Highschool schlecht - was tun?

Warum wird dein Sohn von der Robert Bosch Stiftung gefördert? Ist vielleicht auch für andere ATS interessant!
Und nein, es ist nicht ungewöhnlich, dass man evtl. erst nach CA kommt und im Endeffekt nach AZ kommt. Die Partnerorganisationen geben die Profile in mehrere Staaten, da man sich nicht auf einen Staat verlassen kann. Wie oft hat man schon gehört, dass es erst hiess, er/sie kommt nach MT und ist dann nach CO gekommen. Oder wie bei meiner eigenen Tochter: Erst sollte sie nach OR und kam dann nach WA. Das ist durchaus gängige Praxis. Es sei denn, ihr seid bei OneWorld. Die platzieren fast nur in CA, inzwischen aber auch in anderen Staaten.

Viele Grüsse

Kirsten

Ich war kein 1,2 Schnitt Schueler und habe auch keine Meisterschaft gewonnen aber bin trotzdem an einer Gifted and Talented High School mitten in Downtown Detroit gelandet. Da gabs auch 7 Level Franzoesisch, Latein, Spanisch, Deutsch, Japanisch und Italienisch, super Varsity Sports Teams.

Ich bin uebrigens trotzdem in alle Sportteams reingekommen - dazu muss man nicht an einer kleinen HS in the middle of nowhere sein - als ATS hat man fast ueberall einen gewissen Sonderstatus oder muss sich halt etwas mehr anstrengen.

Man kann sowohl in einer grossen Schule als auch in einer kleinen Schule, egal welche Qualitaet, eine super Erfahrung machen. Ist doch super, mal was neues zu lernen und nicht das selbe das man in Deutschland eh lernt! Eine super Gelegenheit, mal ausgefallene Faecher zu belegen und vielleicht neue Leidenschaften und Talente zu entdecken. Ich hab Harfe angefangen und AP Comparative Government belegt, das gabs hier gar nicht…

Im Uebrigen ist es haeufig so das ueber die Schule eine Gastfamilie gefunden wird. Das hat NICHTS (!!!) mit der Qualitaet des Schuelers zu tun, sondern damit das in Amerika die Community sich hauptsaechlich an der Lokalen High School und in der Kirche abspielt (Eltern engagieren sich und kennen sich) und sehr oft der Schulleiter ein gewisses Interesse daran hat, ATS an seiner Schule zu haben, und dann auch Gastfamilien findet an dieser Schule.

Hi Ralph,
danke für die Erläuterungen.
Ich hab deine Äußerung in deinem vor-vorigen Posting zu eurer Orga nochmal nachgelesen. Du hast geschrieben: “Sie ist allgemein nicht schlecht.”
Und ich hab doch glatt das “nicht” überlesen! Sorry!

Es ist sicher richtig, dass man die gebotenen Möglichkeiten nutzt und sich im Vorfeld informiert, was einen erwartet. Bei uns damals (2005) war das noch nicht ganz im jetzigen Umfang möglich, zudem waren wir auch viel zu blauäugig und wären im Traum nicht darauf gekommen, dass eine angesehene Austauschorganisation keine Skrupel hat, eine gerade 15-Jährige an eine solche Schule in so einer Umgebung zu schicken. Es war damals wohl auch so, dass die Gastmutter sie unbedingt haben wollte, weil im Jahr zuvor ihr 18-jähriger Gastsohn partout nicht einsehen wollte, dass es ihm nicht erlaubt sein soll, allein aus dem Haus zu gehen. Sie suchte sich ein sehr junges Mädchen aus, in der Hoffnung, dass das von Natur aus ängstlicher und damit fügsamer sein möge.
Bevor wir das alles realisiert hatten, kam Hurrican Katrina und zerstörte die ganze Gegend; was für die Menschen dort ein entsetzliches Unglück war, erwies sich für unsere Tochter letztendlich als Glücksfall. Sie kam in ein nettes Kleinstädtchen mit einer wunderbaren Highschool. :slight_smile:

mfg
Birke

Meines Wissens vergibt die Robert-Bosch-Stiftung Stipendien an Schüler mit Migrationshintergrund, bzw es gibt ein Programm bei denen Schüler aus BaWü, die nach China gehen wollen, gefördert werden.
Bin mir aber sicher, dass es da auch noch weitere Kriterien gibt…
Irgendwie gibt die Website da auch nicht viel her (zumindest nicht für mich in kürzerer Zeit ersichtlich)

