Meine Mama nennt meine Gastmum jetzt schon meine „neue Mama“. Ich bin noch nicht einmal weg und kenne meine Gastfamilie noch kaum, aber meine Mutter ist tierisch eifersüchtig. Ich glaube bis jetzt, dass ich wirklich Glück hatte mit meiner Familie in Südafrika und meine hostmum hat mich in einer mail schon mal „daughter“ genannt, aber meine Mama ist doch meine Mama, auch wenn ich vielleicht bald noch eine mum habe.
Ich möchte ihr irgendwie die Angst nehmen, aber ich weiß nicht so richtig wie. Ich habe schon alles versucht und unser Verhältnis war immer sehr gut und innig.
Bitte helft mir!!
tina
hey…!!
also eigentlich ist das echt quatsch, wie deine mutter sich verhaelt, tut mir leid…!!
ich meine klar, es ist hart fuer sie, dich mit einer anderen „mom“ teilen zu muessen, aber ich meine, dass ist doch der sinn, wenn du ins ausland und in eine neue (gast-)familie gehst…
also ich habe es so gemacht oder mache es grad so, weil ich noch in den usa bin…:
ich nach den ersten paar tagen, als ich in den usa und bei meiner gastfamilie angekommen bin ein meeting mit meiner local coordinatorin, weil die mich ueber ein paae dinge ausfklaeren wollte, wie es hier so ablaeuft…
naja auf jeden fall hat meine local coordonatorin mir erzaehlt, dass sie auch exchange students aufgenommen hat und sie alle immer „mom“ nennen, weil sie ja nun mal die „mutter“ in der zeit hier fuer sie ist…
diesen habe ich aber zum beispiel nie gemacht, also meine gastmutter „mom“ genannt bzw ich nenn sie jetzt immer noch nicht „mom“. fuer mich hat das wort naemlich eine ziemlich starke bedeutung und ist nur fuer meine richtige mom bestimmt, verstehst du was ich meine??
was ich damit sagen moechte ist, dass du deiner mutter klar machen musst, dass sie, auch wenn du nun in eine andere familie gehst, die einzige wirkliche mutter ist. ich zum beispiel habe mir natuerlich auch immer gedacht, wenn ich meine gastmutter „mom“ nennen wuerde und meine richtige mutter das rauskriegen wuerde, sie vielleicht enttaeuscht ist oder so…
naja auf jeden fall solltest du deiner mutter ein bisschen die angst nehmen vor dem austausch, denn glaub mir nicht nur fuer dich ist das ein grosser schritt, fuer deine eltern ist das mindestens genauso schwer, wenn nicht sogar noch was schwerer… sie bleiben naemlich in der gewohnten gegend, wobei du dich in ein „abenteuer“ nach dem anderen stuerzt… sie muessen wahrscheinlich oefter dann an dich denken, als wie du an sie denkst und sie werden dich mehr vermissen als du womoeglich sie… verstehst du was ich meine?? ich denke naemlich, dass auch du das erste mal fuer eine so lange zeit nicht zu hause bist…!!
deshlab musst du sie echt was beruhigen und verspreche dich regelmaessig zu melden, dass hilft naemlich meinen eltern zum beispiel sehr!! ich rufe sie jedes wochenende an und sie mich dann zurueck, damit es nicht so teuer ist. dann bekommen sie naemlich immer mit, was in meinem „neuen“ leben so ablaeuft und fuehlen sich nicht total ausgeschlossen!!
denk mal drueber nach…!!
also machs gut und viel spass bei eurem gespraech…!!
bis dann!!
bye!!
Vielen Dank für die Hilfe!
Meine Mutter hat das selber mit meiner hostmum geklärt.
Meine hostfamily hatte angerufen und meine hostmum hat gefragt, ob meine Eltern Englisch sprechen und sie mit ihnen reden könnte.
Ich habe das Telefon meine Mutter gegeben und sie haben sich unterhalten.
Meine hostmum hat meine Mama erklärt, dass sie versuchen will, mir eine Mutter zu sein und dass sie sich alle sehr auf mich freuen, aber dass sie mich nicht meiner Mama wegnehmen will.
Meine Mama hat zu meiner größten Überraschung gesagt, dass es richtig ist, wenn meine hostmum während dem Jahr meine Mutter ist und dass es zwar schwierig für sie ist, aber dass sie sich für mich freut.
