Kontakt mit dem Kind während des Austauschjahres

Na, das ist doch toll. Ich versteh den Sinn dieser (halben) Kontaktsperre zwar total, die immer empfohlen wird… aber finds trotzdem gruslig.

Hallo!
Ich schreibe aus der Sicht einer ATS Mutter und einer Gastmutter:
Unsere Tochter hatte in ihrer Familie kein Internet (!!!), lediglich in der Schule gab es die Möglichkeit mails (aber nur bestimmter Anbieter) zu checken und mit zu Hause zu kommunizieren. Dies beschränkte sich daher auf kurze Mitteilungen (ca. 2 mal die Woche) und Fragen bezüglich der doch allzu frommen Gastschwester…
Telefonate sind außer an Weihnachten vielleicht eine Handvoll geführt worden! Wenn geschah dies von unterwegs mit dem Sportteam - die ganze Mannschaft hatten wir daher mit am Telefon (von Privatheit keine Spur…). Zu Freunden hier zu Hause bestand definitiv so gut wie kein Kontakt - selbst der Freund wurde telefonisch abgewimmelt (es ging dann auch auseinander…) Dies waren keine Vorgaben der Orga sondern hat sich von alleine so ergeben… Jeder ATS ist anders!!!
Ganz anders gestaltete sich der Kontakt unseres Gastsohns aus Südamerika: der hat ganze Tage vor dem Computer zugebracht und fand unsere dann nach einiger Zeit gemachte Aussage, dass wir dies nicht tolerieren, nicht sonderlich prickelnd! (Andere Gasteltern dieser Gruppe berichteten sogar von durchgemachten Nächten und von schlafenden Kindern im Untericht wegen der Zeitverschiebung…) Die Lösung war dann skypen mit seinen Eltern und Freunden in einem Internet Cafe allerdings wegen der Kosten nicht mehr über Stunden… Insofern kann ich Gasteltern verstehen, die erst einmal da auf die Bremse gehen. Es gibt aber auch in USA die Möglichkeit von öffentlichen Telefonzellen aus zu kommunizieren (ich weiß, man muss Quarters sammeln und dies ist lästig, alternativ gibt es Telefonkarten…) bzw. es gibt auch in USA Internet Cafes. M. E. ist entscheidend, ob es nur um die Befriedigung des Nähe-Gefühls zu Hause geht oder ob Probleme anstehen, denn dann muss definitiv auch mit der Heimat kommuniziert werden können.
Diese Aussage ist nicht herzlos: auch ich habe am Anfang heulend vor dem Computer gesessen und händeringend auf eine Nachricht gewartet und mich über jeden Text sehr gefreut. Aber unsere Kinder werden erwachsen und auch diese Vorgaben gehören zu diesem Abnabelungsprozess!

Ich habe in vorherigen threads mitgeteilt, dass es für mich selbstverständlich ist, dass meine tochter nicht 24 std. am tag und das vielleicht noch täglich vor dem laptop sitztl. Aber das hat sie zuhause nicht gemacht, also weiß ich, dass sie es in amerika auch nicht praktiziert. Ich zitiere mich selbst … “Außerdem relativiert sich der kontakt automatisch, sobald unsere kinder im ausland fuß gefasst haben, oder?! Ihnen sollte jedoch nicht die persönliche freiheit genommen werden, ihre familien und freunde am “auslandsleben” teilnehmen zu lassen, wenn sie das bedürfnis danach haben” …

Die Gastfamilie verfügt über kein WLan, so dass meine tochter über ihren laptop nur skypen kann, wenn sie eine bibliothek aufsucht (bislang 1 x). Sie verfügt aber nun über ein “amerikanisches” handy, inkl. flat für Internetnutzung. Wir, inkl. der Gasteltern, sind nun bei “facebook” angemeldet und pflegen dort Kontakte und tauschen Fotos aus. Wenn meine Tochter das Bedürfnis hat zu telefonieren, klingelt sie mich an und ich rufe auf ihrer “usa-nr.” zurück. Dies kam bislang 1 x wöchentlich vor.

