SEHR SCHLECHTE Erfahrungen mit GYG und Afice

Wir haben unsere Tochter für das 1. Schulhalbjahr 2019/2020 bei GYG angemeldet, um ein Auslandshalbjahr in den USA zu verbringen. Auch zwei weitere Freundinnen aus ihrer Stufe haben diesen Weg gewählt.
Ich schreibe nun diesen Beitrag, weil ich erst warten wollte, bis meine Tochter aus den USA zurückkehrt, da wir zum Teil auch Angst um Ihre Sicherheit vor Ort hatten.

Es fing damit an, dass nach unserer Anmeldung und getätigten Überweisung der Kosten für ein Auslandshalbjahr, es nun keinen Kontakt mehr mit GYG gab. Es herrschte Funkstille bis zum 12. September 2019. Das neue Schuljahr hatte begonnen und wir sind davon ausgegangen, dass unsere Kinder kein Placement erhalten haben. Nachdem wir versucht hatten GYG zu erreichen um Informationen dazu zu erhalten, hat uns GYG mitgeteilt, es klappt auf jeden Fall, unsere Töchter bräuchten nicht in die Schule zu gehen. Wir und die beiden anderen Familien glaubten diesem nicht so recht und haben unsere Töchter mit Beginn des Schuljahrs 2019/20 in die Schule geschickt.
Am 12.9.2019 erhielten wir dann spät am Abend ein „Placement“ und GYG forderte uns auf, dass wir unsere Töchter innerhalb weniger Tage in die USA schicken. Wir fühlten uns unter Druck gesetzt, weil uns mitgeteilt wurde, dass wir bei Nichtantritt der Reise, die Kosten zu tragen hätten.

Mittlerweile wissen wir, dass zwischen Erhalt eines Placements und Antritt der Reise zwei Wochen liegen sollten, ansonsten kann man die Reise stornieren.

Nachdem unsere Tochter 24 Stunden gereist war, wurde sie in den USA von ihrer Gastmutter und der Freundin eines „Pflegesohns“ abgeholt. Unsere Tochter schilderte uns, dass ihre Gastfamilie während der Fahrt kein Wort mit ihr gewechselt hat. Sie kam in ein Haus mit 5 Hunden und zwei Katzen und einem - so ihr Eindruck - mit Hundeurin und Hundekot verschmutzten Teppich. Sie wurde in das Zimmer ihrer Gastschwester gebracht, welche schon schlief. Alles war dunkel, das Bett meiner Tochter war voller Tierhaare und auf dem Boden ist sie auf eine nasse Pfütze Hundeurin getreten.

Das war ihr erster Eindruck.

Am nächsten Morgen schickte unsere Tochter uns die Fotos von dem unaufgeräumten „Messi“ Haus (Diese Bilder befinden sich, so wie auch alle Whats App Nachrichten auf meinem Handy). Sie schilderte uns, dass sie in ihrem Zimmer nicht auf den Boden treten kann, aufgrund der herumliegen Kleidung, Gegenstände etc. und im Bad sei der Fußboden bedeckt mit benutztem Toilettenpapier usw…

Diese Bilder habe ich zwei Mitarbeitern bei GYG, darunter der Vorsitzende Herr Tietz, auf ihr Handy geschickt und darum gebeten, dass meine Tochter doch die Gastfamilie wechseln soll. Daraufhin meinte GYG per Whats App Sprachnachricht, dass das durchaus normal sei in Amerika, solche dreckigen Haushalte, und die Gasteltern seien nicht verpflichtet mit der Gasttochter zu sprechen. Dies wäre erstmal kein Grund zum Wechseln der Gastfamilie. Unsere Tochter hat ein Bett und Verpflegung, was erstmal wichtig sei. (Diese Nachrichten sind auf unserem Handy gespeichert)

Unsere Tochter teilte uns danach mit, dass die Gastmutter das Zimmer aufgeräumt hätte und wir haben versucht erst mal abzuwarten und zu schauen was passiert. Doch einen Tag später stellte sich heraus, dass unsere Tochter KEINEN Schulplatz hatte!!! Das Placement war nicht korrekt, es gab keine Schule, die sie aufgenommen hat. Ich habe sofort mit GYG telefoniert, woraufhin mir gesagte wurde, dass doch bitte meine Tochter selbst anrufen soll, um dies mitzuteilen und zu klären. Das war für uns verwunderlich - schließlich handelt es sich hier um schulpflichtige Minderjährige, die in die USA geschickt wurden ohne Schulplatz!