Migrationshintergrund stimmt. Hab mich eigentlich auch nach Motiven gefragt. Man könnte denken Migranten in D sollen noch USA exiliert werden:o (böser Scherz, als Vater eines Halbmigranten darf ich das)

@Das high schools gefunden werden bzw. sich Schüler aussuchen und dann die in USA enger gebundene Elterngemeinschaft ein Zuhause bietet, seh ich ja vom Weg genauso.

Eltern und Schule, beide müssen halt zustimmen.

Hi,

wie geht es denn bei euch inzwischen? Dein Sohn müsste doch schon in den USA sein, oder?

Konnten eure Wünsche bzgl. einer besseren High school noch berücksichtigt werden oder blieb bzw. bleibt es bei der im Ranking schlechten? Falls es dabei blieb: Stellt sie sich vor Ort wirklich so übel wie befürchtet dar oder ist alles halb so schlimm?
Falls es eurer Austauschorganisation gelang etwas Besseres zu finden, wäre das doch ebenfalls ein Posting hier wert. (Oder muss man befürchten, dass dadurch die Vorstellung ein ATJ sei ein “Wunschkonzert” genährt wird und es in der Zukunft zu einer Welle von Änderungswünschen kommt?)

Grüße
Birke

Zunächst mal wurde von der Orga auf amerikanischer Seite die Anfrage der Eltern verschleppt. Es gibt eine starke Trennung zwischen Deutscher und Amerikanischer Verwaltung. Dazwischne liegt eine Informationssenke. 3 Wochen hatte USA nicht reagiert. Inzwischen mussten wir Kontakt zu den Gasteltern herstellen und die schienen ganz nett. So war an Rücktritt nicht mehr zu denken. Heute war die Anmeldung an der High School. Es ist natürlich schwer für ein Kind für mich aus der Ferne die Qualität der Schule schnell einzuschätzen.
Aus heutiger Sicht würde ich mit solchen Orgas keinen Austauschvertrag mehr abschließen. Das Qualitätsmanagement ist mieserabel und für die Eltern die Vermittlung völlig intransparent. Man hat nur Pflichten und keine Rechte. Für 10.000 Dolar incl. Flug ist die Leistung einfach zu schlecht. Das ganze scheint mir ein großes Geschäft. Eigene Krankenversicherung, Angebot kostenpflichtiger Zusatzreisen usw.
Bei richtiger Qualität müßten auch die Eltern ein Mitspracherecht haben.

  • Vermittlungsverfahren und Status müßten den Eltern laufend mitgeteilt werden.
  • Über die gefundene Familie und die Gründe einen Gastschüler aufzunehmen müßte informiert werden.
  • usw.
    Man muss sich das mal vorstellen. Da gibt es einen Brief “Abflug 9:00 Uhr in die USA” “wir treffen uns auf der Empore über dem Flughafenschalter”. Kein Name das Ansprechpartners am Airport, keine Telefonnummer, und wenn man auf dem Weg zum Flughafen eine Panne hat und etwas später kommt?? Man kann niemanden informieren. So kann man vielleicht einen anonymen Agentenaustausch in Berlin regeln nicht einen Schüleraustausch.
    Unsere Familie teilte in der ersten Mail mit, ihr Sohn spiele am liebsten World War II games… Was soll man davon halten? Die Aufgabe der Austauschschüler sollte es nicht sein spielesüchtige amerikanische Teenager auf andere Gedanken zu bringen. Also ist eine Frage nach den Gründen für eine Aufnahme durch Gasteltern und pfrüfung der Motive ganz legitim.
    Das ganze läuft mir einfach zu beliebig für soviel Geld. Man kann Glück haben oder auch nicht.

Zunächst mal wurde von der Orga auf amerikanischer Seite die Anfrage der Eltern verschleppt. Es gibt eine starke Trennung zwischen Deutscher und Amerikanischer Verwaltung. Dazwischne liegt eine Informationssenke. 3 Wochen hatte USA nicht reagiert.

