Tochter bald wieder daheim

Meine Tochter ist in gut 40 Tagen aus den USA wieder zuhause.

In der vergangenen Tagen gab es von Eurovacances ein Elterntreffen, in dem wir auf die Rückkehr der Kinder „vorbereitet“ wurden. Es war recht informativ. U.a. wurden uns auch zwei Infozettel überreicht mit der Überschrift „Probleme mit den Eltern“ und „Probleme mit dem sozialen Umfeld“, in denen „Lösungen“ aufgeführt werden.

Eine Ehemalige (2008/2009) hat berichtet, dass sie sich bis heute immer noch nicht wieder zuhause fühlt und jetzt für 1 Jahr als Aupair nach Spanien geht. Sie hat das Fernweh total gepackt.

Vielleicht mögen einige Ehemalige hier berichten, wie es ihnen nach der Rückkehr ergangen ist und wie lange sie für ihr „Einleben in Deutschland“ benötigt haben und wie die Schulsituation nach „Überspringen“ einer Klasse hier war.

LG Anja

Hallo Anja, unsere Tochter kommt in 29 Tagen aus Argentinien zurück. Ich freue mich auch schon sehr darauf. Den Elternabend für die Rückkehrer hat unsere Orga auch vor zwei Wochen gemacht. Ich fand das auch sehr informativ und eine ehemalige Austauschschülerin hat von ihren Erfahrungen berichtet. Ich denke, wir müssen uns im klaren darüber sein, dass unsere Kinder in der Zeit schon sehr erwachsen geworden sind. Ich bin auch gespannt auf das Wiedereinleben…denn eigentlich will sie im Moment noch nicht wirklich wieder nach Deutschland, na ja einerseits schon, andererseits muss sie auch von vielem Abschied nehmen und viele Menschen zurück lassen, die sie so lieb gewonnen hat. Vielleicht schreiben hier ja mal ein paar Ehemalige über Ihre Erfahrungen, würde mich auch freuen…
Gruß
Annette

hallo,
ich bin zwar noch nicht wieder in Dtl., sondern noch in canada und das auch bis anfang august. ich werde die letzten drei wochen hier mit meine eltern verbringen, und ich bin jetzt schon sehr froh, dass wir nicht gemeinsam zurueckfliegen. ich denke ich werde spaeter wieder hierher kommen. vllt als studentin, work and travel oder auch fuer immer. die anderen dt. ATS die hier in der naehe sind wollen alle langsam nach hause, ich aber nicht. die meisten sind froh wenn sie wieder da. sie werden viel zuerzahlen haben und das wird wohl fuer laengere zeit nicht aufhoeren, ihr werdet wahrscheinlich irgendwann die nase voll davon haben. letztendlich kehrt dann aber wieder der alltag ein. nach spaetestens 2-3 monaten ist alles wieder gut. und , ich kann natuerlich nur fuer mich selbst sprechen, aber ich werde eine sehr viel nettere person sein, wenn ich wiederkomme, da man einfach lernt seine eltern zu schaetzen. was mich hier haelt sind eigentlich nur die menschen, gruende um nach Dtl. zurueckzugehen sind habe ich viel mehr, allerdings ueberwiegt diese freundlichkeit hier :slight_smile: man ist wer man ist, mit allen ecken und kanten, da es gerade die sind die einen von anderen unterscheiden, und die menschen wollen einen auch gar nicht veraendern. diese dinge die man in Dtl. einfach nicht finden kann, weil sie niemand kennt, sind die besonderen sachen die man nie vergisst und wegen derer nicht auch nicht weg will.
ich hoffe ich konnte haelfen
niky

Hallo Niky, vielen Dank für deinen Beitrag. Meine Tochter ist noch gar nicht weg und ich mach mir schon jetzt Sorgen - ich weiß das klingt total doof. Aber nachdem wir jetzt das sog. “Elternhandbuch” der Orga bekommen haben, in der drinsteht, dass man sich darauf vorbereiten soll, dass nicht mehr das Kind zurückkommt, das gegangen ist. Das ist mir ja schon klar, dass ein ATJ verändert, zudem “verpasse” ich ein Jahr der Entwicklung meiner Tochter und sie wird an dem ATJ wachsen. Nachdem ich mit den Returnees gesprochen haben und die nur meinten, dass es schrecklich war wieder nach Hause zu müssen, ist mir der Mut dann doch in die Schnürrsenkel gerutscht. Ich hoffe ich werde erstmal den Abschied gut überstehen und nicht die ganze Wohnung unter Wasser setzen - es sind ja noch 92 Tage.
Ich wünsche dir liebe niky noch einen wunderschönen Aufenthalt und einen guten Einstieg zuhause.