Wir haben einen Anwalt eingeschaltet, der dafür gesorgt hat, dass unsere Tochter innerhalb einer Woche in einer anderen Schule aufgenommen wurde. Allerdings gab es nun das Problem, dass der Fußweg bis zum ersten Bus dorthin 45 Minuten durch Landstraße und verlassene Wege führte und somit unsere Tochter morgens um 5 aufstehen musste,um dann um 6 Uhr in absoluter Dunkelheit alleine zur ersten Bushaltestelle an einer sehr stark befahrenen Straße aufsuchen musste. Sie kannte sich dort nicht aus und die Gastfamilie (!!bestehend aus 8 erwachsenen Mitgliedern!!) wollte sie nicht diese 3 km fahren.

Es wurde ausgemacht, dass die Gastmutter unsere Tochter zur Schule fährt, was zwei Wochen lang gut geklappt hat. Dann jedoch durfte sie wegen „Krankheit“ nicht mehr Autofahren und unsere Tochter ist diesen Weg ca. dreimal zu fuß gegangen, bis wir dies herausgefunden und ihr erst mal aufgrund der Gefahren verboten haben.

Mittlerweile stellten wir fest, dass die Gastmutter offenbar drogenabhängig von Schmerzmitteln war. Auch erhielt die Gastfamilie von der Partnerorganisation namens Afice Geld für das Aufnehmen von Austauschschüler/innen. Dies ist durchaus üblich in den USA, steigerte aber unser Vertrauen in Gastfamilie und Afice keineswegs.

Wir haben diesbezüglich häufig den Kontakt zur Global Youth Group gesucht und darauf gedrungen einen Gastfamilienwechsel vorzunehmen. Unser Eindruck: Ein solcher wurde von GYG zu keinem Zeipunkt gewollt und angestrebt.
In den USA gab es eine offizielle Kontaktperson, die allerdings für uns und unsere Tochter vor Ort nie in Erscheinung trat. Die Verantwortung für unsere Töchter übernahm eine „Alice Field Managerin“ namens J. B. - und diese Person hat – so unser Eindruck - allein entschieden was mit unseren Töchtern geschieht, in welche Familie sie gehen etc… Die GYG hat von Deutschland aus offenbar keinen Einfluss. Auch enttäuschte uns, dass GYG sich nicht von sich aus bei und gemeldet hat und nachfragte, wie es unseren Töchtern geht.

Nach unseren gemachten Erfahrungen würden wir anderen abraten, ein Placement mit der Partnerorganisation Afice anzunehmen. Dies hat auch noch einen weiteren Grund:

Es hat sich herausgestellt, dass die Afice Field Managerin J.B. Gelder von Austauschschülern unterschlagen hat. So bezahlten offenbar einige Austauschschüler eine Hawaii Reise an ein bestimmtes Reisebüro - alles lief unter dem Namen Afice. Erzählt wurde uns, dass die Austauschschüler/innen von deren Gastfamilien „rausgeekelt“ wurden, dass gar einige Familien Geld dafür gegeben wurde, die Kinder schlecht zu behandeln (Tiere und Tierkot im Bett, kleine Gemeinheiten u.a.) Als die Kinder von ihren Eltern nach Hause geholt wurden, wurde ihnen das gezahlte Geld für die Reisen nicht erstattet. Die örtliche Polizei im Staat Washington ist eingeschaltet. Wir selbst haben Kontakt zum deutschen Vizekonsul in San Francisco. (Dieses ist per Email dokumentiert!!). Eine deutsche Austauschschülerin wurde vom Konsulat persönlich abgeholt und zum Flughafen gefahren, da man sie sicher heraus holen wollte.

Nach den von uns gemachten Erfahrungen, war es ein großer Fehler, dass wir einen Vertrag mit GYG/Afice eingegangen sind. Die Gastfamilie konnte unsere Tochter nicht wechseln und wir fühlten uns von GYG gar nicht unterstützt. Sie riefen uns und unsere Tochter nicht an, um sich zu erkundigen, wie es unserer Tochter geht (Es handelt sich hier um 15 Jährige!!) und als wir uns beschwerten, übersetzen sie diese Email ins Englische und schickten sie nach Amerika. Unsere Tochter bekam dann vor Ort den Ärger durch die dort zuständigen Personen ab.

Unsere Erfahrung ist nicht die einzige negative Erfahrung mit GYG und Alice. Die Schulfreundin unserer Tochter kam in Ohio an und das Ehepaar dort wusste nicht, dass sie Gasteltern sind und das Mädchen gerade am Flughafen angekommen ist. Die Schulfreundin wartete 3 Stunden allein am Flughafen inmitten der USA. Auch hier gab es kaum Unterstützung von GYG. Gespräche, welche zwischen den Eltern und GYG stattfanden, wollte man nur bis um 3 Uhr morgens deutscher Zeit führen, weil man ja schließlich auch schlafen möchte!!!