Wir haben somit für alle Beteiligten eine optimale Lösung gefunden und ich frische somit meine Englischkenntnisse gleich mit auf :slight_smile:

Schönen Abend noch @all
Kerstin

Also als ich für ein Jahr in Amerika war, habe ich am Anfang nur jedes Wochenende meiner Mutter eine E-mail geschrieben.
Durch das ganze Austauschjahr habe ich zweimal im Monat mit meiner Mutter geskypt.
So ab dem 3. oder 4. Monat habe ich meiner Mama jeden Tag eine E-mail geschrieben. Sie war so ein bisschen mein Tagebuch. Ich musste ihr einfach immer berichten was ich gemacht habe. Ich konnte das nicht für mich behalten, ich musste das einfach meiner Familie erzählen. Das tat mir immer gut meiner Mutter zu schreiben. Man sagt ja es soll nicht so häufig sein.
Ich hatte aber trotzdem ein unglaublich tolles Jahr ohne Heimweh oder ähnliches. Das jeden Tag schreiben hat also nichts für mich in Amerika beeinflusst. Ich habe trotzdem eine zweite FAmilie gefunden :wink:

Liebste Grüße, Daria

Hallo an alle,
unser Kind ist seit einer Woche bei seinen Gasteltern und fühlt sich offensichtlich sehr wohl. Bis auf ein kurzes Anfangsheimweh läuft alles prima, auch wenn er selbst meint, er verstehe nichts und niemanden. Heute hat er schon die dt. Zahlen verwechselt;), vergaß von hinten zu lesen.
Zu der Sache Kontakt: Ich wollte eigentlich einmal wöchentlich mit ihm skypen - so Sonntag vor der Kirche (die er übrigens total “geil” findet - er -hier - Kirche- nnniiiieeee!!). Heute sagte er mir, er kommt durch die Telefoniererei aus dem Englischtakt. OK. Dann beschränken wir uns mal auf alle 2 Wochen (:eek:). Ich hoffe, die Gastmutti füttert uns hier ein wenig mit Infos, sonst bekommen ich hier mit mir Schwierigkeiten.
LG
hebi89

Hallo Hebi,
großes Lob an eure Gastmutti für die Infos an euch. Dies macht nicht jede Gastmutti.
Unsere Gasteltern sprechen leider nur Spanisch. Hätte auch mal gern mit ihnen gesprochen, aber ich freue mich trotzdem auf unser Kennenlernen im nächsten Jahr.
Gruß graefinlwl

Also…mein Sohnemann ist gut in Californien angekommen. :slight_smile:
Nachdem er sich ausgeschlafen hat, rief er mich über Skype an und hat mir mit der Webcam das ganze Haus, den Garten, den Hund und die Katze gezeigt.

Wir haben keinerlei “Beschränkungen” mit Kontakt- im Gegenteil…ich unterhalte mich mit dem Gastvater und Sohn in Facebook.

Liebe Grüße
Sausalito

@Sausalito: Das freut mich sehr für Dich!

Viele Grüße
Kerstin

Hallo,

jetzt will ich doch mal von meinen Erfahrungen berichten. Meine Tochter ist seit drei Wochen in den USA und Kontakt ist kein Problem. Sie hat bisher immer selbst angerufen und ausführlich berichtet. Wir haben auch nicht geskyt. Sie hat allerdings ein Handy, dessen Rechnung wir hier in Deutschland bezahlen. Mein Mann sagt, “eine gute Investition”. Ich beschränke mich auf die gute alte Tradition des Briefschreibens. Macht Spaß! Sowohl das Schreiben wie auch das regelmäßige Aussuchen witziger Postkarten. Allerdings sende ich ab und zu ein email mit Fotos, da wir ebenfalls Gasteltern sind und seit 10 Tagen einen sehr netten Gastsohn haben. Ihre Gasteltern haben ebenfalls Fotos geschickt.

LG, hostmum

Hallo @ all
auch wir haben täglichen Kontakt zu unserer Tochter, sie ist seit Freitag in England und fühlt sich sehr wohl dort.
Am Montag beginnt die Schule,gestern hatte sie ihren Anmeldetermin dort.
Wie meinte sie die Schule sieht aus wie bei Harry Potter.
Heute kaufen sie sich die Schuluniform… :slight_smile:
Es tut so gut zu wissen das es ihr gut geht.
Exilim:)

Ich bin auch froh, dass ich weiß, meiner Tochter geht es gut. Sie hat mir per email nach ihrem ersten Schultag berichtet. Schon eine Umstellung. Ich rufe nie an, sie meldet sich, wenn es passt.:slight_smile:

