Selbstbeschreibung! Kritik, Meinungen, Fehler etc.

Würd mich freuen, wenn sich das jemand durchliest. Kritik ist willkommen und wird von mir ertragen:).
Vielleicht fallen euch noch Dinge ein, die unbedingt in eine Selbstbeschreibung rein sollten. Oder irgendetwas, das lieber nicht erwähnt werden sollte.
Danke schon mal im Voraus fürs Lesen.
Jule
Mein Name ist Julia ***, hätte ich den damaligen Familiennamen meiner Mutter bekommen, würde mein Nachname „Berlin“ lauten – genau wie meine Geburtsstadt. Diese Tatsache fand ich schon als sechsjähriges Kind lustig und so hat sie sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt.
Inzwischen bin ich nicht mehr sechs, sonder schon ganze sechzehn Jahre alt und wohne immer noch in Berlin.
Schon so lange ich lebe, gab es die große Wohnung in einem Berliner Randbezirk; mit meinem eigenen Zimmer und unseren großartigen Nachbarn.
Aus meiner Sicht führten wir, das heißt meine ältere Schwester ***, meine Eltern und ich, damals ein sehr harmonisches Familienleben. Fast jedes Wochenende machten wir Ausflüge, entweder zu unserem Zeltplatz oder um uns Berlin und die Umgebung anzusehen. In den Ferien fuhren wir oft mit einem großen Bekannten- und Nachbarkreis ins Ausland, um dort sportlichen Aktivitäten, wie Ski- oder Kanu fahren nachzugehen.
Doch wie es meistens ist, betrachtet man die Dinge nur aus so einem positiven Aspekt, weil sie sich irgendwann geändert haben. In meinem Fall passierte das mit der Trennung meiner Eltern, als ich neun Jahre alt war. Scheidungen an sich sind heutzutage ja leider schon etwas Normales, bei mir kam der Umzug meiner Mutter an die Ostsee dazu. Die Tatsache, dass sie fortan mehr als 300 km von mir und meiner Schwester entfernt leben sollte, war für mich nicht leicht zu verkraften. Ich gab ihr indirekt wohl die Schuld für den Zusammenbruch unserer Familie, auch wenn ich dies nie ausgesprochen habe. Erst mit ein paar Jahren Abstand konnte ich versuchen die Dinge aus anderen Perspektiven zu sehen und so die vergangenen Entscheidungen meiner Mutter nachzuvollziehen. Inzwischen ist sie eine sehr wichtige Bezugsperson für mich, vor der ich großen Respekt habe.
Zu meinem Vater habe ich ein sehr herzliches Verhältnis, darüber hinaus nimmt er für mich auch eine Art Vorbildfunktion ein. Oft unterhalten wir uns über für mich relevante Themen, sei es mein Alltag, die Schule, oder auch ein gesellschaftliches Problem. Die größte familiäre Vertrauensperson ist aber vermutlich meine Schwester, insbesondere nach dem Auszug meiner Mutter übernahm sie oft deren Rolle und erzog mich auf ihre eigene Art mit. Natürlich kommt es zwischen uns auch zu pubertären Streitigkeiten, die wir aber meistens relativ schnell wieder beseitigen.
Im schulischen Bereich kann ich von mir behaupten, dass ich bisher nie wirklich Probleme hatte. Weder auf der Grundschule noch auf dem weiterführenden Gymnasium, das ich jetzt besuche, hatte ich schlechte Zensuren. Ich bin neugierig Kenntnisse über meine Welt zu erlangen und habe einen großen Wissensdrang. Besonders fesselnd sind für mich die Kulturen anderer Länder und historische Hintergründe, da sie häufig die Grundlage zum Verstehen der heutigen Geschehnisse und dem Verhalten von Personen sind. Mein Interesse für andere, ferne Regionen hat mir wahrscheinlich überwiegend zum Schulsieg beim internationalen Erdkundewettbewerb „National Geographic“ und der späteren Teilnahme am Landesausscheid verholfen.
Von Freunden werde ich als ein sehr selbstbewusster Mensch beschrieben, der gut auf andere Menschen zugehen kann. Besonders auffällig an mir, ist die Neigung alle Sachen positiv anzugehen und das Leben zu genießen.
Die demokratische Ordnung Deutschlands erlaubt es bereits in meinem Alter Einfluss auf Entscheidungen zu nehmen. Das versuche ich auf schulischer Ebene als Klassensprecherin und als gewähltes Mitglied im Bezirksschülerausschuss von Berlin zu erreichen. Ich bin ohnehin politisch sehr interessiert und engagiere mich als Folge dessen aktiv gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Überhaupt halte ich sozialen Einsatz für sehr notwendig. In Zusammenarbeit mit anderen Jugendlichen leiste ich dementsprechend freiwillige, unentgeltliche Arbeit auf der „INSEL-BERLIN“, einem Jugendclub der dem „Internationalen Bund“ (www.internationaler-bund.de) untersteht. Durch die Organisation und Durchführung von Kulturveranstaltungen (Lesungen, Konzerte etc.) versuchen wir der Berliner Jugend eine Alternative zu gesellschaftlichen Risiken, wie Drogenmissbrauch und Gangbildung zu geben.
