Ist es noch realistisch, eine gute Gastfamilie in den USA zu finden?

Hallo zusammen, mein Mann war in den 80ern ein Jahr mit YFU in den USA und ist heute noch absolut begeistert von dieser Zeit. Nun ist unsere Tochter 15 und so langsam kommt das Thema hoch. Ich bin ja als Helikopter-Mutter und Recherche-Fachfrau mittlerweile auch sehr belesen und das klingt nicht immer alles gut, was man da erfährt. Die Welt hat sich ja auch sehr verändert seit dem. Ich habe den Eindruck, dass durch Wirtschaftskrise und politische Polarisierung tatsächlich weniger Familien in den USA in der Lage sind und auch den Wunsch verspüren, ein fremdes Kind ein Jahr lang aufzunehmen. Selbst wir in D mit zwei guten Einkommen überlegen ernsthaft, ob das finanziell und zeitlich machbar ist - ich musste auch Stunden aufstocken, um die derzeitigen Preise für Wohnen, Urlaub und Essen gehen etc. bezahlen zu können.

Sollte man sich realistischer Weise lieber ein anderes Land suchen, Norwegen oder Estland oder Uruguay, es gibt ja so viele Länder und nicht nur die USA. Was ist eure Meinung?

Danke für Tipps, Tanja

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USA High School Jahr/ was ich gerne vor der Buchung gewusst hätte

Hallo Tanja, ich persönlich würde für meine Tochter kein Classic Programm J1 in d. USA mehr machen. Zuviele sehr negative Erfahrungen. Vielleicht hilft Dir der o.g. Beitrag.

Oh, ich sehe gerade d. Du den Beitrag schon gesehen hast.

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Danke dir. Das ist eine Aussage. Bei welcher Organisation hast du gebucht, wenn ich fragen darf? Ich stehe hier ein wenig auf einsamer Flur mit meinen Argumenten, mein Mann ist so begeistert von seinem Jahr in den USA, allerdings war das 1979/ 80 über Youth for Understanding. Es prägte ihn extrem und beinahe täglich erzählt er von den Erlebnissen dort. Bisher wollte meine Tochter nicht, aber so langsam… Deshalb überlege ich nun, ob ich nicht ein anderes Land wähle.

Ich würde meinen Kindern nie wieder erlauben, ein Auslandsjahr(als minderjähriger Schüler*in) in den USA zu absolvieren. Das Risiko ist viel zu hoch, dass man Opfer der Machenschaften wird und lediglich als Cash-Cow dient!

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Hi
Ich glaube es muss ein tiefer Wunsch des Kindes sein, um so ein Abenteuer, egal wohin, einzugehen.
Es ist sehr schwierig, auch wenn die Gastfamilie super ist.
LG

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Es ist eine kleine Organisation, aber im Grunde ist das egal, da sie nur geringen Einfluß in der USA haben.

Hallo,
ich bin nicht sicher, ob ich es richtig verstanden habe. Kommt der Wunsch nach einem Auslandsjahr von eurer Tochter oder deinem Mann? Sie zu überreden fände ich keine gute Idee. Denn das Jahr ist anstrengend und es wird Rückschläge geben. Da sollte ein Jugendlicher es schon wirklich selbst wollen.

Wie du schon schreibst, hat sich in den letzten Jahren einiges verändert.
Das USA Classic Programm (J1-Visum) ist völlig überbucht. Es werden mehr Visa ausgegeben, als es Gastfamilien gibt. Und dann werden auch weniger geeignete Gastfamilien von den amerikanischen Partnern akzeptiert.
Wenn ihr aber noch private Kontakte in die USA habt, wäre es möglich, USA Classic mit Direct Placement zu machen. Dann ist es auch fast egal, welche Organisation dahinter steht.
Alternativ kann man auch das USA Premiumpaket (F1-Visum, i.d.R. mit Schulwahl) buchen. Es hat einen besseren Ruf, heißt man hört weniger unschöne Geschichten, aber es ist auch teurer.

Ansonsten gibt es natürlich viele andere interessante Länder. Ich vermute allerdings, dass man wenigstens einen Grundwortschatz der Landessprache schon vorher kennen sollte.
Die Länderwahl sollte zum Jugendlichen passen, berücksichtigt also ihre Interessen und Hobbies.

Und zu guter Letzt: Es muss auch nicht in der Schulzeit sein. Nach dem Schulabschluss ist man in den meisten Ländern erwachsen und kann viel selbständiger agieren.

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Hallo, so ein Jahr macht man einmal im Leben, und es kommt total auf das Mindset an, ob man eigentlich wirklich offen für Anderes und Neues ist, denn das wird es sicher sein: Anders. Wer wegen der Fremdsprache, anderer Essgewohnheiten, kein öffentlicher Nahverkehr etc. gestresst ist, kann ggf. in anderen Ländern als USA das anders machen.

Mehr Kontrolle gibt es natürlich, wenn die Schule in den USA ausgesucht wird, dann kennt ihr logischerweise den Ort, dann ist schon mal das Thema das Alltags mit Fächern und Hobbys bekannt.

Ich bin auch eine Ehemalige, hatte eine sehr gute Zeit, trotz Schwierigkeiten vor Ort, Gastfamilienwechsel etc. Wenn sie es selber wirklich will, dann lasst Euch doch einfach beraten, die Orgas haben viel Erfahrung und ihr erkennt schnell, wo ihr Euch wohlfühlt. Zu den kritischen Themen sind hier viele Fragen gesammelt worden, die man stellen sollte, der Orga, und auch sich selbst.

Die Programme kosten alle sehr viel Geld, dafür werden sie auch in Gastfamilien betreut, die ja die volle Verantwortung haben und man muss im Rest der Welt eine Betreuung haben. Oder Internat, da hasst Du das Gastfamilienrisiko nicht, musst aber noch tiefer in die Tasche greifen. Die Kids meiner Freunde waren oder sind da ganz happy. Vielleicht ist das was?

Nach dem Abi würde sie ja wohl eher nicht in einer Gastfamilie wohnen, sondern dafür arbeiten. Dann kann sie aber auch Auto fahren und ist komplett selbst verantwortlich. Ich weiß aber nicht, ob Work und Travel in den USA geht, ich weiß es von Kanada und Australien, da sind wohl immer sehr viele Deutsche.

Holt Euch einfach Infos? Ich stimme zu, man muss es echt wollen, denn es geht definitiv aus der Komfortzone raus, erst dann kann es wahrscheinlich auch so klasse werden.
Viel Erfolg!

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