Interview mit Andreas Heinrich, Managing Director Xplore

Xplore ist eine junge Organisation - welche Erfahrung steckt dahinter?
Wir sind in der Tat eine recht junge Organisation für Gastschulaufenthalte und Jugendsprachreisen, die sich im Januar 2010 neu aufgestellt hat. Allerdings arbeitet das Team, das hinter dem Namen Xplore steht, in seiner jetzigen Zusammensetzung bereits seit vielen Jahren zusammen. Einige Mitarbeiter inkl. der Geschäftsführung blicken auf über 20 Jahre Erfahrung zurück.

Wie profitieren Schüler Ihrer Erfahrung nach von einem Schulaufenthalt an einer ausländischen Schule?
Ich denke, dass ein Aufenthalt an einer ausländischen Schule immer auch mehr ist als ein „Academic Year“. Die Schüler nehmen im Laufe ihres Aufenthaltes viel von den Gepflogenheiten der Menschen und ihrer Kultur mit nach Hause. Häufig lernen sie erst dann richtig zu schätzen, was sie an ihrem eigentlichen Zuhause haben. Solch ein High School-Programm ist immer auch mit Höhen und Tiefen verbunden: ob es gilt das erste Heimweh zu überwinden oder auch mal Probleme mit der Gastfamilie zu lösen. Und all dies in einer fremden Umgebung und nicht in seiner Muttersprache. Ich denke das gibt den Schülern einiges an Selbstvertrauen mit auf den Weg. Es interessant zu beobachten, wie sich Schüler innerhalb eines Jahres persönlich weiterentwickelt haben. Es klingt immer so abgedroschen, aber ein Auslandsaufenthalt erweitert definitiv den eigenen Horizont und lässt die Schüler Dinge doch aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten. Wir beobachten außerdem, dass die meisten zurückgekehrten Schüler eine viel genauere Vorstellung von ihrem schulischen und beruflichen Werdegang haben.

Welche schulischen und persönlichen Voraussetzungen sollten die Schüler mitbringen?
Wir versuchen in unseren Beratungsgesprächen, die übrigens immer nur von festen Mitarbeitern durchgeführt werden, den Schüler in seiner Gesamtheit zu sehen. Es kommt uns weniger auf einzelne Voraussetzungen als vielmehr auf das Gesamtbild an. Natürlich dürfen die Schulnoten nicht zu schlecht sein, wobei ein Notendurschnitt von 1,0 auch keine Garantie für einen problemlosen Auslandsaufenthalt darstellt. Genauso wichtig sind Hobbies, Interesse für das Gastland, Reife und emotionale Stabilität. Sicher ist es schwierig in den 2-3 Stunden, die unsere Gespräche dauern, sich ein genaues Bild über einen Schüler zu machen. Aber ich denke doch, dass uns dies immer wieder gut gelingt. Wichtig ist, dass die Schüler mit einer angemessenen Erwartungshaltung nach Hause gehen und dementsprechend weiter an ihrem Traum „High School im Ausland“ arbeiten und keine überzogenen Vorstellungen haben.

Wie wird das Thema G8 Ihrer Meinung nach den Schüleraustausch beeinflussen?
Das Thema G8 ist ein heiß diskutiertes Thema. Gerade in den letzten Monaten haben wir das durch unsere Gespräche mit Eltern gemerkt. Es herrscht doch ein große Unsicherheit: Kann mein Kind überhaupt noch ins Ausland? Welche Voraussetzungen muss man erfüllen? Für uns ist es da schwierig allgemein gültige Empfehlungen zu geben, da jedes Bundesland seine eigenen Vorgaben hat. Mittlerweile gehen viele Schulen dazu über ihre eigenen Richtlinien auszugeben. Ich bin aber auch der Meinung, dass hier auch wieder Ruhe einkehren wird und es Schülern auch zukünftig möglich sein wird ihr Schuljahr im Ausland zu absolvieren. Anstatt dies in Jahrgang 11 zu machen, wie bisher üblich, wird das ganze nun häufiger in der 10. Klasse passieren. Auf diese jüngeren Schüler müssen sich sowohl wir als auch unsere Partner im Ausland einstellen. Selbst wenn die deutsche Schule nur die Möglichkeit des Wiederholens der Klassenstufe in Deutschland erlaubt, empfehlen wir einen Gastschulaufenthalt zu machen, denn die Vorteile so eines Jahres überwiegen doch bei weitem den angeblichen Nachteil eines späteren Schulabschlusses.