Ich bin so happy. Ich glaube, ich hatte megariesen Glück mit meiner hostfamily.
Vielen Dank noch mal
Tina
ich beantworte dir gerne ein paar fragen.
also meine family wohnt in carletonville. das ist eine „old gold mining community“ im Westen von Johannesburg.
Die Vorfahren meines Dads waren echte Buren. (die meiner mom zwar nicht), aber trotzdem spricht auch die ganze familie Afrikaans, was ich hoffe zu lernen, aber natürlich auch oder normalerweise eigentlich immer Englisch.
Die sprache kommt aber immer auf die familie an.
ich habe garantiert die beste Familie die man sich wünschen kann. davon bin ich inzwischen festüberzeugt. ich habe eine sisi und einen buhtje (so weit reicht mein afrikaans (schwester und bruder). mein bruder ist so alt wie ich und meine schwester Sharné ist 13. wir teilen uns ein zimmer (wenn ich endlich da bin; noch 32 Tage!!!)
außerdem hat die familie 4 große hunde (Schäferhund, Fox Terrier und Border Collies) und fünf Vögel (davon zwei Papageien) und einen Goldfish.
sie sind alle super lieb und freuen sich jetzt schon total auf mich. wir schreiben mails, allerdings hat nur meine mom auf der arbeit internet und telefonieren.
meine mom arbeitet bei einer Goldmine und mein Vater war selbstständiger Gärtner. Zur Zeit macht er aber Urlaub (frag mich nicht, was das genau heißt, das wollte ich nicht fragen).
meine grandparents wohnen zur Hälfte (mütterlicherseits) auch in Carletonville und sind der Nachmittagsaufenthaltsort meiner Geschwister wenn meine mom arbeitet und zur anderen Hälfte (väterlicherseits) in Port Elizabeth am Indischen Ozean. Dorthin werden wir in den Ferien fahren (freufreufreufreufreu)
Meine Schule ist größtenteils Englischsprachig, aber es gibt auch Klassen auf Afrikaans. Sie ist ethnisch total gemischt und heißt Carleton Jones High.
(nur zur Info: Dieser Carleton Jones, der in allen Namen auftaucht hat die Stadt gegründet, weil er als erster eine Goldmine dort hatte.
Zur Stadt nur so viel: Sie ist halt eine reine Goldstadt und hat offiziell 20.000 Einwohner. Diese Zahl ist aber total theoretisch, denn inoffiziell sind es 140.000 Einwohner mehr. Allerdings ist dieser Rest schwarz, arbeitet in den Minen und ist zum Beispiel zum Wählen nicht registriert.
Das alles klingt schon heftig, aber das „beste überhaupt“: Carletonville ist die Stadt mit dem größten HIV_Problem Südafrikas und Südafrika hat eins der größten Probleme dieser Welt,…(den rest kann man sich denken)
ich habe dort leider kein internet, darum kann ich dir keine mails schreiben, aber ich habe eine homepage und werde meiner freundin monatliche berichte schreiben, die sie auf die hp stellt. die adresse ist www.myblog.de/tina-in-sa.
wenn du fragen hast, kannst du mir gerne einen brief schicken, dann werde ich darüber in meinem nächsten bericht schreiben.
ich werde dir mal per mail meine adresse in südafrika schicken. sie gilt dann ab dem 1. August 2005.
freu mich immer über post und hoffe, dass ich dir ein wenig helfen kann, denn mir haben ein paar ehemalige (auch aus diesem forum) echt sehr geholfen.
liebe grüße
Tina
ich antworte gerne. es lenkt auch ein wenig ab und es hilft, dass man sich mehr freut als angst hat.
klar, habe ich ein wenig angst, aber ich will es immer noch unbedingt und meine family ist so super lieb.
tja, gastgeschenke sind ein gutes thema.
ich habe ein buch über rheinsagen und burgen am rhein, schließlich wohne ich hier.
außerdem ein buch mit deutschen rezepten auf englisch weil meine parents begeisterte köche sind.
naja, für dad und keith wollte ich noch was von michael schumacher mitnehmen, weil sie riesen fans sind und für meine mom kölnisch wasser und sharné habe ich einen schlafanzug von snoopy gekauft. ich habe den selben und der ist echt süß. außerdem ist das ganz witzig (oder?).
ansonsten werde ich wohl nicht viel mitkriegen. meine cds müssen mit und n buch, mein kuschelelch. tja, ansonsten wohl nur klamotten, schuhe und kosmetikkram.
ich werde da unten ja schuluniform tragen, also halb so wild und shopping malls gibt es auch. ach ja, einen strohhut habe ich mir auch noch extra gekauft.
