Im Forum gibt’s ja immer wieder Beitrage zum Wert des High-School Diploms. Außerdem wird der High-School-Abschluss in Deutschland nur als Realschulabschluss anerkannt. Und gerade vor ein paar Tagen hat eine Englischlehrerin an der Schule meiner Kinder (die 4 Jahre in den USA gelebt hat) das Niveau der High Schools nieder gemacht, als es um den Schüleraustausch ging. Ist das Niveau wirklich so niedrig?
Also, ich habe nicht das Gefühl, dass mein Sohn, der ja die 10. Klasse (= Realschulabschluss) hinter sich hat, mit seinen High-School-Fächern unterfordert ist, auch wenn er im Moment noch wegen der Sprache gefordert ist. Und wenn ich im Forum richtig gelesen habe, haben die Returnees, die das Schuljahr in Deutschland nicht wiederholt haben, die 12. und 13. Klasse ohne große Schwierigkeiten gemeistert. Oder hattet ihr im ATJ lauter AP-Kurse belegt? Mich würde mal interessieren, wie ihr so insgesamt das Niveau eurer High School und der von euch gewählten Fächer empfunden habt bzw. empfindet.
Da es ein Kurssystem ist kann man sich sein ATJ sehr einfach oder sehr schwierig machen. Wenn man nur Fächer wie Hauswirtschaft, Töpfern, Schreibmaschineschreiben, etc. nimmt, wird es sehr einfach. Wenn man aber Fächer wie AP Calculus, AP Biology, Spanish IV, History Honor’s, etc. nimmt wird man ein ATJ auf sehr hohem Niveau haben. Und der Englischlehrerin kannst du sagen, dass Deutschland im PISA-Test auf Platz 21 und USA auf Platz 15 ist.
Obwohl unser Bildungssystem nicht einmal das hellgelbe im Ei ist, sind wir dem der USA wohl trotzdem schwer überlegen - zu mindest was die Pflicht- und Standard-Schulen betrifft.
Exzellent wird das Bildungssystem der USA erst auf höheren Ebenen, wenn lernschwächere und uninteressierte Schüler ausgesiebt wurden. Überhaupt das Universitätssystem der USA ist beispielslos - nirgendwo sonst auf der Welt gibt es soviele Elite Universitäten in einem Land vereint.
Diese Universitäten erlangten ihren Rang und Namen aber auch nicht durch die USA, sondern durch großzügige private Spenden. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten regiert nämlich die Marktwirtschaft nämlich sogar im Bildungssektor - Große Universitäten sind de facto nichts anderes als erfolgreiche Unternehmen.
Ich würde bei dem Schulsystem der USA mal wieder davon ausgehen was dort auf sehr vieles zutrifft. Eine sehr hohe Diversität und Spaltung der Gesellschaft.
Das heißt es gibt schlechte Highschools und ausgezeichnete Highschools. In den Highschools gibt es schlechte Schüler und ausgezeichnete Schüler.
Das Pauschal zu sagen ist natürlich schwierig aber von meiner Erfahrung her bzw wie ich das erlebt habe war es genauso.
Ich war an einer eher besseren Highschool auch wenn dies noch bei weitem nicht das obere ende darstellen dürfte. An meiner Schule gab es unmotivierte und schlechtere Schüler die wirklich nicht viel geleistet haben aber eben auch schüler die unheimlich viel geleistet haben.
Ich glaube nicht das an meinem Oberstufengymnasium in Deutschland irgendwelche Schüler an die Leistungen der guten Schüler aus meiner Highschool rangekommen wären. Dort waren Schüler dabei die Kunstwerke geschaffen haben und diese auf Ausstellunge präsentiert haben. Einige Schüler haben bei Staatsweiten Sportwettbewerben teilgenommen. Wieder andere haben schon Mathe auf Universitätsniveau gelernt.
Es ist also schwierig einen vergleich zu ziehen. Sicher ist nur das in den Highschools vieles möglich ist wenn nur der wille dazu da ist. Viel mehr als an Deutschen Schulen. Die Schüler in Deutschland werden fast alle auf ein gutes Mittelmaß gebracht. In den USA dagegen wird es vielen selbst überlassen weshalb man schlechtere Schüler hat aber eben auch Schüler die bei weitem mehr zustande bringen als die Deutschen.
Ich habe übrigens damals mit Mitschülern im Unterrichtsfach “Erneuerbare Energien” eine 30 Fuß (ca 10m) hohe Windmühle gebaut!
Dabei muss man auch noch bedenken, dass alle Schüler in den USA bis zur 12. Klasse bleiben. Wenn immer verglichen wird, dann nimmt man “natürlich” immer das Gymnasium zur Hand. Ganz nach dem Motto, als ob Realschule und Hauptschule zum deutschen Schulsystem gar nicht dazu gehört.
ja - daher ist die Highschool am besten mit ner Gesamtschule in Deutschland (bzw. in den Bundesländern, in denen es diese Schulform gibt) zu vergleichen.
Es gibt auch da diese A, B und C Kurse, nur dass an der Highschool noch Special-Ed Kids sind, die hier auf die Sonderschule abgeschoben werden.
Wobei “Gesamtschule” hier in Deutschland einen negativen Touch hat. Ich habe bisher noch nie erlebt, dass jemand die Gesamtschule in einem positiven Zusammenhang erwähnt hat.
Also bei mir (in Berlin) nicht. Unter den Jugendlichen werden Gesamtschulen fast wie Hauptschulen gehandelt… Nur für Leute die es nicht aufs Gymnasium geschafft haben und sich nicht abfinden können und sowas… Echt hart.