Möchtegern-Gastfamilie sucht Gastfamilien für Kontakt

Hallo :),

mein Mann und ich würden gerne einen ATS aufnehmen wollen, sind uns aber nicht sicher, ob wir dafür geeignet sind bzw. haben Zweifel :o.

Wir sind (noch) kinderlos, können also kein Geschwisterchen dem Gast stellen :rolleyes: . Deshalb haben wir auch einen Raum in unserer Wohnung noch frei :).

Wir sind sehr an einem Erfahrungsaustausch mit (ehemaligen) Gasteltern interessiert und wollten gerne wissen, welche Voraussetzungen andere bieten konnten/können, wie sie klar gekommen sind oder generell, was der ATS ihnen „abforderte“. Welche Organisation steht dahinter? Und noch eine Frage, die nicht gerade unerheblich für uns ist: gab es finanzielle Belastungen - außer natürlich Kost & Logis.

Wir sind für jede Erfahrung und für jeden Tipp dankbar.

LG
Nineve

P.S. auch an ATS-Erfahrungen mit ihren Gasteltern sind wir sehr interessiert. Also was war toll, was hat euch in den Familien nicht gefallen. Wie konntet ihr eure Freizeit gestalten / erleben? Wie wurdet ihr von der Gastfamilie unterstützt?

Hallo!

Hast du diese Aufstellung schon gesehen:
http://www.schueleraustausch.de/forum/showthread.php?t=273 ?
Die dort angegebenen Organisationen suchen scheinbar regelmässig Gastfamilien, da sie dies auf ihrer Homepage angegeben haben.
Habt ihr denn schon eine Vorstellung, von welchem Kontinent/aus welchem Land ihr gern einen Austauschschüler hättet?
Wollt ihr einen für ein paar Wochen, ein paar Monate oder gleich für ein Jahr?

Viele Grüsse

Kirsten

Ja, die Aufstellung haben wir schon gesehen.
Hängen geblieben sind wir vorerst bei den beiden größeren Organisationen. Aber wir würden auch gerne wissen, wie die Betreuung über die Organisationen ist. Auch deshalb suchen wir Kontakt zu Gastfamilien.

Da wir in der Familie einen spanischen Muttlersprachler haben (Schwiegervater), würden wir gerne aus Richtung Südamerika, besonders Argentinien einen ATS aufnehmen (das zumindest ist unsere grobe Vorstellung). Ich weiß, dass die ATS’ler Deutsch lernen wollen, aber der Gedanke, im Notfall auch auf die Muttersprache zurückgreifen zu können beruhigt mich schon sehr (außerdem wohnt der Schwiegervater nicht bei uns :wink: ).
Der asiatische Raum würde auch in Frage kommen.

Zeitraum: wir gehen jetzt gerade von einem Schuljahr aus. Wir wissen jetzt nur nicht, inwiefern auch ein Semester angeboten werden würde.

Hallo, wir sind z.Z. Gastfamilie und wir können es nur immer wieder weiterempfehlen. Wenn du die beiden Org. YFU und AFS meinst, so haben wir von beiden bisher nur Gutes gehört, bzw. erlebt.
Unsere Kinder sind bereits erwachsen und leben nicht mehr zu Hause, aber es gibt wirklich ATS, die ohne Gastgeschwister leben können, oder aber ohne Gastgeschwister sogar glücklicher sind.

Hallo!
Wir sind zur Zeit Gastfamilie der deutschen Schule in Santa Cruz, Bolivien. Der Kontakt wurde via Netz hergestellt und wir haben einen deutschen Ansprechpartner bei Problemen, und zwar sowohl hier wie auch in Bolivien. Der Austausch gehört bei den deutschen Schulen in Südamerika zum Schulprogramm, dauert 6 Monate und wir haben es nicht bereut. Unsere Große war im letzten Jahr für 11 Monate in Kanada und hat jetzt auch die Einladung nach Südamerika. Der “Kleine” weiss noch nicht, ob er in ein Land, dessen Sprache er nicht spricht, möchte. Er ist ein ganz anderer Typ. Es war alles in allem bis jetzt unheimlich spannend mit unsrem Gastsohn (er ist ein absolut coller Typ und total anders als meine eigenen Kinder) und wir haben viele neue Erfahrungen gemacht. Wichtig ist aber m. E. dass Kontakte zu Gleichaltrigen bestehen (nicht nur über die Schule, auch durch Sport oder Musik oder Theater…) und der ATS die Möglichkeiten zum Ausprobieren bekommt.
canada-mum

Danke für eure Erfahrungen. Klingt beides recht interessant.
@ canada-mum: gibt es eigentlich eine Aufstellung im Netz über deutsche Schulen im Ausland?
@ Maja: woher kommt dein Gastkind?