20 kilo sind halt echt nicht viel.
ich fahre mit step-in und bis jetzt bin ich echt begeistert. du hast dich bei yfu beworben oder? die sind auch gut, aber nicht vergessen, sie sind nicht die einzigen.
die chancen genommen zu werden sind bei denen ziemlich schlecht, bei anderen aus unerfindlichen gründen besser. ich habe mich auch bei mehreren beworben und bin auch überall genommen worden, habe mich dann erst für step-in entschieden.
wenn du unbedingt nach südafrika willst, würde ich das auch machen.
ich weiß, dass man bei yfu dann nen brief bekommt, wenn die einen ablehnen und fragen, ob du in ein anderes land willst.
also nicht gleich das machen. bewirb dich ruhig bei mehreren. du kommst immer in das land in das du willst. (falls du nen tipp brauchst: außer step-in kann ich auch eurovacances sehr empfehlen oder frag noch n bisschen rum, aber vielleicht klappt es ja auch gleich bei yfu. ich drück dir die daumen, aber mach dich nicht verrückt. wenn nicht mir yfu dann mit jemanden anders)
habe ich ne frage vergessen??
ciao
Tina
EINE Sache unterscheidet in der Regel immer Mutter und Mom (Mum):
Deine Mutter hat dich geboren…und das kann ihr NIEMAND nehmen!!! Ebenso wie all die Jahre, die sie dich hat aufwachsen sehen. Sie wird IMMER eine Rolle bei dir spielen egal wieviele andere moms du noch in deinem Leben haben wirst und wie lieb du diese gewinnen wirst!
Ich finde es total schön, dass meine Kids das Glück haben, Mama UND Mom zu haben. Es hat uns beide sehr bereichert!
Schön, dass deine Mutter es auch so sehen kann.
Asha
ja, das ist mir auch klar und ich hoffe meiner mama auch.
ich habe meine mom jetzt schon echt lieb (natürlich kenne ich sie noch nicht wirklich, aber ich glaube, dass ich sie echt lieb haben werde.)
außerdem denke ich, dass meine mama mehr versteht als sie zu gibt und es ist natürlich schwer für sie, aber ich merke auch (an kleinen dingen) dass sie sich für mich freut und stolz ist und dass sie das bei meiner erziehung immer erreichen wollte(offenheit, selbstbewusstsein, unabhängigkeit und entdeckerdrang).
manchmal denke ich sogar, dass wir uns einfach zu ähnlich sind.
auf jeden fall vielen dank.
Hallo Martina,
auch wenn die Diskussion schon ein bisschen her ist und du vielleicht schon in Südafrika bist, wollt ich nochwas dazu sagen. Also man muss immer daran denken, dass man in einen andere Mentalität kommt und die Leute dort jemanden immer pflegen wie eine eigene Tochter/Sohn behandeln. Manchmal sagen ja auch Eltern schon zu sehr guten Freunden der eigenen Kinder , dass sie wie eigene Kinder sind. Zu mir sagt meine hostmum auch my little daughter, wenn ich ihr eine e-mail schreibe, weil es einfach in Indien üblich ist jeden Gast wie ein Familien mitglied zu behandeln. Ich denke, dass es in Südafrika vielleicht ähnlich oder genauso ist. Also vielleicht solltest du es deinen Mama mal so erklären(falls du noch nicht gefahren bist und deine Mama immer noch ein bisschen Angst hat) Ich kann deine Mama aber schon verstehen, denn ich würde mir ja auch ein bisschen blöd vorkommen, wenn jemand zu meiner mama mama sagen würde. Aber ich freu mich total für dich, dass du eine so liebe Hostmum hast, die gleich deiner Mama alles erklärt und das so schön macht. Hat sie von den Problemen mit der Sache gewusst, oder hast du ihr etwas erzählt?
Naja ich wollte dass nur sagen, weil mich dass ein bisschen beschäftigt hat, ich hoffe es stört niemanden.
