O.C.E.A.N.

Unser Kind war mit O.C.E.A.N. ein Jahr in den USA! Es ist uns wirklich ein Bedürfnis, vor dieser Orga zu warnen. Ich denke, das sind wir allen nachfolgenden Schülern einfach schuldig. Wir möchten hier auch nicht auf Problemdetails eingehen.

Bei ocean gibt es tausen Verbote und den Schülern wird suggeriert, dass jedes „Regelbrechen“, dazu führt, dass sie nach Hause geschickt werden.

Es ist richtig, dass Kontakte nach Hause möglichst unterbunden werden. Laptop und Handy sind verboten. Und nach unseren Erfahrungen ist das von O.C.E.A.N. sehr bewusst so geregelt. Die Schüler sind viel schneller gefügig zu machen, wenn sie keine Unterstützung von außen haben. Nach außen wird immer ein perfektes Bild weitergegeben. Übrigens auch an die deutsche Partnerorganisation, die nicht einmal mitbekommt, was dort eigentlich los ist. Dem Schüler geht es gut, niemals Probleme, …

Selbst ein Handy in den USA - um dort Kontakt mit den dortigen Freunden aufrecht zu erhalten (sms spielt dort als Kommunikationsmittel genau so eine große Rolle wie hier in Deutschland), ist nur schwer möglich. Und somit ist auch die Möglichkeit begrenzt, sich mit Schulfreunden anzufreunden bzw. diese Freundschaften zu pflegen. Und dass sollte doch eines der größten Ziele in einem Austauschjahr sein. Termine/Treffen usw. werden untereinander schnell mal per sms abgestimmt. Und wenn man kein Handy hat, läd einen auch keiner ein…

Viel schlimmer ist aber, dass die Schüler bei Problemen völlig allein gelassen werden. Kontakt darf der Schüler bei Problemen nur mit O.C.E.A.N. aufnehmen. Kontakt nach Hause ist im Normalfall - ja auch schwer möglich. Als unser Kind sich dann aufgerafft hatte, sich an O.C.E.A.N. zu wenden, gab es Beleidigungen von höchster Ebene bei O.C.E.A.N. Nur durch heimliche Kontakte haben wir davon erfahren und konnten ein wenig (wenn auch nur moralisch) unterstützen!!! Jedoch war klar, die Meinung eines Schülers zählt bei O.C.E.A.N. gar nichts! Das müssen wir hier ausdrücklich sagen. Es gab keine wirklichen Ärea-Reps, entweder waren sie nicht zugelassen oder haben sich eh nicht gekümmert.

Es sei also noch einmal darauf hingewiesen: Wir haben durchaus von positiven Erfahrungen mit der deutschen Orga - EV gehört.

O.C.E.A.N. ist nur eine der Orgas. Und hier ist der Einfluss von EV nur gering! Das Problem ist, dass man nicht entscheiden kann, mit welcher Partnerorga man fährt. Sobald das Visum ausgestellt ist, gibt es keine Möglichkeit zum Wechseln mehr, da man dieses Visum nur einmal im Leben erhält! Deshalb würde ich immer vorsichtig sein und ggf. O.C.E.A.N. bei der Vertragsunterzeichnung mit der deutschen Orga als Partnerorganisation ausschließen!

Von OCEAN kommt - in unserem Falle nach der Vertragsunterzeichnung mit der deutschen Orga - ein dickes Heft mit Regeln und Verboten für die Schüler, die unterschrieben werden müssen und die äußerst bedenklich sind. Wie schon in einem vorher beschrieben wurde, wird gesagt, dass man das unterschreiben muss, wenn man das Austauschjahr nicht aufs Spiel setzen will. Nach Auskunft unserer Rechtsberatung ist dies aber nicht rechtens. Der Vertrag wurde mit der deutschen Orga abgeschlossen. Niemand kann einen zum Unterzeichnen dieser Vereinbarungen zwingen, dazu hätte er schon bei der ersten Vertragsunterzeichnung als Bestandteil zum EV-Vertrag mit vorliegen müssen! Es kann einen auch rechtlich niemand dafür verantwortlich machen, wenn man sich nach dem Unterzeichnen nicht daran hält. Allerdings setzen sich die amerikanischen Orgas darüber einfach hinweg und schicken die Schüler nach Hause. Regressansprüche sind dann äußerst gering und schwierig anzumelden - es gilt das deutsche Reiserecht!!

