaus positiv, wenn man von dem Vorfall mit ihr absieht. Man sollte sich halt, wie auch schon geschrieben, bewusst sein das keine hiesigen Massstäbe angesetzt werden können.
Eine Austauschschülerin ist an gleichzeitig an Gelbfieber, Hepatitis C und Malaria erkrankt. Eine Situation die, wenn auch seltener, aber schon vorkommen kann. YFU Ghana hat sich wie auch die Gasteltern wenig oder gar nicht um sie gekümmert, was dazu führte das meine Tochter, neben ihrer Freundin, im Krankenhaus auf dem Fußboden schlief und alle Krankenhausrechnungen begleichen durfte. Geld, welches sie wieder erhielt, aber auch erst in Deutschland.
Die Situation in der Gastfamilie meiner Tochter war freundlich, aber auch streng. Spielregeln, wie die Beachtung der Hierachie waren wichtig. Aufgaben im Haushalt, wie Wasser holen vom Brunnen (in der Trockenzeit) für die ganze Familie war eine Selbstverständlichkeit. Erfahrungen die ihr neu waren, aber die sie reifen ließen. Erfahrungen die sie nieder wieder müssen möchte.

Ehrenamtliches Engagement ist großartig. Ich kenne viele, die sich ehrenamtlich engagieren, obwohl und gerade weil nicht alles im Austauschjahr toll lief. Man macht das ja nicht nur für andere. Man hat auch ganz viele Leute um sich herum, mit denen man all die blöden Geschichten austauschen kann, und die einen meistens besser verstehen als die Freunde zuhause.

Ansonsten klingen die Geschichten aus Ghana sehr spannend :slight_smile:

Ich bin ganz bei dir, was das eine ehrenamtliche Tätigkeit betrifft. Man sollte aber schon vollkommen dahinter stehen, wenn man sich engagieren möchte. Und das tue ich halt bei YFU nicht mehr.
Wenn man, wie ich, in einem sozialen Netzwerk, einer Bürgerinitiative und einer Eigentümergemeinschaft tätig ist und nebenbei auch noch im Berufsleben steht, muss man Prioritäten setzen.

Wieso geht es denn plötzlich um dich?

Ein wenig auf Krawall gebürstet, nicht wahr?

Wenn du meine Tochter damit ansprechen wolltest, so erübrigt sich ein Kommentar, wenn du meinen Text Gestern um 23.13 gelesen hast.

Aber mit Sicherheit meinst du diese Aussage jetzt ganz generell, ohne Bezug auf die vorherige Einträge :wink:

Und damit verabschiede ich mich aus dem Dialog mit dir!

Allen Anderen Lesern stehe ich gerne mit meinen Erfahrungen was Ghana und YFU betrifft zu Verfügung.

Hallo van Gogh,

das Gespenst versucht hin und wieder hier Leute zu verschrecken, ja. :stuck_out_tongue: Sonst wär es ja schließlich kein echtes Gespenst. :wink:

Ich muss aber gestehen, dass ich mich auch ein bisschen gewundert habe, als ich den Beitrag gelesen habe: In deinem Beitrag von gestern hast du geschrieben, dass deine Tochter es blöd / unangemessen fand, dass YFU nachgehakt hat, ob sie sich ehrenamtlich engagieren möchte. Heute sagtest du:

Man sollte aber schon vollkommen dahinter stehen, wenn man sich engagieren möchte. Und das tue ich halt bei YFU nicht mehr.

Hältst du es für wichtig, dass DU dahinter stehst? Müsste nicht eigentlich deine Tochter hinter ihrem Engagement (oder: Nicht-Engagement) stehen?

[Ich glaube das war es auch, was das Gespenst ein bisschen verwirrt hat.]

Was wäre, wenn deine Tochter dahinter stehen würde, weil sie plötzlich den Eindruck gewinnen würde, dass ihr das hilft? Mit einem sexuellen Übergriff umzugehen, ist immer schwer, aber jeder Beteiligte muss seine eigene Lösung finden. Manchmal kann es da auch ein Weg sein, sich zunächst etwas zurück zu ziehen, und länger mal Ruhe zu bekommen und sich dann später mit dem Geschehenen auseinander zu setzen. Und im Rahmen der Auseinandersetzung alte Wege zu begehen, zu versuchen, anderen zu helfen, und zu verhindern, dass so etwas anderen geschieht, kann durchaus eine Stütze und hilfreich für die eigene Seele sein.

Liebe Grüße,
Wiebke

Hallo Wiebke,

Danke für deine Zeilen und deine Moderation :slight_smile:

Für meine Tochter ist das Thema YFU gänzlich abgehakt. Ein Engagement ist nicht mehr vorstellbar. Zu diesem Nicht-Engagement steht sie. Sie ist nur enttäuscht. Sie hält den Kontakt mit ihren, in dem Austauschjahr, gewonnenen Freunde und das war es für sie.
Vielleicht magst du recht haben, dass ihr es helfen würde, aber da es für sie nicht mehr in Frage kommt ist das spekulativ.

