Stipendien - Beispiele und Erfahrungen

Hi!

Ich habe ein Stipendium über eine regionale Bürgerstiftung bekommen und mache ein Auslandsjahr in den USA (yeah!). Ich will nicht groß angeben, es ist auch Glückssache. Wer sich um ein Stipendium bewirbt, hat wahrscheinlich noch Plan B, C, D und E. Oft wollen die Organisationen ein Vorstellungsvideo als Kreativbeitrag. Ich habe mein Video kopiert und mich um die Stipendien verschiedener Organisationen beworben.

Es ist aber nicht alles Gold, was glänzt:

  1. Ayusa Intrax, X-Change, weltweiser & Co.

Diese Organisationen bieten „Stipendien“ für 500,00 € und 1.000,00 € an. Ich finde, da passt der Ausdruck „Stipendium“ nicht, auch nicht „Teilstipendium“. Ein Auslandsjahr in den USA kostet ab 10.500,00 € aufwärts. Die Verhältnisse stimmen überhaupt nicht. 500 oder 1.000 Euro könnte man vielleicht als Rabatt oder Abschlag bezeichnen, mehr auch nicht. Solche Organisationen habe ich nicht einmal in Erwägung gezogen.

Oder EF (Education First) bietet das „Langenscheidt Stipendium“, bei dem man sein Foto hochladen und möglichst viele Votes sammeln soll (ähnlich bei GLS). Auch sowas würde ich nicht ernst nehmen. Dabei geht es nur darum, dass die eigenen Freunde für einen stimmen sollen und Werbung machen. Ob man das Stipendium braucht oder kreativ /sozial engagiert ist, etc. spielt keine Rolle.

  1. HiCo Education bietet mehrere Voll- und Teilzeitstipendien für Kanada und die USA an.

Eine Woche nach Einsendeschluss am 30.11. hatte ich schon die Absage. Es findet gar kein Auswahlverfahren statt. Automatisch schickt HiCo einem dabei gleich die Anmeldepapiere der amerikanischen Partnerorganisation „PAX - Program of Academic Exchange“ mit einem Rabatt von 300 Euro zu.

Ich habe bei der Auswahl der Austauschorganisationen normalerweise darauf geachtet, dass es ein gemeinnütziger Verein ist oder eine Stiftung dahinter steht. „HiCo Education“ ist gar nichts davon - man kann es vielleicht Reiseagentur nennen. Die Inhaberin macht da fast alles alleine. Man bekommt sofort die Papiere von „PAX“ zugeschickt und dann übernimmt PAX die Betreuung.

Die Gewinner werden auch nicht veröffentlicht (wie bei Nordlicht, etc.). Wenn ihr mich fragt, ist das reine Bauernfängerei.

  1. Stepin High School International schreibt jedes Jahr je ein Vollstipendium für ein Halbjahr in die USA und nach Kanada aus.

Im Gegensatz zu HiCo ist Stepin zumindest ein richtiges Unternehmen (=> GmbH) mit einem Mitarbeiterteam.

Stepin fährt eine andere Strategie und lässt sich für den Auswahlprozess sehr viiiiel Zeit. Die Bewerber bekommen erst ab dem 15. Januar eine Benachrichtigung. Die Mitarbeiterin sagte mir am Telefon, dass sich jedes Jahr im Durchschnitt so 200 Schüler/-innen um das Stipendium in die USA bewerben würden. Da sind die Chancen natürlich nicht groß, und wenn man bis Mitte Januar noch wartet, hat man fast gar keine andere Wahl, als dann noch schnell einen Vertrag bei Stepin zu unterschreiben, wenn man nicht für das Stipendium genommen wurde.

Auch Stepin veröffentlicht keine Gewinner. Normalerweise muss man als Stipendiat ab und zu ein paar Fotos schicken und einen Bericht schreiben, den die Organisation dann auf ihren Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Das hat Stepin gar nicht. Stepin zahlt einen Rabatt von 300 Euro, wenn Austauschschüler Berichte schreiben und Fotos schicken, die dann veröffentlicht werden – aber das sind nicht die Stipendiengewinner.

Ich halte Stepin für ziemlich vertrauensunwürdig.

  1. YFU – Youth For Understanding bietet mehrere Teilstipendien aus den sog. „YFU-Stipendienfonds“ an.

Für die USA gibt es Teil-Stipendien in mehrere Richtungen, z.B. ein reguläres Stipendium, eines für Teilnehmer mit Migrationshintergrund und eines für ehrenamtlich engagierte Schüler/-innen.

YFU geht dabei einen umgekehrten Weg: Sie schreiben nicht, wie hoch die Stipendien sind; als Bewerber soll man angeben, wie viel man selbst zahlen kann und YFU stockt den Rest dann mit dem Stipendium auf.

Nach meiner Bewerbung hat mir YFU mitgeteilt, dass sie mir leider keinen Platz in den USA anbieten könnten. Stattdessen bekam ich eine Liste mit Ländern, in denen noch ein Schüleraustausch für mich möglich gewesen wäre. Nur: auf der Liste war kein englischsprachiges Land drauf. Die meisten Länder lagen in Lateinamerika oder Südeuropa.

Ich gehe auf ein bilinguales Gymnasium und werde mein Abi auf Englisch machen – ich brauche einen englischsprachigen Auslandsaufenthalt (selbst wenn ich Lateinamerika liebe)! YFU meinte, ich könne ja Indien oder Südafrika in Erwägung ziehen, da würde traditionell auch viel Englisch gesprochen. :grin:

Von YFU war ich sehr enttäuscht und hätte nicht gedacht, dass ich sie zu den unseriösen Angeboten zählen würde. :confounded:

  1. „Plan F“: Teilstipendium von der HanseMerkur

Die HanseMerkur Versicherung vergibt jedes Jahr ein Teilstipendium von 2000,00 € für ein Auslandsjahr.