Viel Grüße
Anja

Hallo =)
Ich bin seit etwa 4 MOnaten aus Neuseeland zurück und wollte hier mal als jemand, der “wirklich” schon zurück ist berichten.
Ich denke der Moment, in dem man das Gastland wieder verlassen muss ist immer einer der schwersten jeden Austauschschülers. Egal wie sehr man sich nebenbei noch auf Deutschland freut, in dem Moment hätte ich alles, absolut alles getan um dableiben zu können.
Aber bei Ländern wie Kananda oder in meinem Fall Neuseeland gibt es Gott sei Dank noch einen megalangen Flug zwischen Abschied und Wiedersehen. Genug Zeit zum “sich selsbt wieder einsammeln” und wieder Vorfreude auf zuhause sammeln.
Der Moment, in dem ich am Flughafen dann meine Familie und Freunde wiedergesehen habe war einfach wunderschön und ich war so überwältigt, dass mir auch dort gleich nochmal die Tränen kamen.
Die ersten Wochen zuhause und in der Schule waren fürmich dann allerdings voller Enttäuschungen. Wenige haben sich wirklich für das interessiert, was ich erlebt habe, viele fragten aus Höflichkeit und ich wusste nie so richtig wie ich damit umgehen sollte. Meine Freunde hatten mit der Zeit auch zuhause ein neues Leben ohne mich aufgebaut, in dem ich zwar willkommen war, aber das Gfeühl hatte nicht mehr so recht reinzupassen.Zudem war ich sehr viel selbstständiger geworden und hatte in NZ sehr viel mehr Freiheiten, wodurch ich auch zu meinen Eltern ersteinmal wieder den Draht finden musste.
Kurzum, ich hatte das Gefühl ich hatte so gut wie alles (mega gute Freunde, 2. Familie) in NZ zurücklassen müssen nur um hierher zu kommen, wo ich auf einmal nichts von beidem mehr hatte.
Ich gab mir Mühe, die Offenheit, die mich in Neuseeland so weit gebracht hatte auch hier an den Tag zu legen, doch es fiel mir sehr viel schwerer. Das ein oder andere Mal wollte ich einfach nur noch im Fernweh (Heimweh?) versinken.
Doch natürlich kann auch so ein Zustand nicht ewig halten, selbst dieses Gefühlschaos schien Routine zu werden und ich hatte einfach die Nase voll davon.
Irgendwann hat es dann einfach Klick gemacht. Ich weiß nicht, was es ausgelöst hat, aber eines Nachmittags saß ich mit meinen Freunden beisammen und es war ein absolut toller Tag, wir hatten mega viel Spaß und so viel zu lachen, und seit dem läuft es für mich wieder richtig gut.
Ich will nicht sagen, dass alles ist früher, ich habe einen anderen Blick auf die Dinge bekommen, unternehme mit mehr vercshiedenen Leuten etwas…
Natürlich ist auch so nicht alles Friede Freude Eierkuchen, aber ich habe wieder Freunde, die auch hier wirklich für mich da sind und mit meinen Freunden in NZ skype ich regelmäßig. Ich bin immernoch relativ überrascht, dass das so gut funktioniert.
So, ich hoffe ich habe euch nicht allzusehr zugetextet.
An alle Eltern :wink: : Lasst euch allen Zeit, von jetzt auf gleich ist vielleicht nicht alles wieder super, aber es kommt, ganz bestimmt. :wink:
LG Simone

Hallo Simone, ich möchte mich als Mutter einer Austauschschülerin für deinen Beitrag bedanken. Unsere Tochter ist am Dienstag aus Argentinien wieder gekommen und auch bei uns war das Wiedersehen am Flughafen wirklich emontional und schön. Du hast Recht, man braucht etwas Zeit, um wieder zu Hause anzukommen und auch die Eltern müssen dem Austauschschüler diese Zeit geben. Es ist einfach nicht mehr wie vor dem Austauschjahr. Aber wir sind da zuversichtlich…danke für deine Offenheit.
Gruß
Annette

puuuuhh - heullll - ich will nicht dass sie geht - schluchzzzz!!!