Also ich hoffe, meine Schilderungen helfen bei der Entscheidungsfindung anderen. Für mich geht es um den Umgang mit Krisensituationen. Ein Austausch sollte nicht darauf basieren, dass man Glück haben muss, dass eine Gastfamilie auch ok ist. Da die Schüler nicht wissen, wie sie handeln sollen, ist es besonders wichtig, nachzufragen wie es ihnen geht und uns Eltern ernst zu nehmen. Dieses hat die GYG in unserem Fall gar nicht gemacht. Unser Eindruck ist, dass das Unternehmen chaotisch ist und dass es nur um das Geld geht.

Hallo,

ich leite selber eine Austauschorganisation und bin Mutter drei Kinder, die sehr neugierig auf dieser Welt sind.

Die Verantwortung einer Austauschorganisation ist sehr groß und es ist definitiv nicht akzeptabel was alles Ihre Tochter mitmachen müsste. Es ist sicher traurig und sehr frustrierend.

Ich kann nur sagen, das kommt immer häufig vor und wird nicht besser, da mehr Schüler von den ganzen Welt eine Auslandserfahrung machen möchten und wenig Familien sich bereit erklären Gastfamilie zu sein (egal ob Deutschland oder USA ist). Auch in Deutschland es ist so, jede Familie die aufnehmen möchtet wird genommen. Es ist egal, ob sie dafür geeint sind oder nicht, ob sie Deutsch sprechen oder nicht, ob sie Interesse haben oder nur Geld wollen, etc…

Eine Gastfamilie sollte nur offen, nett und Lust haben ein Schüler aus dieser Welt mehr von der Sprache und Kultur zu zeigen. Es soll eine gewisse Ordnung haben und muss auf keinen Fall wegen Geld jemand aufnehmen. Nun, die meisten Familien finden lästig, aufwendig und sehen nur Arbeit in so einer Erfahrung. Unter diesen Umständen: Wie sollen dann so viele Kinder in dieser Welt ein Auslandsaufenthalt schaffen?

Ich bin immer nach der Suche von Gastfamilien die gewissen Kriterien erfüllen und, weil ich keine Familie nehme, wo ich meine eigene Kinder nicht senden würde, es ist nicht immer leicht die Schüler zu vermitteln. Wie gesagt, man spricht nicht von Luxus oder Materielle Sachen, man spricht von netten und offene Familien, die sich bewusst über diese Erfahrung gemacht haben. Trotzdem finde ich auch, dass die Gastfamilien einen Aufwandsentschädigungssumme erhalten sollen, damit sie keine Kosten tragen müssen. So regeln wir allerdings.

Ich hoffe sehr, dass trotzdem Ihrer Tochter irgendwie ein Weg findet, diese schlechte Erfahrung zu kompensieren.

Mit freundlichen Grüßen

Hallo,

ich leite selber eine Austauschorganisation und bin Mutter drei Kinder, die sehr neugierig auf dieser Welt sind.

Die Verantwortung einer Austauschorganisation ist sehr groß und es ist definitiv nicht akzeptabel was alles Ihre Tochter mitmachen müsste. Es ist sicher traurig und sehr frustrierend.

Ich kann nur sagen, das kommt immer häufig vor und wird nicht besser, da mehr Schüler von den ganzen Welt eine Auslandserfahrung machen möchten und wenig Familien sich bereit erklären Gastfamilie zu sein (egal ob Deutschland oder USA ist). Auch in Deutschland es ist so, jede Familie die aufnehmen möchtet wird genommen. Es ist egal, ob sie dafür geeint sind oder nicht, ob sie Deutsch sprechen oder nicht, ob sie Interesse haben oder nur Geld wollen, etc…

Eine Gastfamilie sollte nur offen, nett und Lust haben ein Schüler aus dieser Welt mehr von der Sprache und Kultur zu zeigen. Es soll eine gewisse Ordnung haben und muss auf keinen Fall wegen Geld jemand aufnehmen. Nun, die meisten Familien finden lästig, aufwendig und sehen nur Arbeit in so einer Erfahrung. Unter diesen Umständen: Wie sollen dann so viele Kinder in dieser Welt ein Auslandsaufenthalt schaffen?

Ich bin immer nach der Suche von Gastfamilien die gewissen Kriterien erfüllen und, weil ich keine Familie nehme, wo ich meine eigene Kinder nicht senden würde, es ist nicht immer leicht die Schüler zu vermitteln. Wie gesagt, man spricht nicht von Luxus oder Materielle Sachen, man spricht von netten und offene Familien, die sich bewusst über diese Erfahrung gemacht haben. Trotzdem finde ich auch, dass die Gastfamilien einen Aufwandsentschädigungssumme erhalten sollen, damit sie keine Kosten tragen müssen. So regeln wir allerdings.

Ich hoffe sehr, dass trotzdem Ihrer Tochter irgendwie ein Weg findet, diese schlechte Erfahrung zu kompensieren.

Mit freundlichen Grüßen