Dieses Teilstipendium wird erst vergeben, wenn man schon regulär einen Teilnahme-Vertrag für ein Auslandsjahr bei einer Austauschorganisation in Deutschland unterschrieben hat.

Man muss ehrenamtliches Engagement nachweisen, offen für andere Kulturen sein und sich der Rolle als Repräsentant(in) Deutschlands im Ausland bewusst sein. Im Gegenzug muss man alle drei Monate einen Erfahrungsbericht aus dem Ausland schreiben.

Wenn gar nichts geklappt hätte, hätte ich mich dafür beworben. Der Einsendeschluss ist der 31.03. → Email: Rene.Gillet(at)hansemerkur.de

Also, es ist noch nicht zu spät! :+1:

Hey du! Glückwunsch zu deinem Stipendium (wie hoch ist das eig? und mit welcher Orga gehst du? :)! könntest du mir sagen, wo man Infos für das Stipendium von Hanse Merkur bekommt (insta: @usaclassof22, schaue hier nicht so oft rein)? das wäre super lieb!

Ich gehe btw mit HiCo, jetzt fühle ich mich schlecht hahaha

HanseMerkur

Stipendium der HanseMerkur Versicherung zu den SchülerAustausch-Messen 2020/2021

Die HanseMerkur Versicherung vergibt anlässlich der SchülerAustausch-Messen 2020/2021 ein Teilstipendium im Wert von 2.000 Euro für einen Schulaufenthalt von mindestens 10 Monaten Dauer in Afrika, Asien, Europa, Nordamerika oder Südamerika.

Das Stipendium

Das Stipendium ist mit einem Förderbeitrag in Höhe von 2.000 Euro verbunden. Der zu fördernde Auslandsaufenthalt soll mindestens zehn Monate dauern. Von einer Austauschorganisation mit Firmensitz in Deutschland muss eine Zusage für einen Programmplatz vorliegen.

Anforderungen an die Bewerbung

• Schülerinnen und Schüler die für das Jahr 2021/2022 einen Schulaufenthalt im Ausland planen;
• Abschluss des Bewerbungsverfahrens und die schriftliche Zusage für einen Programmplatz (zumindest unter Vorbehalt) bei einer anerkannten Austauschorganisation mit Firmensitz in Deutschland
• besonderes, nachzuweisendes ehrenamtliches Engagement;
• offen für andere Kulturen, anpassungsfähig und flexibel im Umgang mit kulturellen Unterschieden;
• bewusst im Umgang mit der Rolle als Repräsentant(in) Deutschlands im Ausland, Grundkenntnisse der deutschen Geschichte und Kultur;
• selbstständig im Lösen von u. U. im Ausland auftretenden Problemen

Verpflichtungen des Stipendiaten

Wir erwarten vom Stipendiaten/der Stipendiatin
• die Teilnahme an der Feier zur Übergabe der Stipendienurkunde im Frühjahr/ Frühsommer 2021 in Hamburg;
• je einen Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt nach drei, sechs und neun Monaten
• das Einverständnis, in Veröffentlichungen der HanseMerkur im Zusammenhang mit dem Stipendium namentlich und mit Bild erwähnt zu werden

HanseMerkur

Auszahlung des Förderbetrages

Der Förderbetrag wird ausgezahlt, wenn der Nachweis über die Zahlung des Reisepreises beim Veranstalter vorgelegt wird. Die Auszahlung erfolgt dann auf das Konto des Stipendiaten in Deutschland.

Das Bewerbungsverfahren: Ihre Unterlagen

• Bitte schicken Sie uns die Bewerbungsunterlagen, die Sie Ihrer Austausch- Organisation gegeben haben - mit Foto und vollständiger Adresse.
• Bitte erläutern Sie, wie Sie die obigen Anforderungen erfüllen und beantworten Sie dazu folgende Frage: Warum sollten gerade Sie dieses Stipendium bekommen?
• Bitte schicken Sie uns die Bewerbungsunterlagen ausschließlich per E-Mail (je eine pdf-Datei mit dem Anschreiben und den Unterlagen).
• Einsendeschluss ist der 31. März 2021 (Eingang der vollständigen Unterlagen bei uns).

Das Bewerbungsverfahren: Der Ablauf

Alle Bewerbungsunterlagen werden gesichtet und bewertet. Das Ergebnis wird dann schriftlich mitgeteilt.

Kontakt und Rückfragen

HanseMerkur Versicherungsgruppe
Ansprechpartner: Herr Rene Gillet
Siegfried-Wedells-Platz 1, 20354 Hamburg
Mail: Rene.Gillet (at) hansemerkur.de

:+1:

Ich finde, so wie bei der HanseMerkur sieht eine seriöse Ausschreibung und Vergabe eines (Teil-)Stipendiums aus (im Gegensatz zu HiCo, Stepin und YfU).

Du kannst ja mal drauf achten, ob es bei HiCo wirklich einen Stipendiums-Gewinner gegeben hat oder ob das nur ein Werbetrick ist. :grin:

Was mich interessieren würde: Wenn HiCo fast gar keine Mitarbeiter hat und sofort die Betreuung an die amerikanische Partnerorganisation PAX (Program of Academic Exchange) weitergibt, könnte man sich dann nicht direkt an PAX wenden und dort anmelden?

