Verlängerung ATS USA

Hallo hr lieben,
Hat jemand von euch Erfahrung oder kennt jemanden der jemanden kennt der jemanden kennt…über eine Verlängerung des Austausches?
Hintergrund ist, dass meine Tochter sich für ein Halbjahr angemeldet hatte und sie jetzt das ganze Jahr bleiben möchte.

Sie wird im Sommer 16 J alt und geplant hätte sie das Schuljahr der 11e Kl. abgeschlossen und im 2024/25 in die 12e gekommen. Bei Verlängerung kommt sie 2024/25 in die 11 Klasse.

Ich bin mir nicht sicher was ich entscheiden soll. Sie möchte jetzt bleiben weil sie viel Spaß hat aber was wenn sie ihre Situation nicht richtig einschätzt? Es wird erzählt, die Kinder verspüren ungefähr im dritten Monat echtes Heimweh aber so lange können wir gpr den Antrag nicht warten. Und was wenn sie ihre Entscheidung bereut sobald sie dann zuhause ist und der „good old german Alltag“ startet?
Wie seht ihr das Ganze? Und fällt ihr nicht nach so langer Zeit der Anschluss schwerer?
Würde mich auf Antworten freuen.
VG
Christina

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Liebe Christina

Wir haben uns genau die gleiche Frage gestellt. Zuerst 1 Jahr, kurz darauf kamen Zweifel auf, ob ein Semester vielleicht besser wäre. Schlussendlich sind wir wieder bei einem Jahr gelandet.
Ich halte es für wichtig, wie Deine Tochter sich einschätzen kann bezüglich des Anschlusses nach dem Schulaustausch.
Habe ich das richtig verstanden, dass sie sich jetzt gerade im Austausch befindet?

Ich kenne mich nicht aus, wie einfach, oder es überhaupt möglich ist, ein begonnenes Jahr zu verlängern. Das würde ich zuerst abklären.

Wir haben uns abgesprochen und uns für ein Jahr entschieden, weil wir überzeugt waren, bis man wirklich in der Kultur ankommt und es mit der Sprache funktioniert, vergehen 4 bis 5 Monate. Bei einem Semester wäre dann aber der Spass vorbei und muss nach Hause. Das war für uns der Hauptgrund. Natürlich, wenn es gar nicht geht, kann man das Ganze abbrechen. Das ist immer eine Option.

Bei Euch ist es aber genau umgekehrt. Ob nach einem Jahr der Anschluss schwerer ist, als nach einem halben Jahr, ist wahrscheinlich individuell. Schwer zu sagen.
Ich bin gespannt, was Du herausfinden kannst und wie Ihr Euch entscheidet. Wir halten das immer im Hinterkopf, dass man immer abbrechen kann.

Ich drücke Euch die Daumen, dass ihr für Euch den richtigen Weg findet. :four_leaf_clover: :four_leaf_clover: :+1:

Lieber Gruss
Domnick

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Hallo Domnick,
die Verlängerung seitens unserer Organisationen ist-gegen Aufpreis- möglich. Die werden alles in die Wege leiten und sogar das Visum verlängern.
Ich habe selbstverständlich zuerst abgeklärt ob die GF überhaupt willig ist, sie für ein weiteres Semester aufzunehmen, denn die hatten sich auch bewusst nur für eins beworben. Deren Denkweise hatte aber eher mit dem möglichen schwierigen Verhältnis mit dem ATS zu tun, was aber hier nicht der Fall ist.
Er hat sogar in der Schule angefragt ob der Verlängerung etwas im Wege stehen würde, aber sie waren einverstanden.
Somit ist es eher eine „ich“ Entscheidung und ich möchte die bestmögliche treffen.
Und es stimmt. Die Zeit rennt vorallem für unsere Kinder im Austausch wo soviele neue Eindrücke ihr Leben beherrschen. Denn für mich schleicht die Zeit sehr langsam dahin.
Wird deine Tochter wenn sie zurück ist. die Klasse überspringen oder wird esxauch ein gap Jahr wie bei uns?
Vielen Dank und Gruß
Christina

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Hallo Christina

Aber das sind ja alles gute Vorzeichen. Die Orga macht mit und die Familie wäre auch dazu bereit. Ich denke, deine Tochter macht vieles richtig und du kannst stolz auf sie sein.
Abgesehen von der finanziellen Belastung, wie meinst, du es ist ein „ich“ Entscheid? Dass du dich entscheiden musst/willst? Deine Tochter möchte es ja gerne so, wie ich das herauslese.

