Welche Organisationen könnt ihr empfehlen?

Hallo!
Ich möchte/werde 2022/2023 (11 Klasse) ein Auslandjahr in den USA machen. Die Angebote kommen zwar erst im Mai raus, aber ich möchte mich langsam mal entscheiden bzw. meine Liste von möglichen Orgas einschränken. Deswegen frage ich euch mal. Welche Organisation könnt ihr empfehlen. Welche positiven oder negativen Erfahrungen hattet ihr mit eurer Organisation? (Der Preis ist egal, heißt es kommen große und kleine Organisation in Frage!)
Danke im Voraus für die Antwort :slight_smile:

Liebe Oliwia,

grundsätzlich empfehle ich immer gerne die AJA Organisationen (Schüleraustausch-Organisationen im AJA). Die großen gemeinnützigen Orgas investieren immer viele personelle Ressourcen in die Betreuung und sehen einen potenziellen Gastfamilienwechsel nicht als möglichst einzusparenden Kostenfaktor. Außerdem kontrollieren die Mitglieder des AJA ihre Programmqualität gegenseitig, was meiner Meinung nach die Qualitätskontrolle verbessert. Auch im Vergleich zu Organisationen, die „Externe“ beauftragen ihnen ein Gütesiegel auszustellen. Einige der AJA-Organisationen sind außerdem Mitglied der Initiative Transparente Zivilgesellschaft. Das heißt sie veröffentlichen ihren Haushalt und verpflichten sich eine übersichtliche Webseite zu haben.

Außerdem empfehle ich dir, persönliche Erfahrungsberichte stark zu hinterfragen, weil diese immer die Berichterstatter selber immer im möglichst positiven Licht darstellen. Außerdem sind sie vereinzelt nicht repräsentativ. Besser ist es, auf einer neutralen Seite wie ausgetauscht.de (die meisten anderen Seiten werden von einzelnen Orgas direkt gefördert), die Anzahl der negativen/positiven Erfahrungsberichte der letzten Jahre zu zählen.

Ein weiterer Indikator für eine gute Organisation ist das Länderangebot. Eine Organisation, die bspw. nur Englisch sprachigen Austausch anbietet, geht es wahrscheinlich tendenziell vor allem darum, möglichst viele Teilnehmende unter Vertrag zu nehmen. Warum sollte eine Orga auch ein Land wie Bosnien anbieten, wenn bei Jugendlichen kein regelmäßiges Interesse an dem Land besteht? Wenn eine Organisation aber dafür explizit wirbt, auch in exotische Länder zu gehen, ist sie wahrscheinlich wirklich davon überzeugt, das Austausch überall bereichernd sein kann. „Überzeugungstäter“ erkennst du und deine Eltern auch ganz schnell bei den Kennenlerngesprächen bzw. Bewerbungstreffen.

Falls du konkreten Input zu einzelnen Orgas oder Programmen haben möchtest, schreib mir gerne eine Mail (Kontaktfeld im Account-Namen).

Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.

Liebe Grüße
Elias Wille

Hey, mein Name ist Marina und ich war 2015/16 im Ausland (habe gerade diese Seite wiedergefunden). Zwar ist mein Austausch jetzt etwas länger her aber ich war damals bei mehreren Organisationen und habe seitdem auch oft mit anderen gesprochen die entweder gegangen sind oder ins Ausland gehen wollten.
Ich habe damals eine Excel-Liste erstellt in welcher ich für jede Organisation vermerkt habe was sie anbietet und wie viel sie kostet.

Die erste Organisation die ich dann tatsächlich getroffen habe war AFS, da ich mich für das PPP beworben habe. Leider hat sich bei dem Auswahlwochenende herausgestellt das die Organisation oder zumindest der lokale „Branch“ der Organisation nicht sehr gut organisiert waren… Bei dem Infogespräch mit den Eltern am Ende haben die AFS-Leute dann ein paar komische Kommentare von sich gegeben, weshalb aus meiner Gruppe viele zu der Schlussfolgerung gekommmen sind, dass sie nur im Falle eines Stipendiums mit AFS gehen würden.

Anschließend war ich bein EF, aber die Organisation war damals die Teuerste und ich hatte das Gefühl als wären ich bei EF nur eine weitere Nummer im System, da die Organisation so groß ist. Ein anderer Austauschschüler an meiner High School hatte aber eine gute Erfahrung mit EF.

Dann war da noch Leah, eine weitere deutsche Austauschschülerin an meiner High School. Ihre Organisation war Open Door International und obwohl ihr Austausch generell erfolgreich war, hatte sie viel weniger Kontakt mit ihrer Organisation während ihres Austausches als ich. Bei AIFS musste meine Betreuerin (Local Coordinator) sich alle zwei Wochen bei mir erkunden ob es mir gut geht und sich monatlich mit uns treffen. Das heißt wir sind dann mit ihr ins Museum, hatten eine Halloween-Feier oder sind einfach zu einem Coffee Shop.

Meine Organisation war damals AIFS (nicht AFS!) und ich habe mich vor und während meines Austausches sehr sicher mit ihnen gefühlt (meine Eltern genau so). Sie waren immer für mich da, waren organisiert und hatten offensichtlich viel Erfahrung. Dieses Jahr ist mit Covid alles etwas anders, aber ich weiß von einer Bekannten (die jetzt wegen Einreisebestimmungen nicht ihren Austausch machen konnte), dass sich AIFS sehr anstrengt seine Austauschschüler auf dem laufenden zu halten und ihnen trotzdem zu ihrem Austausch zu verhelfen.

Obwohl es vielleicht erst einmal gut klingt wenn irgendwo „gemeinnützig“ steht, ist dies leider keine Garantie für einen guten Aufenthalt.
Du könntest noch auf „Deutscher Fachverband High School“ nachschauen?

PS: Pass bitte auch mit Rotary auf, eine Freundin hatte damals eine ziemlich schlechte Erfahrung mit denen…