Wofür brauchst du HiCo noch?

Bei mir hatte HiCo einfach nur die Info-Blätter von PAX auf Deutsch übersetzt…

Danke für deine Antwort!
Die Orgas finde ich alle drei gar nicht so schlecht! YFU ist gemeinnützig und die Leute bei StepIn und HiCO sind auch alle super lieb :slight_smile:
Bei HiCo gibt es tatsächlich wenig Mitarbeiter, dafür ist es alles familiärer und ich bekomme immer direkt eine Nachricht. Von den VollstipendiatInnen weiß ich leider auch nichts, aber ich weiß von einigen TeilstipendiatInnen (ist also nicht wirklich eine geheime Falle). Und ich habe auch nicht PAX als Partnerorganisation (es gibt auch ISE, ICES und noch mehr)
Ich bin eigentlich recht zufrieden :slight_smile:
Mit welcher Orga gehst du denn?

Danke für deine Antwort!
Die Orgas finde ich alle drei gar nicht so schlecht! YFU ist gemeinnützig und die Leute bei StepIn und HiCO sind auch alle super lieb :slight_smile:
Bei HiCo gibt es tatsächlich wenig Mitarbeiter, dafür ist es alles familiärer und ich bekomme immer direkt eine Nachricht. Von den VollstipendiatInnen weiß ich leider auch nichts, aber ich weiß von einigen TeilstipendiatInnen (ist also nicht wirklich eine geheime Falle). Und ich habe auch nicht PAX als Partnerorganisation (es gibt auch ISE, ICES und noch mehr)
Ich bin eigentlich recht zufrieden :slight_smile:
Mit welcher Orga gehst du denn?

Danke für deine Antwort!
Die Orgas finde ich alle drei gar nicht so schlecht! YFU ist gemeinnützig und die Leute bei StepIn und HiCO sind auch alle super lieb :slight_smile:
Bei HiCo gibt es tatsächlich wenig Mitarbeiter, dafür ist es alles familiärer und ich bekomme immer direkt eine Nachricht. Von den VollstipendiatInnen weiß ich leider auch nichts, aber ich weiß von einigen TeilstipendiatInnen (ist also nicht wirklich eine geheime Falle). Und ich habe auch nicht PAX als Partnerorganisation (es gibt auch ISE, ICES und noch mehr)
Ich bin eigentlich recht zufrieden :slight_smile:
Mit welcher Orga gehst du denn?

Hallo Melli Flauschig,

Ich möchte kurz auf deinen Bericht zum Stipendienvergleich eingehen. Ich bewundere es, wie intensiv du die verschiedenen Organisationen verglichen hast. Ich habe deinen Kommentar mit viel Interesse gelesen und auch wieder viel dazu gelernt. Vielen Dank. Ich möchte dir hier auch eine Antwort aus YFU Sicht auf deine USA-Absage geben.

„Nach meiner Bewerbung hat mir YFU mitgeteilt, dass sie mir leider keinen Platz in den USA anbieten könnten. Stattdessen bekam ich eine Liste mit Ländern, in denen noch ein Schüleraustausch für mich möglich gewesen wäre. Nur: auf der Liste war kein englischsprachiges Land drauf.“

YFU bietet in den jeweiligen Ländern eine Höchstzahl an Plätzen an. Priorität hat nicht möglichst viele Programmteilnehmende unter Vertrag zu nehmen, sondern qualitativ hochwertige Programme anzubieten.

Die Durchführung und Betreuung von Programmen kosten große Ressourcen. Insbesondere auch bei der Gastfamiliensuche geht es darum, nur die wirklich gute Gastfamilien auszuwählen. Damit das YFU immer gelingt, gibt es Höchstzahlen an Programmteilnehmenden für jedes Entsendeland. Auch um allen Ländern das Schicken von Austauschschülern in (bspw.) die USA zu ermöglichen.

YFU versteht unter Seriösität also Verantwortung für die Programmteilnehmenden zu übernehmen, die jahrzehntealte Erfahrung auch bei der Berechnung von Programmplätzen einzubringen und Solidarität mit dem internationalen YFU Netzwerk zu haben (keinem anderen Land Plätze weg nehmen).

Bei Rückfragen wie immer einfach eine Mail schreiben.
Lieben Gruß
Elias Wille

Hallo Elias, :grin:

vielen Dank für deine Antwort.

Ich habe YfU zu den „unseriösen“ Organisationen gezählt, weil die Transparenz fehlt. Gerade im Vergleich zu dem Stipendium von der HanseMerkur sieht man sehr schön den Unterschied: dort sind die Anforderungen klar, die Höhe des Stipendiums ist eindeutig und der Gewinner wird veröffentlicht.

Bei YfU sollen die Bewerber selbst angeben, wie viel sie zahlen können. Die Höhe und die Menge der Stipendien bleiben völlig unklar.

Ein Austauschjahr bei YfU in die USA kostet so um die 12.500 € (aus dem Gedächtnis).

Was soll man jetzt einsetzen? 2.000 €? 3.000€? 5.000€ oder gleich 10.000€?

Auch die Höchstzahl an Plätzen ist bei der Ausschreibung der Stipendien nicht klar. Kommt es dann nicht zu einem Überbietungswettbewerb? Der Bewerber, der 10.000 € einsetzt, kommt eher zum Zuge als jemand, der nur 5.000 € einsetzt? Das würde zudem der Idee von Stipendien für sozial schwächere Schüler widersprechen.