Ich bin zwar nicht canada-mum ;), aber es gibt so eine Aufstellung zum download

Vielen Dank „nicht canada-mum“ ;):smiley:

Hallo,

selbstverständlich können auch Familien ohne eigene Kinder Gastfamilien werden. Wir haben derzeit auch kein eigenes Kind (ist in den USA) aber eine ATS. Unsere ATS erzählte uns aber auch, dass sie uns als Familie eigentlich am liebsten abgelehnt hätte weil wir keine eigenen Kinder mehr im Haushalt hatten. Die Vorstellung ohne Geschwister hier leben zu müssen fand sie schrecklich. Die Orga ließ es aber nicht zu, dass sie uns ablehnte und empfahl ihr es erstmal mit uns zu versuchen. Ergebnis ist, dass sie sich bei uns sauwohl fühlt und Geschwister nun doch nicht vermißt. Da haben beide Seiten Glück gehabt :slight_smile:

Wenn man nun aber keine Erfahrungen mit Jugendlichen in dem Alter hat sollte man sich das gut überlegen, es ist nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen,…auch die ATS haben mit Problemen zu kämpfen, sind unglücklich, haben Schwierigkeiten mit dem EIngewöhnen usw. Außerdem ist ein Jahr wirklich eine lange Zeit…und ein ATS erfordert doch auch einiges an Aufmerksamkeit und Hilfe usw.
Es macht aber auch viel Spaß, vor allem wenn die Chemie stimmt. Dann besteht die Chance zu wirklich tollen Gesprächen auch über die jeweils andere Kultur. Vor allem kann es auch passieren, dass man sehr viele verschiedene Kulturen während des ATJ kennen lernt, denn die ATS bringen auch gern ihre Freunde (auch oft ATS) mit nach hause.

Zu den Kosten: Kost und Logis ist klar, doch es kommen noch Kosten für EIntrittsgelder, essen gehen, Telefon, Geschenke (Geb. Weihnachten, Ostern etc) dazu, da man solche Kosten ja auch für die eigenen Kinder übernehmen würde und man es automatisch auch für den ATS tut. Man muss das aber nicht!!!

Auch genau überlegen womit man besser klarkommt, ob Junge oder Mädchen…wir selbst haben eine Tochter und daher auch ein Mädchen als ATS genommen. Das war genau die richtige Entscheidung.

Und ganz wichtig: man sollte schon sehr aufgeschlossen und sehr tolerant sein! Man muß einfach auch mal fünfe gerade sein lassen können.

Falls ihr mal einen ATS aufnehmt…viel Spaß dabei, es lohnt sich

liebe Grüße, Geli

:slight_smile: Gastfamilie
Hallo, Ninive, unsere ATS ist aus Japan und sie kam nach einem Familienwechsel zu uns. Wir haben miteinander keine Probleme, ganz im Gegenteil.
Der Kostenaufstellung von Geli kann ich total zustimmen. Obwohl es Gastfamilien gibt, die den ATS beim gemeinsamen Restaurantbesuch seine Rechnung selbst begleichen lassen, machen wir das nicht.
Ich würde euch raten, euch eine Organisation zu suchen, die die Gastfamilien gut betreut: persönlicher Betreuer als Ansprechpartner auch für Gasteltern, organisierte Treffen mit anderen Gastfamilien in eurer Region, Vorbereitungstreffen und Informationsmaterial vor Ankunft der ATS, also alles Dinge, die einer bisher unerfahrenen Gastfamilie zur Seite stehen.
Wir sind schon einige Male Gastfamilie gewesen , man lernt immer wieder Neues dazu und es macht Spaß!
Viele Grüße, Maja

zu den deutschen Schulen in Südamerika
googlen hilft ungemein, aber auch bei wikipedia wird man fündig
Alle deutschen Schulen in Südamerika haben - zwar etwas versteckt - den Ansprechpartner auf ihrer homepage für den Austausch!
Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen: es ist nicht alles Gold was glänzt, aber wenn ihr etwas Geschick habt mit dem Umgang mit anderen Kulturen, ist es ungemein bereichernd. Wir haben berufsbedingt durch meinen Mann schon mehrfach Ausländer (Afrikaner und Asiaten) zu Besuch gehabt, aber unser ATS ist einfacher im handling, weil er vorbereitet durch die deutsche Schule auch schon einige Kenntnisse mitbringt, was das Leben hier anbelangt. Dennoch habe ich mich nicht nur einmal gefragt, ob ich einen Jungen von 17 Jahren oder ein Vorschulkind hoste… Die Toleranz und auch die Bereitschaft muss einfach vorhanden sein! Unsere Kinder haben aber auch moniert, dass er anderes darf, als sie immer gedurft haben, weil wir diffenzieren mussten, auch dies bleibt nicht aus. Wir haben, wie schon erwähnt, es als ungemein wichtig empfunden, dass er sich auch seinen eigenen Freundeskreis aufgebaut hat und hier auch seinen Hobbies nachgeht - ohne uns und auch ohne unsere beiden Kinder (18 und 14). Für uns wird auf jeden Fall der Kontakt weiter bestehen bleiben, denn unser Gastsohn wird auch hier studieren!
canada-mum