Mit meinem, von dir aufgeführten Zitat, meinte ich nur mich. Wenn ich mich für etwas engagieren möchte, muss ich für mich dahinter stehen.
Ich habe mich in diesem Forum angemeldet um meine Erfahrungen als Vater mitzuteilen und um auch eventuell oder hoffentlich Fragen von anderen Usern zu beantworten.
Wäre es meiner Tochter ein Bedürfnis, hätte sie es vielleicht auch getan. Aber jetzt bin nur ich es, der sich mitteilt und sich in einem Forum angemeldet hat.

Es spricht für dich, wenn du das Verhalten vom Gespenst relativierst, aber sehe es doch bitte mal wie folgt:
Da meldet sich jemand neu an. Ein Vater der Erfahrungen gemacht hat und sie mitteilen und darüber austauschen möchte. Was folgt: Ein Dialog mit jemanden, der auf Provokation aus ist. Ein Dialog mit jemanden der von dir und Martin gebeten wurde einen Beitrag dazu zu schreiben. Ein Dialog mit jemanden der Formulierungen wie “Waldorfschüler-Hippie-Veltverbesserer-naivenMädchen” oder “…meinen Lieblingen, den Japan-Bewerbern. Leute mit pink-grünen Haaren und lauten Stimmen, die sie gerne einsetzen …” benutzt.

Sorry, aber brauche ich nicht!

Toleranz, Respekt und Verständnis sind Tugenden, die von den Organisationen, vollkommen zu recht, groß geschrieben werden. Tugenden die aber auch schon beim Nachbarn anfangen sollten und nicht nur in der Ferne.

Sorry, wenn ich mich jetzt so auslasse, aber mir geht nur um die Erfahrungen die ich mit YFU gemacht habe und was es heißt, sein Jahr in Ghana zu verbringen und nicht um eine Auseinandersetzung mit jemanden der eine Profilierungsneurose besitzt.

Hallo van Gogh,
Martin und ich haben das Gespenst eingeschaltet, weil wir leider bei keinem neuem Nutzer wissen, wer genau dahinter steht, und wir hofften, dass sie ein bisschen Licht ins Dunkel bringen könnte. In letzter Zeit hatten wir leider einige neue Nutzer, die nur einen Beitrag verfasst haben, und dann sofort wieder weg waren. In dem Beitrag wurde dann eine Orga kurz und knapp, ohne wesentliche Details, in wenigen Sätzen runter gemacht. Wir wünschen uns hier einen ehrlichen und gern auch kritischen Austausch und viele Erfahrungsberichte - nur eben keine “getürkten” [z.B. von anderen Orgas]. Deshalb freue ich mich, dass du dich hier der Diskussion und den Nachfragen stellst, und hoffe, dass wir dich hier behalten können, und du auf die Dauer gesehen in dieser Forengemeinschaft aufgehst. :slight_smile: Wir sind gerade dafür da, dass Ehemalige, Eltern und ATS hier mal die Luft rauslassen können, und sich dann gegenseitig aufbauen.

Ich glaube im Übrigen, dass es das Gespenst nicht gegen die Bewerber gerichtet meint, wenn es von “Waldorfschüler-Hippie-Weltverbesserer-naivenMädchen” spricht. (Mal davon abgesehen, dass diese Beschreibung wohl auch nicht auf jeden Bewerber zutrifft). Vielmehr sagt das auch aus:

  • Diese “Waldorfschüler-Hippie-Weltverbesserer-naivenMädchen” interessieren, begeistern sich und öffnen ihr Herz für etwas, woran andere nicht mal denken. (Das finde ich menschlich positiv und habe es auch beim ersten Lesen schon so aufgefasst.)
  • Bei diesen Gedanken an andere und eine andere Welt vergessen sie vllt. nur, öfter an sich selbst zu denken? Liebe Menschen sind wunderbar, nur je weicher, schöner und sanfter ein Mensch ist, desto eher zerbricht er leider an seiner Umwelt. :frowning: Daran ist aber nicht der Mensch selbst schuld, sondern eher die Umwelt, finde ich?
  • Jede Menge Leute bewerben sich nicht, obwohl sie vllt. charakterlich eher geeignet wären.
  • [Kritik:] Es werden von YFU ATS ausgewählt, die eher ungeeignet sind.
  • [& m.E. völlig neutral:] “…meinen Lieblingen, den Japan-Bewerbern. Leute mit pink-grünen Haaren und lauten Stimmen, die sie gerne einsetzen …” --> Die Außenwirkung eines Landes weicht regelmäßig von der Realität ab: Man hat immer eine Vorstellung von einem Land, aber sie wird nie der Realität entsprechen, solange man nicht längere Zeit in diesem Land war. So, wie wir deutschen eben nicht jeden Tag Sauerkraut essen, und ein ausländischer Schüler, der gern Lederhosen trägt und jede Tag Sauerkraut essen möchte, in Deutschland auch enttäuscht wird.

