Weltwärts- entwicklungspolitischer Freiwilligendienst

Hallo!

Da dieses Forum ja in Sachen Freiwilligendienst noch etwas mager ist, dachte ich mir, das ganze mal ein bisschen zu erweitern.

weltwärts ist eine günstige Möglichkeit, für 6-24 Monate ins Ausland zu gehen und Entwicklungshilfe zu leisten. Der Dienst wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert, ansonsten durch Spenden finanziert. Dem Teilnehmer entstehen keine persönlichen Kosten.
Da es sich um einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst handelt, wird natürlich nur in Entwicklungs- und Schwellenländer entsandt (also vor allem Lateinamerika, Afrika, Südostasien). Die aktuelle Liste der möglichen Länder findet man hier: http://www.weltwaerts.de/weltwaertsGehen/laender/index.html
Aufgrund unruhiger Sicherheitsverhältnisse kann es jedoch sein, dass einige Länder von keiner Organisation angeboten werden.

Hier kurz die Rahmenbedingungen:

*  Alter von 18 bis 28 Jahren und gesundheitliche Eignung für den Auslandseinsatz
* Interesse an den Kulturen und Lebensverhältnissen in Entwicklungsländern
* Bereitschaft zur engagierten und tatkräftigen Mitarbeit in einem Projekt der Entsendeorganisation und zur Teilnahme an dem fachlich-pädagogischen Begleitprogramm
* Hauptschul- oder Realschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung, Fachhochschulreife oder Allgemeine Hochschulreife oder vergleichbare Voraussetzungen
* Deutsche Staatsbürgerschaft oder ein entsprechendes Aufenthaltsrecht
* Gute Grundkenntnisse einer der Sprachen im Gastland

Freiwillige verpflichten sich, an allen begleitenden Veranstaltungen teilzunehmen (12 Vorbereitungstage, 5 Tage als Zwischenseminar vor Ort, 5 Tage nach der Rückkehr und 3 von der Entsendeorganisation flexibel einsetzbare Tage) sowie regelmäßige Berichte und eine abschließende Projektbeschreibung zu verfassen.

Die Entsendeorganisationen stellen je nach Projekt gegebenenfalls weitere Anforderungen an die Bewerberinnen und Bewerber.

(von www.weltwaerts.de)

Außerdem sollten sich die Teilnehmer schon vor der Abreise für ihr Projekt engagieren, beispielsweise (und wahrscheinlich aus Sicht der Entsendeorganisationen am liebsten) durch das Sammeln von Spenden. Das Sammlen von Spenden und deren Höhe sind jedoch für die Auswahl der Teilnehmer nicht entscheidend.
Während des Dienstes erhalten die Teilnehmer 100€ monatlich an Taschengeld, außerdem freie Unterkunft (nicht unbedingt in einer Gastfamilie) und Verpflegung.

Die Einsatzbereiche sind vielfältig: Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft, Not- und Übergangshilfe, Umweltschutz, Wasser, Menschenrechte, Demokratieförderung, Jugendbeschäftigung und Sport.

Außerdem kann der Dienst als anderer Dienst im Ausland (ADiA) anerkannt werden.


Was haltet ihr davon?
Ich persönlich bin gerade dabei, mich für einen Dienst in Lateinamerika zu bewerben. Ich möchte jedoch nur für ca. 10 Monate weggehen (wg. Uni, Wohnung suchen etc.), das macht die Sache sehr schwierig weil die meisten Projekte 12 Monate dauern. Außerdem möchte ich keine kirchliche Organisation wählen, einfach weil ich nicht gläubig bin. Dazu kommt noch, dass manche Organisationen ein höheres Mindestalter, sehr gute Spachkenntnisse, etc. fordern.
Mittlerweile habe ich aber ein paar passende Organisationen gefunden und meine Anforderungen zurückgeschraubt, schaue mich jetzt nach Projekten weltweit um.

Gibt es noch jemanden, der momentan plant?

Ich bin grade mit weltwaerts in Suedafrika und mir gefaellts. Bin aber erst gut einer Woche hier :slight_smile:
Aus meiner Gruppe (AFS Afrika) sind zwei schon wieder zurueck, weil es in ihrem Projekt (Tanzania, Kindergarten) echt schlecht gelaufen ist.
Ich finde es generell super, aber man sollte sich darueber im Klaren sein, dass Projektbeschreibungen geschoent sind und so ein Freiwilligendienst allgemein doch etwas schwieriger ist als ein Schueleraustausch. Es ist schwieriger Leute/Freunde zu finden und man hat oft mit schwierigen Lebensumstaenden zu tun (Projektabhaengig). Zudem sind die Erwartungen der Tn hoch…man kann nicht die welt veraendern. Weltwaerts ist mehr Lerndienst als wirkliche Entwicklungshilfe.

Was meinst Du mit mehr Lerndienst? Lernst Du etwas dabei und wenn ja, was im besonderen,
oder lernen die Organisatoren etwas? :wink:
Wielange willst Du denn in Südafrika bleiben? Und was ist dort Deine Aufgabe?

Auf jeden Fall wünsche ich Dir viele neue und möglichst gute Erfahrungen!

@caröö. Hast Du auch Organisationen gefunden, die Leute jenseits der Altersgrenze 28 / 30 ins Programm nimmt?
Bei IFL gibt es zwar ein Programm " … bis 80 ", aber die Organisationen die dort gelistet sind (z.B AFS) gehen dann doch wieder von einer Höchstgrenze 30 Jahre aus. :confused:

Lieben Gruß

Die Teilnehmer lernen dabei…sie lernen eine andere Kultur kennen, andere Sichtweisen usw.
Die Freiwilligen geben natürlich auch etwas, aber für einen wirklichen Entwicklungsdienst sind die Qualifikationen der meisten “weltwärts” Leute viel zu gering (das ganze war zumindest auf meiner VB eines der Hauptthemen).
Ich bleibe 12 Monate in Südafrika und mache Ehrenamtlichen Entwicklung.
Danke für die guten Wünsche :slight_smile:

Hab oben im ersten Beitrag mal hinzugefügt, in welche Länder nicht vermittelt wird. Ich wollte eigentlich am liebsten nach Guatemala, aber das zählt eben auch zu den Ländern, die nicht angeboten werden…

2 Mädchen (Mariel und Ellen) aus unserem Kirchenkreis sind jetzt mit „weltwärts“ und dem „Nordelbischen Missionszentrum (NMZ)“ nach Argentinien und Brasilien gegangen. Beide gingen auf das Gymnasium, auf dem auch unsere Kinder sind und haben im Juni ihr ABI gemacht. Mariel war in der 11. Klasse auch in den USA. Allerdings nur für ein Halbjahr, weil sie sich zu spät entschieden hat. Hinterher hat sie es bereut. Sie war damals in der Nähe von San Francisco, bei amerikanischen Freunden ihrer Mutter.

Mariel wird jetzt Kinder in einem Armenviertel in Buenos Aires (Argentinien) betreuen.
Ellen wird sich in einer Kirchengemeinde in Belem (Brasilien) engagieren.

Beide führen einen Blog. Vielleicht hat ja der ein oder andere Lust, dort mit zulesen, um mehr über das „weltwärs“ Programm zu erfahren:
Mariel http://buenosairesymariel.blogspot.com/
Ellen http://ellenembrasil.blogspot.com/

Viele Grüsse

Kirsten

Hallo zusammen,

ich mache gerade über das weltwärts meinen Zivildienst in Thailand. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja mal vorbeischauen!! http://offenegrenzen.org/ Ich glaube für 2011 sind noch nicht alle Stellen vergeben;)

lg jakob