Hallo,
muss mal hier was loswerden. Meine Tochter ist jetzt vor 1 Woche nach Wisconsin geflogen, nach der Ankunft kaum kein Anruf, keine Mail - nichts. Am nächsten Tag dann eine Minikurze Mail von einem anderen Absender, in der stand, alles ok, angekommen. Seitdem habe ich von ihr zwei kurze Mails bekommen, in denen stand, dass sie in der Familie weder Internet noch Telefon haben und weit ab auf dem Land auf einer Farm wohnt. Die Gastmutter (Vater lebt wo anders) ist mitten in einem Umzug. Ich habe meine Tochter jetzt per Mail (sie kann Mails auf ihrem USA-Handy lesen - aber nicht beantworten) zum wiederholten Mal gebeten, mich anzurufen, weil ich einfach mal kurz mit ihr sprechen wollte, um mal einige Dinge zu erfahren und zu hören, wie es ihr geht usw. Es kam jedoch keine Antwort. Also habe ich vor 2 Tagen die Gastmutter angerufen und um Rückruf meiner Tochter gebeten. Wieder kam keine Antwort. Ich bin ziemlich fertig, weiß nicht mehr, wie ich mich jetzt noch verhalten soll. Soll ich wieder Mailen oder meine Tochter erst mal in Ruhe lassen ? Würd mich total über eine Antwort freuen.
Viele Grüße,
Mary

Hmm…du schreibst, die Familie hat kein Telefon- aber du hast dort angerufen?

Also ich würde einfach nochmal anrufen! Such dir eine Zeit aus, wo du gute Chancen hast, sie zu erreichen. Mach dich nicht fertig- ruf einfach an!

Alles Liebe
Sausalito

@svenimama:
Hallo Mary, ich kann dich sehr gut verstehen - du machst dir jetzt sorgen. Du hast die Info erhalten, dass leider deiner tochter kein internet zur verfügung steht - somit halte dich an dem gedanken fest “keine nachricht = gute nachricht”. Wenn Du es vor Sorgen jedoch nicht mehr aushälst, würde ich an Deiner Stelle - kurz auf dem us-handy deiner tochter anrufen. Einfach mal Stimme kurz hören und somit die Gewissheit - alles ist gut.

Ich wünsche Dir viel Kraft.
Gruß Kerstin

svennimama,

meine Tochter ist auch in Wisconsin. Wo ist Deine.

Gruß, hostmum

Hi,
meine Tochter ist in Mineral Point - außerhalb auf einer Farm - habe heute das erste mal mit ihr geskypt - es geht ihr soweit ganz gut - jedoch kommt sie von der Farm nicht weg und kann daher auch in der Schule keinen Sport machen, weil sie dann nicht mehr nach Hause kommt und sie keiner fahren kann. Naja, sie hat es bisher nicht wirklich schlimm gefunden. Mal schauen, wies weitergeht. Am Wochenende ist die Familie bei dem Area Rap zum Campen - da kann sie dann wenigstens ins Internet - beruhigend, zu wissen, dass man wenigstens am Wochenende Kontakt hat - mal schauen, wies im Winter ist…

Wir haben regelmäßig Kontakt zu unserer Tochter. Sie kann mit ihrem Handy jedezeit unsere Emails empfangen und sie kann uns jederzeit eine über ihr Handy schicken.

An den Wochenenden skypen wir, oftmals bis zu einer Stunde.

Die Gastmama schickt uns ab und zu auch eine Email mit kurzen Infos.

Zuletzt hat sie uns den Link zur Highschool geschickt mit Passwort; da können wir jetzt sehen, wie die Zensuren unserer Tochter sind, die die Lehrer dort in eine Tabelle eintragen müssen, ebenso evtl. Fehlstunden, etc.

Bei uns ist der Kontakt mit der Gastfamilie im Moment ziemlich eingeschlafen. Ich weiß nicht, ob das gut ist, aber vielleicht brauchen sie das gerade.
Werde gelegentlich eine kurze freundliche mail und demnächst mal ein Päckchen schicken. Sie haben für meinen Sohn eine nette Geburtstags- und Welcome-Party gemacht und ich bin ihnen einfach total dankbar dafür.

Was meinen Sohn betrifft, schreibt er regelmäßig kurze mails.
Meine neueste Methode, wenn ich mal mehr wissen will: ich lasse abends skype offen, solange ich noch auf bin. Oft meldet er sich auch an, und wir schreiben uns oder reden.
Ich habe das Gefühl, dass er wirklich alles macht, um sich dort ins Leben, in die Familie, die Schule einzufügen, und dass das bis jetzt ganz gut gelungen ist - auch wenn vieles anders ist als er es kennt.
Das macht mich froh und tröstet mich ein bisschen, wenn ich mich allein fühle.
LG
ragnhild