Wenn aber YfU etwa nur Stipendien in einer Höhe von 2.000 € vergibt, würden sie damit lediglich den Preisnachteil gegenüber anderen Organisationen wie HiCo und Stepin ausgleichen, wo der Austausch sowieso nur 10.500 € kostet und somit 2.000 € günstiger ist. „Gut“, wirst du sagen, „bei YfU ist die Qualität der Programme dafür auch höher“ - aber es wären dann keine wirklichen Stipendien.

Das ist jetzt spekulativ, aber die Höhe und Vergabe der Stipendien bei YfU ist ja auch völlig unklar. Was jedoch gar nicht geht, finde ich, dass sie plötzlich sagen: „Jetzt ist die Höchstzahl erreicht“ und dann bleiben die Stipendiums-Bewerber auf der Strecke…

Ok, ich bin mit dem Thema eigentlich schon durch und gedanklich ganz woanders. Ich wünsche allen Lesern „Frohe Ostern!“ :+1:

Ich gebe gerne einen kurzen Einblick wie die Stipendienvergabe funktioniert. Ich finde das Thema spannend und von dir hier gut aufbereitet, antworte aber auch für die hier mitlesenden Community Mitglieder.

Ich weiß nicht, ob eine Transparenz durch eine eindeutige Stipendienzahl erhöht wird. YFU ist Mitglied der Initiative Transparente Zivilgesellschaft und veröffentlicht daher einen großen Teil seiner Zahlen und Finanzen freiwillig.

Die HanseMerkur ist ja eine Versicherung die Stipendien in Zusammenarbeit mit Organisationen vergibt und finanziert. Die HanseMerkur ist also kein Austauschanbieter im eigentlichen Sinne, sondern ein Förderer. YFU arbeitet mit ähnlichen Fördern auch zusammen, wo ebenfalls eindeutig feststeht wie viele Stipendien vergeben werden. Das waren und sind bspw: Kreuzberger Kinderstiftung, der Deutsche Bundestag, das Goethe Institut, PASCH Initiative, das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus). Für diese Stipendien gibt es teilweise besondere Vorraussetzungen (Leistungen), die erfüllt werden müssen, um für das Stipendium berechtigt zu sein.

Daneben gibt es wie du richtig schreibst den Teil- und Vollstipendien aus dem YFU Stipendienfonds und der eigenen Stiftung. Diese Stipendien richten sich nach dem persönlichen Bedarf der Bewerbenden. Wenn jeweils also angibt das er oder sie "höchstens 7000 Euro aufbringen kann, ist der Restbetrag je nach angenommenen Programm die Höchstsumme die YFU zum Zeitpunkt der Vergabe bewilligen werden würde. Dafür müssen einige Bedingungen erfüllt sein.

  1. Die bewilligte Ausländsbafög-Summe übersteigt nicht den Betrag des nicht eigenständig stämmbaren Betrag.
  2. Das Zielland trägt zu einer ausgeglichen Förderdiversität der Stipendien bei. Beispiel: 20 Stipendien bereits für Land X geplant. Dann 1 Stipendium für Land Y, als 20+1 für Land X.
  3. Die Persönlichen Finanzen sind offen gelegt worden, und es gibt keine Antragssteller die das Stipendium objektiv betrachtet eher benötigen würden, als man selber.

„Bei YfU sollen die Bewerber selbst angeben, wie viel sie zahlen können. Die Höhe und die Menge der Stipendien bleiben völlig unklar.
Ein Austauschjahr bei YfU in die USA kostet so um die 12.500 € (aus dem Gedächtnis).“ Richtig, es kommt tatsächlich auch darauf an, wie viel Geld in dem Jahr durch Spenden und Förderungen reingekommen sind.

„Was soll man jetzt einsetzen? 2.000 €? 3.000€? 5.000€ oder gleich 10.000€?“ So viel du willst. Es wird schon deutlich kommuniziert werden, wenn eine Forderung nicht realistisch ist. Wer bspw. nichts zahlen kann, aber ein Vollstipendium nach Australien für 23500 haben möchte, dem wird offen gesagt, dass ein Vollstipendium aus dem YFU Fond wohl eher für 4900 nach Rumänien realistisch ist.

„Auch die Höchstzahl an Plätzen ist bei der Ausschreibung der Stipendien nicht klar. Kommt es dann nicht zu einem Überbietungswettbewerb? Der Bewerber, der 10.000 € einsetzt, kommt eher zum Zuge als jemand, der nur 5.000 € einsetzt? Das würde zudem der Idee von Stipendien für sozial schwächere Schüler widersprechen.“ Das Gegenteil ist der Fall. YFU prüft die Förderwürdigkeit sehr genau. Wer 10000 Euro einsetzt, kann auch nur 200 Euro bekommen. Wer 1000 Euro einsetzt, erhält aber auch höchstens 1000. Es geht darum möglichst vielen sozial schwächeren Schülern den Austausch zu ermöglichen. Kommerziellen Anbietern geht es darum nicht. Ich kenne jedenfalls keine mit einer eigenen Stiftung. Stipendien-„Gewinn“-Spiele haben das Ziel erfolgreiche Werbung zu machen.

„Wenn aber YfU etwa nur Stipendien in einer Höhe von 2.000 € vergibt, würden sie damit lediglich den Preisnachteil gegenüber anderen Organisationen wie HiCo und Stepin ausgleichen, wo der Austausch sowieso nur 10.500 € kostet und somit 2.000 € günstiger ist. „Gut“, wirst du sagen, „bei YfU ist die Qualität der Programme dafür auch höher“ - aber es wären dann keine wirklichen Stipendien.“ Es geht absolut nicht darum mit Stipendien einen Preisnachteil auszugleichen. Das Ziel ist für YFU mit den normalen Programmpreisen im Wettbewerb zu bestehen. Ob die Programme bei YFU besser sind, würde ich nicht einfach mit „Ja“ beantworten. Die Programme sind in in ihrem Aufbau ja grundverschieden und nicht vergleichbar.