Ich denke nicht, dass es verschleppt wurde, sondern dass sie bewusst nicht reagiert haben. Was sollten sie auch tun? Eine Gastfamillie ist in diesem Jahr etwas wertvolles. Viele andere ATS, die noch immer warten und die vielleicht nicht mehr fliegen können, werden euch um diese Familie beneiden!
Habt ihr wirklich wochenlang gewartet, bevor ihr Kontakt aufgenommen habt? Meint ihr nicht, die Gastfamilie hat drauf gewartet?

Heute war die Anmeldung an der High School. Es ist natürlich schwer für ein Kind für mich aus der Ferne die Qualität der Schule schnell einzuschätzen.

Warum sollte er das auch tun? Da wird sich nun nichts mehr dran ändern. Du solltest froh sein, wenn die Gastfamilie nett ist, sich kümmert, deinen Sohn als Familienmitglied aufnimmt und dein Sohn sich wohlfühlt!
Ansonsten hättet ihr Assist nehmen sollen oder eine andere Organisation, die Privatschulen anbieten. Das hätte aber dementsprechend mehr gekostet!

Viele Grüsse

Kirsten

Richtig, für das viele Geld sollte man das erwarten können. So sieht es aus Elternsicht aus. Allerdings würde dies bedeuten, dass nicht mehr annähernd so viele Schüler aufgenommen werden könnten, weil es schwierig sein dürfte genug - für unsere Vorstellungen - akzeptable Gastfamilien und Highschools zu finden. Wenn Eltern und ATS ein uneingeschränktes Mitspracherecht bekommen und ablehnen können wenn ihnen etwas nicht ganz passend erscheint, steigt der Aufwand ins unermessliche. Die Folge wäre vermutlich eine rigorose Auswahl und die damit verbundene Ablehnung austauschwilliger Schüler.

Unsere Familie teilte in der ersten Mail mit, ihr Sohn spiele am liebsten World War II games… Was soll man davon halten? Die Aufgabe der Austauschschüler sollte es nicht sein spielesüchtige amerikanische Teenager auf andere Gedanken zu bringen. Also ist eine Frage nach den Gründen für eine Aufnahme durch Gasteltern und pfrüfung der Motive ganz legitim.
Das ganze läuft mir einfach zu beliebig für soviel Geld. Man kann Glück haben oder auch nicht.

Auch richtig, das Ganze ist ein Glücksspiel! Auf die Frage: „Würdest du es noch einmal machen?“ meinte unsere Tochter (nach einem wunderbaren ATJ) „Ich glaube nicht, das Risiko in eine unmögliche Familie zu kommen, wäre mir zu hoch!“

Die besten Wünsche für ein erfolgreich verlaufendes Jahr
Birke

Hallo,
zu obigem Zitat möchte ich folgendes sagen: die Gastfamilie ist ein sehr bedeutender Aspekt des ATJ. Wenn die dann „blöd“ ist, ist das schade - das heißt ja aber nicht, dass das Jahr an sich blöd ist und man nichts von der Kutur lernt.
Der Kernpunkt des austauschjahres - meiner meinung nach die wichtigste LEBENSERFAHRUNG, die man da sammelt - ist zu lernen, dass alles von einem selbst abhängt. Eine noch so blöde Gastfamilie (sagen wir mal, das Haus ist total vermüllt) kann die Erfahrung nicht sehr mindern, wenn sich der ATS versucht bemüht, die Situation zu verändern (damit meine ich nicht, dass er den Lebensstil der Gastfamilie nicht akzeptieren, aufmüpfig werden oder sich der Kultur nicht anpassen sollte!) Sondern vielmehr, dass er dementsprechend sehr aktiv ist: Freunde findet, viel Sport treibt - wie jeder ATS aktiv sein sollte, nur eben etwas mehr. Wenn er kaum zu Hause ist, ist das zwar auch irgendwie blöd für die Gastfamilie, aber so lernt er notfalls auch neue potenzielle GF kennen - z.B. durch Schulfreunde, die Kirche usw. - und kann sich aus seinem „unverschuldeten Schlamassel“ befreien.