Mein größtes Hobby ist wohl die Musik! Als sehr wichtiger Teil von mir spiegelt sie Emotionen wider, ist Freizeitbeschäftigung und Diskussionsmöglichkeit zugleich. Neben dem Hören lerne ich auch selbst seit fünf Jahren Gitarre und seit ca. einem Jahr Percussion-Instrumente. Ich spiele als Drummerin in einer Band. Abends besuche ich gerne Konzerte von bekannten und nicht so bekannten Künstlern.
Abseits von freiwilliger Arbeit und Musik unternehme ich gerne etwas mit Freunden und betätige mich sportlich. Ich war jahrelang im Schwimmverein und habe dort mein Abzeichen in Gold absolviert. Außerdem besitze ich einen Ausweis und eine Ausbildung fürs Surfen, einem Sport dem ich leider nur selten nachgehen kann. Bis vor kurzem besuchte ich eine Tanz-Gymnastik-AG, die sich leider mittlerweile aufgelöst hat.
Meine Begeisterung für Sport ist einer der Gründe, dass besonders Neuseeland einen solch besonderen Reiz für mich ausübt. Neuseeland bezaubert mich einfach mit seiner Vielzahl an Landschaftsformen und klimatischen Verhältnissen, die die Ausübung aller erdenklichen Sportarten erlauben. Ich finde es faszinierend, wie so viele verschieden Landschaften auf einem relativ kleinen Stück Erde sein können. Riesige Berge, lange Strände, Korallenriffe und Felder…alles auf einmal – ein Paradies in meinen Augen. Wie kann man sich nicht für ein Land begeistern, dass mehr Schafe als Menschen hat und so sehr bekannt für seine Freundlichkeit ist? Glücklicherweise habe ich nichts gegen Schafe, sondern empfinde die weißen Wollviecher mit Abstand als hübscheste und (besonders wichtig) flauschigste Tiere. Demnach hab ich auch kein Problem damit, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist mit einem Schaf, als einem Menschen zu reden (wobei ich das zweite in doch in den meisten Fällen bevorzuge).
Meine eigentliches Interesse für das „Land der Maori“ haben jedoch meine ehemalige Nachbarn geweckt. Diese zogen nach Neuseeland, weil sie wie ich dem Charme und vielleicht auch der dortigen Arbeit erlegen waren. Mit Begeisterung erzählen sie bei jeder Gelegenheit von ihren Erlebnissen und der Lebensweise in diesem Land. Seit den damaligen Erzählungen ist mir Neuseeland nur als das „Kiwi-Land“ bekannt, wobei ich erst relativ spät mitbekommen habe, dass diese Bezeichnung gar nicht von den leckeren Früchten, sondern vielmehr von der dort ansässigen Vogelart kommt.
Ein bisschen Angst macht mir so ein Austauschjahr schon, obwohl ich eher die außergewöhnliche Chance sehe, die es mir bietet. Außerdem habe ich schon ein paar Erfahrungen mit Auslandsaufenthalten gemacht. In einem von meiner Schule organisierten Projekt baut meine Klasse internationale Kontakte nach Litauen auf. Angefangen hat es damit, dass wir in der 7. Klasse Brieffreundschaften gebildet und zwei Jahre später unsere litauischen Briefpartner in ihrem Heimatland besucht haben. In zwei Wochen haben wir nicht nur außerordentliche Freundschaften, sondern auch eine ganze Menge Selbstvertrauen entwickelt. Wir lebten, wie es bei einem Austausch üblich ist, in den Familien und besuchten sogar zweimal ihre Schule. Dieses Jahr kamen die litauischen Schüler nach Deutschland und erlebten eine ähnliche spannende Zeit wie wir. Inzwischen ist das Projekt offiziell leider beendet, jedoch fahren große Teile unserer Schüler (ich auch) dieses Jahr wieder nach Litauen, um unsere internationalen Freunde zu besuchen.
Meine litauische Freundin ist aber nicht der einzige ausländische Briefkontakt, den ich habe. Ich schreibe seit zwei Jahren E-Mails mit einem Amerikaner aus San Francisco (den ich auch über ein Schulprojekt kennen gelernt habe) und stehe in E-Mail-Kontakt mit einer Urlaubsbekanntschaft aus Dänemark. Gerne gebe ich meine Erfahrungen und Lebensweisen an alle Menschen weltweit weiter; eine Aufgabe der ich mich auch in Neuseeland verpflichtet fühlen würde. Schließlich möchte nicht nur ich andere Kulturen kennen lernen.
Meine Zukunftspläne sehen ähnlich international aus. Ich möchte irgendwie versuchen besonders den benachteiligten Personen etwas Gutes zu tun (vielleicht im medizinischen Sektor) und auch mein Fernweh auf lange Zeit zu stillen.
In irgendeiner Weise fühle ich mich so auch nicht wirklich als ein Kind deutscher Herkunft, sondern vielmehr als eine Art globaler Mensch, der jeden als Nachbarn und Mitmenschen ansieht.