Auf einen weiteren, guten Austausch! :slight_smile:

Liebe Grüße,
Wiebke

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Ich habe gerade das Bedürfniss aufzuklären, was meine persönlichen Hintergrundgedanke waren, das Gespenst in diese Diskussion einzuschalten:
Ich bin ganz ehrlich - Es ist mir schwer gefallen, die Verknüpfung YFU > Ghana zu machen. Mir ist nicht bekannt, dass YFU Deutschland Schüleraustauschprogramme mit Ghana anbietet - auf deren Website konnte ich auch keine Angaben dazu finden. Da mir aber bekannt ist, dass ab und an Länder aus der Angebotsliste gestrichen werden, wollte ich vom Gespenst (die mir bekanntlich bei YFU Ehrenamtlich ist) wissen, ob sie mir was zu Prorgrammen mit Ghana sagen kann.
Gerade weil ich das Gespenst eingeschaltet habe, bin ich mit dem Verlauf, den diese Diskussion genommen hat, mehr als unzufrieden. Leider hat mein Versuch, den Diskussionsfluss zum Kern deines (VanGogh) ersten Posts zu bringen, keine Früchte getragen.

Ich finde es sehr respektabel, dass du dich trotz des teils “rauhen Tons” noch weiter der Diskussion gestellt hast und würde mich freuen, wenn du diesem Forum treu bleibst.

Viele Grüße

Martin

Ich habe den Post vom Gespenst eigentlich keineswegs provokativ in dem Sinn aufgefasst, dass er sich gegen die Tochter von VanGogh gerichtet hat. Sondern ich habe aus ihm herausgehört, dass es schwierige Austauschländer gibt, die einige Auswahlerfahrung (auch psychologische Erfahrung) bei den Auswählern erfordern, da die ATS u.U. mit mehr Herausforderungen als z.B. in den USA konfrontiert sein werden. Für mich klang das mehr nach einer Kritik an YFU, bzw. ist das jetzt sicher auf jede Orga anzuwenden.

Da Gespenster keine Mitglieder des diplomatischen Corps sind, formulieren sie manchmal etwas krass, aber dafür umso eindrücklicher. Und alle, die mit Auswahlen zu tun hatten, wissen, wovon sie spricht. Ihre Formulierung wirkt auf mich nicht abwertend, weder die eine noch die andere Gruppe betreffend, sondern sagt nur aus, dass manche Länder mit manchen Typen nicht kompatibel sind. Die angesprochenen Gruppen sind durchaus kompatibel mit anderen Ländern und diese Erfahrung fehlt leider ab und zu den Auswählern.
Das ist mein Fazit des gespenstischen Posts!
Rana

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Hallo Gespenst,
Hallo Rana,
Hallo Wiebke,
Hallo Martin,

ich muss zurückrudern oder noch einmal ganz neu in dieses Forum kommen :slight_smile:
Ich muss dem Gespenst auch ein SORRY sagen.

Meine Freundin hat diesen kompletten Dialog gelesen und mich auf einige Punkte aufmerksam gemacht. Punkte die sie auch anders verstanden hat, wie ich sie gemeint habe. Formulierungen die einen Interpretationsspielraum lassen. So das sie die Reaktionen vom Gespenst gut nachvollziehen konnte.
Ich steckte wohl zu sehr in meinen Gedanken und Worten, so das ich nicht über den Tellerrand blicken konnte.
Also: SORRY für die Irritationen.

@ Gespenst: Ich hoffe du nimmst die Entschuldigung an :o
@ Rana: Toll das die Beiträge gelesen werden und du auch deinen Beitrag zur Relativierung beiträgst.
@ Martin: Danke für dein Kompliment, aber ich bin einiges gewohnt :smiley:
@ Wiebke: Das Problem mit Usern die kurzfristig “Politik” machen kann ich nachvollziehen, auch wenn ich es einwenig merkwürdig finde, weil ich es nicht kenne, das die Moderatoren einen dritten bitten den Neuen erstmal zu checken :frowning:
Ich hoffe ich habe den Test bestanden :slight_smile:

Kommen wir auf den Ursprung zurück. Ich als Vater einer Tochter die ihr Jahr verbrachte, stehe allen Fragen rund um Ghana und der Organisation YFU zu Verfügung.

Besten Gruß
VanGogh

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