Welchen Tipp würden Sie Eltern geben, die ihr Kind an eine ausländische Schule schicken möchten?
Ich würde allen Eltern und Kindern empfehlen, sich wirklich intensiv mit diesem Thema zu beschäftigen. Das fängt damit an sich zu fragen, welches Land denn für den Sohn oder die Tochter in Frage kommen könnte. Muss es wirklich immer ein englischsprachiges Land sein? Besuchen Sie Jugendbildungsmessen, schauen Sie sich Informationstage verschiedener Organisationen an und vereinbaren sie ruhig 2-3 Beratungsgespräche. Denn gerade auch das Verhältnis zwischen Ihnen und Ihrer deutschen Organisation muss stimmen, damit solch ein Aufenthalt erfolgreich ist.

Mehr Infos zu Xplore hier.

Hallo,
diverse Mitarbeiter von Xplore verfügen über langjährige Erfahrung, sie waren noch vor einem Jahr Mitabeiter von CAMPS. Hierzu zählt auch der „Managing Director“ Herr Heinrichs und seine Mitarbeiterin Frau Heike Pätzel.

Wir können uns der Empfehlung von Herrn Heinrichs nur anschließen:
Besuchen Sie Jugendbildungsmessen, schauen Sie sich Informationstage verschiedener Organisationen an. Wir empfehlen aber dringend sich nicht nur auf die vollmundigen Versprechungen auf solchen Veranstaltungen zu verlassen, sondern auch neutrale Institutionen zu kontaktieren, wenn Ihnen unsere negativen Erfahrungen erspart bleiben sollen.
(z.B.: Aktion Bildungsinformation e.V., www.abi-ev.de)

Die Infoveranstaltungen mit den genannten nun bei Xplore tätigen Mitarbeitern waren perfekt, freundlich und in netter Atmosphäre, so dass die Organisation schnell unser Vertrauen hatte.
Nach der Ankunft in den USA war es aber leider anders: die deutsche Organisation hat bei Problemen mit der GAstfamilie nicht geholfen! Noch extremer war das unqualifizierte Verhalten der lokalen Betreuung der Partnerorganisation in den USA: CIEE.
Die Partnerorganisation CIEE hat unserem Sohn den Kontakt zur deutschen Organisation (und uns, seinen Eltern!) vorgeworfen und massiv versucht diesen zu unterbinden.

Entgegen aller Beteuerungen hatte die deutsche Organisation im Problemfall keine direkte Einflußmöglichkeit auf das Geschehen vor Ort. Zwischen der lokalen Kordinatorin und der deutschen Organisation lagen 4(!) Ebenen : zentrale Ansprechpartnerin für die deutsche Organisation, die Regionale Leitung, die Teamleitung und schließlich die lokale Koordinatorin. Ein direkter Kontakt und somit die Möglichkeit zu helfender Unterstützung war nie gegeben.
Fazit: Ein Austauschjahr kann eine sehr gute und unvergleichliche Erfahrung sein - dies haben 2 unserer Söhne zuvor erlebt (einer sogar mit CAMPS).
Entscheidend hierfür ist aber die Gastfamilie und ggf. die lokale Koordinatorin.
Die deutsche Organisation spielt in den USA keine Rolle!

Ich hoffe, mein Beitrag hilft, dass anderen unsere sehr schmerzlichen Erfahrungen erspart bleiben!