„Das ist jetzt spekulativ, aber die Höhe und Vergabe der Stipendien bei YfU ist ja auch völlig unklar. Was jedoch gar nicht geht, finde ich, dass sie plötzlich sagen: „Jetzt ist die Höchstzahl erreicht“ und dann bleiben die Stipendiums-Bewerber auf der Strecke…“ Es gibt nun mal eine Gesamtsumme, die möglichst gerecht verteilt werden muss. Du kannst aber grundsätzlich davon ausgehen, dass diese Gesamtsumme bei großen AJA-Organisationen (gemeinnützig) deutlich höher liegt als bei den großen DFH-Anbietern (kommerziell). Ich würde sogar behaupten, das es in Deutschland keine kommerziellen Anbieter gibt, die eigenständig, also ohne externe Förderer, eine sechsstellige Stipendien-Summe im Jahr erreichen. Bei YFU und AFS ist das durchaus Standard. Dazu kommt Rotary, wo das Finanzierungsmodell ja ein ganz anderes ist.

Ich hoffe mit diesen „Hintergrundinfos“ etwas zu helfen. Natürlich verstehe ich aber auch, dass die unterschiedlichen Stipendien-Vergabesysteme auch auf Kritik stoßen.

Lieben Gruß
Elias Wille

Hallo Elias,

du schreibst:

„1. Die bewilligte Ausländsbafög-Summe übersteigt nicht den Betrag des nicht eigenständig stämmbaren Betrag.
[…]
Es wird schon deutlich kommuniziert werden, wenn eine Forderung nicht realistisch ist.“

Das lese ich zum ersten Mal. Wenn es deiner Meinung nach schon deutlich kommuniziert wird, müsstest du auch angeben, wo das zu finden ist. Ich hatte damals wirklich alle Ausschreibungen sorgfältig gelesen.

Jetzt haben wir also zwei neue Kriterien, die hinzugekommen sind:

  1. Für jedes Land steht nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung. Das impliziert, dass wer sich zuerst anmeldet, auch einen Platz bekommt, bis das Kontingent erschöpft ist.

Damit setzt sich YfU zwar selbst unter Druck, denn die anderen Organisationen machen ja offenbar ohne Limit bis Februar oder sogar Mitte März weiter mit ihren Anmeldungen. Für die Stipendiums-Bewerber ist das aber nicht so schlimm, denn es sind eine bestimmte Anzahl an Stipendien/Plätzen für sie auch nach dem Einsendeschluss reserviert (=> „Förderdiversität“ - nur wird auch das nirgendwo geschrieben. Wie viele reservierte Plätze für Stipendiaten gibt es für die USA? Und ist es wirklich so?).

  1. Der Eigenanteil muss höher sein als das Stipendium.

Demnach müsste bei Kosten von 12.500 € für ein Austauschjahr in die USA so mindestens 6.500 € selbst aufgebracht werden.

Wer ist dann so „dumm“ und gibt z.B. 8.000 € an Eigenanteil an? Oder macht es vielleicht doch einen Unterschied, wenn jemand mehr aufbringen kann?

Du schreibst: „Es geht darum möglichst vielen sozial schwächeren Schülern den Austausch zu ermöglichen“, aber entweder habe ich eine bestimmte Anzahl für ein Land an reservierten Stipendien oder ich möchte „möglichst vielen“ helfen.

Neben den klassischen Kriterien, wie Bedürftigkeit, Kreativität und soziales Engagement, welche kommuniziert werden, kommen noch zwei neue hinzu, nämlich begrenzte Anzahl an Plätzen und möglichst hoher Eigenanteil.

Denn wenn ich möglichst vielen helfen möchte, wäre es ja besser, wenn die Eigenanteile eines jeden möglichst hoch wären.

Man kann von außen nicht beurteilen, wie groß die Versuchung ist, das Auswahlverfahren so hin und herzuschieben, dass es für YfU am besten „passt“.

Das waren jedenfalls meine Erfahrungen mit YfU. Ich hatte weniger als 6.500 € als Eigenanteil eingesetzt, aber ich denke, dass mein kreativer Beitrag ziemlich gut war und mein soz. Engagement noch relativ groß ist, nur ist davon nicht viel übrig geblieben, weil YfU die Stipendiumsumme so verteilt hat, dass möglichst viele ein bisschen gefördert wurden. Aber man weiß es eben nicht genau.

Die HanseMerkur ist nur ein beliebiges Beispiel, aber da ist eindeutig und für jeden vorher und nachher klar erkennbar:

  1. wie hoch das Stipendium ist
  2. wie viele es gibt
  3. was die alleinigen Anforderungen sind
  4. und wer das Stipendium bekommen hat

Das ist bei YfU alles nicht der Fall und deswegen ist es objektiv intransparent. Seriosität ist nämlich keineswegs nur „Ansicht des Betrachters“, wie du schreibst.

LG
Melli

Zu meiner Aussage: „Es wird schon deutlich kommuniziert werden, wenn eine Forderung nicht realistisch ist.“
→ -> →
Beratungsgespräche zur Finanzierung des Programms finden individuell statt. Nur allgemeingültige Aussagen können auf der Webseite oder in Broschüren veröffentlicht werden.