Ich habe viele schlechte Gastfamilien kennengelernt, aber ich würde auf jeden Fall wieder rüber gehen, auch mit dem Risiko, dass ich eine schlechte Familie erwische. (sagt Wiebke, die erst eine „schlechte“ Gastfamilie hatte, und dann durch Eigeninitiative eine andere gefunden hat.)

Viele Grüße und deinem Sohn auch ein erfolgreiches Auslandsjahr, Ralph!

Wiebke

Ich kann Birke nur zustimmen. Natuerlich ist es schwierig fuer die Eltern, dass es alles fuer sie intransparent ablaeuft und man keinen Einfluss hat. Aber waere der gegeben, wuerden sich kaum mehr Gastfamilien finden. Ich denke, nicht viele waeren bereit ihr Haus und ihre Familie fuer ein fremdes Kind zu oeffnen, wenn sie erst lang und breit ihre Gruende erklaeren muessen…vielleicht noch Photos des Hauses mitschicken, eine Beschreibung der Highschool und dann warten, ob man fuer die Eltern des ATS akzeptabel ist. Die Gastfamilien bekommen kein Geld, sondern haben Unkosten. Man kann an sie nicht zu hohe Anforderungen stellen.
Wem das Risiko zu gross ist oder wer ganz bestimmte Vorstellungen hat, der sollte sich besser fuer ein Internat oder so entscheiden.
Zwar zahlt man viel Geld, aber man kauft nunmal keinen Pauschalurlaub. Und wie Wiekbe sagt, eine einmalige und lehrreiche Erfahrung ist es immer…auch, vielleicht manchmal sogar grade dann, wenn es Probleme gibt.
Ich wuerde auch jederzeit wieder das Risiko eingehen, wobei ich nie das Pech hatte, eine wirklich schlimme Gastfamilie zu bekommen (wobei das wahrscheinlich auch definitionssache ist).

  • ein privates Internat, wie von Assist vermittelt, ist nicht wirklich teurer, man wird mit rund 50% gefördert. Kann ich also nur Jedem empfehlen, der die Voraussetzungen erfüllt.
  • das ein Auslandsjahr an sich eine wichtige persönlichkeitsbildende und kulturelle Erfahrung ist stimmt natürlich. Nur relativiert sich für mich dadurch nicht die schlechtere High School oder Defizite in der Familie. Für tolle kulturelle Erfahrungen gibt es auch bessere Möglichkeiten, wie ein Jahrespraktikum in einer Naturschutzorganisation in Afrika o.ä.
  • eine Orga muss eine reellen Gegenwert für eine hohe Gebühr liefern. Dass die Voraussetzungen Gasteltern zu finden bei der Wirtschaftsdelle in USA nicht ideal sind ist auch klar. Deshalb muss eine Orga aber nicht den Qualitätsstandard senken, um die Schülerzahlen und Umsäze zu halten. Man müßte halt die Zahl der Bewerber reduzieren. Wollen die natürlich nicht, mich würde mal wirklich interessieren wie die Geschäftsbücher meiner Orga aussehen. Diese sollten bei diesem sensiblen Geschäftfeld eigentlich öffentlich sein. (Aus der Gruppe meines Sohnes sind ja auch Schüler zu einem allein lebenden Mann gekommen. Da wäre für mich eine Grenze überschritten.)
  • Ich will mal ein Bespiel für die kommerzielle Ausrichtung geben: Orgas bieten eine Krankenversicherung, so auch unsere. Es gibt übliche Ausschlüsse wie Zahnersatz etc. Aber auch der Hinweis, dass Kosten durch Vorerkrankungen nicht abgedeckt sind und hierfür wird eine Zusatzversicherung empfohlen. Dieser Hinweis entpuppt sich als kaum erfüllbarer Disclaimer zum Profit und Reduzierung des Risikos der Orgas (bei uns besteht eine ‘Vorgeschichte’). Bei einer normalen üblichen Krankenversicherung für Auslandsjahre könnte man tatsächlich gegen vertretbare Gebühr Zusatzleistungen versichern. Die Orga ist jedoch so groß, dass sie selbst die Krankenversicherung geregelt hat, das Geld bleibt also im Unternehmen, und eine Aufstockung der Leistungen ist bei ihr nicht möglich. Den Eltern bliebe also nur die Möglichkeit einer zusätzlichen erweiterten Krankenversicherung zur bereits bezahlten Krankenversicherung bei der Orga = Doppelversicherung. Eine sehr teure Angelegenheit, etwa 800,-/Monat, im Gegensatz zu günstigen Gruppenverträgen wie z.B. Unis für Auslandsstudienjahre anbieten.
  • Tranzparenz im Entscheidungsprozeß muss nicht beliebige Verkomplizierung des Verfahrens bedeuten. Wenn z.B. wie in unserem Fall eine gute High School das Kind haben wollte und dann eine Orga-Gruppe aus einem anderen Staat das Kind für bestimmte Gasteltern haben will, dann könnten die leiblichen Eltern ohne weiteres vor die Entscheidung gestellt werden “wollt ihr diese High School in CA und unklare Frage der Gasteltern oder lieber diese Gasteltern und ihre örtliche High School in AZ?” ist doch kein Problem.