Hey,

Ich finde die Beschreibung recht gut - gute Formulierung und eigentlich alles enthalten…
Aber ich fürchte nicht nur ich warte während des lesens die ganze Zeit darauf das dir der Heiligenschein vom Kopf fällt… Hast du denn überhaupt keine negativen Eiganschaften???
Außerdem ist der Brief sehr unpersönlich (vermutlich ist das okay - ist ja nur eine Bewerbung) - trotzdem! Du bewirbst dich doch um einen Platz als „Kind“ in einer Familie und nicht als Kanzlerin, oder???
Und noch eine Anmerkung, solltest du nichts über deine Schule schreiben? Ich weiß nicht, wie es bei deiner Organisation ist, aber ich sollte etwas über meine Schule schreiben…
(wobei ich das zweite in doch in den meisten Fällen bevorzuge) in dem Satz ist glaub’ ich ein „in“ zu viel! Und ich würde die Andeutung noch ein bisschen ausformulieren: „Ein bisschen Angst macht mir so ein Austauschjahr schon, obwohl ich eher die außergewöhnliche Chance sehe, die es mir bietet.“ Was macht dir Angst…
Naja, sonst sehr gut geschrieben, weckt das Interesse dich kennen zu lernen und wird beim lesen nicht langweilig!!!

LG
Anni

Glaub mir, ich kam mir auch ziemlich merkwürdig beim Schreiben vor. Zwischendurch wollte ich die Schleimspur suchen, die ich hinterlassen hatte:).
Aber ich kann ja auch nicht unbedingt schlechte Dinge erwähnen, weil wenn ich das selbst schon sage, klingts ja schon n bissel komisch.

Ich weiß ja nicht, wie du sonst so bist…aber redest du wirklich auch so?
Ich finde deine Formulierungen SEHR gestelzt!

…„Oft unterhalten wir uns über für mich relevante Themen…“

…„Die demokratische Ordnung Deutschlands erlaubt es bereits in meinem Alter…“

…„Abseits von freiwilliger Arbeit…“

…„Neuseeland bezaubert mich…“

SAGST du sowas im normalen Alltag auch so???
Ich kenne wirklich keinen Jugendlichen, der normalerweise so redet.
Eine SELBSTbeschreibung ist doch keine „Bewerbung“, sondern eine BESCHREIBUNG deiner Person! Diese Beschreibung ist das erste, was deine zukünftige Gastfamilie von dir zu sehen bekommt. Bekommt sie daurch einen authentischen Eindruck von dir? Je authentischer du schreibst, wer und was du bist, um so zielgenauer lässt sich für dich eine passende Familie auf dich ein!