Zu deiner Aussage: „Für jedes Land steht nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Verfügung. Das impliziert, dass wer sich zuerst anmeldet, auch einen Platz bekommt, bis das Kontingent erschöpft ist.“
→ -> →
Das ist richtig. Wenn alle Plätze für ein Land ausgeschöpft sind, wird die Bewerbungsphase auf der Webseite geschlossen. Je nach Nachfrage schließen in der Regel alle Bewerbungsfristen zwischen Februar und April.

Zu deine Aussage: „Damit setzt sich YfU zwar selbst unter Druck, denn die anderen Organisationen machen ja offenbar ohne Limit bis Februar oder sogar Mitte März weiter mit ihren Anmeldungen.“
→ -> →
Auch andere Organisationen haben in der Regel eine Höchstzahl an Programmplätzen, die sich wie du hier auch richtig schreibst ebenfalls im selben Zeitraum vollständig füllen lassen. Ein Unterschied zwischen den Organisationen besteht hier nicht. Der Eindruck es gäbe de facto „ohne Limit“ Plätze, ist falsch. Das Limit entsteht vor allem durch die Bevölkerungsstruktur eines Landes (potenzielle Gastfamilien pro Jahr) und den Betreuungskapazitäten in den Partnerorganisationen vor Ort.

Zu deiner Aussage: „Wie viele reservierte Plätze für Stipendiaten gibt es für die USA? Und ist es wirklich so?).“
→ -> →
YFU vergibt mit Hilfe des Bundestags seit Jahrzehnten ca. 53 Vollstipendien pro Jahr in die USA. Dazu kommen seit einigen Jahren mehrere Dutzend Vollstipendien für das Kurzprogramm „USA4You“. Die Zahl der Voll- und Teilstipendien über den YFU Stipendienfond schwankt jedes Jahr stark. Die Zahl ist insbesondere auch von der Höhe des gesamten Fondsabhängig und davon wie viele Stipendienanträge es für andere Länder gibt.

Zu deiner Aussage: „Der Eigenanteil muss höher sein als das Stipendium.“
→ -> →
Ich weiß nicht, wie du zu diesem Schluss kommst. Dann würde es über den Fond ja gar keine Vollstipendien geben. Ich habe doch nur gesagt „Die bewilligte Ausländsbafög-Summe übersteigt nicht den Betrag des nicht eigenständig stämmbaren Betrags.“ Zum besseren Verständnis mache ich hier ein paar Beispielrechnungen auf.

Beispiel1:
Programmpreis: 10 000
Eigenanteil: 2 000
Höchstsumme für Stipendium: 8 000
Bewilligte Bafög-Summe: 8 000
Bewilligte Summe für Stipendium: 0 (Das Programm kann durch Eigenanteil und Bafög vollständig bezahlt werden)

Beispiel2:
Programmpreis: 10 000
Eigenanteil: 2 000
Höchstsumme für Stipendium: 8 000
Bewilligte Bafög-Summe: 7 500
Bewilligte Summe für Stipendium: <500 (Differenz aus P-B-E= → ->
Dadurch das die eigenen Finanzen ja offen gelegt werden, ist ziemlich genau nachvollziehbar ob der Eigenanteil realistisch eingeschätzt wird. Jemanden als „dumm“ zu bezeichnen, weil er oder sie einen hohen Eigenanteil angibt, ist schon etwas plump.

Zu deiner Aussage: „Neben den klassischen Kriterien, wie Bedürftigkeit, Kreativität und soziales Engagement, welche kommuniziert werden, kommen noch zwei neue hinzu, nämlich begrenzte Anzahl an Plätzen und möglichst hoher Eigenanteil.“
→ -> →
Ein möglichst hoher Eigenanteil ist kein Kriterium. Die Stipendien werden ja nicht versteigert, sondern über die tatsächliche Bedürftigkeit vergeben.

Zu deiner Aussage: „Die HanseMerkur ist nur ein beliebiges Beispiel, aber da ist eindeutig und für jeden vorher und nachher klar erkennbar.“
→ -> →
Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen YFU und der HanseMerkur. Die HM ist nämlich keine Austausch-Organisation sondern eine Versicherung, die als externer Finanzierungs-Partner für Stipendien auftritt (https://www.schueleraustausch-portal.de/stipendien-suche/stipendiens/view/6). Die Hansemerkur führt ja selber keine Austauschprogramme durch, sondern ist ein Partner von Organisationen (in diesem Fall nicht an eine Organisation gebunden → flexibel). Die Stipendienpartner von YFU(gebunden) vergeben ebenfalls eine feste Anzahl an Stipendien. Habe ich das letzte Mal auch schon mal aufgezählt (Goethe, Kreuzberger, Mercator Bundestag, Bayern, Hamburg…)

Ein Stipendienfond ist also nicht mit klassischen Stiftungsstipendien oder Staatstipendien vergleichbar. Allerdings hast du Recht, das viele kommerzielle Organisationen eine feste Summe und Anzahl für Stipendien haben. Diese werden aber vor allem zur Werbung eingesetzt und sind in der Regel auf sehr wenige begrenzt. Sie können ja auch keine Spenden für Stipendien einnehmen, weil sie diese extra versteuern müssten und die Spender sie nicht steuerlich absetzen könnten.

