Interview Markus Müller, Aspect: Gastfamilien und Krisenmanagement

Markus Müller, Programmleiter von Aspect Internationale Sprachschule GmbH im Gespräch mit Sylvia Schill

Herr Müller, wofür steht der Name Kaplan, wozu Aspect gehört?
Dies ist eine berechtigte Frage, die uns auch von vielen Schülern oder deren Eltern gestellt wird. Kaplan ist ein börsennotiertes Unternehmen in den USA und kann sich weltweiter Marktführer in der internationalen Bildung nennen. Vor ca. 2 Jahren haben sich Kaplan und Aspect im Bereich Bildungsreisen zusammengeschlossen. Trotz der Größe unserer Muttergesellschaft sind wir sehr froh, dass wir ein vergleichsweise kleines Büro sind, um so persönlich auf unsere Schüler und Eltern eingehen zu können. Aspect hat einen eigenen firmeneigenen Partner in den USA.

Wie gelingt es Ihnen, in Zeiten der Krise genügend und vor allem gute Gastfamilien zu finden?
Bisher konnten wir zum Glück noch keine negativen Konsequenzen feststellen. Wir hoffen, dass es auch so bleiben wird und es nicht zu kurzfristigen Absagen von Gastfamilien kommen wird, gerade weil in den USA die Gastfamilien keine finanzielle Unterstützung erhalten. Wir sind deshalb froh, mit Aspect Foundation zu kooperieren, die ein weitreichendes Netz an Gastfamilien bietet, jedoch durch hohe Qualitätskriterien eine sorgfältige Auswahl der Gastfamilien garantiert.

Welche Tendenz sehen Sie, was Problemfälle im Gastland betrifft?
Nehmen diese eher zu oder ab?

Diese Frage kann man nicht generell mit ja oder nein beantworten. Man kann eher feststellen, dass die Art der „Problemfälle“ variiert. In vielen Fällen ist dies durch die Erwartungshaltung von Schülern begründet, die manchmal mit den kulturellen Unterschieden in der neuen Familie oder Schule nicht zurechtkommen. Besonders in den USA herrschen einfach strengere Richtlinien, vor allem hinsichtlich Weggehen, fester Freund, etc… Wir versuchen jedoch, diese Probleme besonders durch Gespräche und Informationsveranstaltungen im Vorfeld des Aufenthaltes vorzubeugen.

Wie wird bei Aspect ein Familienwechsel organisiert?
Grundsätzlich animieren wir unsere Austauschschüler, gerade in der Anfangsphase, mit der neuen Situation und dem Kulturschock umzugehen. Doch natürlich können, trotz aller Anstrengungen, die geeignete Gastfamilie zu finden, Probleme mit der Familie auftreten oder die „Chemie“ stimmt einfach nicht. In diesen Fällen wird der lokale Betreuer eingeschaltet, um ein Treffen mit allen Beteiligten zu vereinbaren. Wenn unsere Partnerorganisation entscheidet, dass ein Gastfamilienwechsel die richtige Lösung ist, beginnt die Suche nach einer neuen Gastfamilie. Dies braucht in der Regel Zeit, auch weil die Schule ja die gleiche bleiben soll. Mit der Hilfe des Schülers ist dies oft am besten zu bewältigen. Durch die Schule ergibt es sich manchmal, dass der erste Kontakt zu seiner neuen Gastfamilie selbst hergestellt wurde oder auf Initiative des lokalen Betreuers, der in der Region über ein Netz von potentiellen Gasteltern verfügt. Aber auch hier wird natürlich eine sorgfältige Prüfung der neuen Gastfamilie gewährleistet.

Sie sind Programmleiter für High School bei Aspect. Wie sind Sie zur Arbeit im Bereich Schüleraustausch gekommen?
Leider nahm ich während meiner Schulzeit nicht direkt an einem Austauschjahr teil. Dies konnte ich jedoch während meines Studiums durch mehrmonatige Auslandsaufenthalte in Kanada, Frankreich, Spanien und Thailand nachholen, was meine Persönlichkeit ungemein geprägt hat. Meine vorherigen Tätigkeiten umfassten ebenfalls Jugendreisen und –betreuung. Somit stellt es nun für mich eine spannende und abwechslungsreiche Aufgabe dar, Jugendlichen Chancen, Träume und Lebenserfahrungen im Ausland zu ermöglichen und sie auf solche Herausforderungen vorzubereiten.

Worin liegen die Stärken von Aspect?
Meiner Einschätzung nach können wir die Vorzüge und das Know-How eines Groß-Unternehmens mit der persönlichen Betreuung eines kleinen Büros verknüpfen. Wir verfügen in ganz Deutschland über ein dicht gestreutes Netz an erfahrenen freien Mitarbeitern, welche die erste Kontaktperson für Interessenten darstellt. Wir legen großen Wert darauf, dass wir in allen Ländern mit renommierten Partnern zusammenarbeiten. Außerdem ist für jeden Geschmack etwas passendes dabei: High School Spirit in den USA; direkte Auswahl einer bestimmten Stadt in Kanada; Australien und Neuseeland für Unternehmenslustige; exotische Destinationen in Süd- und Mittelamerika (ab nächstes Jahr bieten wir auch Costa Rica an) oder Programme in Europa (England, Frankreich, Spanien), falls es nicht ganz so weit weg gehen soll. Wir bieten auch eine attraktive Auswahl an Privatschulen an und wenn Schüler nicht genügend Zeit zur Verfügung haben (auch begründet durch die Schulzeitverkürzung), bieten wir in vielen Ländern auch Kurzprogramme für 3 Monate an.

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