Kein Problem :smiley: Freut mich wenn ich helfen konnte.
Was vielleicht auch noch wichtig ist nicht zu vergessen: Auch ohne Austausch ist das Leben nicht immer nur toll. Und mit meinen Eltern verstehe ich mich seit ich hier wirklich wieder angekommen bin sogar besser als vorher. Es bringt ihre Kinder total weiter, und ich denke ich kann für meine Eltern sprechen, wenn ich sage, dass es nicht schlecht war, sich schon einmal mit dem Thema zu beschäftigen, wie das so ist, wenn Tochter/Sohn mal länger nicht zuhause ist… :wink:
Wünsche ihnen noch eine schöne Zeit vor, während oder inzwischen schon nach dem Abenteuer.
LG Simone

Hallo MaPa,

mach Dir keine Sorgen. Unsere Tochter kommt in vier Wochen aus den USA zurück, es wäre schlimm, wenn sie sich aufgrund der vielen neuen Erfahrungen nicht verändert hätte. Für sie tut es mir mittlerweile fast leid, dass die Zeit schon herum ist, hat sie sich doch frisch verliebt und in der Schule für gute Leistungen verschiedene Auszeichnungen erhalten. Das gibt es Deutschland ja eher selten.

Ich habe am Anfang des Austauschjahres auch viel geweint, jetzt bin ich erstaunt, wo die Zeit geblieben ist. Ich bereite zur Zeit alles für ihre Rückkehr vor, sie muss erstmal mit dem Gästezimmer vorlieb nehmen, da in ihrem noch unser Austauschschüler wohnt.

Froh bin ich, dass sie zunächst nicht zur Schule muss (Sommerferien), dann hat sie Zeit, sich wieder einzufinden.

Sehe das Jahr als wunderbare Chance und Erfahrung für Eure Tochter - egal, wie sie es antrifft. Wir haben unsere Tochter nie mit Anrufen gestresst (egal, wie schwer es fiel, wenn sie sich nicht meldete), auch nicht mit skype oder facebook. Ich habe viele Briefe geschrieben, das hat sie sehr genossen und genießt es auch jetzt noch. Eines ihrer schönsten Komplimente war “Mama, wenn Post von Dir auf der Treppe liegt, mache ich mir einen Tee und lese 10 Minuten ganz in Ruhe”.

Kopf hoch und alles Gute für Euch.

Hallo Mapa, ich kann dir auch nur sagen, lass deine Tochter gehen. Mir ist es auch sehr schwer gefallen und der Abschied am Flughafen war schwer für mich, denn meine Tochter war stark, hat gesagt, Mama weine nicht, ich bin doch nur 10 Monate weg. Und es stimmt, die 10 Monate sind wieder vorbei. Wir haben es auch immer ihr überlassen, wann sie sich meldet und es stimmt, Briefe zu schicken und zu bekommen ist wirklich toll. Es ist eine Erfahrung, die sie nicht mehr missen möchte und man macht Erfahrungen, wenn auch vielleicht nicht immer nur positive, meine Tochter meinte, gerade an den Schwierigkeiten sei sie gewachsen. Wir sind auf jeden Fall mächtig stolz auf sie, und sie auf uns…hihihi
Gruß
Annette

Nun ist es nur noch eine Woche hin, bis zur Rückkehr meiner Tochter…:slight_smile:

Die 10 Monate sind sehr sehr schnell vergangen. In der ersten Zeit hatten wir sehr viel Emailkontakt, haben wöchentlich geskypt. Irgendwann, als alles nicht mehr so neu war, meinte meine Tochter, es würde auch reichen, wenn wir alle zwei Wochen skypen und auch der Emailkontakt wurde weniger. Wir haben uns da an die Wünsche unserer Tochter gehalten.

Nun hat sie heute ihre Graduation :D, wir skypen am kommenden Wochenende nochmal und schwupp…am Montag, den 06.06., holen wir sie vom Flughafen ab.

Habe ihr Zimmer schon Mal gesäubert und das Bett frisch bezogen…:wink: irgendwie merkt man die Freude auf die Rückkehr doch und wird ein wenig ungeduldig, bis es dann so weit ist…wie vor 10 Monaten, als man unruhig wurde, bevor es dann losging…:o

es ist schon so weit bei uns auch und meine Tochter kommt am 7.06 und die Zeit ist wirklich schnel vergangen.Ich bin auch aufgeregt wie ist sie geworden,wir haben in diesen Zeit nur einmal telefoniert und paar mal nur geskypt.

Unser Sohn kommt am 14.6. in Tegel an.Was das schönste für ihm ist, das er mit seinem Gastvater kommt.
Der Gastvater (63 Jahre alt) bleibt 3 Wochen. Wir haben schon viel geplant um ihm einiges von Deutschland zu zeigen ( Berlin, Ostsee unsere Heimatstadt…)wir freuen uns schon auf die beiden. Wir hoffen nur das er alles gut übersteht.