Hei, ich bin jetzt seit ca. 5 Monaten in Norwegen im Auslandsjahr und würde sagen ich hab mich mittlerweile eingelebt und mir ein Leben aufgebaut. Das war echt nicht immer einfach da ich Gastfamilie wechseln musste und mir auch mit Freunden stark unsicher war (Norweger sind ja doch eher ein wenig zurückhaltend und es gibt sehr starke gruppenbildung wo die popular groups natürlich sehr attraktiv aussehen einen aber eher ignorieren) jetzt bin ich aber in meiner neuen Gastfamilie angekommen (seit fast 2 Monaten) und auch wenn die ziemlich anders sind als ich mir das vorgestellt habe (nicht sehr aktiv wie man es sich von Norwegen vorstellt und wie meine erste Gastfamilie auch definitiv war) wurde ich sehr sehr herzlich aufgenommen und fühle mich eigentlich ziemlich wohl. Nun aber zum Problem. Ich hatte die erste Zeit (1.5 Monate) wirklich ganz schlimmes Heimweh, hab in den ersten Wochen wirklich unfassbar viel geweint aber wollte nie abbrechen weil ich wusste dass es besser werden würde. Das ist es auch auf jedenfall (bis auf die Zeit des Gastfamilien Wechsels aber ich denke das ist ja normal) aber es ist eben nie so ganz 100% weggegangen. Zurzeit ist es auch wieder weniger zum Glück aber ich habe immer wieder Tage in denen ich nur heulen könnte und meistens geht es mir jeden Morgen ein bisschen schlecht. Das verschwindet dann eigentlich immer über den Tag wenn ich etwas mache und es lässt sich schon damit leben, allerdings wollt ich mal fragen ob dieses ständige unterschwellige leichte Heimweh auch jemand hatte und ob ich noch drauf hoffen kann dass das zu 100% weggeht.
Ich weiß auch nicht ob ich einfach immernoch zu viel Kontakt nach zuhause habe
Telefonieren tuen wir nicht so oft (nicht regelmäßig aber vielleicht 1-2 mal die Woche kurz und 1-2 mal im Monat länger) aber ich schreibe eigentlich jeden Tag mit meinen Eltern und Freunden (meistens über Belanglosigkeiten) Denkt ihr dass könnte da dran liegen und ich muss das komplett einschränken?
Vielen Dank für eure Erfahrungen und Grüße aus dem kalten Bergen 
Hei Anna!
Ich bin gerade auch in Norwegen und kann das mit den Freunden wirklich gut nachvollziehen. Es ist wirklich sehr schwierig, mit Norwegern engere Freundschaften zu bilden und das hat auch mich anfangs ziemlich verunsichert. Du hattest auch noch die Schwierigkeiten mit deiner Gastfamilie und das macht das alles natürlich noch ein bisschen schwieriger. Ich kann mir vorstellen, dass man, wenn man die Zeit im neuen Land nicht so richtig genießen kann, auch viel schneller Heimweh bekommt.
Ich selbst habe kein Heimweh, aber ich bin auch sehr zufrieden mit meiner Gastfamilie. Trotzdem hat es am Anfang auch etwas länger gedauert, bis ich das Gefühl hatte, so richtig „angekommen“ zu sein. Vielleicht solltest du mit der neuen Gastfamilie einfach ein wenig warten und Geduld haben, obwohl deine Frustration natürlich verstehe.
Was ich dir auf jeden Fall sagen kann ist, dass ich nicht die Erfahrung gemacht habe, der Kontakt nach Hause wäre ein Problem. Ich telefoniere ein Mal die Woche mit einer Freundin in Deutschland und schreibe mit meinen Eltern mehrmals die Woche. Für mich persönlich ist es sogar sehr wichtig, über die Dinge die zu Hause geschehen auf dem laufenden zu bleiben.
Ich denke eher, dass es dir helfen könnte, möglichst viel in Norwegen zu unternehmen. Am schlimmsten ist Langeweile. Und wenn du viel erlebst, dann bist du auch richtig froh, dass du dieses Jahr machst.
Ich weiß, ich kann mich nicht ganz in dich hineinversetzen, aber schreib mir doch Mal privat, wenn du dich etwas über das Leben in Norwegen austauschen willst.
Viele Grüße
Sherlock