Hallo,
ich hab gestern abend mal eine Selbstdarstellung geschrieben. Wirklich gut kann sie nicht geworden sein in dieser kurzen zeit, ich hab sie auch noch nicht überarbeitet. Trotzdem würde ich mich freuen wenn ihr mir sagt wie ihr sie findet, was noch rein oder lieber weg soll, oder ob es das beste währe, wenn ich nochmals von vorn beginne:grin:
Weisst du Bescheid über all die Facetten deiner Persönlichkeit?
Diese Frage stellte sich mir, während ich mir Gedanken zu meiner Selbstdarstellung machte, und sie war wirklich schwer zu beantworten. Mit jeder Zeile wurde mir jedoch klarer, welche bisherigen Ereignisse meines Lebens meinen Charakter geprägt haben und wie ich auf verschiedene Situationen reagiere. Um euch ein Bild von mir zu vermitteln, will ich euch nun etwas über mich und mein Leben erzählen:
Ich heisse Anja, bin 16 Jahre alt und wohne mit meiner Mutter Manuela und meinem 18-jährigen Bruder Fabio in der Stadt Bern. Meine Eltern sind seit 3 Jahren geschieden, haben aber ein sehr gutes Verhältnis zu einander, was uns Kindern die Veränderung viel leichter gemacht hat. Und damit wir uns regelmässig sehen können, hat sich mein Vater eine Wohnung nur ein paar Strassen weiter gesucht, seine Türe steht uns jeder Zeit offen.
Mein Bruder und ich, wir verstehen uns sehr gut. Die Zeit der Geschwisterstreitigkeiten sind vorbei, aber manchmal gehe ich ihm immer noch auf die Nerven - was vielleicht daran liegt, dass er gerne ausziehen, sich von der Familie lösen und auf eigenen Beinen stehen möchte.
Zu meiner Mutter habe ich eine sehr starke, jedoch seltsame Bindung. Ich kann sie nicht wirklich einordnen, denn sie war einerseits nie eine Autoritätsperson, andererseits auch keine Freundin, der ich alles erzählen kann. Sie wurde nicht erzogen, offen über ihre Gefühle zu reden, und das wirkte sich leider auch auf mich aus. Trotzdem ist meine für mich Mutter ein Zuhause, ein Zufluchtsort. Sie gibt mir Sicherheit.
Ein weiterer wichtiger Teil meines Lebens sind meine Grosseltern mütterlicherseits. Auch sie wohnen gleich in der Nähe und ich esse zwei Mal in der Woche bei ihnen zu Mittag. Seit ich denken kann waren sie immer präsent und verbrachten viel Zeit mit mir und meinem Bruder. unser Wohl liegt ihnen so sehr am Herzen, dass sie es mit Herzlichkeit fast etwas übertreiben, aber gerade dafür schätze ich sie sehr und ein Leben ohne sie kann ich mir kaum vorstellen.
Mein Vater und seine Erziehung haben mich in meinem Leben sehr geprägt. Er ist für mich eine Respektperson und gleichzeitig ein sehr lockerer, offener und ehrlicher Mensch, dem ich viel Vertrauen schenke und für den ich durch Feuer laufen würde. Er hat mir beigebracht, Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, sich in andere Menschen hinein zu versetzen und wie wichtig es ist, immer fair zu bleiben. Und er ist es auch, der mich immer wieder für neue Sachen begeistern kann, sowie zum Beispiel für meine Hobbies.
Ich bin sehr sportbegeistert: ich jogge und fahre regelmässig Rad, im Sommer gehe ich Schwimmen und im Winter liebe ich es, Snowboard zu fahren. 4 Jahre habe ich im Verein FFCBern Fussball gespielt, was mir sehr Spass gemacht hat. Für mich sind Teamgeist, Kämpfen für- und miteinander und das Mithelfen immer wichtiger gewesen als der Sieg oder der erste Rang in der Tabelle. Leider musste ich aufgrund Gelenkbeschwerden mein Hobby aufgeben und gehe nun seit zwei Jahren in die Physiotherapie. Dort lerne ich viel über viel über meinen Körper, seine Koordination und auch seine Tücken. Das hat mich sehr gepackt, deshalb möchte ich später nach der Matura einen Beruf erlernen, der mit Körper und Gesundheit zu tun hat.
Momentan gehe ich auf das Gymnasium Neufeld in Bern. Ich fiel es in der Schule immer leicht, neue Dinge zu lernen und hatte nirgends Probleme, doch jetzt wo der Unterricht anspruchsvoller wird kristallisieren sich meine Stärken und Schwächen klar heraus. Sprachen und Grammatik liegen mir, schwer zu kämpfen habe ich mit Mathematik. Deshalb habe ich meinen Schwerpunkt auf Fremdsprachen gesetzt und Lerne ab Herbst 08 Spanisch. Fächer, die ich gar nicht mag sind der Musik- und Sportunterricht, da die Freude irgendwie auf der Strecke bleibt.
Wenn ich keine Hausaufgaben habe und keinen Sport treibe, surfe ich zuhause im Internet, sehe Fern, lese, höre Musik, bummle durch die Stadt und telefoniere oder unternehme etwas mit meinen Freunden.
In meiner Freizeit habe ich auch verschiedene Nebenjobs: Ich bereite im Büro meiner Mutter Kongressmappen vor, vertrage Zeitungen und in den Ferien reinige ich Schulhausgebäude.
Bei meinem Vater helfe ich regelmässig im Haushalt, bügle Hemden und putze. Kochen kann ich leider gar nicht, aber dafür esse ich so gut wie alles. Allerdings ist mir eine gesunde Ernährung sehr wichtig.
Sonst verläuft mein Alltag wenig spektakulär, ich bin nicht ständig unterwegs sondern mag ruhige Abende zu Hause.
In Konflikte gerate ich selten, wenn ich Fehler mache, gehe ich ehrlich damit um und trage die Konsequenzen. Ich kann mich überall gut anpassen kann, begegne den Leuten immer höflich und korrekt und bin nicht nachtragend. All dies klappt vielleicht auch deswegen so gut, weil ich anfangs wenig an mich ranlasse, denn bei neuen Situationen und Menschen brauche ich einige Zeit um mich einzuleben. Aber wenn es soweit ist, werde ich offen und gesprächig.
Aber warum möchte ich ein Austauschjahr machen?
Nun, mich interessiert die Welt – Die Politik, die Kultur, die Lebensweise. Ich möchte erfahren wie es ist, in armen Verhältnissen zu leben, in einer Millionenstadt voller Wolkenkratzer zu stehen, ich möchte Vulkane, Regenwälder und exotische Tere sehen, kulinarische Vielfalt kennen lernen, verschiedene Arbeiten verrichten, Tänze lernen und und und. Es gibt so viele Dinge zu entdecken, und mit einem Austauschjahr habe ich die einzigartige Möglichkeit ein paar dieser Sachen zu erleben.
Von meinem Austauschjahr erwarte ich von der Gastfamilie, dass sie mich herzlich aufnimmt, mir ihre Kultur und Lebensweise zeigt und mit mir etwas unternimmt. Sonst freue ich mich einfach auf viele positive wie negative Erfahrungen und Eindrücke und hoffe, mich persönlich weiter zu entwickeln und immer wieder zu überwinden.