Eure Erfahrungen sind ja richtig interessant :D. Könnte noch mehr davon lesen ;).

von Geli
Wenn man nun aber keine Erfahrungen mit Jugendlichen in dem Alter hat sollte man sich das gut überlegen…

Teenager-Erfahrung haben wir zumindest insoweit, dass mein Bruder 19 ist und meine Schwägerin 17. Sie ist dabei sehr viel komplizierter als er :rolleyes: .

Wobei gibt es denn wenn dann die meisten Probleme? Ich weiß, dass das sicherlich von ATS und dem „Ursprungsland“ unterschiedlich ist, aber es interessiert mich schon, wo so die Steine liegen.

P.S. Warum finde ich eigentlich so wenige Erfahrungsberichte von Gastfamilien im Netz? Suche ich falsch oder gibt es wirklich nicht so viele zu finden :confused: … (Habe erst 3 oder 4 gefunden.)

Guten Morgen!
Dieses Buch wurde von einer Mutter geschrieben, deren Töchter nacheinander in ein ATJ gingen und die einen Gastsohn für 6 Monate aufnahm, während die 2. Tochter in ihrem ATJ war:

„Drei Austauschschüler - In den USA, Australien und Deutschland“ von Heidi Koffner (Tagebuch einer Mutter)
ISBN: 3-897745-67-4
13,50 €, 226 Seiten, 2007, ATS: 2004/2005, Januar-Juni 2006, 2006 Organisationen: OneWorld (?), Step In (?)
Amazon
Aus dem Inhalt: „Lea, sechzehn Jahre alt, fliegt für ein Jahr in die USA, und kaum ist sie zurück, reist ihre jüngere Schwester Julie nach Australien ab. Sie ist noch gar nicht weg, da trifft aus Adelaide der achtzehnjährige Tyler bei der Familie ein. Alles klappt wunderbar, alles ist prima fast immer. Bis auf solche Bagatellen wie das ewig lange Warten auf die Zuteilung der Gastfamilie, bis auf die plötzlich brandeilige Visumbeantragung, die Reibereien mit den Gastfamilien, Telefongebühren in schwindelerregender Höhe, Rückgliederungsschwierigkeiten in den Schulalltag und Tylers Liebeskummer klappt eigentlich alles superfantastisch. In der unkomplizierten Sprache der Jugendlichen erleben wir die kleinen Ärgernisse und Komplikationen aus der Sicht der Mutter und Gastmutter mit. In diesem frisch von der Leber weg verfassten Tagebuch einer deutschen Austauschschüler- und Gastmutter erfährt der Leser auf kurzweilige Weise, was es bedeutet, eigene Kinder ins Ausland zu schicken und ein fremdes aufzunehmen. Die Namen in diesem Bericht sind fiktiv, umso authentischer die turbulenten Geschehnisse.“

Es gibt noch ein anderes Buch: „Far away at home - Die Welt u Gast“
ISBN: 3-00-019109-7
15,00 €, 130 Seiten, 2007
Aus dem Inhalt: „Ein Schüleraustausch ist eine unglaubliche Bereicherung, nicht nur für die beteiligten Austauschschüler, sondern auch für die ganze Familie, die durch die Aufnahme eines Gastes die Möglichkeit erhält selbst viele neue Eindrücke von fernen Ländern und Kulturen zu erhalten. Wie wir in den letzten sieben Jahren aktiver Betreuung einiger Gäste aber auch von Gastfamilien erleben durften, ist jedoch ein Austausch auch immer mit jeder Menge administrativer Vorbereitung verbunden.
Das Zusammentreffen von verschiedenen Kulturen kann darüber hinaus zu Un- und Missverständnissen führen. Damit Sie und ihre Familie ein unvergessliches Jahr erleben, bei dem alle Beteiligten best möglichst profitieren, hilft Ihnen diese Broschüre folgende Fragen zu beantworten:
Behandeln wir unser Gastkind wie ein Gast oder ein Kind? Was müssen wir an Vorbereitungen vor der Aufnahme treffen? Wer hilft bei Problemen? Wie sieht unser Tagesablauf aus, wenn wir einmal den Gast haben? Außerdem werden viele folgende Themen diskutiert: Sprachschwierigkeiten, Integrationsprobleme, Neid unter Gastgeschwistern, Freizeitgestaltung, Heimweh und vieles mehr.
Die informative Diskussion über die Funktionen einer Gastfamilie ist mit kleinen Anekdoten und Erfahrungsberichten von uns, oder unseren Freunden gespickt, die hoffentlich die Vorfreude auf den Gast noch ein bisschen mehr ansteigen lassen. Dieses Buch hilft Ihnen schon im Vorfeld einige Schwierigkeiten und Probleme aus dem Weg zu räumen, so dass der Austausch reibungslos funktioniert, wenn Sie die Welt zu Gast haben!“

