Und dann erschoss er unseren Nachbarn

Halloo,
ich hab da mal eine Frage.
Heute im PP (Praktische Philosophie Unterricht) haben wir über Gewalt gesprochen. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie sind wir dann auf die Todesstrafe gekommen…
Ich denke in diesen Punkt gibt es viele unterschiedliche Meinungen…
Ich persönlich finde die Todesstrafe nicht sonderlich nützlich. Denn, auch wenn ein Menschen 10 oder 1000 Menschen umgebracht hat, könnte ich nicht der Mensch sein, der ihm das selbe antut. Vielleicht könnte ich ihn dazu verurteilen, aber ich könnte niemals den Knopf drücken und der jenige sein, der ihn Hinrichtet…
Was denkt ihr dazu?

Naja das war jetzt eigentlich garnicht das, was ich fragen wollte:D
Wir haben dann auch noch darüber geredet, dass in manchen Staaten von Amerika ein ziemlich seltsames Gesetzt herscht. Wenn ich das richtig verstanden habe, soll das so sein:
Wenn irgendjemand unbefugt auf das Grundstück eines anderen geht und dort nach 10 sek nicht verschwindet, darf der oder die Grundstückseigentümerin den anderen erschießen.
Das find ich ziemlich krass!
Was denkt ihr dazu`?

Liebste Grüße
Isi

In Teilen haben sich die USA seit dem Wilden Westen nicht weiterentwickelt und einige staatsphilosophische sowie rechtliche Entwicklungen durch die aktive Trennung von der Alten Welt (Europa) verpasst.

RREbi

Hallo Isi,

in mehreren US-Bundesstaaten, darunter Florida und Texas, wurde von ein paar Jahren (unter der George W. Bush Regierung) ein neues Waffengesetz verabschiedet, das jedem erlaubt, zu seinem eigenen Schutz seine Waffe einzusetzen, wenn man sich bedroht fühlen sollte. Kommt der andere bei der Tat um, muss man nicht mit Strafen rechnen.

Man kann darüber nur fassungslos den Kopf schütteln. Die Definition von “Bedrohung” ist wohl genauso weit gefasst wie zu Zeiten des Wilden Westens.

Viele Grüße, Ute

Ich sage immer:

es gibt eine hochindustrialisierte und hochentwickelte Ostküste und es gibt eine hochindustrialisierte und hochentwickelte Westküste und alles was dazwischen liegt ist noch der Wilde Westen.

Bernd

und wie oft werden diese Gesetze dann in der Realität angewendet?

Hallo Bernd,

Florida würde ich eigentlich auch noch zu den Ostküstenstaaten zählen, nur war da halt Jeb Bush mehrere Jahre Gouverneur. Und zu seiner Zeit wurde das Gesetz verabschiedet.

Viele Grüße, Ute

An der Ostköste muss man halt noch immer zwischen Nord- und Südstaaten unterscheiden ^^
Manchmal merkt man es halt vielleicht noch etwas.

Aber doch irgendwie wahnsin, oder?
Mein Lehrer erzählte auch, dass mal ein Auslandsstudet erschossen wurde, weil er bei irgendwem angeklingelt hat, weil er sich verlaufen hatte, und der Man hatte dann so angst, dass er ihn erschossen hat. -> Selbstschutz.

Kann man nur mit dem Kopf schütteln…

Ähnlich wie US-Amerikaner den Kopf schütteln wenn sie erfahren, dass homeschooling in Deutschland nicht erlaubt ist…

RREbi

… oder wie wir/ihr unsre/eure Kinder mit SECHZEHN schon Alkohol trinken lassen könnt!!!

und dann der deutschen Familie politisches Asyl gewährt.

Bernd

Und es ist eine (neue) Möglichkeit, wie man ohne Green Card in die USA einwandern kann ;).

Viele Grüsse

Kirsten

Wenn man bei klarem Wetter über die Staaten, die im Inneren der USA liegen, fliegt, bekommt man eine eindrucksvolle Vorstellung davon, wie weit die Farmen auseinander liegen. Und wenn man sich vorstellt, in so einem abgelegenen Haus zu wohnen, dann kann man plötzlich den Wunsch nach einer Waffe zum eigenen Schutz etwas leichter nachvollziehen.
Niemand würde einen Überfall bemerken, geschweige denn zu Hilfe eilen und ein Entkommen ist auch nicht einfach, da das einzelne Farmhaus oft am Ende einer Stichstraße, die meilenweit vom Highway wegführt, liegt.
Die in Europa vorherrschende Dorfsiedlungsform ist dort nicht sehr häufig anzutreffen. Es sind dann schon immer kleinere Städtchen mit Kirche, Rathaus, Schule, Supermarkt und Tankstelle.
Vielleicht ist unter diesem Aspekt die heiße Diskussion um das Recht Waffen zu tragen verständlicher…für mich ist es das jedenfalls.
Rana

Ich bin selber Amerikanerin, aber ich finde es trotzdem doof, Leute zu erschiessen… auch wenn sie auf meinem Grundstück sind. Aber du bist in Amerika jetzt… dann kannst du schön merken, dass unsere Politik von Angst geherrscht ist. Leider ist es aber so. Wir haben viele Angst, und wollen und wollen uns vor allem schützen können. Es gibt auch noch viele Bären und Coyotes und so was in Amerika… mein Nachbar hat eine Waffe, nur damit er seine Vieh schützen kann. Ich habe schon Hühner zu einem Coyote vorloren.

Auch ich wohne in Deutschland recht abgelegen, und einen Einbruch wuerde hier mit Sicherheit niemand bemerken, und trotzdem kam ich bisher ohne Waffe ganz gut klar mit meinem Leben^

Was sollte ich mit soner Waffe im Notfall denn auch machen? Ich zumindest wuerde garantiert niemanden erschiessen weil er einbricht, und um jemandem gezielt im Stand nen Streifschuss oder einen nur ins Bein zu verpassen, dazu braucht man doch ne Menge Erfahrung.

Also auch wenn ich in einer aehnlichen Situation bin wie einsame Farmer in den USA… ich kanns nicht verstehen!

nun ja, die US Amerikaner können auch nicht verstehen, warum wir hier in Deutschland unsre Kinder mit 16 schon saufen lassen… (ich wurde so oft deshalb gefragt ob wir alles alkoholiker wären… Nun ja… auch wenn ich da jetzt nicht kulturell bedingt erklären könnte.)