Mein Name ist XXX und ich wurde am XXX in XXX geboren. Meine Mutter (geboren am XXX) hat zu dem Zeitpunkt als Hauswirtschaftlerin gearbeitet und mein Vater (geboren am XXX) war Techniker in einer Spielhalle. Bis zu meinem 8. Lebensjahr waren meine Eltern glücklich verheiratet, allerdings hat sich das geändert und meine Eltern haben sich scheiden lassen, woraufhin meine Mutter auszog und ich mit meiner Schwester bei meinem Vater blieb, da wir als Geschwister nicht getrennt werden sollten. Meine große Schwester (geboren am XXX) ging zu dem Zeitpunkt in eine Förderschule für Sprachen, da sie seit ihrer Geburt schwerhörig ist. Seit ihrem 2. Lebensjahr trägt meine Schwester allerdings Hörgeräte, was das alltägliche Leben mit ihr vereinfacht.
Seit ich denken kann, haben wir immer Haustiere gehabt. Anfangs waren es Kaninchen, um die ich mich regelmäßig gekümmert habe. Als sie dann an Altersschwäche gestorben sind, wollten meine Eltern erstmal keine Haustiere mehr, dennoch haben wir ab und zu Hamster gehabt und zwischenzeitlich durften wir für Nachbarn, die im Urlaub waren, auf die Hunde, Pferde, Katzen und Meerschweinchen aufpassen, was auch dazu geführt hat, dass ich verantwortungsvoll handeln kann.
Als ich im Jahr 2002 in den Kindergarten kam, ging meine Schwester auf die XXX Realschule in XXX. Seit sie dort war, beherrscht sie die Gebärdensprache und hat mir ab und zu einige Buchstaben gezeigt und abschließend hat sie die Realschule mit einer Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe abgeschlossen.
In der Grundschule habe ich eher selten mit meinen Klassenkameraden zusammengearbeitet, da ich mich aufgrund von der Lage mit meiner Familie abgekapselt habe, was später aber besser wurde. In der 4. Klasse habe ich dann eine Empfehlung bekommen, um ein Gymnasium besuchen zu können.
Von meinen Freunden ging niemand auf dieselbe Schule, wo ich später hinkommen würde, da wir gemeinsam in der Grundschule XXX waren aber alle in XXX und Umgebung auf die Schulen gegangen sind, da ich aber in XX gelebt habe, musste ich auf ein Gymnasium in meiner unmittelbaren Nähe und dies war das einzige Gymnasium. Bis zum Ende der 6. Klasse habe ich die Schule mit meinem Cousin besucht, ansonsten kannte ich niemanden aus meiner Klasse, was dazu führte, dass ich gemobbt wurde.
Als ich auf dem Gymnasium in XXX war, hat meine Schwester sich entschieden, in XXX auf die Fachoberschule zu gehen, um nicht mehr so stark von meinen Eltern abhängig sein zu müssen. Ich habe sie nur sehr selten gesehen
und wurde auf meiner Schule gemobbt, da ich bei meinem Vater keine Heizung und kein warmes Wasser hatte, weil unsere Gas-Heizung kaputt war und die Reparatur zu viel gekostet hätte, was mein Vater als alleinerziehender Mann nicht aufbringen konnte.
Irgendwann wurde mir die ganze Situation zu viel und ich beschloss, zu meiner Mutter zu ziehen, was ich ihr natürlich sagte. Zusammen haben wir ihrer Rechtsanwältin alles erklärt
und das Familiengericht hat entschieden, ich könne mit 12 ½ Jahren sehr gut selber entscheiden, wo ich leben möchte.
Bedingt durch den Umzug zu meiner Mutter im Oktober 2010 habe ich jeden Tag über 2 Stunden zu meiner Schule Bus fahren müssen und die Fahrkarte für den Bus wäre ab Februar 2011 nicht mehr übernommen worden von den Kosten her. Daher meldete mich meine
Mutter auf einem Gymnasium in der Nähe an, wo ich passenderweise ab dem 2. Halbjahr, beginnend am 14. Februar 2011, hingehen konnte.
Seit dem 1. Februar 2012 lebt meine Schwester bei uns und wir unternehmen viel gemeinsam, was davor eher selten der Fall war.
Meine Zukunftspläne sind eigentlich, dass ich nach dem Abitur Grundschullehramt studieren möchte und dann in einer Grundschule in meiner unmittelbaren Nähe unterrichten möchte, wobei ich mir gut vorstellen könnte, meiner zukünftigen Klasse mehr über Japan und die Kultur sowie die Sprache zu erzählen und eventuell nebenbei ein bisschen was beibringen könnte.
Mit meinem Vater habe ich nur mäßig Kontakt, ab und zu an Geburtstagen telefonieren wir und mit seiner neuen Freundin habe ich gar keinen Kontakt. Die beiden haben einen
gemeinsamen Sohn, allerdings sehe ich diesen auch nur selten.
In meiner Freizeit unternehme ich viel mit Freunden und bin die meiste Zeit in den Großstädten NRWs unterwegs, was mir durch meine Mutter ermöglicht wird, da sie vor einigen Jahren eine BahnCard für mich hat machen lassen und ich somit billiger von A nach B
komme und sie mir die Fahrten immer bereitwillig sponsert, damit ich nicht immer zu Hause sein muss.
Dennoch helfe ich im Haushalt mit, wenn meine Mutter mich auffordert, aber den größten Teil macht sie alleine, damit ich mich auch da nicht zu sehr anstrengen muss, was ich sehr
großzügig von ihr finde. Jugendliche in meinem Alter müssen viel mehr im Haushalt mithelfen, was mir erspart bleibt. Trotzdem beherrsche ich die Grundlagen, kann selber kochen, putzen und bügeln, wobei ich mich das kaum traue, weil ich mit heißen
Gegenständen sowie Feuer mehrmals schlechte Erfahrungen machen musste.
Jetzt möchte ich aber darauf eingehen, warum ich mich für ein Auslandsjahr entschieden habe. Mich hat das Ausland schon immer sehr angezogen, weil ich mit meiner Familie nur einmal im Urlaub in Paris war und dann habe ich den Entschluss gefasst, ein Jahr lang ins Ausland zu gehen, um selbstständiger zu werden und meiner Mutter nicht zur Last zu fallen.
Nun steht für mich ganz sicher fest, dass ich die verschiedenen Kulturen und Sprachen näher kennenlernen möchte, weswegen ich mich doch beworben habe. Trotz den anfänglichen Worten meiner Freunde („Du würdest eh kein Jahr in Japan aushalten! Dazu hast du nicht den Mut!!“) bin ich mir sicher, dass ich das Jahr schaffen würde, was eine große Bereicherung für mich wäre.
Ich denke, dass ich trotz allem, was ich bisher miterlebt habe, psychisch stark genug für ein Jahr im Ausland wäre und durch meine Erfahrungen in Sachen Schulwechsel bin ich mir sicher, dass ich trotz anfänglichem Japanisch schnell Freunde finden würde, die mir helfen.