Zu deiner Aussage: „Das ist bei YfU alles nicht der Fall und deswegen ist es objektiv intransparent. Seriosität ist nämlich keineswegs nur „Ansicht des Betrachters“, wie du schreibst.“
→ -> →
Erstmal müsste der Begriff „Seriösität“ inkl. Parameter hier definiert werden. Danach müsste mit Logik argumentiert werden, um zu einer gewissen „Objektivität“ zu kommen. Ich hoffe, du argumentierst in deinen Schul-Klausuren etwas besser wenn du den Anspruch von Objektivität hast.

Ich möchte aber auch zumindest ein paar Möglichkeiten zur subjektiven Kategorisierung von Orgas hier geben:

  1. Alle Kommentare zu einer Organisation in einem Forum wie Ausgetauscht.de
  2. Das Impressum einer Organisation auf dessen Webseite inkl. Rechtsstatus und Haftungsauschschlüsse.
  3. Unabhängige NGOs und Unternehmen wie „weltweiser“, „Transparency International“…
  4. Kritische Berichterstattung im Medien und Journalismus
  5. Bewertungsseiten wie „austauschjahr.de“ oder „schueleraustausch.net

Lieben Gruß
Elias Wille

Hallo Melli,

erstmal Glückwunsch zu deinem Stipendium und vielen Dank für dein Feedback. Gerne würden wir von HiCo Education auch kurz Stellung dazu nehmen, da uns dein Kommentar doch sehr verwundert hat.

Unser 6-köpfiges Team hat für das kommende Schuljahr 13 Voll- und Teilstipendien an eine Auswahl an Bewerbern vergeben, die die erforderlichen Kriterien erfüllt haben. Die Kosten haben wir als Organisation komplett selbst getragen. Wenn es uns nicht möglich war ein Stipendium zu vergeben, haben wir trotzdem noch einen Nachlass angeboten (welcher auch von uns getragen wurde).

Wir sind stolz darauf, dass wir in den letzten 5 Jahren mehr als 40 Stipendien vergeben konnten und dadurch vielen Schülern und Schülerinnen ihren Traum vom High School Jahr ermöglichen, oder sie einen Schritt näherbringen konnten.

Gerne nehmen wir auch nochmal auf einer 1:1 Basis Stellung bei Fragen zu deiner Bewerbung, du kannst uns gerne kontaktieren unter 06251 5850688

Übrigens werden unsere Gewinner immer veröffentlich und man kann ihre Zeit im Ausland auch in unseren Erfahrungsberichten auf unserer Website mitverfolgen =)

Viele Grüße,
Sarah

Hallo Sarah,

vielen Dank für dein Feedback. Du hattest mir so was Ähnliches auch schon damals als Email geschrieben. :+1:

Und ich weiß noch, ich hatte es sofort kontrolliert: eine Seite mit den Stipendien-Gewinnern gab es auf der HiCo-Webseite nicht. Die hast du jetzt schnell eingerichtet. Außerdem stehen da nur Vornamen - du könntest auch gleich „Hermine“ oder „Candice“ schreiben. Die Vornamen sagen doch gar nichts aus.

Ich habe mich gefragt, warum ihr euren Teilnehmern 300,00 € Nachlass zahlt, wenn sie „Social Media Stars“ werden wollen. Wenn ihr so viele Stipendiaten habt, dann wären die doch die richtigen Kandidaten für Berichte im Social Media Netzwerk. Ich sage mal: wer mit seinem Kreativbeitrag einen Wettbewerb gewinnt, der kann auch die besten Videos etc. über sein Gastland und den Aufenthalt dort machen. Die Kreativbeiträge hätte man auch cool als Werbung einsetzen können (wie es Nordlicht, GLS u.a. machen).

Aber darauf kam es nach meinem Eindruck bei HiCo irgendwie gar nicht an. Es gab auch kein richtiges Auswahlverfahren. Nach einer Woche war der Wettbewerb schon beendet und ihr habt mit den Absagen gleich die Papiere von PAX zugeschickt. Man sollte sich so schnell wie möglich anmelden.

Also, nach meiner persönlichen Rangliste, von den drei „unseriösen“ Organisationen landete HiCo bei mir auf dem letzten Platz. :grin: :grin: :grin:

Als ich gemerkt hatte, wie es bei HiCo läuft, habe ich mal geguckt, was HiCo eigentlich ist. Es ist keine Organisation, kein Unternehmen… im Prinzip ist es doch nur der Name, oder? 6-köpfiges Team klingt gut, aber wenn die nicht für das Reisebüro arbeiten, sind es Honorarkräfte? :grimacing:

Hallo Elias,

ich habe das Bewerbungsverfahren ja gerade hinter mir und kann nur sagen, dass es so nicht gewesen ist.

Auf meine Bewerbung bei YfU wurde mir einfach eine Absage erteilt mit der Aussage, dass für mich kein Platz mehr in einem englisch-sprachigen Land zur Verfügung stehen würde.

Es gab keine andere Begründung und so eine Berechnung wie von dir angeführt sehe ich zum ersten Mal.

Die Beispielrechnung wirkt komisch, weil das Auslands-Bafög ja bei der Antragstellung/Anmeldung noch gar nicht bewilligt ist. Man könnte es höchstens vorab kalkulieren (wobei man auch sehen müsste, dass man noch ca. 200 € Tachengeld pro Monat in den USA braucht).

Die Idee, dass ein Bewerber ein Vorstellungsvideo als Kreativbeitrag macht oder für sein außergewöhnliches soziales Engagement belohnt wird, fällt bei dieser Art der Bewertung auch unter den Tisch.