Fazit:
Mit unseren Gasteltern haben wir es ganz gut erwischt. Zwar hat ein Sohn ein PC Spiele-Problem, aber es gibt auch 2 weitere Kinder, die Eltern sind nett und bemüht.
Die High School Kurse wurden gewählt und neben positivem Neuem wie “Management” zeigen sich einige Problemchen. Es gibt nur einen ungeeeigneten französisch Anfängerkurs (die gute High School hat z.B. 5 Level). Ein Jahr eine Sprache aussetzen ist schon erheblich. Für einen Gymnasiasten, der die 11 auslässt und in der 12. die Sprache fortsetzen will, bedeutet das m.e. zusätzlich Hausarbeit und Lernen in den Sommerferien im Anschluss an das Austauschjahr. Das sollte den austauschwilligen Schülern vorher klar sein. Mit 10 Jahren Klavierausbildung bei einem bezahlten Lehrer ist jetzt auch Pause an dieser High. Ich schätze ein Jahr ohne Übung ist das Aus mit Klavier. Würde vielleicht ohnehin irgendwann passieren, wenn man keine Musiker Karriere wählt, aber der ‘Preis’ muss den Eltern halt klar sein. Solche Probleme hätte man bei einem stärker auf Ausbildung ausgerichtete Anbieter wie Assist natürlich nicht. Dafür fehlte eventuell der Familienanschluss.

Wenn z.B. wie in unserem Fall eine gute High School das Kind haben wollte und dann eine Orga-Gruppe aus einem anderen Staat das Kind für bestimmte Gasteltern haben will, dann könnten die leiblichen Eltern ohne weiteres vor die Entscheidung gestellt werden „wollt ihr diese High School in CA und unklare Frage der Gasteltern oder lieber diese Gasteltern und ihre örtliche High School in AZ?“ ist doch kein Problem.

Und wenn sie keine Gastfamilie in CA gefunden hätten, dann wäre dein Sohn zu Hause geblieben! Ist das eine Alternative?
Aus deinen Schilderungen heraus vermute ich, dass euer Sohn bei EF ist. Entschuldige, wenn ich falsch liege. EF muss noch 98 deutsche ATS platzieren und hat nur noch genau 14 Tage Zeit. Insgesamt sind es sogar noch 172 ATS.
Du kannst allerdings auch nicht EF mit Assist vergleichen. Ebenso wenig kannst du alle „kommerziellen“ Organisationen über einen Kamm scheren.
Wenn Assist soviel besser ist, warum seid ihr nicht zu denen gegangen? Hier war mal ein ATS, der ein Vollstipendium bei Assist hatte, und trotzdem noch rund 8.000 Euro zahlen sollte. Das nenne ich nicht Vollstipendium.

Bzgl. eurem French Problem: Die Kinder können auch online Kurse belegen, die sie natürlich bezahlen müssen. Aber es wäre eine Möglichkeit, das Französische nicht zu verlernen. Oder eure Schule in D ist kooperativ und mailt ihm die Unterlagen und guckt sie auch nach. Dann muss er nicht alles nachholen!