Wir möchten hier niemandem Angst machen. Wenn das Gastelternhaus gut ist, braucht man nichts befürchten. WENN! Doch wozu sind dann die Orgas da, wenn man nur darauf hoffen soll, dass man nichts mit ihnen zu tun bekommt???

Wir denken, viele Schüler können am Anfang nicht einschätzen, wie schwierig es ist, wenn man in Problemsituationen ohne Unterstützung der Organisation dasteht - das ist auch schwer zu nachzuvollziehen, wenn sie selbst sehr gute Gastfamilien haben. Und dann hilft es auch nicht viel, wenn die deutsche Organisation vorher die tollsten Vorbereitungsseminare (die wir schon für sehr wichtig halte!) macht - und wenns drauf ankommt, ist kein Einfluss da.

Wir von EUROVACANCES möchten uns gerne kurz zu den genannten Vorfällen äußern.

Bei all unseren amerikanischen Partnerorganisationen gibt es ähnliche Kommunikationsregeln, die auch sinnvoll sind und eigentlich dem Schutz der Austauschschüler dienen sollen. Als deutsche Austauschorganisation können wir nicht über unseren Partner und dessen Regeln bestimmen. Aus langjähriger Erfahrung wissen wir nämlich auch, dass sich vor Ort einige Dinge anders gestalten und es immer mehrere Sichtweisen auf eine Situation gibt. Das ist nun nicht auf diesen konkreten Fall bezogen, muss aber immer mit bedacht werden, wenn wir über Dinge sprechen, die aus Schülersicht geschildert werden.

Nichtsdestotrotz stimmen wir mit dem Autor dieses Eintrags überein, dass die Kommunikationslinie von OCEAN (die sich übrigens erst im letzten Jahr so extrem abgezeichnet hat) überspitzt ist. Gerade in schwierigen Situationen muss eine Kommunikation des Schülers mit seinen Eltern und uns möglich sein! Auch wir sind mit der Arbeitsweise und Qualität von OCEAN unzufrieden und haben deshalb die Zusammenarbeit beendet. Ab Sommer 2010 werden wir keine Schüler mehr über OCEAN platzieren. Wir bedauern jegliche negativen Erfahrungen, die mit unserem einstigen Partner gemacht wurden und bitten um ein weiteres Feedback im Rahmen unserer Rückkehrertreffen und Nachbereitungsseminare. Außerdem schicken wir Fragebögen zum Aufenthalt an unsere Teilnehmer, auf denen entsprechende Erfahrungen wiedergegeben werden können. Vielen Dank.

Bettina von Sandersleben
Prokuristin EUROVACANCES Youth Exchange gGmbH

Sehr geehrte Frau von Sandersleben,

ihre Antwort hat uns wirklich positiv überrascht. Sie haben wirklich bewiesen, dass Sie im Sinne Ihrer Austausschüler arbeiten! Danke!
Wenn es auch zu Problemen gekommen ist, auf die Sie in dem Moment wenig Einfluss hatten, so haben Sie als Organisation aber daraus Konsequenzen zum Wohle der Austausschüler gezogen. Dies zeigt, dass Sie als Austauschorganisation eine gute Arbeit leisten! Unglückliche Situationen entstehen manchmal, was für die Betroffenen ist das bestimmt schwierig - aber es tut gut, wenn man erkennen kann, dass daraus gelernt wird und andere Austauschschüler vor Schaden bewahrt werden!

Unsere Erfahrungen mit Oceans sind sehr ähnlich und auch ich kann nur jedem abraten, sein Kind mit dieser Organisation ins Ausland zu schicken.
Wir wissen, dass Eurovacances inzwischen die Zusammenarbeit mit Oceans beendet hat und sind froh darüber. Ob andere deutsche Organisationen mit Oceans zusammen arbeiten ist mir unbekannt.