Ich halte YfU aus meiner Erfahrung heraus immer noch für eine der „unseriösen“ Organisationen, weil die Stipendienvergabe für den Bewerber völlig intransparent ist. Es gab auch kein Beratungsgespräch zur Finanzierung des Programms.

:confounded:

Ja, es kann auch einfach sein, dass es in deinen gewählten Ländern keine Plätze mehr gab. Dann hat das ja auch nichts mit Stipendien zu tun.

Hallo Elias,

ich finde auch, dass das nix mit Stipendien zu tun hat. Bei Stipendien gibt es einen Einsendeschluss und der muss abgewartet werden. Erst danach können alle Bewerbungen bewertet werden und dann kann es nicht sein, dass plötzlich gesagt wird: aber jetzt ist kein Platz in einem englisch-sprachigen Land mehr übrig.

Nun zu deinen Berechnungsbeispielen. Ich nehme als Vergleich mal den Experiment e.V., weil der auch gemeinnützig ist und das PPP organisiert.

Bei Experiment kostet ein Auslandsjahr in den USA 10.580,00€:

Programmpreis: 10.580,00€
Eigenanteil: -2.500,00€
Schülerbafög: -8.000,00€
Gesamt: 80,00€

Ergebnis: Die Familie kann das Auslandsjahr mehr oder weniger selbst tragen.

Bei YfU kostet ein Auslandsjahr in den USA 12.900,00€:

Programmpreis: 12.900,00€
Eigenanteil: -2.500,00€
Schülerbafög: -8.000,00€
Zuschuss YfU: 2.400,00€

Der Zuschuss von YfU ist kleiner als der Eigenanteil, aber im Grunde gleicht YfU damit nur den Preisnachteil/„Qualitätsvorteil“ wieder aus.

Das hat alles nix mit Stipendien zu tun und wirkt auf mich ein bisschen wie Trickserei.

Unberücksichtigt bleibt auch, dass noch 200,00€/Monat Taschengeld empfohlen wird und der Eigenanteil sich somit um 2.000,00€ erhöht.

LG

Melli

Hallo Melli,

deine Experiment Vergleich gefällt mir sehr gut. Ich würde YFU hier zwar nicht Trickserei vorwerfen, allerdings sagt der teurere Programmpreis sicherlich viel aus. Ob die Programme von Experiment tatsächlich weniger hochwertig sein sollen, wage ich aber zu bezweifeln. Der niedrigere Programmpreis bei Experiment zeugt für mich nicht von weniger Qualität. Vielleicht arbeiten sie einfach effizienter als YFU und sind daher weniger kostenintensiv.

Gruß
Elias Wille

Hallo Melli,

ich will dir ja mal nichts vorwerfen, tue es aber trotzdem. Ehrlich gesagt, finde ich es ein wenig dreist von dir, alle möglichen Organisationen schlecht zu reden. Was wäre nach dir denn deine “bessere” Organisation?
Du weißt schon, dass YFU usw. gemeinnützig sind und keinen Vorteil in der von dir behaupteten „Trickserei“ hätten?
Thema Stepin: bisschen mehr Recherche bitte. Lucie Joe ist die USA Stipendiatin für das Schuljahr 20/21. Sie hat auch mal ein sehr schönes Takeover auf dem Stepin Instagram Account gemacht! Natürlich verständlich, wenn es nur wenig Stipendiaten gibt, dass auch andere Austauschschüler Takeover machen.
HiCo Education ist eine super tolle Organisation (klein, aber fein; du hast direkt einen Ansprechpartner und weißt, dass immer jemand direkt für dich da ist, alle mit denen ich gesprochen habe sind suuuper lieb und familiär) und ich kann deshalb deine unfundierte MEINUNG nicht nachvollziehen.
Übrigens, kenne ich viele der StipendiatInnen (ich bin ja sogar selber eine von den Teilstipendiatinnen) und finde es persönlich gar nicht cool, dass du behauptest, es wäre Bauernfängerei. Ziemlich dreist.
Und Frau Wondratschek macht nicht alles alleine. Es gibt wie gesagt Mitarbeiterinnen, aber dennoch finde ich es sehr schön, wie viel auch sie sich mit uns Austauschschülern beschäftigt. Außerdem finde ich es cool, zu wissen, dass du auch der Geschäftsführerin wichtig bist.
Ehrlich gesagt, habe ich einfach nur das Gefühl, dass du sehr wütend bist, keines dieser Stipendien bekommen zu haben und nicht nachvollziehen kannst, dass anscheinend Andere ein wenig besser abgeschnitten haben als du, weshalb du alle Möglichen Organisationen, bei denen du keinen Platz/Stipendium bekommen hast, schlecht reden musst und als unseriös bezeichnest oder “Fehler” bei denen suchst, um dich besser zu fühlen. Ich bin jetzt keine Psychologin und ist wie gesagt nur ein Gedanke, tut mir trotzdem sehr leid für dich. Auch ich war ein wenig enttäuscht, kein Vollstipendium oder höheres Stipendium bekommen zu haben :slight_smile: Bin jetzt aber super zufrieden.
Meiner Meinung nach sollte man erst negative Rezensionen schreiben, wenn man auch wirkliche Erfahrungen gemacht hat und dich nicht auf die negative Meinung festnageln. Die meisten Menschen (und Orgas) sind nicht so böse, wie man vielleicht glauben will.

Liebe Grüße

Ich habe noch nie versucht, mich für ein Stipendium zu bewerben. Denn dieser Betrag reicht mir nicht. Ich komme aus einer reichen Familie und habe mich daran gewöhnt, wenn meine Eltern für mich bezahlen. Wie kann ich von diesem Geld leben?