Mulmiges Gefühl

Hallo!
Unser Sohn (15) will 2011/2012 in die USA reisen. Ich freue mich total für ihn, dass er das machen möchte. Ich denke, das wird eine seiner besten Erfahrungen werden, aber ein wenig Bammel habe ich schon.
Eine Bekannte erzählte, dass ihr Kind einfach nicht mehr diejenige war, die zuvor gefahren ist. Klar, in einem Jahr entwickelt man sich weiter. Aber sie meinte, ihr Kind war danach einfach erwachsen und die Nähe, wie vor der Reise, war nie wieder da.
Ist es Euch auch so ergangen?
Liebe Grüße
Bella:confused:

Hallo Bella,
noch ist mein Sohn ja nicht zurück…, sicher wird er sich verändert haben, aber die Nähe, die wir vorher hatten, wird noch da sein. Bin ich mir sicher.
Wir haben recht regelmäßigen Kontakt und es fühlt sich an wie immer.
Meine größte Sorge ist nur wie er dann mit dem Liebeskummer klar kommt.
Das wird sicher schwierig…, davor habe ich richtig Angst. Ich hoffe ich kann ihm da irgendwie helfen.
Aber mach dir mal keine Sorgen, er wird sich auf jeden Fall positiv verändern :slight_smile:
Und Söhne sind anders als Töchter :wink:

Liebe Grüße Sigrid

Ja, ich glaube verändert wird sich der meinige auch haben, aber das hätte er sich in diesem Jahr vielleicht ja sowieso, nur habe ich es jetzt nicht so direkt mitbekommen. Ich merke es jetzt schon in Gesprächen mit ihm, er ist reifer geworden. Er hat in einem (seinem ersten und bisher letztem Brief) etwas sehr schönes geschrieben: “…es ist immer noch unrealistisch, dass ich über 7000km von zu Hause entfernt bin. Es fühlt sich einfach nicht so weit weg an. Ich glaube das liegt daran, dass es doch eher auf die Entfernung im Herzen ankommt, als auf die Geographische. Und die ist nämlich ganz nah!..” Und so ist es auch, sicher muss man sich an der Veränderung neu orientieren, aber sie werden immer unsere Kinder bleiben. Und “erwachsen werden” bedeutet auch sich von den Eltern zu lösen und ihnen nicht immer in allen Dingen so nah zu sein. Auf dieses Loslassen müssen wir uns früher oder später einlassen-wir werden nicht immer die Nummer 1 sein. Schade eigentlich, aber dieses haben wir auch gemacht, oder? Wir werden einen neuen Weg finden, sollte es die Veränderung mit sich bringen, um uns wieder nahe zu sein. Nur Mut, denn Veränderungen können auch gut, richtig und schön sein!

Hallo Bella,
deine Frage ist eine gute Gelegenheit, nochmal drüber nachzudenken wie es bei unserer Tochter war vor 6 Jahren:
als sie zurückkam, erwarteten wir auch eine andere - das war aber nicht so. Jedenfalls nicht auf den ersten Blick. So wie sie schon immer war - eher extrovertiert, auf andere Menschen zugehend - kam sie auch zurück. Mit allen Stärken und Macken wie vorher.
Allerdings: die Sms, die ich während des Auslandsjahres bekam - wo sie schrieb, wie ihr bewusst wurde, was wir ihr eigentlich wirklich bedeuten - und die Selbstständigkeit und Zielstrebigkeit während der restlichen Schuljahre, das waren allerdings Veränderungen.
Wie es bei meinem Sohn wird, der diesen Sommer in die USA will, werden wir sehen - vielleicht wieder ganz anders. Ein großer Einschnitt in seinem Leben wird es auf jeden Fall.
Schöne Grüße und alles Gute für euch!

Ein Auslandsaufenthalt ist wirklich eine tolle Sache und du solltest deinen Sohn wirklich fahren lassen. Er wird sich bestimmt verändern, aber das ist auch normal in diesem Alter. Außerdem wird er viele neue Erfahrungen sammeln, die ihn bestimmt reifer werden lassen. Vielleicht müsst Ihr Euch nach dem Jahr erst wieder annähern, aber entfremden werdet Ihr Euch bestimmt nicht. Wenn Ihr Euch jetzt gut versteht, wird er das sicher zu würdigen wissen, dass du ihn gehen lässt und durch die neue Erfahrungen sollte Eure Beziehung nur belebt werden