Wie geht es euren Kindern in der neuen "Heimat"? Wie geht ihr damit um?

Hallo liebe Zurückgebliebenen :slight_smile:

Mein Sohn ist jetzt eine Woche weg und das Haus ist so leer ohne ihn.

Er ist wohl gut in Texas angekommen und ich war eigentlich der Meinung, dass er sich sehr wohl fühlt. Tja, bis gestern Abend dann… langsam fängt es an, dass er sich zunehmend unwohler fühlt. Die Gastfamilie ist total bemüht wenn man mich fragt aber es ist halt alles anders als bei uns hier in good ole germany.

Er muss sich ein Zimmer teilen , was ja nicht das Problem ist. Allerdings ist sein Gastbruder (18) Autist und schreit nachts im Schlaf (angegeben hatten die Gasteltern das er nachts redet aber von schreien war nie die Rede), weshalb mein Grosser nachts immer und immer wieder aufwacht und halt nicht richtig durschlafen kann. Inzwischen hat er sich Ohropax besorgt, das kann ja aber auf Dauer auch nicht die Lösung sein.
Noch dazu kommt halt, dass mein Sohn (17) ein sehr freiheitsliebender Mensch ist und seine Gastmutter ihm gesagt hat, dass wenn er neue Freunde hat , diese erst 3-4 Mal zu ihnen kommen müssen und sie dann schaut ob sie ihm erlaubt ob er sich mit seinen Freunden alleine treffen darf. Puhhh schwierig. Ich habe selbst in den USA gelebt und weiß, dass Dinge dort ein bisschen anders laufen aber das finde ich dann doch schon echt krass.

Mein Sohn ist auch direkt auf seine Koordinatiorin zugegangen und hat ihr das mit dem SChlafproblem berichtet. Die Organsiation in den USA, sowie hier in Deutschland, sind sehr bemüht eine Lösung zu finden (ich hab gestern einen Anruf von der deutschen Seite bekommen, dass sie sich darum kümmmern wollen, weil sie sagen Schlaf ist wichtig). Allerdings habe ich jetzt das Gefühl, dass er sich an Kleinigkeiten aufhängt, alles stört ihn irgendwie. Das belastet mich halt, weil ich gerade nicht so ganz weiss, wie ich drauf reagieren soll. Ich kenne meinen Junior halt sehr gut, und habe Angst, dass er eine voreilige Entscheidung trifft und sagt er will einen Familienwechsel und es dann im Endefekt bereut. Ich glaube darüber wäre ich nicht all zu happy, denn ich bin der Meinung, dass er dort eigentlich sehr gut aufgehoben ist und die Gasteltern schon sehr bemüht sind und mal ehrlich, man weiß nie was danach kommt.

Für ihn ist das als Einzelkind schon schwierig, er braucht seinen Rückzugsort wo er auch mal alleine sein kann und den hat er halt nicht, weil er sich sein Zimmer teilen muss. Was ja auch absolut okay ist und für ihn eine Erfahrung sein soll, aber dort ist halt IMMER action. Die Familie ist sehr in der Kirche engagiert und bei denen zuhause sammelt sich immer die ganze Jugend.

Wie geht ihr mit sowas um? Fühlen eure Kinder sich direkt wohl?
Heute hat er den ersten Tag Schule und ich hab ihm geraten jetzt erstmal die Füße still zu halten, denn ich sehe einem Wechsel wirklich kritisch entgegen.

Würde mich freuen , wenn ihr als Eltern mir mal ein bisschen von euren Kids erzählen könntest wie sie mit der neuen Situation umgehen.

Liebe Grüße :slight_smile:

Hallo!
Ich kann gut verstehen, wie du dich als Elternteil fühlst. Meine Tochter fliegt am Dienstag, aber mein Sohn ist vor 3 Jahren in den USA gewesen. Ich glaube schon, dass deinem Sohn alles ein wenig über den Kopf wächst, neue Schule, neue Sprache, neues Land, das ist alles sehr viel auf einmal. Aber eins geht gar nicht, meiner Meinung nach, und das ist, dass er nicht ungestört schlafen kann. Und wenn der Gastbruder Autist ist, ist ja auch keine Besserung in Sicht. Wenn es daher keine andere Übernachtungsmöglichkeit in dem Haus gibt, würde ich als Mutter durchaus einen Familienwechsel empfehlen. Ich glaube auch, dass man mit den anderen Komplikationen leben muss, das ist ja für die Kinder auch eine gute Erfahrung, sich anzupassen und einiger zu " schlucken". Aber wenn man nicht ausgeschlafen ist, ist das meiner Meinung nach kaum möglich, da nützt es auch nichts, noch abzuwarten ( es sei denn der Junge schreit nicht mehr). Je eher er wechseln kann, desto besser. Ich habe auch noch nie gehört, dass es nach dem Gastfamilienwechsel schlechter geworden ist, also nur Mut! Es kann doch eigentlich nur besser werden.
Mein Sohn hatte übrigens auch einen kleinen Gastbruder mit Asperger Autismus, der oft Wutausbrüche hatte, aber mein Sohn hatte ein eigenes Zimmer. Freunde durften nur im Wohnzimmer empfangen werden, wenn die Gasteltern da waren, aber später haben diese Freunde meinen Sohn mit dem Auto zu sich nach Hause geholt, da deren Eltern nicht so streng waren. Es findet sich also für solche " Problemchen "eine Lösung.
Liebe Grüße!