Meine Tochter wäre jetzt in der 11. Klasse. Sie wird im Sommer 2024 in dieselbe Klasse zurückkehren und in der 12. Klasse einsteigen. Sie könnte aber auch die 11. Klasse wiederholen. Ihr war es aber wichtig, auch wegen des Anschlusses in ihre alte Klasse zurückzukehren und nicht nochmals von Neuem beginnen. Sie ist sich bewusst, dass das sicher nicht einfach sein wird und ein grosses Engagement ihrerseits voraussetzt. Wir haben dies auch mit der Klassenlehrerin besprochen und sie sieht in ihrem Fall keine grossen Probleme. Natürlich wird sie in den ersten 3 bis 4 Monaten nicht die gewohnten Leistungen abrufen können, aber danach sollte sie wieder auf dem normalen Level sein. Falls nicht, dann wird halt wiederholt.
Ich empfinde, dass ein erfolgreicher Austausch viel wertvoller ist, als wenn man halt eine Klasse wiederholen müsste.

Spielen deine Gefühle eine Rolle bei der Entscheidung. Also das Vermissen und die Sehnsucht? Das stelle ich mir schwierig vor, wenn sie zurückkommt.

Ach ja, mir geht es genauso. Wie sehr würde ich die Zeit vordrehen und es wäre schon Frühling. Trotzdem möchte ich aber die Zeit für meine Tochter anhalten. Daher würde ich meine Bedürfnisse immer hinten anstellen. Ich denke, das kommt um ein Vielfaches zurück. Und einen Abbruch ist immer möglich.

Das ist aber aus der Ferne immer schwierig zu urteilen. Wie erwähnt spielen natürlich auch andere wichtige Umstände eine Rolle. Das ist kein Schnäppchen und mir völlig bewusst.

Wenn es finanziell passt, höre auf deine Tochter und denke nochmals an die Gründe und Argumente, welche ausschlaggebend für deine Entscheidung damals waren. Hättest du sie, wenn sie zu Beginn schon 1 Jahr wegwollte, zugestimmt?

Wenn ja, wieso nicht verlängern? :slight_smile:

Lieber Gruss
Domnick

Hallo Christina,
Schön, dass bei euch alles gut gelaufen ist. Freut euch darüber! Es gibt leider auch andere Fälle.

Wenn deine Tochter es möchte, die Gastfamilie und die Gastschule einverstanden sind, die Orga mitspielt und ihr kein Problem mit dem Aufpreis habt, lass sie es machen. Selbst wenn Heimweh aufkommt, ist diese liebe Familie bestimmt für sie da.

Was sind deine Bedenken, wenn sie verlängert? Hat es nur mit der deutschen Schule zu tun?
Sicherlich ist sich deine Tochter bewusst, dass sie ein Jahr zurückgestellt wird. Aber für mich hört sie sich eh jung an, wenn sie erst nächsten Sommer 16 wird und jetzt in der 11. Klasse wäre.
Bei uns kenne ich mehrere Fälle, wo Kinder dank Corona den Anschluss verpasst haben und deshalb ein Jahr wiederholen. Da hat sie doch die schönere Begründung.

Wenn sie ein Jahr Auslandsaufenthalt macht, ist das kein vergeudetes Jahr!

Frag sie nochmal, ob ihr der Nachteil in Deutschland bewusst ist und lass sie entscheiden. Ein Stückweit müssen wir leider loslassen und die Kinder ihr Leben in ihre Hände nehmen lassen. Sie müssen auch lernen, mit ihren Entscheidungen zu leben.

Alles Gute!

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Lieben Dank für deine Antwort.
Die Familie in der sie gekommen ist, ist wirklich furchtbar lieb und meine Tochter hat sie um ihren kleinen Finger gewickelt…
Sie möchte bleiben und ich möchte es ihr ermöglichen trotz Kosten.
Und hoffe unsere Beziehung bleibt so eng wie vor dem Austausch…
Uff. Loslassen Ist schwierig.
Lg.

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Liebe Christina

Hey, das ist doch ganz normal, dass das Loslassen schwierig ist. Ich finde es wunderbar, dass du das deiner Tochter ermöglichen willst. Wie mum-of-2 erwähnt hat, ist das Jahr kein vergeudetes Jahr.

Und wenn es doch schwerfällt, dann melde dich doch einfach hier. Es gibt sicherlich viele Eltern, welche das Gleiche schon durchgemacht haben und hilfreiche Tipps geben können.
Ich glaube nicht, dass eure Beziehung weniger eng sein wird wie früher. Sie weiss sicher, wer ihr das ermöglicht hat und an sie glaubt.
Aber ich verstehe dich natürlich sehr gut. Ich hatte von Anfang an Bedenken, was für eine Tochter oder eben eine Junge-Frau zurückkommt.
Wir hatten auch Bedenken, wenn die Familie dort ihre Aufgabe besser macht als wir in all den Jahren. Auch ihr Spruch vor ein paar Tagen, dass sie nicht mehr nach Hause will, hat uns getroffen. Wir kennen ihren Humor und wissen, dass sie auf diesem Weg sagen wollte, dass es ihr hervorragend geht. Trotzdem ist da natürlich immer ein bisschen Wahrheit dabei. Ich weiss, sie wird wieder nach Hause kommen. Sie wird ihre Schule/Matura abschliessen - danach, ja danach rechne ich aber auch damit, dass sie eine Möglichkeit sucht, ein Auslandssemester/Studium zu planen. Sie ist dann erwachsen und kann das natürlich versuchen. Diese Gedanken sind immer präsent und oft denke ich mir, ob wir sie mit dem ATJ fast dazu ermutigen.