Viele Grüsse

Kirsten

Hallo Ralph,

ich kann eure Aufregung verstehen. Aber wie in schon vielen Beiträgen vorher, ist die Schule nicht das Wesentlichste.
Ich kann aus dem Jahrgang meiner Tochter sagen, dass von den 10 besten Schülern dieses Abiturjahrgangs 4 Austauschschüler waren. Davon waren nicht alle vor dem Abflug Jahrgangsbeste.
Aber sie alle haben in dem Austauschjahr mehr gelernt als Schulfakten.
Sie haben gelernt ihre Ziele zu erkennen und dafür zu arbeiten. Das ist, glaube ich, ein nicht unwesentlicher Faktor für das spätere Leben.

Zur High School meiner Tochter kann ich nur sagen, dass sie in den USA nicht 1 Naturwissenschaft belegen konnte. Sie hat trotzdem Bio-LK genommen und war durchaus erfolgreich. Nun fängt sie mir ihrem Bio-Studium an.
Natürlich muss man Defizite aufholen, aber das ist alles zu schaffen( ohne sich tot zu machen) Man muss ihnen nur genügend Vertrauen entgegenbringen und sie ermutigen. Denn ehrlicherweise ist 12.1 schon ein wenig stressig.

Sicher kann man mit viel Geld sein Kind in ein Internat geben. Aber ist es wirklich das, was ein ATJ ausmacht? Meine Tochter z.B. fliegt übermorgen wieder zu ihrer Gastfamilie. Sie freut sich total und hat eben die 2 Jahre darauf gespart, wieder zurückzukommen. Ach und übrigens, die Familie freut sich auch total auf sie. Die ziehen zwar während der 14 Tage um, aber Anni gehört ja zur Familie und deshalb ist alles gar kein Problem. Das mit dem Umzug kam ein wenig plötzlich, sonst hätte sie den Flug anders gelegt. Aber was solls. Das sind Werte, die man nicht finanzieren kann. Das kann auch keine Organisation garantieren, egal wie teuer der Aufenthalt wird.

Ich weiss, das es blöd klingt, aber wie heisst es so schön bei den Jugendlichen. Chill down.
Es ist eine unendlich tolle Erfahrung, die die Kids machen können. Aber sie müssen sie selbst machen. Und man bekommt wirklich reife Menschen wieder, die wissen, was sie wollen. Auch wenn es manchmal nicht ganz so aussieht. Habt einfach Vertrauen.

Liebe Grüße
Ruth

  • es ist nicht EF

  • 8000,- € Zuzahlung bei Assist und die rund 7000,- bei anderen Orgas plus Schulgebühren sind ja kaum ein Unterschied für die Eltern. Bei Assist geht das Geld wohl mehr in das Internat. Bei anderen Orgas in den sogenannten Overhead. Da seh ich eher einen Unterschied.

  • warum wir bei Assist ausgestiegen sind habe ich schon erwähnt. Söhnchen wollte unbedingt die Familie und nicht die Hausgruppe im Internat.

Ich finde halt die Arbeitsweise der Orgas nicht optimal. Eine ISO Qualitätszertifizierung würde denen sehr gut tun. Wäre auch ein Qualitätsmerkmal für die Eltern bei der Auswahl der richtigen Orga.

Ich glaube wenn eine High School einen Schüler haben will, hätten die in jedem Fall eine Familie gefunden. Fragt sich dann nur welche.

Ansonsten mache ich mir jetzt persönlich nicht übermäßig Sorgen. Es könnte halt nur weniger zufällig sondern qualitätsgesichert mit den Orgas laufen.
Wesentliche Klausuren werden wir dem Sohn zuschicken. Vorbildlich ist in dieser Hinsicht diese Seite aus Hessen. Sowas sollte sich jedes Bundesland oder Schule für die Austauschschüler leisten. http://www1.tu-darmstadt.de/schulen/praelat/Lernen/mathem/mathe11_curriculum.html

Stimmt, die Seite an sich ist nicht schlecht und es wäre eine gute Idee für die wichtigsten Fächer :). Aber die Seite ist schon 8 Jahre alt, also auch nicht mehr aktuell :(.

Klar, ich bin auch dafür, dass es eine Art Aufsicht über die Organisationen gibt. Selbst das PPP ist kein Auswahlkriterium mehr :(. In einem anderen Forum habe ich grade gelesen, dass YFU alle Ehemaligen gebeten hat, nach Gastfamilien mit zu suchen. Wer 2 Gastfamilien bringt, bekommt einen Freiflug. Also selbst YFU hat Probleme, es geht ihnen nicht anders wie den meisten der anderen Organisationen :(. Da kann man wohl keine Ansprüche stellen.
Hoffentlich ändert sich das alles wieder bis zum nächsten Jahr :(.

