Hey ihr alle…
Ich bin mittlerweile seit ueber 6 Monaten hier in Lakeview, Ohio, und es geht mir eigentlich richtig super. Meine Gastfamilie ist die beste auf der ganzen Welt, die Schule macht mir richtig Spass, ich habe auch an vielen Sachen da teilgenommen (Ich habe Volleyball gespielt und bin in der Band, ich war im Drama-Club, Key Club, Science Club, jetzt faengt Track an und ich bin im Prom-Committee) ich habe hier schon richtig viele nette Leute kennengelernt, super Erfahrungen gamacht und tolle Dinge erlebt. Klar hab ich ab und zu mal oefters an Zuhause gedacht, aber richtiges Heimweh hatte ich auch noch nie.
Es koennte also alles perfekt sein; wenn da nicht dieses kleine Problemchen waere, dass sich, je mehr ich darueber nachdenke, zu einem ziemlich grossen Problem entwickelt.
Ich habe so wahnsinnige Angst vor der Abreise!!!
Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, wieder zu Hause zu sein…
Alleine nach einem 2-woechigen Urlaub wache ich am ersten Morgen wieder zu Hause in meinem Bett auf, sehe wo ich bin, und habe dann ueberfaellt mich eine richtig schreckliche Traurigkeit, weil ich weiss, dass der Urlaub entgueltig vorbei ist und ich nicht mehr zurueck kann. NACH 2 WOCHEN URLAUB oO
Wie soll das denn dann bitte nach 10 MONATEN sein??!!
Wenn ich mir jetzt den Moment vorstelle; ich wache auf, der erste Tag wieder daheim in Deutschland, oeffne die Augen, sehe mein Zimmer - Und dann??? Ich kriege jetzt schon Panikattacken wenn ich daran denke, ich weiss nicht, was ich machen werde ausser heulen und zu meiner Mama rennen und einen Anfall kriegen. oO 10 Monate Austausch sind dann vorbei, und wann ich das naechste Mal wieder da sein werde steht vorerst in den Sternen. Wie soll ich nur die ersten Tage aushalten? Ich habe schon von anderen ATS gehoert, die die ersten Tage wieder da nur am heulen sind, wie soll ich Psycho denn damit fertig werden, wo ich mir ueber alles immer 1000 mal mehr Gedanken mache als andere Menschen? seufz
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, alles hier hinter mir zu lassen und in Deutschland wieder ganz normal in den Alltag einzusteigen. Ich kann nicht. Der Gedanke macht mir Angst.
Und gleichzeitig fuehle ich mich dann so schuldig, weil ich meiner Familie und Freunden in Deutschland ja nicht das Gefuehl geben will, ich will nicht wieder zurueck nach Hause. Das stimmt ja auch nicht. Ich freue mich ja schon wieder darauf, alle wiederzusehen und so. Aber gleichzeitig auch wieder nicht, denn ich habe ja hier ein Leben aufgebaut, dass ich nicht einfach so fallen lassen will.
Ich habe ja wenigstens noch den Vorteil, dass ich, bevor ich ganz nach Hause fliege, mit meiner Oma aus Deutschland fuer 2 Wochen zu meiner Grosstante nach Kalifornien fliege und da sozusagen „Urlaub“ mache. Da werde ich dann wenigstens etwas Zeit haben, um mich an den Gedanken zu gewoehnen, dass dann alles vorbei ist.
Aber dennoch - Es macht mir solche Angst. Ich moechte einfach versuchen, die letzten 3 1/2 Monate hier zu geniessen, aber wie soll ich das bitte machen, wenn ich dauernd daran denken muss, dass bald alles vorbei ist?
Habt ihr eine Idee, was ich machen kann? Und wie ich mit der Abreise fertig werden soll? Ueber Tipps und Berichte von Ehemaligen wuerde ich mich sehr freuen. Danke schonmal (:
Dann habe ich noch ein 2. Anliegen, diese Frage richtet sich dieses Mal nur an die Ehemaligen: Mit wie vielen Freunden aus eurem ATJ seit ihr noch in Kontakt?
Habt ihr echte Freunde gefunden?
Ich habe von so einigen gehoert, dass die einzigen wahren Freunde, die Freunde fuers Leben, die sie gefunden haben, die Gastfamilie ist, also Gastgeschwister und so, weil man mit den anderen High School Leuten dann doch irgendwann den Kontakt verliert… Und das will ich auch nicht…
Seufz. So viele Probleme. Ich hoffe ihr versteht mich und koennt mich ein bisschen aufmuntern, was das angeht. Ich versuche einfach, diese Gedanken so weit wie moeglich zu vergessen…
Danke (:
Caro aus Ohio