Ich bin jetzt schon 7 Monate in Lateinamerika. Ich habe schon einen Gastfamilienwechsel und viele schwierige Tage hinter mir. Aber es gab auch viele schoene Momente. Aber ich glaube mein Austauschjahr ist nicht mehr produktiv. Ich verschlafe fast den ganzen Tag und habe manchmal gar keine Lust auf gar nichts. Ich ziehe mich die meiste Zeit in meinem Haus zurueck. Selten gehe ich mal raus. Es ist nicht so dass ich keine Freunde haette, aber ich wuerde mich am liebsten einfach total einkapseln. Ich esse oft und viel aus Langeweile und nehme deshalb zu. Eigentlich wollte ich ein Austauschjahr in einem ganz anderen Land machen. Und weil das nicht geklappt hat musste ich mir eine Alternative suchen. Und dann habe ich mich spontan fuer irgendein Land entschieden. Es ist nicht mein Traum gewesen hierher zu kommen…
Ich bin in einem Lateinamerikanischen Land. In meiner haesslichen kleinen Stadt kann ich nicht einfach mal spazieren gehen oder joggen, weil ich sonst ueberfallen werde. Es gibt keine Orte, wo man sich mit Freunden treffen koennte. Und in den Ausgang komme ich auch nicht mehr, weil jetzt das Jugendschutzgesetz verstaerkt wurde, und die Polizei besser kontrolliert. Ich habe das Gefuehl meine Zeit zu verschwenden. Aber dann sehe ich andere Austauschschueler in meiner Stadt, die anscheinend gluecklich sind und sich ganz viele Freunde gefunden haben und sehr aktiv sind. Und dann denke ich wieder, dass ich es nicht auf die Reihe kriege, weil ich Angst habe zu Leben also Angst habe Risiken einzugehen. Und vor allem fuehle ich mich so unsicher, weil ich stark zugenommen habe.
Ich glaube, das Einzige, was mich noch zurueckhaelt abbzubrechen ist meine Gastfamilie, die ich wirklich liebe, und ich weiss ich wuerde mich dafuer hassen diese wertvolle Zeit mit ihnen einfach weggeworfen zu haben…Andererseits will ich fuer sie auch keine Last sein, da ich wohl nicht so ein guter Austauschschueler bin…
Hey, ich bin Anni.
Mir ging es ganz genau so!
Ich bin im Februar aus Texas zurück gekommen.
Ich bin in einem Vorort von Houston gelandet, im reinsten Ghetto!
Meine erste Gastfamilie war der blanke Horror! Mir ging es genau wie dir und ich habe 10kg zugenommen - in 3 Monaten. So lange hat es gedauert, bis ich meine Fam wechseln durfte, meine Eltern mussten mit Klage und Anwalt drohen und meine Schule musste Druck machen… Aber genug davon!
Die zweite Fam war echt ein Traum und ich vermisse die Zeit sehr.
Aber Freizeitaktivitäten und Freunde war bei mir auch schwer. Alle waren in irgendwelchen Teams und haben sich voll darauf konzentriert. Mir wurde gesagt, ich könnte in kein Team als Austauschhüler…
Demnach hing ich auch nur alleine rum.
Ein Schulwechsel wurde mir verboten.
Ich habe das alles auch als reinste Zeitverschwendung gesehen. Dazu kam noch, dass ich besser Englisch gesprochen habe, als alle anderen in meinen Classes, weil das alles nur illegale Einwanderer aus Mexiko waren…
Und mir war klar, dass ich all die Erfahrungen auf die ich gehofft habe (Freunde für’s Leben, tolle Schulerfahrung, Teams, Partys etc) eh nicht mehr machen werde.
Ursprünglich wollte ich auch nach Australien und habe mich dann leider für die USA mit Travelworks entschieden
Im Februar konnte ich mich endlich dazu durchringen, abzubrechen und ich muss sagen:
Die beste Entscheidung meines Lebens! Ich bin so überglücklich, aus diesem ganzen Scheiß raus zu sein.
Ich persönlich kam mir auch einfach nur als Last meiner Gastfamilie vor, so finanziell gesehen. Muss nicht so gewesen sein, aber das hat mich doch auch irgendwo immer runtergezogen.
Wie auch immer, ich kann dir nur empfehlen, abzubrechen, wenn es dir genau so geht, wie es mir ging.
Ich stehe auch immer noch mit vielen anderen ATS in Verbindung und es macht mich echt traurig, wenn ich sehe, dass die alle Cheerleader und Football-Player sind und viele Freunde haben, auf Partys gehen, viele Familienaktivitäten haben usw.
All das, auf dass auch ich gehofft habe.
Schade um das ganze Geld.
Hey
Das klingt echt alles nicht so gut… Aber wenn ich so drüber nachdenke, glaub ich, dass ich persönlich nicht abbrechen würde. Auch wenn die ganze Situation schwer ist. Ich glaube zwar, dass du es nicht unbedingt bereuen würdest, wenn du jetzt abbrichst, aber es ist warhscheinlich die klügere Entscheidung, das Jahr einfach durchzuziehen!
Es war wohl einfach nicht das Jahr, das man sich erhofft oder erwartet hat, aber es sind sicher auch einige schöne Erlebnisse dabei oder? Und ein Auslandsjahr ist doch auch eine Herausforderung, eine scheiss-große Herausforderung, und ich finde, der sollte man sich stellen, egal wie schwer es ist. Es ist doch schön, dass du jetzt eine nette Familie hast, dass du Freunde hast, Leute mit denen du dich gut verstehst!
Also, ich würde die ganze Sache nochmal überdenken und nicht alles hinschmeißen, und vllt probieren, deine Einstellung gegenüber deinem ATJ zu ändern… Ich kann mir echt vorstellen, dass es hart ist, vor allem, weil es so ein schwieriges Land ist! Und es klingt schrecklich, nicht raus zu können, weil es für dich zu gefährlich ist und so. Aber so ist dieses Land nun mal, und bei einem Austausch ist es eben so dass man das Land so kennenlernt und damit lebt… Jedenfalls denke ich, dass es das Richtige ist, das Jahr bis zum Schluss durchzuziehen und dann stolz und mit einem guten Gewissen heimzufahren, auch wenn es teils eine schwere Zeit war! Außerdem ist es besser nach Hause zu kommen und zu sagen: Es war schwer aber ich hab’s geschafft und genieße es jetzt wieder zu Hause zu sein! als: Es war schwer und ich hab mich und die Zeit im Ausland aufgegeben!
Tut mir Leid, ich glaub ich hab grade ziemlich wirr geschrieben, ich hab nur alle meine Gedanken aufgeschrieben und probiert mich in deine Lage hineinzuversetzen. Und dir gesagt, wie ich wahrscheinlich damit umgehen würde… Sorry wenn das teilweise ein bisschen hart klang
Wünsche dir jedenfalls Viel Glück und ich hoffe, du triffst die richtige Entscheidung, welche es auch immer sein wird
Sag Bescheid, wie du dich letztendlich entschieden hast