Lg corinna
Mein Bruder ist gerade für ein Jahr nach Nordnorwegen, meine Mama war genau wie deine TOTAL eifersüchtig. Mein Bruder hat dann mit ihr ein längeres Gespräch geführt, sagte, dass niemand sie ersetzen könne, versprach ihr, jeden Abend ins MSN zu gehen und -ping- meine Mama beruhigte sich. Mach ihr einfach klar, dass sie für dich was wirklich besonderes ist! Viel Glück!
Liebe Tina,
ich glaube, dass deine Muter nicht eifersüchtig ist, sie ist nur irritiert, das ihr so ganz, ganz kleines Mädchen nun soweit weg geht - gestern noch wart ihr im Kindergarten und wir (Mütter) haben die Laternen gebastelt und die tollsten Adventskalender hergestellt - und nun zieht ihr aus… Dabei vergessen wir wie alt ihr eigentlich schon seid… UND was wir in dem Alter gemacht haben - davon möchte ich nun doch lieber nicht berichten…
… ich würde so etwas wenigstens zu dir sagen … und sage es meinem Sohn ;.)) weil ich Heimweh vorbeugen möchte - also wenn schon, dann bitte auch durchhalten - steckt ganz klar dahinter - ich fand das damals ziemlich krass von meiner Mutter - und bin aus Trotz erst recht ein Jahr geblieben ;.)) Ich war in den USA - gleich zweimal, einmal sechs Wochen zum Testen und dann ein Jahr!
Danach, schon ein paar Jahre später, hatten wir insgesamt 12 Jahre au-pairs → und was ich immer ganz klar an den au-pairs und mir (übrings auch meiner Schwester) erkennen konnte, war, dass es keine unabhängigere Charakterbildung geben konnte! Frei von Freundinnen (wovon ich heute noch 2 habe - die sogar Patentanten meiner Söhne sind - nichts geht also verloren konnte ich mich, und die au-pairs schon lange, entwickeln - und endlich mal tun wozu ICH Lust hatte! Das war eine ganz besondere Freiheit - und meine Mutter - die ganz bestimmt und ganz wirklich nur das Beste für mich wollte war auf Telefon- und Briefabstand - so MUSSTE ich (manchmal auch leider) selbst entscheiden, was wohl das Beste für mich ist!
Für mich und meine Mutter und auch so ziemlich alle au-pairs war es immer die beste Idee sich nach der Halbzeit zu besuchen - meiner Mutter hat das damals ganz schön viele Mühen gekostet die Reisekosten aufzubringen - und so war es noch umso schöner für uns - eigentlich der Beginn unserer heutigen Freundschaft…und sie respektiert mich, ist selber Englisch Lehrerin aber stutzt über mein „American-English“ über meine Redewendungen und wie leger ich mich unterhalte - das ist glasklar der Vorteil zu denen, die nur mal so im Ausland waren, für ein paar Wochen…
Gib deiner Mutter also ein wenig Zeit, spann sie ein in deine Vorbereitungen, und lass sie daran teilnehmen - heißt dass du viel mit ihr darüber sprichst - auch ein Segment des „erwachsen werdens“ zu erkennen, dass man nicht nur sich selber wichtig ist und die Mutti das immer schlucken muss, sondern sich mitteilen und zeigen, das MAN DAS ALLEINE KANN - auch wenn sich das ein wenig nach Ernie + Bert anhört - für Mütter ein enormes Signal - das man es ENDLICH verstanden hat … und lass Zweifeln - die du sicher hast - Spielraum, alles müssen Mütter auch nicht wissen
) man kann auch schriftlich was nachfordern, z. B. die Pille, die Adresse vom netten Freund, ich fand mal ein Ü-Ei super klasse (das den Seeweg angetretten hatte - und dessen Figur ich noch heute besitze
, sogar eine Busfahrkarte aus good old Germany war interessant… und meine Mutter hat mir sogar Bewerbungadressen geschickt… was heute dank e-mail ja noch einfacher ist…
Den Takt der e-mails und simsen solltest aber du bestimmen - sonst sitzt du jeden Abend da und MUSST deiner Mutter schreiben… Mein Tipp: vermeide jede Regelmässigkeit! … aber einmal die Woche schon ein kleines Lebenszeichen…
Ich wünsche dir auf jeden Fall jede Menge Spass
Liebe Grüße
Katy