Aber ist es das nicht, was wir wollen? Dass sie stark und unabhängig werden. Dass sie fähig sind, ihr Leben eigenständig zu planen und ihren gewünschten Weg gehen. Das war immer unser Wunsch, seit Geburt.

Aber ja, das Loslassen ist schwer und ich vermisse sie unheimlich und da sind wir im selben Boot. Ich fühle mit dir und verstehe dich sehr gut.

Hast du vor, nach dem Austausch mit ihr die USA zu besuchen? Wir planen 1 Jahr, nachdem sie wieder zu Hause ist nach Japan zu reisen. Vielleicht können wir so auch einen kleinen Teil von ihrem Leben in Japan verstehen oder sehen.
Die GF hat uns jetzt schon dazu eingeladen.

Christina, melde dich, wenn du seelischen Beistand brauchst :four_leaf_clover: :hibiscus: :sunny:

Lieber Gruss
Domnick

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Lieber Domnick,
Du sprichst mirxaus der Seele. Es hat viel mit meinen Gefühlenn und Unsicherheiten zu tun. Je mehr Tage vergehen, spüre ich auch woher diese Ängste kommen. Dass sie ja vielleicht dort glücklicher mit der traditionellen (Gast-)Familie ist in Gegensatz zu unsere wo sie ohne Vater aufwächst. Schlimm dass ich sowas ausspreche aber ist ein wunder Punkt bei mir.
Danke für den Vorschlag mich hier „auszuweinen“, den ich dankend annehme. Man fühlt sich besser mit Menschen die im selben Boot sitzen.
LG . Christina

PS. Eine Reise in die USA wäre super und ich denke täglich darüber nach, hängt aber von der Zeit ab ( bis wann die ATS noch im Land bleiben dürfen) und vom lieben Geld :unamused:…wie mit allem. Aber wenn möglich und meine Tochter es auch will, werde ich es machen. Aber die Idee ein Jahr dabach ist auch schön…vielleicht noch besser :blush:

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Liebe Christina

Kann dir so sehr nachfühlen. Für dich muss es ja noch schlimmer sein als alleinerziehende Mutter loszulassen. Fühl dich umarmt…
Ich habe eine Frau und kann viel mit ihr darüber reden. Trotzdem haben wir unsere Tochter etwas „später“ bekommen. Und die Vorstellung, dass der Gastvater mit 34 Jahren näher an der Jugend ist, oder fitter und agiler, macht mich auch nachdenklich. Aber ich weiss auch, dass das alles keine Rolle spielt.

Wir lassen sie ja gehen, damit sie etwas anderes kennenlernen. Da spielt auch eine andere Familienform eine Rolle und vieles mehr. Ja, vielleicht ist hier ein Vater, was ihr vielleicht so sehr gefehlt hat. Jedoch merkt sie auch, was du alleine all die Jahre für sie gemacht hast. Alles alleine zu bewältigen und ihr zusätzlich noch einen so grossen Traum zu erfüllen, wird sie sicherlich umso mehr schätzen, wenn sie nach Hause kommt.

Für uns ist es klar, dass wir sie nicht besuchen gehen, während dem Auslandsjahr. Das ist ihr Ding und das soll sie alleine starten und auch beenden. Es stand mal im Raum, dass wir sie abholen könnten. Doch auch hier sind wir davon weggekommen. Der Abschied und die Rückreise stelle ich mir als das schwierigste überhaupt vor. Auch diese Vorstellung schmerzt. Für sie ist das Jahr dann zu Ende und sie kann das nicht wiederholen. Ohne zu wissen, ob sie oder wann sie die Menschen dort jemals wiedersehen wird. Ich denke, dass dieser Teil des ATJ genauso wichtig sein wird. Der Heimflug mit all den anderen ATS, welche das Gleiche durchmachen, sich auszutauschen und vieles mehr. Dies wird ein Teil der Verarbeitung sein. Sie wird sich auf uns und ihre Freunde freuen, jedoch wird das wohl das Einzige sein.

Wir sind dann so glücklich und sie möchte vermutlich am liebsten wieder zurückfliegen :frowning: Doch das hat nichts mit uns zu tun, sondern am Traum, der jetzt einfach fertig und ein Lebensabschnitt beendet ist.

Aber wir bleiben stark und unterstützen sie weiter … wie immer :slight_smile:

LG
Domnick