ich schreibe hier, um sowohl Schülern als auch Eltern den Ratschlag zu geben, eine gesunde Skepsis bezüglich der Gast-Eltern zu haben.
Vor 2,5 Jahren habe ich (damals 15 bzw. 16 Jahre alt) über Intrax / Ayusa einen USA-Austausch nach Michigan gemacht. Dort wurde ich von meinem Gastvater regelmäßig sexuell missbraucht und heftig verprügelt. Ich war ja total abhängig von ihm und hatte große Angst, dass er mir etwas noch schlimmeres antut, wenn ich jemandem davon erzähle (er drohte mir damit).
Irgendwann habe ich mich in der Schule einem Lehrer anvertrauen können, dann hatte dieser Horror endlich ein Ende.
Es stellte sich dann heraus, dass er das auch schon mit einigen anderen Jungen gemacht hat, die er als Austauschschüler bei sich hatte. Er hat sogar Fotos und Videos von mir gemacht dabei, die wohl heute noch in entsprechenden Kreisen im Internet kursieren.
Was Eure Wahl der Gastfamilie angeht, ist blindes Vertrauen wahrscheinlich ebenso falsch wie totale Skepsis. Man muss halt ein wenig Vorsicht walten lassen. Was ich zum Beispiel jedem empfehle, die Namen von potentiellen Gastvätern mal im National Sex Offender Register einzugeben (http://www.nsopw.gov). Da steht jeder drin, der sich mal an Kindern oder Jugendlichen vergangen hat. Schade, dass es sowas nicht in Deutschland gibt!
Also, seid ein wenig vorsichtig und vertraut Euch sofort jemandem an, wenn Ihr auch eine schlimme Erfahrung machen solltet! Wer mir hier nicht glaubt (auch das musste ich erleben), das ganze ging damals auch durch die Presse in Muskegon. Hier der Link:
das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht so genau. Nachdem ich mich einem Lehrer anvertraut habe, wurde mein Gastvater von der Polizei verhaftet.
Meine Eltern kamen sofort mit dem nächsten Flug nach Michigan, ich bin dann mit ihnen zurück nach Deutschland. Da kam ich dann direkt für ein Vierteljahr in die Kinder- und Jugendpsychiatrie… da habe ich nichts mitbekommen von der Außenwelt.
Ich war stark traumatisiert… Leider sind die Bilder und Videos, wie er mich sexuell missbraucht, heute noch im Netz auf irgendwelchen entsprechenden Seiten. Ich habe das mitbekommen, weil bei einem Sexualstraftäter in Deutschland bei einer Hausdurchsuchung Kinderpornografie gefunden wurde und die Polizei versucht hat, alle Kinder zu identifizieren.
So nimmt der Missbrauch eigentlich nie ein Ende… dieser Mann hat mein Leben zerstört.
Vielen Dank für deine Antwort. Ich hoffe du bekommst weiterhin Hilfe und Unterstützung. Ich wünsche dir trotz allem ein erfülltes Leben mit lieben Menschen um dich herum.
Ja, ich habe ein tolles Umfeld, das mich unterstützt und stärkt. Aber bis heute verfolgt mich das Erlebte. Immerhin habe ich beruflich Fuß gefasst mittlerweile. Ich würde gerne eine Beziehung haben und eine Familie gründen, aber das ist alles sehr schwer für mich.