Viele Grüsse

Kirsten

Danke für die beiden Buchtipps …
Werde ich mir gleich mal besorgen :smiley: .

Hallo!
Ich möchte nur einige unserer Erfahrungen zum besten geben:
unser Gastsohn kommt aus einer Familie mit Hauspersonal, was ja in Südamerika nicht unüblich ist. Aber … Wäsche ist im Schrank gebunkert und wird nicht herausgelegt, trotz mehrfacher Bitten und einem separaten Wäschesack und dem Zeigen der Waschmaschine (von Demonstration ganz zu schweigen!) … Er bemüht sich sehr, sein Zimmer alleine sauber zu halten, aber dies klappt nur sehr bedingt - von zu Hause kennt er dies halt auch nicht!
Der arme Junge saß am Anfang und stocherte nur im Essen rum und auch unser Weißbrot wollte ihm nicht schmecken. Beim Einkaufen kamen wir dann dahinter, dass er halt das ungetoastete Gummi-Weißbrot vorzog; die Größen von Steaks, die er mir allerdings dann im Supermarkt als normal für seine Verhältnisse präsentierte, wird er bei uns jedoch nicht bekommen: nicht nur, dass damit das Familienbudget mehr als gesprengt würde, auch diese Mengen an Fleisch gibt es bei uns halt nicht (und Rindfleisch schon gar nicht!). Orientierungslosigkeit in der Schulstadt (die Frage per Handy: wo bist Du denn gerade; Antwort: ???); die Frage, warum er nicht alleine abends ausgehen darf sondern nur zusammen mit Freunden (auch unsere Kinder müssen immer sagen, wo und mit wem sie unterwegs sind!) sind nur einige Punkte, die halt der gegenseitigen Klärung bedürfen, die aber sicher nur in Teilen auf sein Heimatland zurückzufühen sind. Und für einen heilsamen Dämpfer hat dann eine doch recht unliebsame Begegnung mit skinheads geführt, seit dem Abend weiss er, warum wir immer auch gleichaltrige deutsche Freunde dabei haben wollen…
Liebe Grüße
canada-mum

Wir haben zur Zeit eine ATS ( 17 JAhre) aus IOWA, unsere “Kinder” sind 20 und 17 Jahre alt.
Auch ich muss Geli total zustimmen. Es ist wie ein eigenes Kind,also fallen auch Kosten an, darüber muss man sich klar sein.

Ich genieße die Zeit, so toll habe ich es mir nicht vorgestellt. Wir erleben die Familie wieder neu, es wird wieder gespielt, geredet und wir haben viele nette Leute kennengelernt. Nicht zu vergessen: Unsere ATS hat eine zweite Familie gefunden.
Nur Mut, es ist wahr, bei einer guten Orga ist man auch als Gastfamilie gut betreut.
LG Lori

Auch ich muss Geli und Ninive total zustimmen, so einfach:“Essen und Schlafen” kann man es sich nicht machen, es ist auch ein “neues” Kind.

Wir haben ein Mädchen aus den USA, die aber leider am 2.4. schon wieder zurück fliegt. Sie muss noch ein Monat Highschool absolvieren, damit sie im Sommer mit der Uni anfangen Kann. Sie sollte ursprünglich nur bis Januar bleiben, hat aber -weil ihr Deutschland so gut gefällt- bis April verlängert.
Für uns war es die erste Erfahrung mit einer ATS. Unser Sohn war 2005/2006 in den USA und wir hatten das Gefühl, auch jemandem eine schöne Zeit -wie es unserem Sohn ergangen ist- zu ermöglichen.
Es ist eine tolle Erfahrung, ich möchte sie nicht missen und unsere ATS hat jetzt auch eine Familie in Deutschland.

LG Lori

Das klingt gut. Ich bekomme ab September auch eine Gastschwester aus Japan (open door international). Welche Organisation hat deine ATS betreut?