Ich dachte, dass die Bewerbung erstmal nur an meine Orga geht und ich dann extra noch mal nen Brief an meine Gastfamilie schreiben muss. :confounded:

Gestelzte Ausdrücke sind bei mir sonst auch nich normal, aber wenn ich Aufsätze/Bewerbungen (und nichts anderes war der Brief bisher für mich) schreibe, bin ich’s gewohnt grade nicht in der Umgangssprache zu schreiben.

Übersetzt meine Orga dann etwa den Brief und schickt ihn an die Familie? :grimacing:

nee, hast Recht - ist schon so, dass du nochmal nen Gastfam-letter schreiben wirst. Oft ist es jedoch so, dass die Familien auch die restlichen Unterlagen einsehen können und dann ist das doch irgendwie komisch, wenn du so schreibst.
Außerdem kommt auch für die Org (die ja von dir überzeugt werden will :wink:) nicht so wirklich rüber, wie du „in natura“ bist. (Es liest sich tatsächlich etwas wie nen Deutsch-Aufsatz lol). Ich würde selbst in reinen Bewerbungsschreiben nicht solche Ausdrucksweise vorschlagen, weil auch derjenige bei dem du dich bewirbst sich ja gerne einen Eindruck über deine Person machen möchte.
Also ich würde die „Spitzen“ dieser Ausdrucksweise dort rausnehmen und sie etwas natürlicher ausdrücken. Du musst ja nicht gleich ins umgangssprachliche umschwenken. :wink:

Hallo!

Ich finde deinen Aufsatz gut, gestelzte Formulierungen kommen mir auch oft unter, wenn ich Aufsätze schreibe… Manche bei dir sind zwar komisch, aber mei. (in fact: die Sache mit bezirksschülerausschuss)
Mir ging es auch so, dass ich keine schlechten Eigenschaften reingebracht habe - diese Heiligenschein Sache würdet ihr bei meinem Bericht warscheinlich auch schreiben:grin:

Julius, der seine Bewerbung gestern abgeschickt hat

Hallo!
Also mich wunderts ja dass ihr alle Bewerbungen auf Deutsch an eure Orgas schickt.Das musste ich bei ICX net machen,da habe ich nur einen hostfamily letter geschrieben.Fand ich gut,weil so gestelzte Ausdrücke weiss man ja normalerweise nicht in Englisch und dann wird der Brief ganz von selbst „Umgangssprache“!
Habt ihr dann dazu noch ne application form oder fällt das dann weg?
Also wenn deine Bewerbung wirklich nur an die orga geht ist er doch in Ordnung,schätze damit hättste nur bei einer Gastfamilie a bisserl Probleme wegen dem gestelzten…
Gruß
Judith
P.S.Was für Deutschnoten kriegst du denn mit dieser Fachwörterbombeg?

Na, den host family letter gibt´s ja trotzdem noch - Aber bei YFU muss man einen Entwicklungsbericht schreiben. Außerdem einen Fragebogen - was wohl deiner application form nahe kommt.

julius

tut mir leid aber diese Selbstbeschreibung ist die totale Kacke!
da wird dich keiner nehmen, du kannst keim vormachen dass das du bist der das geschreiben hat. Das hat nichts mit Selbstbeschreibung zu tun. Wart ein paar Wochen und lies sie dir dann nochma durch und ich wette du wirst sie in nur so kleine stücke wie es nur geht zerreißen.

ich will jetz keine meinung dazu abgeben, weil ich das ganz anders gemacht hab/machen musste, aber das hättest du auch was netter ausdrücken können…

Hi!
Was hast du eigentlich M.M.? Natürlich hat jeder ein recht auf seine eigene Meinung und diese zu sagen, aber das geht wirklich netter! Und ich finde die Selbstdarstellung übrigens sehr gut.

ich denke da genauso wie du@b.f
und finde diese selbstbeschreibung wirklich gut!
was ist denn deiner meinung nach falsch daran, und wieso legst du es o darauf an,jemanden fertig zu machen?
lg,alina