Viele Grüsse

Kirsten

hallo kirsten,

nur so nebenbei als info: das machen momentan viele Orgas. Ich war z.B. letztes Jahr für EF in den USA und habe nach Gastfamilien gesucht. Also, die Returnees fliegen rüber, um dort Familien zu überreden, ATS aufzunehmen.

Liebe Grüße,
Wiebke

Hallo!

Eins hat Ralph richtig erkannt: Die Organisationen sitzen nach Vertragsabschluss eindeutig am längeren Hebel.

Aber, dann ist es doch schön, dass Söhnchen seinen Kopf durchgesetzt hat - ist schließlich sein Leben, seine Erfahrung. Er wird da drüben noch so viel mehr eigenständige Entscheidungen treffen müssen, auf die ihr genauso wenig Einfluss haben werdet …

Ganz ehrlich manchmal hatte ich beim Lesen deiner Beiträge - Ralph - ein bisschen das Gefühl, dass ihr bei der Auswahl der Orga nicht ganz darauf geachtet habt, was IHR (wobei hier darauf geachtet werden sollte, dass nicht ihr als Eltern das Jahr erlebt sondern euer Sohn!) von dem Jahr erwartet! Es gibt definitiv Orgas die kein Pauschalpaket anbieten und es gibt Orgas mit Regionen/Staatenwahl, es gibt Orgas mit unterschiedlichen Betreuungsrichtlinien, etc. etc. und ich meine sogar, dass es auch Privatschulanbieter mit Familienanschluss gibt. Nun ist es leider zu spät, aber ich denke auch aus der Situation kann man das Beste herausholen!!! Und wie es scheint gefällt es deinem Sohn dort ja - oder gab es mittlerweile Änderungen (was Gefallen der Schule oder Gastfamilie bzw. Auswahl der Kurse, Freizeitaktivitäten angeht)?
Fächer wie Mangement und ähnliches hört sich doch super an und dass es nicht an jeder US-High School Französisch gibt ist keine Seltenheit. In Nebraska habe ich nur von den größten städtischen Schulen gehört, die Französisch angeboten haben; alle anderen hatten Spanisch. Bisher hat das dort wohl noch keinem Austauschschüler wirklich geschadet. Wer sich für das Jahr entscheidet, dem sollte bewusst sein, dass man danach entweder aufarbeiten muss (man geht schließlich nicht auf eine Schule mit Abiturniveau) oder eben ein Jahr wiederholen muss. Lass deinen Sohn das Jahr genießen! Wenn er nicht unbedingt Pianist werden will (in dem Fall hättet ihr ihn wohl nicht mit einer x-beliebigen Orga irgendwo in die USA verschifft), wird es ihm nicht schaden, wenn er ein Jahr keinen bezahlten Klavierlehrer hat. Und wer weiß vielleicht gibt ihm einer seiner Lehrer Klavierunterricht (solche Kurse wie Band, Choir etc wird es an der HS wohl auch geben, somit sollte es auch Musiklehrer bzw. ein Klavier geben) - da muss man eben mal nachfragen! Und sicher gibt es auch anderweitig die Möglichkeit Klavierunterricht zu nehmen, dann eben privat und entgeldlich …
Manche Probleme, für die es mit Sicherheit Lösungsmöglichkeiten gibt, werden von euch ja zu richtigen Elefanten gemacht. Vielleicht könnt ihr probieren, euch mehr auf das Abenteuer Ausland einzulassen (meine Eltern haben das auch geschafft obwohl ich eine ganze Weile gebraucht habe sie davon zu überzeguen, dass ich es machen will) … ansonsten holt euren Sohn doch besser wieder zurück, denn hier kann er sein gewohntes Leben leben - nach hat das Schuljahr in Deutschland nicht angefangen (also zumindest nicht in BaWü).

Entschuldige, dass ich das jetzt etwas harsch vormuliert habe, aber ich konnte es mir beim besten Willen nicht verkneifen …